Kapitel 17

Wieder ein Paar

Pamela hat endlich einen Traummann gefunden, obwohl ich ihn nicht gerade sympathisch finde. Dirk Martin gehört dem Militär an und er wohnt in StrangerVille. Aber er hat einen echt miesen Charakter und macht daraus überall kein Geheimnis.😰 Seine Rekruten und Kollegen hassen ihn über alles, weil er sie sogar misshandelt, wenn einer aus seiner Gruppe etwas falsch macht. Eine Militärausbildung war schon immer sehr fordernd, aber es gibt auch Grenzen. Er wäre in der Verbrecherkarriere besser aufgehoben.
Mit seiner toten Frau Arsen, die aus einer Militärfamilie kommt, hat er den kriminellen Sohn Charles. Dieser ist so grausam und gemein wie sein eigener Vater. Als Kind wurde er vom Vater misshandelt und seine Mutter schaute aus Angst nur zu. Deshalb war er froh, als seine Mutter verstarb. Heute ist er ein junger Erwachsener und raubt Banken aus. Und wird überall gesucht. 
Wie also kann sich eine beliebte und herzensgute Frau wie Pamela in so einen Mann verlieben?


Del Sol Valley

Vor einem Jahr

Janet schüttete in Abwesenheit ihres Mannes seinen ganzen Alkohol in die Spüle der Küche. Nüchtern ist Quinn noch aushaltbar, aber betrunken missbraucht und verprügelt er sie jeden Abend und verprügelt sogar schon Quinn Jr. Wenn er seine teure Droge nicht hat, kann er nicht trinken und ausflippen. 

Sie hatte sich verändert. Ihre Arroganz ist komplett verflogen und sie wurde ein Familienmensch. Ihre eigene Mutter war vor Kurzem mit 50 Jahren im Krankenhaus verstorben, nachdem ihr Vater sie so schwer verletzt hatte, dass sie innere Blutungen und Knochenbrüche hatte.

Der Arzt der Intensivstation erklärte ihr sogar, dass ihre Mutter alte Brüche und Verletzungen am ganzen Körper aufwies. Ihre Mutter machte das Gleiche wie sie durch. Nur sie konnte nicht mehr vor ihrem Vater gerettet werden und neu anfangen. Jetzt wird er wegen diversen Straftaten und Häuslicher Gewalt mit Todesfolge in wenigen Tagen verurteilt.

Er kam ins Gefängnis, als eine Nachbarin ihrer Eltern die Polizei rief, als ihre Mutter nach Hilfe rief und verstummte. Ihre Mutter soll blutüberströmt auf der Treppe gelegen haben und ihr Vater schlug und trat immer noch auf die bewusstlose Frau ein. Es brauchte mehrere Polizisten, um ihren Vater von der Mutter zu trennen und in den Wagen zu packen. Selbst da fluchte er immer noch auf ihre Mutter rum. Der Grund am Schluss war eine versalzene Suppe, die ihm nicht schmeckte. 

Sie kannte ihre Mutter immer als eine eingeschüchternte, stille Frau. Selbst im Sommer lief sie mit langen Sachen rum und schminkte sich Kiloweise. Ihre Mutter tarnte all die Jahre die blauen Flecken am ihren Körper. Meistens aber verließ sie nur das Haus zum Einkaufen oder wenn ihr Vater es wollte. 

Jetzt verstand sie auch ihre Tante, als sie sagte, ihre Mutter sei total verändert. Vor der Beziehung mit ihrem Vater hatte sie immer gelacht und war viel ausgegangen. Dann wurde sie immer stiller und versteckte immer mehr blaue Flecken. 

So wollte Janet nicht enden. Sie wollte für ihre Söhne da sein und notfalls die Sachen packen und Sohn Quinn Jr. mitnehmen. Die Beerdigung ihrer Mutter öffnete ihr die Augen, wie sie enden könnte. Zum Glück wohnte Quinn Jr. mittlerweile bei Wolf und seinem Bruder, weil er dort sicher war. Sie wollte ihrem Sohn in den nächsten Tagen folgen und Quinn für immer verlassen. Hätte sie sich damals nur für Wolf entschieden. Er ist bis heute liebevoll zu ihr und erst jetzt weiß sie es zu schätzen, dass er ihr erneut aus der Patsche hilft.

Sie hörte die Türe und taumelnde Schritte. Quinn war früher als berechnet da und würde in seinem Zustand auf sie losgehen. Also schnappte sie sich ein Messer und versteckte es hinter ihrem Rücken, als er in die Küche kam. Neben der Spüle standen alle leere Alkoholflaschen aus dem Haus und Quinn schnaubte sofort vor Wut.

"Was dir ein, du dumme Kuh?! Was hast du mit MEINEM Alkohol gemacht und meinem Sohn?!", schrie er sauer.
Er roch nach Alkohol und Rauch. Also war er in seiner Stammkneipe gewesen. So wie immer in letzter Zeit. Seit seine Filme nicht mehr ankommen und seine Aufträge immer weniger werden, sucht er noch mehr die Lösung im Alkohol. Dabei ist das doch der Grund für seinen Absturz.

"Ich habe deine Sucht in der Spüle entsorgt und unserem Sohn in Sicherheit gebracht", schrie sie unsicher und zitterte vor Angst.
"Weißt du denn nicht, wie teuer das Zeug war? Und wo ist nun unser Sohn? Ich will ihn sofort sehen", schrie er wütend und kam näher.
"Unser Sohn ist sicher. Und ich sage dir niemals, wo er ist", schrie sie zitternd.
Quinn sah rot und griff sie an. Bevor sie reagieren konnte, hatte er eine Flasche Wodka zerschlagen und stach auf sie ein. 
Sie sah geschwächt die offene Türe und schrie:
"Hilfe!Hilfe!"

Das Messer war ihr entglitten, aber sie konnte Quinn in die Glocken treten. Sofort ließ er ab und sie versuchte blutend aus dem Haus zu kommen. Sie hatte bereits den rettenden Ausgang erreicht, als er sie von den Beinen holte und ins Haus zog. Janet schrie wie am Spieß und hoffte auf Passanten.

Ein älteres Ehepaar war spazieren und bekam zunächst nichts mit. Als sie Hilfe hörten und sahen, wie eine verletzte Frau von einem Mann ins Haus geschleppt wurde und die Türe dann knallte, waren sie geschockt. Der ältere Mann rannte zum Haus und suchte nach der blutenden Frau durch die Fenster, während die Ehefrau die Polizei verständigte. 

Der alte Mann sah zunächst das Paar im Wohnzimmer. Dieser Typ stach mit einem Messer auf die Frau ein und schleifte sie ins Treppenhaus. In der Ferne war bereits Blaulicht und drei Polizeiwagen hielten vor Quinns Haus.
Der alte Mann berichtete von seinen Beobachtungen und zeigte auf die blutige Pforte der Haustüre. Bewaffnet gingen die Polizisten zur Türe und gingen einmal ums Haus, um sicher zu gehen, dass keine Gefahr unten droht. Einer trat die Türe ein und die Polizei teilte sich auf. Zwei sicherten die untere Etage und der Rest folgte dem ganzen Blut.

Ihnen war mulmig, weil so viel Blut auf dem Boden immer schlecht fürs Opfer ist. Da der Täter ein schlagender Promi ist und dafür auch noch bekannt, waren sie noch vorsichtiger. Leise sicherten sie alle Räume und waren erleichtert, als kein Kind im Haus war. Diese Ruhe war unheimlich. Im Schlafzimmer fanden sie nur Janet vor, die mit zerrissenen Klamotten und unten entkleidet auf dem Bett lag. Um ihr hatte sich viel Blut gesammelt. Sehr viel Blut. Sie starrte heulend zur Decke. 
"Sie lebt, ist aber schwerst verletzt", rief ein Polizist.
Sofort wurde ein Helikopter mit Notarzt gerufen, weil sie immer noch blutete. 

Quinn konnte irgendwie entkommen. Betrunken klaute er in der Nähe seines Hauses ein Auto und fuhr davon. Das Messer hatte er eingesteckt. Er stürmte eine Tankstelle und forderte sofort den kompletten Alkohol. Aber der Mitarbeiter weigerte sich und Quinn tötete ihn. Er leerte die Kasse und nahm den Alkohol mit. 
"Diese dumme Kuh. Sie ist doch am allen Schuld", sagte er, während er beim Fahren Whisky trank. 
Er hörte von der Fahndung nach ihm im Radio. Und von dem Toten in der Tankstelle. Quinn lachte sarkastisch und dachte über seinem Absturz nach. 

Wolf war entsetzt, als er den Anruf vom Krankenhaus bekam. Sofort rief er bei Pamela und Rosa an. Denn er brauchte einfach seine Geschwister. Vor dem Krankenhaus trafen sich alle. Die Kinder kamen zu einer Nachbarin, damit sie nicht ihre Mutter so sehen mussten. Für alle Freunde von Janet begann eine Zeit des Bangens und Betens, weil sie bei der Not-OP fast gestorben ist. Jetzt liegt sie auf der Intensivstation.

Janets Vater kam lebenslang ins Gefängnis.

Tage später war Quinn immer noch auf der Flucht und in den Schlagzeilen. Sein Umfeld berichtete in den Medien negativ über ihm. Seine Familie hielt sich von dem Medien fern, aber ignorierte ihn. Waren echt alle gegen ihn? Er war doch das Opfer der Medien und wurde als Mörder dargestellt. Seine Konten waren eingefroren und er hatte nur das Geld von der Tankstelle. Für Alkohol reicht es zumindest nicht mehr. Er seufzte. Lange kann er sich nicht mehr verstecken. Wenn er schon lebenslang ins Gefängnis muss, kann er auch einen bewaffneten Raub begehen. Er braucht einfach seinen Schnaps und Bier.

Er nahm das Messer und eilte in die nächste Tankstelle. Bevor der abgelenkte Mitarbeiter wusste, was geschah, ermordete ihn Quinn und nahm den Inhalt der Kasse sowie Alkohol mit. Dazu tankte er das neue, gestohlene Auto voll um so weit wie möglich zu kommen.

Hinter der Kasse entdeckte er ein geladenes Gewehr und Munition. Das ist doch besser als sein altes Küchenmesser und ließ es liegen. 
Er fuhr davon und fuhr in die nächste Stadt. Während der Fahrt trank er wieder und die Bergstraße ist nicht gerade ungefährlich wegen den engen Kurven. 
Angetrunken krachte er durch die Absperrung einer Kurve und stürzte in den Tod. Ein anderer Autofahrer sah dies und rief die Polizei.

Als man Quinns Familie die Todesnachricht überbrachte, waren alle kalt und kein bisschen traurig. Der Ermittler kannte die Geschichte mit Janet durch die Akten und erfuhr, dass sie mittlerweile auf der normalen Station ist, aber eine lange Reha und Psychotherapie braucht. Auf Quinns Beerdigung kam keiner. Nicht mal die Presse, obwohl sie immer geil auf Promistories sind. Anscheinend war er überall unten durch gewesen und zu unwichtig für die Promigeschichten geworden.

Gegenwart

Wolf lebte inzwischen im Haus seiner Urgroßmutter in San Myshuno. Denn die Kinder brauchten mehr Platz. 


Für Quinn Jr. und Prosecco war das Zusammenziehen eine große Umstellung. Quinn Jr. musste sein altes Umfeld deshalb verlassen. Und er verstand nicht warum. Sein Papa war öfters böse auf ihm und schlug ihn. Aber er dachte, er hätte vorher etwas Böses auch gemacht. Durch seinen Bruder und seinem freundlichen Vater erkannte er, dass sein Vater ein böser Mensch war und ihn nicht mehr weh tun wird. Dazu wurde Seco sein engster Freund.


Wie man sieht, geht es Janet wieder besser. Die Haare sind etwas nach der Not-OP wieder gewachsen und sie ist soweit wieder fit. Dazu freut sie sich auf jeden Tag mit ihrem geliebten Wolf. Sie war überrascht, dass er fast täglich zu ihr ins Krankenhaus fuhr. Immerhin hatte sie ihn echt mies behandelt. Aber er konnte sie nie vergessen und sie ist dankbar, dass er sich um ihren Sohn gekümmert hat, während sie in der Reha und anschließend in der Traumastation war, wo man seelische Trauma verarbeitet. 


Janet hat sich sogar richtig in Wolf verliebt und sich für ihr früheres Verhalten entschuldigt. 💑 Sie musste sich eingestehen, dass sie auch Wolf nie richtig vergessen konnte, als sie noch mit dem Kerl liiert war. Manchmal hatte sie sich echt gewünscht, Wolf wäre bei ihr. Und das gibt gute Zeichen für eine dauerhafte Beziehung. Vor allem nachdem, was Janet in den Jahren durchmachen musste. Leider gibt es eine hübsche Rivalin aus der Nachbarschaft, die ein Auge auf Wolf geworfen hat. Er hatte sie nur einmal gegrüßt und seitdem war sie in ihm verschossen und bedrohte sogar bereits Janets Leben. Es gibt zwar ein paar Annäherungsverbote mit Geldstrafen, aber das interessiert die Frau nicht.


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