Teil 11 - Masons Abenteuer

Kyrill

Isabella hatte mich nach wenigen Jahren Beziehung verlassen. Ihre Geschwister lehnten den Thron ab und sie wurde als jüngste Tochter verpflichtet, ihrem Vater zu folgen und das Meer zu regieren. Ich konnte sie einfach nicht aufhalten, als sie gehen musste. Sie weinte, als sie fortging und sich im Wasser verwandelte. Zu einer Meerjungfrau. Seitdem habe ich sie nie mehr gesehen und Mason hatte sie vergessen.

Heute bin ich mit Evie Delgato liiert und habe mit ihr Tochter Nellie. Evie macht alles, damit es ihr gut geht und scheint sie auch etwas zu bevorzugen. Sie ist von Nellie nicht zu trennen. Ich bin der Hausmann und Mason ist mein Lieblingskind. Evie und Mason sind nach all den Jahren immer noch nicht richtig warm geworden. Ihr fällt schwer, sich auf ihn einzulassen und zu vertrauen. Trotzdem macht sie sich Sorgen, wenn er mal wieder wochenlang mit seinem Rucksack durchs Land reist.



Meine Verwandtschaft ist auch nicht ganz normal. Sie hat blaue Haut und fällt dadurch auf. Aber nett sind sie schon. Bis auf wenige Ausnahmen.



Mason ist ein Schatzjäger, Aktiv und Mutig. Was mir immer wieder Sorgen macht. Ständig hängt er im Ausland ab und untersucht Gräber. Als ich ihn nach dem Grund fragte, antwortete er nur, er sucht nach Antworten. Diese Antwort war nicht gerade hilfreich. Wenn ich mehr auf das Thema einging, blockte er komplett. Vielleicht hängt es mit dem Vorfall aus seiner Kindheit zusammen, wo sein Idol Jana Croft spurlos während einer Ruinenuntersuchung verschwand. Er war einer der Kinder, die sie begleiten durften. Am Tag ihres Verschwindens war er bei ihr und erinnerte sich nur an fremde Schriftzeichen und Fremden mit einer komischen Sprache. Alles andere ist wie ausgelöscht. Als hätte jemand sein Gedächtnis teilweise gelöscht.



Meinen Körper zeige ich gerne. Keiner will so recht glauben, dass ich bereits 40 Jahre alt bin. Aber es ist wahr. Frauen im jeden Alter bleiben immer errötet in meiner Nähe stehen und schauen mir nach. Evie macht dieses Verhalten total wütend. Sie nennt es immer Prahlerei.



Meine Familie ist trotz allem glücklich. Auch wenn sie Probleme hat, die sich einem Gespräch lösen würden.



Mason

Ich kam nach einer Dusche und einem Telefonat im meinem Zimmer und sah Mutter meine Sachen aus dem Rucksack packen. Ich räusperte mich und Evie drehte sie weinend um. Ihre Sorgen um mich haben sie um Jahre altern lassen, obwohl sie gerade mal 40 Jahre alt ist.
Wir setzten uns hin und ich fragte sie:
"Warum hast du es gemacht, Mutter?"
"Ich habe immer solche Angst um dich, Junge. Du bist zwar ein junger Erwachsener, aber trotz allem irgendwie mein Sohn. Und Peru ist so weit weg. Bitte bleib schon alleine wegen Nellie. Sie wird sicher wie immer nach dir fragen, wenn du weg bist", antwortete sie traurig.
Ich drückte ihre Hand und sagte:
"Mutter, ich passe auf mich auf. Diesmal dauert die Reise länger. Aber ich melde mich. Versprochen."
Sie drückte mich weinend und packte meine Sachen rasch in den Rucksack. Als sie mein Flugticket in der Hand hatte, hätte sie es am liebsten in den Mülleimer geworfen. Aber sie legte es zu meinen Sachen und sagte beim Gehen:
"Morgen mache ich extra früh ein Frühstück für dich. Sag deinem Vater nichts von unserem Geheimnis."
Ich schaute weg und bekam Magenschmerzen. Papa würde unser Geheimnis sehr verletzen. So lange wir beide schweigen, erfährt er nie davon.



Das Frühstück mit meiner Familie verlief sehr schweigsam. Alle drückten mich, als ich mich auf dem Weg zum Taxi machte. Nellie und Mutter weinten vor Sorge und Papa schien mehr Vertrauen in mir zu haben.
"Finde endlich deine Antworten", sagte er und drückte mich fest an sich.
Ich stieg ein und war zwei Stunden später im Flieger nach Peru. Von oben sah Peru schön aus. Etwas sagte mir, dass ich schon mal hier war. Aber ich wusste nicht wann.

In Peru nahm ich ein Taxi zu dem Dorf Selvadorada. Es liegt in den Bergen Perus und ist von Ruinen umgeben. Ich hatte ein kleines Haus gemietet und traf den alten Vermieter auf der Terrasse. Er musterte mich und sagte:
"Guten Tag, mein Junge. Irgendwie kommst du mir bekannt vor. Aber ich kann mich auch irren. Hier ist der Schlüssel zum Haus. Nachts sollte man die Fenster nur mit Mückenfänger öffnen. Die sind eine wahre Plage."
Er reichte mir einen rostigen Schlüssel und ich verabschiedete mich von ihm. Er winkte beim Gehen und ich fand ein Haus ohne viel Luxus vor. Da ich aber eh viel unterwegs bin, reicht es zum Schlafen.



Nachdem meine Sachen in dem Haus untergebracht waren, ging ich zum Dorf runter. Dort herrschte viel Leben um die späte Zeit und Händler boten immer noch ihre Waren an. Ich deckte mich mit den Nötigsten ein und probierte einen heimischen Drink. Dabei lernte ich etwas über die Kultur kennen, weil die Bewohner sehr redefreudig waren und gerne ihr Wissen teilen.



Nachts war es schwül und ich konnte schlecht schlafen. Die Fenster hatte ich geöffnet, damit etwas kalte Luft ins Haus kommt. Leider half es nicht viel und die Luft wurde sogar schwüler. Morgens aß ich etwas nach einer Dusche und las mich etwas in die Kultur ein.



Dann packte ich alles ein, was ich für meinen Ausflug brauchen würde und wanderte los Richtung Berge. Ich kämpfte mich durch Gebüsche, bekämpfte mit einer Machete giftige Tiere. Steile Berge erklimp ich mit Geduld und guter Energieaufteilung. Belohnt wurde es mit einer einfachen Basis und einem wunderschönen Ausblick.



Von oben fielen mir seltsam bekannte Ruinen auf. Mir schmerzte der Kopf und ich sah mich mit Jana in den Ruinen. Der alte Mann weiß sicher was. Etwas über damals. Ich muss ihn finden und ausfragen, bevor er stirbt.



Ich hatte mit einer Machete den überwucherten Durchgang schnell befreit und ging einfach rein. Dort lernte ich eine wütende Monstermutter kennen, die ihr Ei verteidigte und mich mit Flammen angriff. Ich rannte davon und war angeschmort. Nach einer Dusche in der Basis waren sofort Fliegen um mir und ich versuchte sie zu verjagen. Leider ohne Erfolg.



Als ich erneut durchging, befand ich mich im einen Hof und entdeckte zwei Durchgänge, die überwuchert waren.



Ich befreite einen Durchgang mit meiner Machete von den Pflanzen und ging rein.
"Hilfe", schrie eine Frauenstimme.
Ich rannte durch das matschige Gebiet und entdeckte eine Pflanze, die einen Menschen essen wollte. Genauer gesagt eine hübsche Frau. Sie strampelte panisch umher und die Pflanze drückte nur fester zu.
"Nimm meine Hand", rief ich der Frau zu.
Sie war gelähmt vor Angst und ich zerrte sie aus ihrer Lage. Wir rannten verfolgt von Bienen durch das Tor zurück zur Lichtung. Die Dornen hatten ihre Kleider zerrissen und sie stand halbnackt vor mir. Ich reichte ihr eins meiner Tops und sie rannte errötet fort. Sie war einfach wunderschön. Ich merkte, wie ich rot wurde und Schmetterlinge im Bauch bekam. Leider kannte ich ihren Namen nicht und hoffte, sie eines Tages wiederzusehen.




Ich ging wieder durch den Durchgang und fand mich an einer Wasserstelle mit einem alten Flugzeug wieder. Langsam wurde es dunkel und die Luft frischte auf. Ich fröstelte etwas und untersuchte das Wrack, bevor ich die Erdhaufen und die Truhe untersuchte. Das Teil in der Truhe entpuppte als ein Teil einer anderen Statue, die ich zusammenbaute. Leider fehlte nur noch ein Edelstein. Ich aß etwas Käse und baute mein Zelt auf. Langsam kroch ich rein und legte mich in den Schlafsack. Nach diesem verrückten Tag war ich sofort am Schlafen und bemerkte die Kälte nicht mehr. Aber mein Schlaf wurde von Plasmafledermäusen gestört, die ich mit einem Lockmittel in eine ander Ecke vertreiben konnte.



Meine Vorräte waren verbraucht und ich reiste zurück ins Dorf. Dort füllte ich meine Vorräte auf und fragte nach meinem Vermieter.
"Senior Guirella ist über Nacht verstorben. Seine Frau führt die Vermietung weiter. Sie wird sich sicher mit Ihnen in Kontakt setzen", sagte die junge Frau.
"Kennen Sie eine junge Frau, die lange, blonde Haare hat und sehr fit ist?", fragte ich die Anwohnerin.
"Sie meinen Senior Rios Tochter? Damit verkleidet sie sich immer und geht in den Busch, um die Ruinen zu untersuchen. Er ist bereits sehr verzweifelt, weil kein Mann sie haben möchte und er um seine Ehre fürchtet. Ihm gehörte die große Plantage außerhalb des Dorfes und ist sehr mächtig", sagte die Frau.
Also werde ich diese Frau nicht mehr so schnell treffen. Ich machte mich wieder auf dem Weg in die Berge, um die Ruinen zu untersuchen.



Jetzt war ich weiter oben und konnte über einem Wasserfall eine Ruine sehen. Der Anblick war wunderschön.



Ich untersuchte diesmal den anderen Durchgang und musste feststellen, dass meine Machete kaputt war. Die Dornen der Ranken zerschnitten meine Hände. Als ich endlich fertig war, schaute ich auf meine blutige Hände und erinnerte mich kurz an was. Jana. Jana und viel Blut. Papageiengekrächze holte mich aus den Gedanken und ich verband meine Hände. Mit Herzrasen ging ich rein und ein bekanntes Szenario in einem anderen Stil vor. Erneut stolperte ich über ein Ei, aber diesmal saß ein Vogel in der Nähe und sah verhungert aus. Ich beschloss, das Ei zu bewachen und schlief ein. Irgendwann wachte ich auf und das Ei war leer. Blut war auf dem Boden und führte zu den Ast, wo der Vogel saß. Was darin war werde ich wohl nie herausfinden.



Wie lange bin ich nun fort aus Brindleton Bay? Wochen? Monate? Jahre? Ich habe keinen Überblick mehr. Ich bin einem Wasserfall runtergestürzt und hatte danach jeden Orientungssinn verloren. Senior Zorro pflegte mich gesund. Er lebt in der Nähe des Wasserfalls und ernährt sich selbst. Ich hatte zeitweise Amnesie und wusste nichts mehr aus meinem Leben. Aber die Erinnerungen kehrten wieder. Bis auf die Erinnerungen an Jana Croft. Die Erinnerungen scheinen erneut wie ausgelöscht zu sein.
Da ich wieder auf den Beinen bin, wanderte ich tiefer in die Ruinen. Diesmal hatte ich vier Durchgänge, wovon manche noch nicht zu öffnen waren.



Ich ging durch einen der zu betretenden Durchgängen und versank auf dem Weg im Treibsand. Mein Rucksack verankerte sich am einen Ast, aber ich kam nicht ran. Dann stand ich vor dem königlichen Bad. Ein seltsamer Baum erregte meine Aufmerksamkeit. Die Früchte lösten Gefühle aus. Meine Klamotten stanken von dem Schlamm und ich musste sie reinigen. In der Zeit schwamm ich nackt durch das warme Wasser und entspannte dabei.



Abends waren die Kleider trocken und ich hatte mich wieder angezogen. Da entdeckte ich meinen Rucksack in einer Ecke. Und zwar gewaschen. Die Frau von damals schwamm in den Bädern rum und bemerkte mich. Elegant stieg sie aus und kam auf mich zu.
"Ich wusste doch, dass ich diesen Rucksack kenne. Dein Körper ist übrigens super toll. Ich habe dich vorhin beim Schwimmen beobachtet musst du wissen", sagte sie.
Ich lief rot an. Diese schlechte Perücke kann man auch schlecht vergessen. Dazu die Schmetterlinge im Bauch.
"Mein Name ist Alexa Rios. Du hast mich damals gerettet und dann war ich nackt. Dann hast du mir ein Top gegeben", sagte sie.
"Daran erinnere ich mich noch", sagte ich unerwartet kühl.
Sie schaute mich traurig mit ihren großen Augen an und sagte:
"Ich weiß, was dir widerfahren ist. Senior Zorro hat es meinem Vater erzählt. Ich dachte, ich sehe dich nie wieder. Das hätte mich traurig gemacht, weil ich dich sehr mag."
Sie küsste mich anschließend und ich erwiderte den Kuss. Ich zog sie ins Zelt und dort hatten wir großen Spaß.



Seitdem begleitete sie mich. Zusammen entdeckten wir neue Gebiete. Eine Aufgabe war, einem Jaguar zu helfen. Seine Beute waren Fledermäuse. Leider wurden sie durch ein Lockmittel zu viel und er floh aus Panik.



"Schatz, kann ich die Machete haben?", fragt sie immer wieder.
"Natürlich", antwortete ich.
Anschließend verprügelte sie die Ranken gnadenlos.



Wir standen vor einem kleinem Tempel, der untersucht werden wollte.



Leider hatte das Totem keinen Humor. Meine Skelettwitze prahlten ab, aber meine Beschwerde über die Fallen hat geholfen. Anschließend machte ich mir Notizen. Mit der Hoffnung, dass andere Totems auch so sind.



Ich baute in einer anderen Ecke unser Zelt auf und sie fiel küssend um meinem Hals.
"Schatz, hast du Lust auf etwas Besonderes? Wir sind nicht jeden Tag in einem Tempel", hauchte sie mir ins Ohr.
"Natürlich. Bald lernst du auch meine Familie kennen", sagte ich verführt zu ihr.
Sie lief rot an und umarmte mich innig.



Nach unserer Liebe aß ich noch schnell was, weil mein Magen knurrte. Ich kroch in unseren Zelt und schlief sofort mit ihr in meinem Armen ein.












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