Kapitel 7

Rückkehr nach Brindleton Bay

Das ist Nives mit ihrem Mann Tane und Sohn Flores. Sie leben immer noch auf Sulani und Flores ist eine wahre Meeresratte. 

Terra hat ihren Kollegen Felix Braun geheiratet und zog zu ihm nach Evergreen Harbour. Ihre Geschwister Ulla und Wolf zogen auch zu ihr, weil sie dort etwas für die Umwelt bewirken können. Brindleton Bay ist ihnen zu sauber und eine dreckige Stadt heißt eine Herausforderung. Dafür wohnt jetzt Vincent im Elternhaus. Ich finde, Ulla ist ein Ebenbild von Sascha. Nives und Terra haben immer noch starke Unterschiede zur Mutter, aber Ulla könnte die jüngere Sascha sein optisch.

Vincent stieg zum Anwalt auf und verdiente mit der Zeit mehr Geld. Genug, damit Laura sich mehr auf die Kinder konzentrieren konnte. 

Leider war das Familienidyll nicht auf Dauer. Laura hatte eine Stalkerin und erzählte es Vincent. Er hatte Angst um seine kleine Familie und begleitete sie zur Polizei. Aber diese hielt sie nur für paranoid und wollte sie zum Arzt schicken. 

Auch Vincent waren kleinste Veränderungen aufgefallen. Immer wieder verschwanden Lauras Lieblingsklamotten und Familienfotos. Sogar das Hochzeitskleid ihrer Mutter Baby Ariel. Sie sparte darauf hin, es zu restaurieren und zu modernesieren. Denn der Spaß war nicht gerade billig und er sollte nicht das Kleid vor der Hochzeit sehen. Dazu hing sie an dem Kleid, weil es ein Erinnerungsstück von ihrer Mutter ist. Ein Hochzeitskleid im Kleiderschrank kann man ja schlecht verlegen. Also brach wirklich jemand immer wieder ein und raubte es seiner Verlobten. Aber es gab keine Aufbrechspuren im Türrahmen. Vielleicht hat ja jemand den Schlüssel kopiert oder weiß, wie man Schlösser knackt.

Vincent sprach seinen Chef besorgt an und dieser reichte ihm eine geladene Magnum.

"Junge, damit kannst du dein zu Hause legal verteidigen. Deine Frau wird sicher gestalkt und du weißt, wie es enden kann, wenn man keine Maßnahmen wie diese trifft", erklärte er.

"Wir wollen keine Waffen im Haus haben. Schon alleine wegen den Kindern. Sie könnten sich selbst damit verletzen", erwiderte Vincent erschrocken.

"Dann baue doch heimlich Kameras auf. Und hast ein paar Waffen in der Wohnung versteckt. Für alle Fälle", schlug sein Chef vor.

Die Kameras Ja, Waffen immer noch Nein. 

"Na gut, aber wir können die Teile nicht bedienen", lenkte Vincent ein.

"Kommt zu meiner Villa. Dort habe ich einen Schießübungsplatz mit Waffen in allen Größen. Auch für Kinder. Die Polizei bekommt sowas heute nicht mehr gebacken, wenn man sie um Hilfe anfleht. Da muss man Eigeninitiative zeigen", sagte sein Chef.

"Ich muss mit Laura darüber reden. Aber danke für das Angebot", sagte Vincent und kaufte sich nach der Arbeit mehrere kleine Kameras, die man gut verstecken kann. Er verband sie mit einer Cloud, wo er in Echtzeit alles sehen kann. Laura sagte er nicht davon. Das würde sie nur mehr beunruhigen. Sie lehnte die Idee mit den Waffen auch ab. 

Im Büro hatte er nun alles im Blick und sah, wie es einmal bei ihm an der Türe klingelte. Laura schaute durch den Spion und sperrte die Kinder ins Schlafzimmer. Vincent holte sofort einen Kollegen hinzu und zeigte ihm, was bei ihm gerade geschah. Er rief die Polizei an und bat nach dem Rechten zu schauen. Aber sie fanden sein Verhalten überzogen und paranoid.

Er rannte zu seinem Wagen und bat den Kollegen, ihm übers Telefon zu erzählen, was er alles sah.

Laura musste ihre Kinder vor der Verrückten schützen. Seit Wochen lauerte ihr diese Alina überall auf und sie schickte Drohbriefe an Laura, dass Laura nur ihr gehöre und keinem anderen. Dazu drohte sie, dass sie Laura töten wolle, wenn sich ihr Verhalten nicht bessere.

Im Schlafzimmer sagte sie:

"Kinder, seid leise und gibt keinen Ton von euch. Auch wenn ich weinen und schreien sollte. Bleibt am besten unterm Bett."

Kelly und Payton krochen unterm Bett und weinten still vor sich hin. Mama war noch nie so komisch. Warum war Mama auf einmal so ängstlich und unruhig?

Alina wollte Laura nicht teilen und diesmal wollte sie es zu Ende bringen. Laura sollte nun für immer an ihrer Seite sein. Die Form war ihr egal. Nur ihre Laura war ihr wichtig. In ihrer Sporttasche hatte sie einen Taser und eine Säge. Was man mit diesen Sachen anstellt mit so einer Psyche ist schon klar. Für Laura kann es nur böse enden. 

Laura öffnete die Türe und wurde sofort vom Taser betäubt. Alina schleifte sie in ihre Wohnung und schaute sich um. Diese reudige Katze war mal wieder streunern und die Kinder anscheinend bei Verwandten. Sie nahm ein Messer aus dem Messerblock und stach in Lauras Brust. Nahm das Messer raus und stach wieder ein. So lange, bis Laura Tod war. Was sie nicht ahnte war, dass es einen Zeugen über die Kameras gab. Dieser teilte Vincent mit, was er sah und holte den Chef dazu. Vincent fuhr auf einem Parkplatz und weinte bitterlich. Seine Laura war wegen der schlechten Polizeiarbeit Tod und nun war er alleine mit den Kindern. Wie sollte er es den Kindern erklären, dass ihre Mama fort ist?

Alina sägte Laura den Kopf ab und legte ihn in einen Beutel mit Eis und in die Sporttasche.

"Liebste Laura, jetzt bist du für immer an meiner Seite", sagte sie und schloss die Tasche. 

Dann rannte sie in ihre eigene Wohnung und duschte sich in Ruhe. Packte in eine andere Tasche etwas Kleidung und stahl einen Wagen, um unerkannt die Stadt zu verlassen. Blaulichter zierten da bereits die Straßen und die Polizei begann Sperren aufzubauen. Im Radio wurde eine Beschreibung von ihr durchgegeben. Bald würde man ihr Bild auch im Fernseher und in den Sozialen Medien sehen. Also musste sie sich beeilen.

Sie sah Vincent in den Armen seines Chefs. Er weinte bitterlich, während sein Chef den Polizeichef zusammenscheißte. Zwei Polizisten brachten den Männern die Kinder und sie sahen zum Glück nicht die Leiche von ihrer Mutter. Die Kinder waren aufgelöst und wollten nur zu Papa. 

Alina fuhr einige Stunden und inzwischen war sie in allen Medien. Sie wurde als gefährlich und bewaffnet beschrieben. Wenn man sie sieht, solle man sofort die Polizei rufen. Und sogar das gestohlene Auto war in den Medien als  Foto. So ein Mist. Auf einmal arbeiten die Cops schneller als sonst. 

"Geliebte Laura, wenn du mich liebst, musst du nichts sagen", sagte Alina und schaute kurz zu Lauras Kopf in der Tasche. 

Sie kam zu einer Tankstelle an der Staatsgrenze und musste Tanken. Leider hatte sie kein Geld und wusste, woher man es bekommt. Sie ging mit der Kapuze übers Gesicht rein und nahm ihren Taser aus der Tasche. Der Tankwart war sofort bewusstlos und sie erschoss ihn mit seiner eigenen Waffe. Dann drückte sie den Notfallknopf und leerte die Kasse. Sie packte in Ruhe noch ein paar Lebensmittel ein und ein Färbemittel für die Haare. Die Cops würden mindestens eine halbe Stunde brauchen. Sie färbte vor Ort ihre Haare, trocknete sie und fuhr mit vollem Tank weiter. Der Polizei hinterließ sie eine Nachricht: Ich war hier. Sorry wegen dem Geld und den Waren. Alina Peters

 In den nächsten Tagen versteckte sie sich in einem Motel im Nachbarstaat. Hier suchte man sie noch nicht und sie mochte ihre neue Frisur mit den kurzen, blonden Haaren. In den Medien beobachtete sie alles um sie herum. Damit man sie nicht findet, hat sie bereits alle Gäste und das Personal eleminiert. Ihre blutige Spur zog sich bereits durch mehrere Staaten. Sie wollte in Würde sterben. Mit ihrer Laura. 

Sie setzte einen Notruf ab vom Motel auf mit ihrem Namen und beeilte sich. Jetzt war die Polizei wie scharfe Hunde. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Polizei wusste, wo sie war. Sie tötete den Inhaber als Letztes und das war ihr Fehler. Er konnte den Notfallknopf drücken und damit hatte die Polizei Zugriff auf die Kameras im Gebäude. Auch in den Zimmern gab es welche. Als sie aus dem Gebäude kam und Laura auf dem Arm hatte, waren ihre letzten Worte im Leben:

"Liebste, ich folge dir in den Himmel."

Es folgten Schüsse und Alina brach Tod zusammen. 

Vincent kam wenige Wochen später zum Friedhof, wo seine Verlobte beerdigt ist. Er hat sie Einäschern lassen, damit keiner den fehlenden Kopf entdeckt. Laura wurde erst beerdigt, nachdem auch ihr Kopf eingeäschert wurde. Sie liegt in den Armen ihrer Eltern. Seine Kinder weinten bitterlich, als ihre Mutter zu den Großeltern kam. Sie begriffen so weit, dass ihre Mama fort ist.

Es regnete in Strömen und er war klitschnass. Vincent sprach mit dem Grabstein und bemerkte seinen Kumpel von der Polizei.  

"Ich habe dich gesucht. Du warst nicht in deinem Apartment", sagte dieser.

"Ich wohne wieder in Brindleton Bay im Elternhaus. Dort können wir alle runterfahren und ich habe mich nach dort auch versetzen lassen. Mit dieser Stadt hier will ich nichts mehr zu tun haben", sagte Vincent sauer.

"Es tut mir leid wegen Laura. Hätten wir früher gehandelt, wäre sie noch am Leben", sagte sein Kumpel.

Vincent sah rot und packte seinen Kumpel an den Kragen. Er schrie weinend:

"Wir kamen zu euch, als Drohbriefe kamen und Morddrohungen. Als Sachen gestohlen waren und Alina uns überall hin folgte. Diese Verrückte hätte sogar die Kinder getötet, wenn sie sie gesehen hätte. So wie die anderen Zeugen. 20 Menschen starben wegen dieser Verrückten. Keine Entschuldigung auf der Welt macht so ein Verhalten von euch wieder gut."

Er ließ ihn los und sank weinend auf die Knie. Lauras Tod hatte Vincent den Boden weggerissen. Das Vertrauen in der Polizei vor Ort zerstört. Und viele andere Leben zerstört, weil diese zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Sein Kumpel wollte ihn tröstend drücken, aber Vincent stieß ihn wütend weg. Wäre nicht diese Schlamperei gewesen, wären Laura und viele andere Menschen noch am Leben.

5 Jahre später

Vincent hatte mit einer Familientherapie Lauras Verlust etwas verarbeitet. Seit einem Jahr datete er sogar eine Frau. Aber seine Kinder hatten den Verlust ihrer Mutter nicht verkraftet. Sie hatten immer noch manchmal Albträume und brauchten seine Nähe. Er übernahm von seinen Geschwistern die alte Doris. Mit Samson versteht sie sich gut.

Seine Familie kommt sogar ab und zu vorbei, um nach ihnen zu schauen. Auch sie wissen nichts davon, dass er eine neue Frau im Leben hat. 

Doris und Samson brachten Frühlingsgefühle ins Haus. Aber keine Kätzchen.

Leider war Vincent auch offener als früher. So schlief er mal mit einer verheirateten Frau in einer Bar.

Die Kinder sind auch sehr selbstständig. Kelly wurde Böse und ihr Bruder Payton ein Vegi wie sein Vater.

Vincent entspannt gerne bei der Gartenpflege.

Der Sommer war verregnet. Dank dem Regen musste man keine Pflanze gießen.

Anne Mertens war sein Langzeitdate. Beide fühlten sich wohl, wenn sie zusammen waren. Er öffnete sich ihr auch schnell und erzählte von Laura und den Kindern. Sie störte es nicht, dass er bereits Kinder hat. Sie mag sein freundliches Wesen. Und dass sie mit einer Toten konkurieren muss. Das findet sie schwerer in der Beziehung. 

"Papa, hast du Mama nicht mehr lieb?", fragten irgendwann die Kinder.

Anne hörte es und wurde traurig. Für die Kinder gab es noch ihre Mama. Obwohl sie Tod ist. 

"Ich vermisse eure Mama natürlich. Aber liebe auch eine andere Frau inzwischen vom Herzen und werde eure Mama immer im Herzen behalten", antwortete er.

Anne verschwand ins Badezimmer und musste sich übergeben. Sie hatte mit Vincent inzwischen Sex gehabt und war schwanger. Aber sie hatte es ihm noch nicht gesagt. Seine Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Er hat zwei Frauen im Herzen. Sie und Laura. In der Wanne ließ sie sich Wasser ein und entspannte. Wie soll es nun weitergehen? Werden die Kinder sie jemals mögen?







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