Kapitel 17

 Kates Absturz

Kates Leben war schon immer eine Katastrophe. Bereits als Baby musste sie als Windelmodel herhalten und so ging es all die Jahre weiter. Ihre Eltern schleppten sie von einem Casting zum Nächsten. Und das zerstörte ihre Kindheit. Wenn sie Spielen wollte mit anderen Kindern, wurde sie von ihrer Mutter oder ihrem Vater immer weggezerrt. Dann drückten sie ihr ein Drehbuch in die Hand und sie musste es auswendig lernen. 

Dann kam sie noch in die Schule und die Eltern verlangten gute Noten neben einer perfekten Schauspielkarriere als Kind. Kate hasste eigentlich die Kamera und würde am liebsten die Flucht ergreifen, aber ihren Eltern zu Liebe nahm sie eine Hauptrolle in einer Serie an als Kind. 

Der Druck wuchs und wuchs. Bis sie nicht mehr konnte. Die Noten wurden schlechter und neben Schule und Fernseher kam Nachhilfe dazu. Sie fühlte sich ausgebrannt und innerlich leer. Dazu begann sie sich zu Ritzen mit 10 Jahren. Aber machte es an Stellen, wo keiner hinsehen kann. Da hatte sie Kontrolle über sich selbst und ihr Leben. 

Mit 12 Jahren sprach sie eine Mitschülerin an:

"Ich habe eine Lösung für dein Problem. Mir hat es geholfen."

Müde schaute sie ihre Mitschülerin an und folgte ihr nach dem Unterricht in den Schulschuppen hinter der Turnhalle. Da stand ein 13jähriger Mitschüler. Er rauchte etwas und reichte es der Mitschülerin. Sie zog etwas und bließ Rauch aus. 

"Was ist das für ein Zeug?", fragte Kate unsicher.

"Ein Joint. Sein Alter raucht die Dinger massenhaft und ist nicht krank bisher. Die Medien und Ärzte übertreiben, wenn sie behaupten, es macht süchtig. Aber es entspannt total. Willst du nicht mal ziehen?", fragte die Mitschülerin.

Kate nahm den Joint und rauchte es. Sie hustete und die beiden lachten. 

"Dein erstes Mal. Du gewöhnst dich schon daran. Wegen den Joint habe ich wieder gute Noten und gehe alles viel entspannter an. Auch den Stress mit meinen Eltern. Den Geruch kann ich mit Tricks übertunchen", erklärte die Mitschülerin. 

Kate bekam eine Anleitung, wie sie den Geruch wieder los wird und traf sich immer wieder nach der Schule mit den Mitschülern. Sie rauchten ihre Joints und waren total relaxt. Aber in einer Dosis, dass es keinem auffällt. 

Die Noten waren wieder Spitze und es lief mit der Serie gut. Und keiner ahnte es. Aber ihr Bruder Zane war misstrauisch. Er hatte am Ende Psychologie studiert und sich auf Suchtverhalten bei Jugendlichen und Kindern spezialisiert. Er durchsuchte in Ruhe Kates Zimmer zusammen mit seiner Ehefrau und beide fanden nichts. Aber ihnen entging nicht der Geruch von Kate. Als würde sie etwas verstecken wollen. 

Mit 14 Jahren brachte ihr Kumpel in dem Versteck kein Joint mit, sondern Kokain. Sein Alter hatte die fehlenden Joints bemerkt und ihn angeschnauzt. Dabei juckte es den Vater nicht, dass er Drogen nahm. Eher störte es ihn, dass er sich an seinem Vorrat bedient hatte. Also kaufte er seinem Sohn Kokain beim gleichen Dealer und schenkte es ihm. 

Inzwischen war die Clique um mehrere Schüler gewachsen, die auch gegen ihren Willen Druck hatten. Die Drogen machten sie glücklich und Kokain riecht ja nicht im Gegensatz zu einem Joint. Und einer brachte Wodka mit. Jeder trank so viel, dass man unauffällig ist, aber glücklich.

Als sie 17 Jahre alt war, eskalierte alles. Mehrere Leute aus ihrer Clique brachen zusammen während des Unterrichts. Da sie noch kein Zeug genommen hatte an dem Morgen, blieb sie von dem gestreckten Zeug verschont. Als man ihre Freunde untersuchte, fielen sofort die großen Pupillen auf und die Polizei wurde hinzugerufen. 

Diese sprach mit dem Teil der Clique, der nicht umgekippt ist. Alle waren sehr nervös. Das fanden die Polizisten sehr verdächtig und machten einen Drogentest mit allen. Durch den jahrelangen Missbrauch der Drogen und der Einnahme am Vorabend war es im Blut  und in den Haaren. Kim lebte nicht mehr und Nate war beruflich unterwegs. Also eilte Zane zum Direktor und hörte sich an, was dieser zu sagen hatte. Weil aber Kate nie auffiel, bekam sie eine Abmahung und sollte sich in ärztlicher Obhut begeben, damit sie sich wieder von den Drogen und Alkohol distanzieren kann. 

Ihr Bruder erzählte seinen Eltern nicht, was passiert war. Aber seiner Frau. Diese war entsetzt, wie weit Nate und Kim Kate trieben, um ihren Ruf zu wahren. Da Kim nicht mehr lebte, konnte man ihr keine Vorwürfe mehr machen. Sie wollte einfach nur Kapital aus dem Kind schöpfen. Aber Nate konnte man zur Verantwortung ziehen. 

Als Psychologe konnte Zane seine Schwester in eine Klinik unterbringen und aus dem Rampenlicht ziehen. Nach einem halben Jahr Therapie und einer Fortsetzung der Therapie durch ihren Bruder kam sie aus dem Teufelskreis. Das Ritzen und die Süchte waren Geschichte, aber auch die Beziehung von Nate zu seinen Kindern. Zane stellte sich vor seiner Schwester, als dieser sie wieder vor die Kamera zerren wollte, als sie genesen war. 

Das ertrug Nate nicht und ging etwas Trinken. Sturzbetrunken wollte er mit seinem Wagen nach Hause kommen und verunglückte tödlich. Am Ende kann man sagen, dass Nates Tod durch sein Ego und seiner Kapitallust heraufbeschworen wurde.

Während Zane mit Ehefrau und zwei Kindern im Elternhaus lebt, zog es Kate nach San Myshuno. In der Therapie fand sie sogar die Liebe zum alten Hobby Lesen wieder und will jetzt Autorin werden.


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