Gesten

Gesten

Orika war mit allem überfordert. Sie musste Freundin, Mutter, Köchin und Hausfrau in einem sein. Obwohl Ariel ihr gerne Aufgaben nach der Arbeit abnahm, war sie immer noch unzufrieden. Sie wollte alles alleine bewältigen.Wie sie es seit der Kindheit gewohnt ist. Aber sie wusste auch, dass sie alles nicht alleine konnte. Schwerenherzens kündigte sie ihren Job und wollte mehr für ihre Familie da sein. Immerhin geben ihr die Kinder Kraft und gleichzeitig fordern diese Orika auch.



Orika liebte die Zeit mit den Kindern und beschäftigte sich gerne mit ihnen. Obwohl Ariel und sie arm sind, versuchen sie ihren Kindern alles zu erfüllen. Auch wenn sie gelegentlich nein sagen muss, weil das Geld knapp ist. 



Ronnys Wutanfälle kamen immer wieder unerwartet. Manchmal zerstörte sie sogar ihr Spielzeug, wenn sie nicht beachtet wurde. Orika schüttelte nur noch den Kopf. Zuerst macht Ronny alles kaputt und im nächsten Moment weint sie und schiebt Penny die Schuld in die Schuhe.



Zum Leid der Kinder gab es nur gesundes Essen auf dem Tisch. Andere Kinder bekommen Saft und Kekse. Ronny und Penny stattdessen immer Erbsen. Entsprechend reagierten die Mädchen mit der Zeit wütend, wenn sie schon das Grün sahen.



Hin und wieder war Orika beim Hausarzt und ließ sich untersuchen. Seit der Geburt hatte sie einen schweren Herzfehler und musste regelmäßig zur Visite. In der Zeit passte ein Sitter auf die Mädchen auf und blieb, bis beide Eltern zu Hause waren. Ariel hatte sie bisher die Krankheit verschwiegen. Damals wurde sie immer von allen verschont, als sie bei den Eltern von Namis Vater lebte. Ihre eigene Eltern sind sehr religiös und sahen ihre Krankheit als Strafe für die eigenen Sünden. Mit Kräuter und Exorzisten versuchten diese die Krankheit auszutreiben, aber es half nicht. Erst nach dem Rauswurf aus dem Elternhaus fand sie durch Namis Opa eine gute medizinsche Behandlung. Er ist ein bekannter Herzarzt und behandelt eigentlich nur Patienten mit Privatversicherung. Aber sie ist die Ausnahme, da sie die Mutter des Enkelkindes ist.



Cousin Dante war neugierig auf Ariels Familie. Er hatte viel von Ariel und seiner Familie durch andere Verwandte gehört und wollte seinen menschlichen Verwandten kennenlernen, von dessen Existenz er viele Jahre nichts wusste.



Nami ist mittlerweile eine schöne Jugendliche mit musikalischer Ader. Zum Geburtstag bekam sie eine Gitarre. Ronny wurde zur Einzelgängerin und Penny ein gutes Mädchen.



Die Töchter bemerkten, dass reiche weibliche Kundinnen von Ariels Unternehmen ein Auge auf ihm warfen. Besonders die verwöhnte Iris Landgraab stalkte ihm. Sie konnte noch nie ein Nein akzeptieren und versucht nun sein Herz zu erobern.



Nami setzte sich mit ihren Schwestern zusammen und die Drei beschlossen ein schönes Date für ihre Eltern. Die Zwillinge machten brav ihre Hausaufgaben und Nami buchte für Samstag einen Tisch im Restaurant Sakura in San Myshuno. Ihre Eltern wollten nicht ausgehen, aber die Mädchen drängten sie. Seit vielen Jahren waren sie nur für die Kinder da und hatten sich gefühlt aus den Augen verloren. Ariel betrat mit flauen Gefühl das Restaurant, wo einst seine Mutter starb. Mit Orika bestellte er sich Tajine und schwarzen Tee. Als Nachtisch Kuhpflanzen-Baiser-Kuchen. Beide merkten, dass sie die Zweisamkeit vermisst haben. Ganze Zeit haben sie geflirtet und waren sich so nah wie lange nicht mehr.



Spontan suchten sie ihre Stammkaraokebar von einst auf und hatten viel Spaß. Weil alle Karaokeräume belegt waren, machten sie im Fotostudio eine Etage höher ein paar Fotos. 



Als endlich etwas frei war, sicherten sich beide ein Gerät und sangen den ganzen Abend.



Bevor sie schlafen gingen, sprang Ariel über seinen Schatten und kniete sich hin. 
"Honey, willst du mich heiraten?", fragte er Orika.
Orika weinte zuerst und legte dann den Ring an. 
"Natürlich. Ich will für immer an deiner Seite sein, Pupsi", antwortete sie.

 

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