Teil 1 - Rose King

Erinnerung 1 - Wie sich die Eltern von Rose kennenlernten und verliebten

William King war der Sohn eines reichen Unternehmers und sehr attraktiv. Er studierte Geschichte im ersten Jahr und wollte eigentlich nicht in die Fußstapfen seiner Mutter treten. Sie war zu der Zeit Leiterin und Gutachterin eines Museums und liebte den Job. William eher die Partys und Frauen. Im Museum zu arbeiten war ihm schon immer ein Graus und eine lästige Pflicht gegenüber seiner Mutter. Nun steckte sie ihn noch in ein Studium in ihrem Traumbereich. Sonst hätte er Wirtschaft studieren müssen und bei seinem Vater arbeiten. Beides war langweilig und öde. Er sah sich nicht in beiden Bereichen. 

Prinzessin Luisa von Brandenberg lebte im einen Schloss und durfte nur in Begleitung von Schutzleuten rausgehen. Sie hatte keine Freunde. Wenn sie sich abends vor dem Bett ein Zopf gepflochten hatte, sah sie im Spiegel eine wunderschöne Frau, die alles hatte, aber sehr traurig war. Sie hatte die Privatlehrer satt und konnte durchsetzen, dass sie auf eine Uni durfte. Aber nur in Begleitung von Schutzleuten. 

Luisa hatte die ersten Stunden im Vorlesesaal irgendwie überstanden. Von allen Studenten wurde sie komisch angesehen. Was sicher an ihrer Kleidung lag. Sie trug ein standesgemäßes Kleid einer Prinzessin und hatte Muskelpakete um sich. 
"Darf ich alleine auf die Toilette, Peter?", fragte sie einen der Muskelpakete. 
"Ich rufe ein Dienstmädchen an, die dich auf die Toilette begleitet, Prinzessin", antwortete dieser und zuckte sofort sein Handy.
"Aber ich muss wirklich dringend. Bis jemand aus dem Schloss kommt, habe ich mir in die Unterwäsche gemacht", sagte sie mit einem traurigen Blick.
"Na gut. Aber beeilt euch, Prinzessin", sagte Peter und Luisa rannte auf die Frauentoilette. 
Sie öffnete das Toilettenfenster und kletterte raus. Dabei verfing sich ihr scheußliches Kleid und zerriss etwas. Sie stürzte und landete weich. Etwas stöhnte und sie schaute unter sich. 
Ein Schönling lag unter ihr und versuchte sie bereits abzuwerfen.
"Was soll das denn?", schnauzte er sie an. 
Sie hatte Tränen in den Augen und antwortete:
"Bitte helfe mir bei der Flucht aus meinem Elternhaus. Wenn ich dich verletzt haben sollte, tut es mir leid."
Er seufzte und spürte ein Stechen in den Rippen. Sie waren sicher geprellt.
"Komm mit. Machen wir einfach blau heute", meinte der Mann. 
Sie nahm seine Hand und er fuhr mit ihr in die Innenstadt. 

Er hielt vor einem Stylisten und sagte:
"Zuerst ein Make-Over für dich. Deine Mode ist aus dem Trend. Und das schon sehr lange. Mein Name ist übrigens William King. Du bist doch diese reiche Prinzessin aus dem Ausland."
"Luisa von Brandenberg", sagte diese eingeschnappt.
Er studierte sie und wurde rot.
"Du bist hübsch, aber deine Klamotten und Haare müssen gemacht werden", sagte er.
Luisa liebte ihre roten, langen Haare. Das hat sonst keiner. Die Kleider hasste sie auch seit einer Weile. In den Modezeitschriften sind so schöne Sachen, aber sie muss immer nur diese Rüschenkleider tragen und Winken. 
Beide kamen in den Laden und der Stylist kam William sofort entgegen. Er musterte seine Begleitung mit Argusaugen und sagte:
"Pierre sieht einen großen Modefehltritt. Hast du sie aus einem Museum gestohlen?"
"Wir gehen in den gleichen Kurs auf der Uni. Und du schuldest mir was wegen letztens. Die Haare sind schön, aber die Länge macht sie alt. Dazu diese Kleider und Schuhe. Kannst du die Modewelt retten?", fragte William.
Pierre musterte sie und sagte:
"Pierre kann etwas machen. Josie soll ihr aus der Kleidung helfen und sie in einem Handtuch stecken. Dann kann Pierre die Haare erst machen. Diese Kleidung stört Pierres Kreativität."
"Er ist der Beste vom Fach. Wenn auch etwas schräg", sagte William grinsend. 
Luisa konnte nur zustimmen.

Josie entpuppte sich als eine dicke Verkäuferin, die trotzdem irgendwie hübsch war. Ihr Lächeln war sehr warm und ihre Augen voller Ehrlichkeit. Dazu war sie Pierres Ehefrau. In einer Umkleide schälte Josie Luisa aus der Kleidung und die Unterwäsche. Nur mit einem großen Handtuch bedeckt kam Luisa aus der Umkleide. Josie hatte bereits den Dutt geöffnet und staunte nicht schlecht.
"So schöne Haare habe ich schon lange nicht mehr gesehen. So Rot wie Feuer und  weich wie Seide. Mein Mann zaubert sicher einen schönen Haarschnitt. Ich suche dir etwas von unseren Klamotten raus. Dazu muss ich nur kurz Mass in der Umkleide nehmen", sagte Josie.
Beide gingen wieder in die Umkleide und der Handtuch glitt runter. Beschämt ließ Luisa das Abmessen über sich ergehen und schwieg dabei. Josie packte ihr sogar in die Brüste. Um die Größe für den BH zu bestimmen. Errötet kam sie zu den Männern und Josie verschwand zu den Anziehsachen. 

Pierre hatte einen Spiegel bedeckt und Luisa setzte sich vor diesen hin. Dann spürte sie, wie er ihre Haare schnappte und etwas abschnitt. Sie fühlte sich auf einmal leichter. Die Kopfschmerzen durch die langen Haare waren fort. William brachte ihr etwas Wasser und hatte den Laden abgeschlossen. Dazu die Rollos runter gemacht, damit keiner die nackte Luisa von der Straße aus sehen kann. Er nickte und Pierre sagte:
"Pierre hat viele Ideen. Aber eine Idee strahlt am meisten. Sag Josie, sie soll deine Freundin auch schminken. Und diesen Modefehler entsorgen."
William nickte und sagte Josie, was sie tun soll. 

Nach einer Stunden hatte Luisa einen modernen schulterlangen Haarschnitt. War komplett neu eingekleidet und leicht geschminkt. Alle gingen zu einem Spiegel und Luisa durfte sich nun sehen. Sie wirkte verwirrt, weil sie eine junge, moderne Frau sah. Josie gab ihr ihre Wertsachen wieder, die sie aus dem Kleid geholt hatte. 
"Vielen Dank Pierre und Josie", sagte sie.
"Pierre muss nicht gedankt werden. Pierre hatte eine Vision umgesetzt", sagte Pierre.
Mit William ging sie zu seinem Wagen und er fragte:
"Wo willst du hin?"
"Zeig mir die Stadt. Und lasse dich näher kennenlernen", antwortete sie glücklich, weil er sie als Mensch und nicht als Prinzessin sah.
"Ich weiß etwas Besseres. Brechen wir die Zelte ab und gehen irgendwo hin, wo uns keiner kennt", sagte er und bewunderte ihre blauen Augen.
Sie küsste ihn und drückte ihn an sich. In dem Moment kamen ihre Schutzleute und gingen an beide vorbei. Sie hatten sie nicht erkannt. 
William fuhr los und verließ mit ihr die Region. 

Heute

"Herr Rios, sind Sie sicher mit diesem Vertrag?", fragte ich meinen gegenüber besorgt.
Er hatte den Laden aufgebaut und wollte nun mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Da war keine Zeit für den Laden und die Buchhaltung.
"Das bin ich , Frau King. Sie sollen meinen Laden verkaufen. Wenn Sie etwas fürs eigene Geschäft brauchen, können sie es ruhig mitnehmen. Als Abenteurer habe ich eh keine Zeit dafür. Meine Familie geht auch vor. Ich möchte einfach nur stressfrei arbeiten und viel Zeit für meine Familie haben", sagte er.
Ich unterschrieb den Vertrag und nun war das Antiquitätengeschäft zeitweise mein Eigentum.



Mein Name ist Rose King. Meine Eltern sind Luisa und William King, die leider früh verstorben sind. Ich bin mutig, Familienbewusst und Spirituell. Eines Tages will ich eine bekannte Archäologin sein wie mein Idol Lara Croft. In Windenburg bewohne ich ein altes Haus und dazu besitze ich das Geschäft Hawesh Haus.



Im meinem Laden arbeitet die junge Peruanerin Gabriela Rangel. Sie geht gut mit den Kunden um und hat Wissen über meine exotische Ware aus Peru.



Dies ist mein Laden. Klein aber fein.



Ich verkaufe echte Artefakte und Relikte. Dazu Edelsteine und Metall.



Ich achte auch auf gesunde Ernährung und Sport.



Ausgehen tue ich auch gerne. Meine Tante hatte mich nach dem Tod meiner Eltern großgezogen und wirkte immer so seltsam, wenn sie mich mit Schminke sah. Ich sehe aus wie meine Mutter meinte sie immer.



In meinem Femme Fatal Look ziehe ich Männer magisch an. Dieser Zane Alvarado wirkte so, als würde er meine Unsicherheit spüren. Selbst bei unserem ersten Kuss.



Leider stellte ich schnell fest, dass wir unterschiedliche Absichten hatten. Er wollte nur seinen Bettspaß und ich etwas Festes. Wenn er schlief, schmachtete ich ihn an und wollte mehr.



Er lud mich immer wieder zum Essen ein. Um nur dann bei mir im Bett zu landen. Wenn ich zu ihm wollte, fand er immer Ausreden.



Wir verabredeten uns öfters bei den Klippen. Dort machte ich ihm klar, dass ich mehr wollte. Aber er sagte dann, dass es ihm zu weit ginge und sich eine andere Frau für seinen Spaß suchen wollte. Ich war nicht mal traurig darüber. Irgendwie habe ich es gefühlt, dass wir nicht zusammenpassen. Das Wie kann ich nicht erklären.



Diese Bettgeschichte mit ihm hatte eine unschöne Folge. Ich wurde schwanger und wollte es ihm auch nicht sagen. Was ich später dem Kind sagen werde, wusste ich noch nicht. Aber ich wusste, dass ich unser Kind alleine großziehe.


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