Kapitel 13

 Familie Taylor

Mary hatte in den 8 Jahren viel erlebt. Nach ihrem Auszug aus dem Haus ihrer Oma arbeitete sie zwei Jahre als Köchin in einem kleinen Lokal. Aber  dieser ging pleite und sie musste sich einen neuen Job suchen. 

Sie bewarb sich auf mehrere Stellen und wurde erneut für zwei Jahre Köchin auf einem Kreuzfahrtschiff. Dadurch sah sie die Welt und auf ihr Heim passte ein Haussitter auf. 

Nach zwei Jahren lief der Vertrag aus und sie wollten sie wegen ihrer Kochbegabung behalten, aber Mary zog es zurück aufs Festland, wo sie im einen Sternerestaurant einen Job fand und dort immer noch arbeitet. 

Da dachte ich mir mit hochrotem Kopf, wie blind man sein kann. Der Spanner schaut er in die Augen und sie ignoriert ihn geschickt. Vor allem, wenn man genau hinsieht, was er macht. Normalerweise würde man schreien und weglaufen. Oder sie bemerkte ihn nicht, weil er ein Geist ist. 


Die Partnersuche war schwer. Jedes Date floppte, weil die Kerle meistens nicht ihr Typ waren oder die Fotos aus "besseren" Zeiten stammen, wo die Männer noch jung und schlank waren. 


Die kleine Lilly zog ein. Sie ist ein Spitz und etwas fauler von Natur aus. Aber sehr treu. 


Gassi mag Lilly nicht wirklich. Dann muss sie ihr bequemes Körbchen verlassen.


Und sie hat panische Angst vor dem Fernseher und Computer. 


Leider wird Mary von dem Geist auch am Tag heimgesucht. Und er versucht inzwischen von ihr Nacktbilder zu bekommen. 


Aber Matt Holland, der Nachfahre von Leslie Holland, wurde  am Ende der Auserwählte. 


Zweite Familie: Albert

Vor 300 Jahren

Er war nur ein einfacher Händler und wusste nicht, wie er Frau und Kinder durch den kalten Winter bringen sollte. Seine Waren war er einfach nicht losgeworden und ohne Geld würden sie alles verlieren. Mit Pferd und Kutsche reiste er durch einem herbstlichen Wald, als ein Unwetter einbrach. Er ritt in ein verlassenes Schloss und fand dort ein schauriges Bild vor. 

Er war im Trocknen, aber im Schloss lagen überall mumifizierte Leute in Kleidung aus einer anderen Zeit. Dazu sahen sie aus, als würden sie schlafen und wären dabei verstorben. Nach der Kleidung musste das Schloss seit 150 Jahren verlassen sein. Aber alles sah so intakt aus, als wären erst wenige Stunden vergangen. Und alte, tote Ranken hingen an den Mauern ab.

Von seinem restlichen Vermögen kaufte er das Land mit Schloss und einen Teil der Umgebung auf. Seine Familie war empört, weil sie nichts zu Essen hatten, aber Geld für ein Schloss mit unzähligen Leichen. 

Die Leichen beerdigte er würdig auf einen selbst angelegten Friedhof und fand durch alte Dokumente die Namen heraus. Seine Frau war immer noch eingeschnappt und seine Kinder mies gelaunt. Das Aufräumen dauerte ewig und am Ende war es nach wenigen Monaten soweit restauriert, dass man Zimmer an Gäste vermieten konnte. 

Eins nagte an dem Mann. Laut den alten Dokumenten war das Schloss der Mittelpunkt eines vergessenen Königreichs, was mit der Zeit von Feinden übernommen worden ist. Und die Prinzessin war nirgends zu finden. Da sie nie das Schloss verlassen durfte, musste ihre Leiche doch dort sein. Aber wo?

Mit der Zeit wandelte sich das Anwesen immer wieder. Mal war es ein Hotel, dann ein Waisenheim, dann wieder ein Hotel, Krankenhaus und heute ein Museum. Die Nachfahren hatten es all die Jahre im Besitz und waren sehr vermögend.

Wo damals die Diener schliefen wohnt heute der 75jährige Erbe. Dazu noch die Familien eines Neffen und einer Nichte, die ihn beim Geschäft unterstützen. Man legte Räume zusammen und dadurch entstanden mehrere Wohnungen. Der Alte wohnt im Erdgeschoss in einer Seniorenwohnung und die beiden Familien haben eigene Wohnungen mit 90qm. Alles überholt und auf dem neuesten Stand. Und die Wohnung des Senioren war Altersgerecht umgebaut worden, damit man keine Treppen hat.

Die Nichte und ihr Mann kümmern sich um die komplette Buchhaltung und Amtangelegenheiten. Der Neffe und dessen Frau sind Handwerker und sorgen dafür, dass nichts auseinander fällt. Der Erbe kümmert sich um die Internetseite. Schon in jungen Jahren war er techniksüchtig und bildete sich immer weiter. Er hatte sogar Informatik studiert. 

Als der Alte durch das Schloss wanderte und träumte, entdeckte er seinen Neffen mit dessen Frau im Gemach des Königs.

"Junge, was reparierst du heute?", fragte der Alte neugierig.

"Onkel, ich dachte, du kannst kaum noch Treppen laufen. Ein Besucher hatte mich darauf angesprochen, dass am Bett ein Schaden sei und jetzt nutze ich den Ruhetag zur Reparatur. Anscheinend ist ein Bein etwas lose. Die Reparatur wird ein noch eine Stunde dauern, damit es wie früher aussieht", antwortete dieser beschäftigt. 

Der Alte ging weiter und musste sich ausruhen. Diese vielen Treppen im Schloss sind furchtbar und überfordern ihn komplett, aber er will seinen Angehörigen beweisen, dass er kein seniler Mann ist. Er lehnte sich an einem Stein ab und dieser bewegte sich. 

Es öffnete sich ein Geheimgang und dieser führte zum Turm, den man bisher nicht erreichen konnte. Schnaufend machte er sich auf dem Weg nach oben und stöhnte öfters mal.

"Mann, ist es hoch", sagte er erschöpft.

Ganz oben war ein Raum, der nicht abgeschlossen war. Er öffnete den Raum und fand eine hübsche Teenagerin vor. Sie sah makellos aus und nicht ein Tag gealtert seit ihrem Tod. War es die Prinzessin, die in den ausgestellten Dokumenten steht? Dann war sie wirklich jung damals. Genau genommen 17 Jahre alt.

Er stolperte und warf sie vom Bett dabei. Schmerzen zuckten durch seinem Körper und das Mädchen fing an zu Husten. Er rappelte sich auf und schaute nach ihr. Sie stand auf und kippte erstmal aufs Bett. Dort fing sie sich ab und schaute ihn fragend an.

"Wer seid Ihr?", fragte sie verwirrt.   

"Ich bin Derek Walker, der Eigentümer dieses Grundstücks. Und wie heißt du, mein Kind?", antwortete er vorsichtig.

"Sie können nicht der Eigentümer sein. Meine Eltern. Ich muss sie sehen und sie werden mir alles erklären. Mein Name ist übrigens Prinzessin Blanche Albert. Die Tochter von König und Königin Albert", sagte sie panisch und schloss ihre Augen.

Der Alte überlegte und erinnert sich an den Friedhof, der auch ein Teil der Ausstellung ist. Da standen die Namen vom König und dessen Frau auf zwei Grabsteinen. Und beide sind bereits seit Jahrhunderten verstorben.

"Ihre Eltern leben seit vielen Jahren nicht mehr. Ihr habt 400 Jahre geschlafen, wenn alle Dokumente richtig liegen", erklärte er.

Blanche schüttelte ungläubig ihren Kopf und folgte ihm runter. Sein Neffe und dessen Frau fiel die Kladde runter, als er erzählte, wer das Mädchen in der veralteten Mode ist. Da das Mädchen ihm zu vertrauen schien, sollte er sie in die eigene Wohnung bringen und versorgen. 

Blanche entdeckte die Autos und fragte:

"Was sind das für Kutschen ohne Pferde? Und da? Ist das schwarze Magie oder warum leuchtet alles ohne Kerzen? Euer Gewand ist auch komisch. Warum war der Fremde an dem Bett meines Vaters und hat es sabotiert?"

"Er hat es repariert. Das Bett ist kaputt. Ich mache dir Essen und du gehst erstmal Duschen. Die Frau hat mir Kleidung für dich gegeben, die zeitgemäß sind", sagte Derek freundlich. 

"Aber muss man nicht erst Feuer machen, um das Wasser zu erhitzen? Es dauert doch sicher mehrere Stunden. Vor allem was ist Duschen?", gab sie verwirrt wieder.

"Baden nur im Stehen", erklärte Derek in Ruhe.

Sie zog sich aus und als sie die Dusche sah, war sie geschockt. Wo waren die Eimer zum Reinschütten des Wassers? Warum ist sie so niedrig? Und die Toilette sah sehr seltsam aus. Wo ist das Seil, womit man abzieht?

Ohne Kleidung kam sie ins Wohnzimmer und wirkte verlegen. Der Mann kochte auf einem Herd ohne Holz. War es ebenfalls Schwarze Magie?

"Ich brauche Hilfe. Wie bedient man diese Dusche?", fragte sie nervös.

Derek drehte sich um und legte sofort eine Decke um sie. Man merkte, dass sie nicht aus unserer Zeit ist. Da das Essen fertig war, stellte er es auf die Seite. Es war Dosenessen, was schnell geht. 

Er erklärte ihr das Badezimmer und legte einen Bademantel rein. 

Während sie duschte, deckte er den Tisch und wartete auf sie. Seine komplette Verwandtschaft kam auch zum Essen und sie studierten die junge Frau. Sie fühlte sich unwohl und erzählte von ihrem bisherigen Leben. Natürlich musste sie langsam in der neuen Zeit ankommen und alle wollten ihr die Zeit lassen. Sie durfte in der leeren, vierten Wohnung leben, bis sie sich angepasst hatte.

Blanche lernte schnell dazu und sah Strom nicht mehr als Schwarze Magie. Oder alles Moderne als Schwarze Magie. Dann kam der Tag, wo es zum Friedhof ging. 

Dieser wurde von einem Gärtner gepflegt und beide suchten die größten Grabsteine am Ende des Friedhofs. Da liegen ihre Eltern begraben und sie glaubte ihren Augen nicht, als sie die Namen ihrer Eltern darauf las. 

"Ich habe euch enttäuscht. Mutter. Vater. Ich bin in einer neuen Zeit angekommen und muss mich einleben. Bitte verzeiht mir meine Fehler von damals", weinte sie knieend. 

Derek hielt sich zurück und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. 

"Mein Kind, was willst du als Nächstes lernen?", fragte er.

"Was ist dieses Internet, worüber man hier immer redet?", antwortete sie.

Er nahm ihre Hand und ging in sein Büro.


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