Kapitel 5

 Obdachlos

Natürlich rettete der Urlaub nicht die Ehe. Ollie und Isabelle waren weiterhin unglücklich und Isabelle erkrankte an einer schweren Krankheit. 

Die erste Zeit konnte sie noch arbeiten, aber ihre Kräfte schwanden schnell und sie musste aufhören zu arbeiten. Sie flehte Ollie an, dass sie mit den Kindern und den Katzen in die Südsee ziehen. Dort vertrug sie das Klima und es würde ihrer Gesundheit helfen. Aber er verneinte immer wieder und Isabelle stand kurz vor der Scheidung von ihm. Vor allem wollte sie für ihre drei Kinder am Leben bleiben und brauchte eben ein besseres Klima als in der Wüste.

Dann spürte sie, wie irgendwann ihr Herz nicht richtig arbeitete. Schmerzen durchzogen den Körper und sie konnte nicht mehr reden. Ihr Liebling Barbie stand am Fenster und sah nur noch, wie ihre Mutter umkippte. Sie rannte runter und war erschrocken über den Anblick. Dann versuchte sie ihre Mutter durch schütteln zu wecken. Aber sie atmete nicht mehr und Barbie weinte. Sensi machte seine Worte wahr und holte diesmal Isabelle. Bis auf Barbie und Cassidy vermisste keiner sie im Haus. Vielleicht nur noch die Tiere. 

Für Barbie begann ein schweres Leben. Von der Familie ignoriert und Freundelos war sie alleine immer im großen Haus und hatte nur die Kreditkarte vom Vater. Nur die Katzen mochten sie über alles. Ashley stahl ihr sogar die Bilder, die sie malte und gab diese als seine aus, damit er mehr von seinem Vater geliebt wird. Und dieser glaubte auch noch seinen Jungen mehr als der Tochter. Und Barbie ist ein Talent in der Kunst. Sie malt mehr als gute Bilder und am Ende bekommt der Bruder der Lohn dafür. 

Als sie sich weigerte, ihren Bruder weiterhin zu "unterstützen", verabreichte dieser ihr Drogen und sagte seinem Vater, sie hätte ein Drogen- und Alkoholproblem. Sofort nahm ihr ihr Vater die Kreditkarte ab und warf sie ohne Geld, ohne Technik und mit billigen Lumpen im einem Rucksack auf die Straße. Mit 16 Jahren wurde sie praktisch obdachlos. Hier wünschte sie sich ihre Mutter herbei, aber sie lebt ja nicht mehr seit Jahren. 

Sie kam mit Verkauf ihres Körpers nach Willow Creek in dem Winter. Irgendwie. Die Autofahrer waren glücklich und sie angeekelt von sich selbst. 

In Willow Creek irrte sie rum und wurde von mehreren Teenies überfallen. Sie schütteten ihren Rucksack aus und einer schrie:

"Die Kleine hat nicht mal Geld oder etwas von wert. Zünden wir den Abfall an."

Sie konnte nur das Foto von ihrer Mutter retten und sah ihr Hab und Gut brennen. Weinend saß sie davor und wünschte sich eine Strafe für die Jugendlichen. Aus dem Nichts kam ein LKW und erfasste diese, als diese zusammen über die Straße gingen. Der LKW fuhr gegen eine Laterne und der Fahrer wurde von einem Stromschlag verletzt. 

Sie ging zu den bewusstlosen Teenies und stahl denen ihr Geld. Es war nicht viel, aber es war in der Höhe der Kleidung und Hygieneartikel. Dann rannte sie von Haus zu Haus und bemerkte, dass alles leerstand. Sie nahm von einem Teenie das Smartphone und wählte den Notruf. Der Polizei erzählte sie, wie der LKW ungebremst in die Jugendlichen fuhr. Sie gab der Polizei Fakedaten an und durfte gehen. 

Frierend fand sie ein leerstehendes Haus und nistete sich dort ein. 

Sie zog die durchweichte Kleidung aus und wechselte in ihren Schlafanzug. Vor einem Feuer wärmte sie sich ewig auf und dachte über ihr Leben nach. Warum musste es so weit kommen?

Dann fand sie ein altes Klappbett und entstaubte es, bevor sie angeekelt reinschlüpfte. 

In der Schule schrieb sie sich mit falschen Papieren ein und kam immer gepflegt. Sogar gute Noten hatte sie. 

Sie bestahl sogar Mitschüler, wenn keiner in der Klasse war und hatte irgendwann genug Geld für ein gebrauchten Zeichnenpad.

Manchmal musste sie auch Grillen aus Geldnot.

In der Bar versuchte sie Kontakte zu knüpfen und viele glaubten nicht, dass sie alt genug für den Ort war. Vor allem die Türsteher nicht. Irgendwann flog sie immer wieder raus, weil sie Minderjährig war.

Dann entdeckte sie eine gute Geldeinnahme. Sex. Sie schlief fast täglich mit einem anderen Schüler, Lehrkörper oder Elternteil eines Mitschülers. Fürs Schweigen bekam sie viel Geld. Vor allem zahlten die Lehrer und Väter gut, damit keiner etwas erfährt. Sonst gäbe es Ärger mit den Behörden und den Ehefrauen.