Kapitel 14

 Endlich eine Familie

Nach der Renovierung und Umfunktionierung des Ladens brummte dieser wie früher zu anderen Zeiten. Als es noch ein Rotlichtleben hatte. Man sieht dem Laden nicht mal mehr die Vergangenheit an. Und man kann Kleidung auch kaufen. Auch wenn es nicht viel Auswahl gibt. 

Die Kinder helfen gerne im Haushalt. Jeder hat da seine Aufgaben und Aarohi ist es wichtig, dass die Kinder selbstständig sind, damit sie alleine überleben können. Sie helfen ihr sogar beim Kochen, wenn sie Gemüse vorschneiden. 

Ray und Pan spielten viel zusammen. Als sie jünger waren.

Aarohi fühlte sich dick nach zwei Schwangerschaften und begann wieder mit Sport, um wieder in ihre Lieblingskleidung zu passen. 

Die glückliche Familie war glücklich. Bis er auftauchte. Seit Jahren rief er Aarohi an, aber sie drückte ihn weg. Wenn er sie anschrieb, las sie nie seine Nachrichten. Und es hatte einen Grund. Der Typ hat eine Frau und ein Kind mit dieser. Er war sogar vor 10 Jahren einer ihrer Liebhaber. Da Pan 10 Jahre alt ist, kann man sich denken, wer der Mann schon sein könnte. Und Pan hat noch leichte Ähnlichkeit mit dem Fremden. 

"Bist du der kleine Pan?", fragte der Fremde und schenkte ihm einen Lolli.

"Ja. Und du?", antwortete Pan.

"Ich bin dein Vater, mein Junge. Ist deine Mutter da?", fragte der Fremde.

Pan machte große Augen und nickte nur.

Aarohi fiel die Kladde runter, als sie den Fremden sah. 

"Du? Was suchst du denn hier? Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen", reagierte sie überrascht.

"Wieso so überrascht? Ich wollte wissen, ob damals nichts passiert ist und dann sehe ich, dass ich ein zweites Kind habe. Wie ich an seiner DNA gekommen bin ist egal, aber ich habe auf Papier, dass ich der Vater bin. Warum unterbindest du den Kontakt zu ihm?", sagte Jonas Martin zerknirscht.

Hakim erkannte, dass die beiden etwas zu besprechen hatten und schickte die Kinder raus.

"Ich gehe mit den Kindern nach oben. Regelt euer Problem in Ruhe", sagte dieser und war verschwunden. 

Aarohi wollte seine Hilfe haben und stand sich nun ihrer Vergangenheit gegenüber. Sie wusste keine Antwort auf seine Fragen. Seine Kontaktversuche waren in den letzten Jahren nervig, aber sie hegte keine Groll gegen ihn. Und Hakim hatte sich verzogen, weil er sich überflüssig fühlte.

"Wie bist du an seine DNA gekommen?", fragte sie neutral.

"Durch Pan selbst. Ich habe ihm mal nach der Schule abgefangen und trank mit ihm Cola. Davor gab er mir seine DNA freiwillig. Wenn du mir gesagt hättest, du bist schwanger, hätte ich dich finanziell unterstützt und mit meiner Frau geredet. Wir haben Mist gebaut, aber ich hätte die Arschkarte gehabt am Ende", antwortete Jonas sauer.

Aarohi schaute verlegen weg. So hatte sie es nie gesehen. Auch nicht in der Jugend. Hakim würde sie niemals betrügen. Dafür liebte sie ihn zu sehr. Wenn Jonas eine Affäre einging, hatte er damals sicher seine Gründe. 

"Ich sah es nur als Spaß damals. Mehr nicht. Dass man so schnell schwanger wird habe ich früher nicht bedacht. Heute mache ich sowas nicht mehr und schäme mich sogar dafür, was ich damals gemacht habe", erklärte sie abwehrend. 

"Und warum kein Kontakt?", fragte  er nach.

"Ich wollte mit meiner Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Es einfach begraben", sagte Aarohi aufrichtig.

"Leider kann man seine Vergangenheit nicht einfach vergraben. Sie verfolgt einem bis in dem Tod hinein. Auch meine. Ich habe inzwischen mit meiner Frau geredet und sie zog für ein paar Tage zu ihrer Freundin. Aber sie kam wieder und stellte klar, dass sie mich verlässt, wenn ich nochmal sowas mache. Sie kam sogar auf die Idee, die Kinder zusammenzuführen. Aber dafür musst du zustimmen",sagte er. 

Aarohi war sprachlos. Seine Frau hat ihm anscheinend vergeben und war bereit, ein fremdes Kind in die Familie zu lassen. Sie fühlte sich so überrumpelt. 

"Ich muss darüber nachdenken. Wirklich. Lasse mir deine Nummer da und ich melde mich", schlug Aarohi vor.

Er gab ihr seine Nummer und ging wieder. Aarohi war durcheinander. Jonas war so heiß wie damals. Und sein Vorschlag erst. Ob sich beide Geschwister kennenlernen dürfen war jetzt von ihr abhängig. 

Ich habe Aarohi nach Batuu geschickt und es nach einem Tag beendet. Das Gameplay gefällt mir echt nicht. Haben aber coole Bausachen und CAS-Sachen. 

Bei einem gemeinsamen Abendessen im einen Restaurant sprach Aarohi Jonas Angebot an. Sie wollte sich an Pan orientieren, ob er überhaupt Lust hat, sein Halbgeschwister zu treffen. Adresse und Kontaktdaten hatte sie ja von Jonas bekommen. Pan war noch nicht bereit für den Schritt, aber zumindest neugierig. Er wollte erstmal via Internet mit seinem Halbgeschwister schreiben. Dem Kind dürfte es sicher nicht anders gehen. 

Mit den Kindern ging es auch viel in den Stadtpark. Die Kinder spielten und die Erwachsenen genossen die Zweisamkeit. 

 

Mandy Walker hatte damals vor 12 Jahren alles verloren. Ihre Eltern und ihren Festen Freund. Alles nur wegen dieser Aarohi. Von ihrem Kerl war sie schwanger und am Tag nach dem Schulball, wo man Aarohi verbannt hatte, hatte sich ihr Kerl von ihr getrennt. 

Er hatte Gefühle für eine andere Frau. Das war der Grund. Und aufs Baby keinen Bock. 

Ihre konserativen Eltern setzten sie sofort mit etwas Geld auf die Straße und sie musste schauen, wie sie in England überlebt. Nach wenigen Jahren Kellnern kam sie nach Amerika und stellte fest, dass sie wie vorher leben musste. Ihr Kind kam in die Schule und sie kellnerte wieder wie vorher, weil sie keiner ausbilden wollte früher. 

Inzwischen war ihr Kind in der Pubertät und sie arbeitete im einen besseren Lokal. Als sie sah, wer zu einer Veranstaltung eingeladen worden war, war sie sprachlos. Während sie nur über die Runden kam, schwelgte dieses Weib in Geld und Reichtum. Und sozialen Ansehen. Aber mit dem Finger auf sie zeigen und auf ihre Vergangenheit hinweisen bringt nichts, weil alle ihre Vergangenheit kennen. Solche Menschen ändern sich nie. 

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