Kapitel 2

 Partnerschaft

Henry besuchte seinen Bruder Ice und dessen schwangere Ehefrau Meerjungfrau Marie auf Sulani. Mit Sascha lief es bereits gut und beide waren fast ein Paar. Dazu freuten sie sich auf ihr Kind. 

Ein Sturm hatte die Wetterstation von Sulani beschädigt und nun konnte man keine Stürme vorhersagen. Was für die Schifffahrt Folgen hatte. Die Reparatur würde eine längere Zeit dauern und keiner konnte sagen, wie das Wetter wird. Also mussten sich alte Schiffskapitäne auf ihre Erfahrung mit den Wolken verlassen und junge unerfahrene Leute handelten nach Bauchgefühl, weil sie keine Wolken lesen können.

Leider war das Bauchgefühl meistens nur das Geld und sie fuhren sogar raus, wenn die Alten sagten, es kommt ein Sturm und man dürfe nicht raus aufs Meer. Nachdem die Jungen irgendwie heil auf Treibholz gefunden wurden, änderten sie ihre Meinung schnell. Leider starben auch wegen dem Fehler sehr viele Menschen, die mit der Fähre aufs Festland wollten. 

Leider musste Henry nach einer Woche bei seinem Bruder wieder nach Hause wegen der Arbeit. Sein Urlaub war fast vorbei und er musste den langen Heimweg miteinkalkulieren. 

"Bitte reise nicht ab, Schwager. Es droht sich ein Sturm an", sagte Marie. 

Als Meerwesen spürt sie jede kleinste Veränderung in der Luft. 

"Aber ich sehe nur die Sonne und keine Wolken. Bis Brindleton Bay sind es nur wenige Stunden. Ich melde mich, wenn ich dort bin", sagte er am Hafen von Sulani. 

"Aber ich flehe dich an. Warte einen Tag ab und dann passiert nichts", sagte Marie flehend. 

"Es kann doch nichts passieren. Der Kapitän sagt, es gibt keine Anzeichen eines Sturms", sagte Henry beruhigend.

Leider war der Kapitän ein Jungspund ohne Erfahrung und die Alten waren bereits wieder besorgt im Hafen und versuchten ihm die Abfahrt auszureden. Aber er sah nur das Geld der Menschen und wollte nicht auf die Alten hören. 

Henry ging auf die Fähre mit anderen Leuten und wenig später legte sie ab. Zuerst war alles ruhig auf dem Meer, aber dann zogen sich die Wolken aus dem Nichts zusammen und die Wellen türmten sich auf. Ein starker Regen kam dazu. Überall donnerte es lautstark und manche Leute fingen an vor Panik zu heulen. Der junge Kapitän versuchte gegen die Wellen zu lenken und war total überfordert. Die Kunden und das Personal hatten Todesangst in dem Moment. Sie dachten an die Familien zu Hause und Henry an seine hübsche Sascha. Er küsste ihr Smartphonefoto und betete, dass alles gut geht. 

Zu Hause in Brindleton Bay herrschte auch so ein Sommerunwetter und Clemens hatte ein schlechtes Gefühl. Als Ice ihm am Telefon erzählte, dass Henry auf einem Schiff im Meer sei, drehte sich bereits der Magen um. Bei so einem Wetter wartet man in Sicherheit ab und begibt sich nicht in Gefahr. Vor allem, wenn man bald Vater wird. Man will doch noch das Kind groß werden sehen. 

Eine Unruhe erfasste auch Sascha. Aiko spürte es und wollte ihr Frauchen beruhigen, aber sie schaffte es nicht. Sie machte sich Sorgen um ihrem Partner. Etwas sagte ihr, er sei in großer Lebensgefahr. 

Die Wellen wurden immer größer und überschwemmten bereits beim Treffen mit der Fähre das Deck. Das Personal hatte alles dicht gemacht, damit kein Wasser in den Personenbereich kommt. Aber die Fenster wurden bei jeden Treffer vom Wasser immer brüchiger und langsam gab es Risse. Lange würden diese nicht halten. Die Ersten glaubten nicht mehr ans Überleben und weinten bitterlich. 

Marie bat ihre Verwandten im Meer um Hilfe. Anfangs wollten sie nicht helfen, weil die Menschen selbst schuld sind, wenn sie aufs Meer fahren und keine Ahnung vom Wetter haben. Aber sie erzählte von ihrem Schwager, der bald Papa wird. Damit konnte sie sie erweichen und sie schwammen los, um die Fähre zu suchen. 

Nach einem Treffer vom Wasser zerbarsten die ersten Scheiben beim Kapitän. Das Wasser ergoss sich über die Technik und alles sprühte Funken. Der Kapitän sprang panisch zurück und sah alles Blinken und Leuchten, was nicht normal ist. Die Elektronik war kaputt gegangen und jetzt saßen alle in der Patsche. Er konnte keine Hilfe anfordern oder das Teil lenken ohne den Computer. Sie waren im Meer gestrandet. Bei so einem Wetter. Er rannte in die Passagierkabine und schloss hinter sich die Türe. Dazu stopfte er sie zu, damit kein Wasser eindringen kann. Jetzt bekamen die Letzten mit, dass sie verloren waren, wenn keiner mehr das Teil führte.

Irgendwann kam eine starke Welle und kippte die Fähre um. Die Fenster hielten trotz Schaden irgendwie noch stand und es gab Sauerstoff, aber die Risse in den Scheiben wurden stärker und nach einer halben Stunden barsten die ersten Scheiben. Die Menschen schrieen vor Panik und hielten sich fest. Selbst Fremde. Alle wussten, dass sie sterben würden, wenn kein Wunder kommt. Nach und nach barsten die Scheiben und immer mehr Wasser drang ein. Leider waren nicht genug Rettungswesten vorhanden und jeder ohne Weste sollte sich jemanden anschließen, der eine hatte. 

Da eh schon Wasser drin war, versuchte man die Türen zu öffnen. Aber der Wasserdruck verhinderte es. Als alles unter Wasser stand, öffnete der Kapitän die Türen und ein Sog kam in den Raum. Viele Menschen wurden in die Strömung gezogen und ertranken sofort. Henry schwamm zur Kapitänskabine von Innen und drückte sich mit angehaltener Luft an die Wand. Während einer nach dem anderen der Strömung zum Opfer fiel, hatte er mit der Zeit Leute mit in der Kabine. Als sie noch nicht voll war, machten sie die Türe zu und nutzten den Schatten von der Fähre, um nach oben zu schwimmen und sich auf dem Boden den Schiffes vor dem Meer zu retten. 

Die Meerjungfrauen und Männer sahen die Menschen in Not und wussten bereits, dass es keiner überleben wird. Aber sie wollten zumindest ein paar von ihnen retten. Sie hatten einen Wal dabei, der helfen wollte. Er sollte nicht die Menschen essen, sondern aus der Strömung bringen im Maul. Was die Strömung nicht vollbracht hatte machten die Wellen. Die fegten einen nach dem anderen vom Boden ins Meer in die Strömung. Am Ende saß entkräftet der Kapitän als einziger Überlebender im Maul des Wals und wurde von den Meermenschen zu den Menschen gebracht. 

Die Alten kümmerten sich sofort um ihm und benachrichtigten die Behörden über den Vorfall. Da jedes Schiff eine Liste vom Personal und Kunden hinterlegen muss vor dem Ablegen, konnte man die Namen der Toten ermitteln. Zum Glück musste jeder einen Notfallkontakt auch angeben, falls etwas passiert. 

Die Polizei kam hinzu und ließ den Kapitän nicht mehr alleine. Diesen plagte bereits das schlechte Gewissen. Er hatte vielen Familien geschadet und kein Geld der Welt kann dies gut machen. Wie sollte er vor allem damit leben, dass alle von der Fähre außer ihm Tod sind?

Natürlich sprach es sich schnell dort rum und nach dem Sturm suchten die Behörden mit den Meermenschen nach den Opfern im Meer. Ice und Marie standen heulend mit anderen Angehörigen im Hafen warteten auf die Leiche von Henry. Die Angehörigen auf dem Festland waren auch informiert worden und wurden gebeten, auf die Insel zu kommen. Auf Kosten der Insel würde man ein Transportmittel bereitstellen. 

Clemens hatte die ganze Nacht geweint um seinen kleinen Jungen. Er gab dem egoistischen Kapitän die Schuld und wollte ihm am Weihnachten sehr viel Kohle schenken. Damit meine ich kein Geld, sondern Holzkohle, die noch glühend warm ist. 

Sascha konnte es nicht fassen und blieb wegen ihrem Zustand auf dem Festland, während Santa runterreiste. Sie weinte bitter tagelang und hatte fast eine Fehlgeburt. Aber Xavier Rasoya war da und tröstete sie. Er konnte seinen Schwarm nicht leiden sehen. 

Henry wurde nach einem Tag gefunden und seine Beerdigung folgte rasch. Die Behörden kümmerten sich mit Hilfe der Fischer um das Wrack, damit es nicht die Umwelt verschmutzt. 

Der Kapitän wurde zu mehreren Jahren Haft verurteilt und sein komplettes Vermögen ging an eine Einrichtung für Opfer und Angehörige von Unfällen auf dem Meer. Er war nicht nur mittellos, sondern kämpfte im Gericht noch mit seinem Gewissen. 

Xavier nutzte die Chance und näherte sich langsam seiner Angebeteten an. Er half ihr im Haushalt und fragte immer nach dem Kind. Sascha erholte sich mit seiner Hilfe von dem Schock und war ihm sehr dankbar. 

 


 So langsam öffnete sie nicht nur ihr Herz. Nach Beths Geburt durfte er sogar mit ihr Baden. Mehr war anfangs nicht drin. 

 

Und er versuchte ihr sehr unbeholfen mit Beth zu helfen. Auch Opa Santa hilft manchmal aus. 

 

Dann küsste sie ihn zum Ersten Mal. Da wusste er, dass er endlich eine Chance bei ihr hatte. 

 

Aber wer war bitte dieser Kerl?! Er dringt einfach ein und filmt sie beim Stillen. 😠 Danach haute er wieder ab von alleine. 

 

Mit den Monaten nach der Geburt wurde Sascha mit Xavier immer intimer. 

 

Und sie liebt ihr kleines Mädchen. Wie alle in ihrer Familie und der Familie vom leiblichen Kindsvater. Da Beth keinen Vater hat, versucht Xavier ihn zu ersetzen und die Anderen verwöhnen sie ebenfalls komplett. 

 

 



 

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