Kapitel 10

 Babs und Oscar bekamen die Söhne Max und Liam. Leider entpuppte sich Babs als schlechte Mutter, nachdem ihr Mann durch einen verfrühten Schlaganfall auf der Arbeit verstarb. Sohn Yohn hatte eh bereits mit seinem Wunsch zu kämpfen, eines Tages eine Frau zu werden. Seine Mutter ignorierte komplett den Wunsch und ernannte ihn zum Mann des Hauses. Und das in der Jugend, wo man sich selbst sucht. 

Dabei fühlte sich Yohn schon immer mehr wie ein Mädchen als ein Junge. Er mochte schon immer Mädchenkram und ließ seine Haare lang werden. Dazu begann er Frauenkleidung zu tragen. Und wollte lieber mit seinem weiblichen Wunschnamen gerufen werden. Seinem Vater war er oberpeinlich, weil sein Team über seinem komischen Sohn lustig machte und die Schüler ihn als Weibmann bezeichneten. 

Nur die Brüder Ralf und Markus Benali nahmen ihn so wie er war. Sie spielten mit ihm als Kind und später gingen sie auch mit ihm weg. Männliche Jugendliche von außerhalb baggerten Yohn sogar öfters an, weil er sich als Frau komplett gab und dazu hübsch aussah. Er sah wie eine echte Frau aus, der nur die  Oberweite fehlte und unten das Extra war. Aber Yohn verhinderte, dass es zum Sex kam. Manche Jungs waren danach von ihm angewidert und nannten ihn unnormal. 

Zu Hause tolerierte es sein Vater irgendwann und seine Mutter mochte es, ihn wie eine Frau zu kleiden  und zu Schminken. Seine Brüder fanden es komisch, wenn sich ihr Bruder wie eine Frau kleidete. Die männlichen Mitschüler störte irgendwann sein Extra nicht mehr. Sie sahen nur die hübsche Frau in ihm und bewunderten ihn für seinen Mut, seinen Traum zu leben. Die Mädchen waren eifersüchtig und neidisch entsprechend. Wie konnte ein Typ hübscher als eine echte Frau sein?!😡

Nach dem Tod seines Vaters sittete er immer nach der Schule mit den Benalibrüdern seine kleinen Brüder, weil seine Mutter meinte, sie müsse als Single jeden Typen abschleppen in den Bars. Immerhin sah sie noch gut aus, war nun reich und die Männer folgten ihr. Leider bekamen Max und Liam die Männer noch mit, wenn Babs mit ihnen zu Hause war. Denn nachts konnten sie von dem Geschrei und Gestöhne nie schlafen. 

Irgendwann platzte Yohn der Kragen und er verjagte den abgeschleppten Kerl. Babs ohrfeigte ihn und schrie ihn an. Er solle sich nicht so anstellen. Die Kleinen verstehen doch eh nichts. Aber er hatte es anders mitbekommen. Sie schliefen bei ihm jede Nacht, weil sie sich dort sicher fühlten. Dazu verhält sich keine Mutter mit Verantwortung so. Und seine Brüder sind sehr ängstlich. Auffallend ängstlich. Das ist doch nicht mehr normal. 

Mit 18 Jahren packte er seine Sachen und ging nach einem Streit. Solle seine Mutter mal Verantwortung tragen. Dazu hatte er ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem Geschwistern. Sie waren jetzt der furchtbaren Frau ausgeliefert. Er hoffte auf ein Lerneffekt. 

Durch Cousin Victor Isles kam er sofort in Kontakt mit den Geschwisterpaar Ember. Sie sind die Nachfahren von Morgyn Ember. Für OPs und einer langen Hormonbehandlung fehlte ihm das Geld. Und sie suchten für einen neuartigen Trank, was einem zum anderen Geschlecht auf Lebenszeit macht, einen Probanten, den sie auch auszahlen wollten. 

So würde er seinen Wunsch sofort erfüllen und würde Geld verdienen. Zumindest waren die Geschwister freundlich und baten ihn nach der Bezahlung, dass er sich auszieht. Sie nahmen Maß von seinem Körper und entfernten die Schminke. Die Schwester wurde bei seinem Sixpack rot und heulte beinah, weil dieser Körper bald weg sein würde. Cousin Victor war ganze Zeit dabei als Zeuge. 

"Trink und dir deine Wunschform vor", sagte die Schwester mit zitternder Stimme. 

Dabei dachte sie an die alten Ergebnisse, die fehlgeschlagen sind. Aber die Rezeptur wurde zum 10. Mal verbessert. Was kann da schon schief gehen am Ende wie die letzten neun Mal?

Yohn trank es in einem Schluck aus und er fühlte sich komisch. Er schrie und fiel auf die Knie. Sein Körper schmerzte überall. Seine Knochen und Organe fühlten sich an, als würden sie sich verändern. Nach zehn Minuten war alles vorbei und die drei Zuschauer starrten ihn an. 

Er stand auf und drehte sich zu ihnen. Allen fiel die Kladde runter. Vor ihnen stand eine wunderschöne Frau und bis auf die Gesichtsform erinnerte nichts mehr daran, dass sie mal eine Frau war. Auf wackeligen Beinen ging Yohn zum Spiegel und strich über seine Wangen und fasste an die Oberweite. Die Männer liefen hochrot an und wurden steif in der Hose, während die Magierin empört rief:

"Die hat größere Melonen als ich. Das sehe ich sofort."

"Ich sehe so hübsch aus. Das kann doch nicht ich sein", sagte Yohn in einer engelhaften Stimme.

"Ich ziehe mich auch aus und will wissen, wer hübscher ist. Und misst ruhig überall an uns. Ich wette, die ist viel zu fett", sagte die Magierin und riss sich die Kleidung vom Leib. 

Den Männern lief Sabber raus und sie konnten nicht von den Schönheiten die Augen lassen. Yohn hatte bereits einen Wunschnamen für die Papiere geäußert: Night Olsen. Damit ist Yohn gestorben. 

Sie nahmen Maß und verglichen beide Frauen. 

"Night hat gewonnen in den meisten Punkten", verkündeten sie stolz und die Magierin ging sauer davon.

"Was soll ich jetzt tragen? So passt mir meine alte Kleidung nicht mehr", sagte Night schüchtern.

Erneut liefen die Männer rot an und sabberten wieder. Ich will nicht wissen, an was sie gerade dachten.  Der Magier suchte in einer Truhe Kleidung und nahm ein Kleid von der Oma. Er gab es ihr und streifte ihre weiche Haut. Während sich Night anzog, gafften die Männer sie an und die Magierin fluchte innerlich. 

Als Night zog Yohn zu seinem Schulfreund Markus Benali. 

Markus war sofort in seiner Mitbwohnerin verschossen und näherte sich ihr langsam an. Night nahm es mit gemischten Gefühlen auf. Immerhin kennen sich beide schon ewig und sind beste Freunde. Aber diese Annäherungsversuche machten sie auch sehr unsicher. Obwohl Markus nicht der erste Verehrer seit Yohns Verwandlung ist. Irgendwie werden die Männer immer so flirtig mit ihm. 

Füchsin White brachte Night mit.

Ralf hatte von Anfang an das Gefühl, dass er Night von irgendwo kennt und konfrontierte sie mit seinem Verdacht, dass sie Yohn ist. Night war sprachlos. Keiner hatte sie in Oasis Springs bisher erkannt, aber Ralf schon. 

"Warum soll ich dieser Yohn sein?", fragte sie vorsichtig.

"Er hatte immer eine liebevolle, einzigartige Ausstrahlung wie du. Dazu bist du sehr freundlich und deine Schüler lieben dich. Yohn wollte immer Lehrer werden", erklärte er.

"Da vertust du dich. Ich bin nicht Yohn", verteidigte sie sich sanft.

"Auch das würde Yohn machen. Sich sanft verteidigen", protestierte Ralf.

Anscheinend hatte Yohn nur sein Äußeres verändert, aber nicht seine Seele. Aber warum durchschaute ihn Ralf so schnell?

Obwohl White Sport hasst, macht sie es für ihre Sklavin mit.

Dann klingelte noch so ein komischer Typ an der Türe.

"Die Aliens verfolgen mich. Bitte lassen Sie mich rein", schrie er panisch.

Night war überrumpelt und der Vogel war in ihrem Haus bereits drin. Er schloss die Türe ab und verschloss die Rollos. 

"Seltsame Wesen verfolgen mich. Überall sind Alien und die Regierung verheimlicht es uns", sagte er, nachdem er einmal alles durchs Fenster gesichtet hatte. 

Markus deckte schnell den Tisch ein und hörte dem Typen gespannt zu. Night fand, dass der Kerl in die Psychiatrie gehört, aber Markus meinte, nachdem der Kerl weg war:

"Der scheint nett zu sein."

Am Abend nahm er sie an den Händen und sagte:

"Night, ich liebe dich. Willst du mit mir das Bett teilen?"

Sie war sprachlos zuerst und nickte schüchtern. Er verstand es wohl als ein Ja und brachte sie in sein Schlafzimmer. Nach einigen heißen Küssen landeten beide in der Kiste und er war sichtlich glücklich, während Night sich unwohl fühlte anschließend. Er ist doch der beste Freund. Warum verursacht er neuerdings Herzrasen und Schmetterlinge im Bauch, wenn er in der Nähe ist?

Im Onsen entdeckte ich geisterhafte Besucher.

Wieder zu Hause gab sich das junge Paar den Gefühlen hin.

Und nun schlägt mein Zwillingboom zu. 😉

Natürlich freute sich Markus darauf, Zwillinge mit seiner Night zu erwarten. Aber sie wirkte immer abwesend und abweisend seit der Schwangerschaft. 

"Schatz, was ist los mit dir?", fragte er besorgt.

"Du wirst mich sicher verlassen, wenn ich dir ein Geheimnis verrate. Dein Bruder kennt es bereits durch Cleverness", antwortete sie angespannt. 

"Hast du mich betrogen?", fragte er besorgt.

Ralf schüttelte den Kopf. Yohn alias Night wollte ihn dabei haben. So ein Geheimnis zu offenbaren ist auch nicht leicht. 

"Nein. Es ist größer und könnte alles zerstören. Ich bin dein Kumpel Yohn L Amour. Oder war es bis vor zwei Jahren. Aber sag meiner Mutter nichts davon", sagte sie heraus.

Markus sagte nichts und ging raus. Hoffentlich verzeiht er ihr dieses Geheimnis. Auf der anderen Seite ist ihr schlechtes Gewissen erleichtert und wenn er ihr verzeiht, können beide eine glückliche Zukunft haben.