Kapitel 6

 Die Schule war nach der motivierenden Rede des Direktors eine andere. Man mobbte nicht mehr auf dem Schulhof, dafür im Internet. Also zogen nun die Mitschüler anonym über Victor im Internet her und machten ihm damit das Leben schwer. Es wurde auf dem Schulhof getuschelt, wenn er in der Nähe und gelacht mit einem zeigenden Finger auf ihm. In den Sozialen Medien entdeckte er diskriminierende Bilder von sich und bekam ständig gemeine Sprüche gesteckt. 

"Dein Uropa vermisst dich sicher. Du bist so eon Loooser. Mann, du bist so ein Idiot und Dumm", schrieben die Kinder. 

Die Bilder waren noch schlimmer. Einmal wurde er im Kochtopf gezeigt, wo der Teufel es umrührt in der Hölle. Er zog sich traurig zurück und wollte am liebsten im Boden versinken. Seinen Eltern wollte er das Ganze nicht erneut zumuten und schwieg. 

Aber eine Freundin von Pearl entdeckte zufällig ein mobbendes Bild und schickte es ihr. Mit Guidry war sie geschockt darüber, wozu Kinder in dem Alter in der Lage sind. Sie kamen auf ihm zu und er offenbarte sein Simbook-Account. Jede Nachricht war grausamer als die vorherige. Sie gingen damit zur Polizei und Victor wollte nichts erzählen, weil er Ärger vor den Folgen hatte. Aber der nette Internetermittler ermutigte ihn, ihm die Sachen zu zeigen. 

Dieser hatte viel gesehen, aber so viel Grausamkeit selten. Er riet seinen Eltern, die Schüler anzuzeigen, die es geschrieben haben. Auch wenn sie zu jung für eine Strafe sind, aber alleine der Gedanke, dass ein Richter ihr Leben zerstören könnte macht bereits Angst in dem Alter. 

Dazu müsse man dann die Eltern in die Pflicht nehmen und die Lehrkörper weiterbilden. Der Direktor war für eine Weiterbildung beim Thema Mobbing. Aber die Eltern stellten ihre Sprößlinge als Opfer dar, weil sie mit einem Monster zur Schule mussten. Da weiß man zumindest, warum die Kinder so gemein sind, wenn die Eltern schlimmer als die Kinder sind. 😱

Die Anzeigen wurden wegen den Alter der Täter eingestellt, aber Victor gingen sie nun außerhalb der Schule an und verprügelten ihn. Weil sie wussten, dass sie nicht in Gefängnis kommen.

Irgendwann rannte Victor gejagt von Schülern über den Fußweg und über die Straße, als ein Bus kam. Sein Uropa Tod sah nur Rot und stoppte die Zeit, obwohl es verboten ist. Er trug seinen Enkel, der davon wegen der Abstammung nicht betroffen war, auf die andere Straßenseite und tröstete ihn liebevoll. Dann sollte er nach Hause. 

Danach schob er dessen Verfolger vor dem Bus und ging zurück auf dem Fußweg und startete die Zeit. Es knallte und Blut spritzte. Der Fahrer versuchte noch zu Bremsen, erwischte aber beide Schüler frontal. Der Bus rollte trotz Bremsung noch einige Meter und der Busfahrer sah beim Aussteigen die verletzten Kinder. Der arme Fahrer weinte bitterlich, weil er überfordert war. Die Kinder aber lebten noch sichtbar als Strafe vom Tod. Sie sollten Schmerzen leiden wie sein Nachfahre.

Der Busfahrer kündigte von sich aus und gab den Führerschein ab. Er war einfach zu traumatisiert. Die Schüler mussten nach dem Unfall für eine lange Zeit ins Krankenhaus und in eine Reha. Victor durfte auch nicht erzählen, was sein Vorfahre getan hatte. Sonst hätte der Tod von oben schwere Folgen. 

Victor kam zu seiner Oma und seinem Onkel Oscar. Onkel Nick wohnt inzwischen alleine in einer anderen Stadt. Er tat sich schwer anfangs, Anschluss zu finden nach den Ereignissen in Brindleton Bay. Mit einem Psychotherapeuten arbeitet er an seinem Mobbingtrauma und ist inzwischen nicht mehr so stark schüchtern.



 Jacky und Guidry kamen sich näher. So wie früher näher, wie man sieht. Wie kann man der eigenen Tochter nur den Kerl ausspannen?! 😲

 

 Es ging lange gut, bis ihre Tochter beide spontan beim Sex erwischte. Pearl blieb auffällig ruhig dabei. Ich hätte dem Kerl eine Ohrfeige verpasst und die Mutter angeschrieen in ihrer Stelle. 

 

 Sofort durfte er seine Geistersachen packen und ihre Mutter, die nun für sie gestorben ist, durfte den Idioten behalten. So schnell, wie beide ein Paar wurden, trauerten sie Pearl nicht mal hinterher. Was für eine miese Familie. 

 

Voller Kummer betrank sie sich irgendwann und schleppte den heißen Victor Flemming ab. 

 

Dieser blieb sogar zum Frühstück und wollte sie näher kennenlernen, weil er sie interessant fand. Dazu auch die gleichen Hobbys hat. 

 

Dieser Walrossbauch bedeutet nur eins. Der "Abend" hatte Folgen für beide. 

 

Victor erarbeitete sich ihr Vertrauen langsam, nachdem sie das mit Guidry erlebt hatte. Aber am Ende der Schwangerschaft zog sie doch zu ihm nach Evergreen Harbour. Dort hat er ein kleines Haus von seinen Eltern geerbt und Platz für eine kleine Familie. Dazu wollte Pearl mit der Vergangenheit abschließen. Mit den miesen Menschen, die dort leben. Mit ihrer Mutter. Mit dem Haus, was nur Unglück brachte. Und ein Mann, der einen ernst liebt, ist der perfekte Grund für einen Umzug.

 

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