Kapitel 2

 Neustart in Mt. Komorebi

Joung wollte ihre kleine Schwester Wilma nicht bei so einer Mutter lassen. Susan ist psychisch krank und nicht in der Lage, sich um ein Kind zu kümmern. Ihr Vater Tann spielt sogar mit anstatt Susan in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Dabei bräuchte ihre Mutter dringend Hilfe, bevor sie das Leben von dem Kind zerstört. 

Beste Freundin Mai Schultes kam mit nach Mt. Komorebi. Sie wollte ihre Freundin unbedingt begleiten und aus der Stadt mal raus. 

Einen Tag nach dem Umzug kamen die neuen Nachbarn vorbei und sie wirkten total nett. 

Joung spülte nach dem Besuch das Geschirr ab und machte sich Gedanken. Sie brauchte dringend Sponsoren als Extremsportlerin und Bloggerin. Um Geld zu verdienen. 


Ein Jahr später hatte sich für beide viel verändert. Mai arbeitete als Bürokraft im örtlichen Unternehmen und Joung hatte sogar einen Sponsor vor Ort gefunden. 

"Sag mal, kommt deine Familie zu Weihnachten vorbei?", fragte Mai interessiert.

"Weiß nicht. Papa hat sich noch nicht gemeldet und das Wetter sieht auch nicht gut aus mit dem Schneesturm. Falls dieser wirklich kommt. Und falls Mama nicht wieder am Rad dreht", antwortete Joung.

Mai seufzte. Irgendwie haben ihre Eltern es geschafft und wollten dieses Jahr erneut runterreisen, um mal aus der Stadt für ein paar Tage zu kommen. Denn ihnen gefiel die Bergluft hier und das Klima. Auch wenn es kälter ist als sie gewohnt sind. Sie fragte sich auch, was sie tragen sollte. Von beiden Frauen ist sie die Modische und achtet auf ihr Auftreten. 


Beide besuchten daraufhin die heißen Quellen in den Bergen und zogen die Blicke der alten Männer auf sich. 


Beide gingen wenige Tage später Trinken und hielten Händchen. Joung war schon länger in Mai verliebt und dachte, sie hätte die gleichen Gefühle wie sie.


Mai achtet darauf, was sie im Büro trägt. Immerhin muss sie Korrekt gekleidet sein und will auch einem männlichen Kollegen gefallen, der im modernen Viertel lebt.


Joung lebt von ihren Extremsportstreams. Und verdient damit sogar dank Sponsoren wie Snike oder Kuma Geld. Als sie mal wieder ein paar Videos für ihren Blog aufnahm, rief ihr Papa an und sagte wie letztes Jahr ab. Ihre Mutter hatte einfach so ihren Job gekündigt und übernahm sogar das Poopen (heißt groß machen auf Simlisch)  für Wilma. Und sie lässt ihn gar nicht mehr an Wilma ran. Sobald er sich seiner Tochter nähert, bleckt sie ihre Zähne und bedroht ihn mit einem Messer. Joung riet ihm dazu, sie endlich in die Psychiatrie zu bringen. Das geht jetzt schon zu weit. Wer weiß, welche Folgen es später für Wilma noch hat.


Kochen ist noch nicht ihre Stärke. Aber seit sie von ihrer Familie weg ist, ist Joung ein anderer Mensch. Sie lebte auf und war nicht mehr depressiv. Alle paar Wochen besucht sie das Grab ihrer Großeltern und ihres Bruders. Dann erzählt sie sich alles von der Seele und fühlt sich danach besser. Manche schauen sie komisch dabei an, weil es ein heiliger Ort der Ruhe ist. Aber wenn es hilft.


Und sie entdeckte den Sport für sich. Sah man ja auf dem Bild von der heißen Quelle. Dieser Body kommt in der Regel nicht von alleine. 


Abends kam Mai nach Hause und duschte erst. Dann machte sie sich eine Maske und eine für Joung. 

"Meine Familie kommt nicht. Mama dreht total am Rad inzwischen und bringt Papa sogar fast um, wenn er sich Wilma nähert", sagte Joung mit gemischten Gefühlen.

"Hast du keine Angst um die Psyche von Wilma? So wird sie nie selbstständig werden. Sie kann sogar nicht mal ein Kleinkindklo benutzen oder Lesen. Auch nicht spielen oder Malen.  Denke doch erstmal an ihr Sozialverhalten. Wenn sie in die Schule kommt, weiß sie nicht mal, wie man mit Kindern redet oder spielt", sagte Mai besorgt.

Joung stimmte ihr zu. Später wird erst die Rache des Lebens kommen. Und dann wäre Wilma nicht gewappnet für ein selbstständiges Leben ohne Eltern.

 

 Weihnachten verbrachte man also wieder mit der Familie Schuster und alle waren gut gelaunt. Die Mädels sprachen erst am Tag der Abreise das Problem mit Susan an. Da Mais Mutter Psychologin ist, sah sie alle Anzeichen einer schweren Psychiose, die behandelt werden muss. Zumindest redet sie nicht mehr von Ryo, aber dafür nimmt sie Wilma jede Art von Unabhängigkeit. Und das kann einfach nicht gut gehen auf Dauer. Sie wollten mal mit Tann reden, damit er sich gegen seine Frau wehrt und aus der Abhängigkeit von ihr kommt. Gerade Wilma zu Liebe.

 Joung und Mai tranken mal wieder etwas zu viel und landeten im Bett diesmal. Am nächsten Morgen gab Mai Joung einen freundlichen Korb und sagte, sie hätte sich in einen Kollegen verliebt. Damit Joung über den Kummer weg kommt, würde sie zu ihrem Liebsten ziehen

Einige Monate dauerte es, bis die Freundschaft wieder wie früher war. Denn Mai verlobte sich mit ihrem Partner und wollte auch Joung dabei haben, wenn sie heiraten.

 

 5 Jahre später

Mai und Koichi Ishii haben geheiratet in der Zeit. Aber sind bisher ohne Kinder. 

Joung kam über den Liebeskummer hinweg, als sie sah, wie glücklich Mai war. Sie war sogar die Trauzeugin. Geheiratet wurde in den Bergen, als es Sommer war und alles grün. Mai und Koichi trugen teure Kimonos extra für die Hochzeit angefertigt. Joung beobachtete die Einkleiderin beim Anziehen von Mai. Am Ende trug sie 12 Lagen Stoff und bekam kaum Luft. Dafür sah sie wie eine wunderschöne, japanische Braut aus. Joung wurde auch in einem Kimono gesteckt, nur mit weniger Lagen. Sie konnte kaum ausatmen und die Prozedur dauerte über eine Stunde, weil man noch die Haare machen musste. Und sich Schminken lassen. Mai hatte von ihr verlangt, dass sie sich mit fremder Hilfe schick macht als Trauzeugin. Denn ein Kimono war Pflicht auf der Hochzeit von Mai. Auch wenn Joung diese Teile hasst. Und gemachte Haare. Ein Pferdeschwanz ist für sie normalerweise schon schick genug. 

Wilma musste eingeschult werden. Das wussten ihre Eltern. Während Tann arbeiten war, brachte Susan ihr kleines Baby zur Einschulungsuntersuchung. Es wurde getestet, ob Wilma alltägliche Fähigkeiten wie Zähneputzen, Anziehen, Hygiene usw. hat. Dazu Lesen und Schreiben. Aber auch ihre Psyche wurde untersucht. 

Als Wilma heulend vor der Psychologin saß und jammerte, dass ihre Mutter sie einengte und sie sogar beim Poopen filmte für die Homevideos, wurde Mais Mutter klar, dass dieses Mädchen von der Mutter getrennt werden musste. Sie erzählte davon, dass sie mit ihrer Mutter jeden Morgen zusammen Baden musste. Susan putzte ihr die Zähne, machte ihr die Haare, trocknete sie, setzte sie auf die Toilette und filmte sie dabei noch als Erinnerung. Zog sie an. Band die Schuhe zu. Schnitt die Kruste vom Brot ab, nachdem sie es beschmiert hatte und belegt. Schnitt es noch in Mundgerechte Teile und fütterte sie wie ein Kleinkind mit Lätzchen. Lesen und Schreiben konnte sie auch noch nicht. Auch mit Kindern hatte sie zuvor nie zu tun. Sie war immer nur in ihr Zimmer eingeschlossen und die einzige Kontaktperson war ihre Mutter.

Mais Mutter schrieb via Whats App dem Sozialamt über die Zustände im Haushalt Lee und rief Tann an. Er raste mit seinem Wagen zum Jugendamt und sah dort seine tobende Frau. Sie schrie die arme Mitarbeiterin an und verlangte zu Wilma zu kommen. Aber die Frau verneinte und schieb sie von sich weg. Die Security musste Susan an einem Stuhl fesseln und bewachen, weil sie sonst den Mitarbeitern der Behörde die Augen ausgekratzt hätte. 

Er kam langsam auf die Gruppe zu und ahnte nichts Gutes. Jugendamt. Sozialamt. Beide wollten mit ihm sprechen. Jetzt war alles aufgeflogen. Er rechnete sogar damit, dass man Wilma ins Heim steckte, weil er seine Frau nicht gestoppt hatte. Er machte sich Schuldgefühle, warum er nicht auf Joung gehört hatte. Warum er Susan nicht in die Psychiatrie gebracht hatte. Warum er nicht auf seine Freunde gehört hatte, nachdem sie von den Töchtern wussten, was mit Susan los ist. Jetzt verlor er ganz sicher seine Tochter. 

Man führte lange Gespräche und er verlor wirklich das Sorgerecht von Wilma. Dazu wurde seine Frau sofort in eine Psychiatrie eingewiesen. Auch gegen ihren Willen. Sie begann wieder mit Ryo zu sprechen und ihn überall zu sehen wie damals. Tann erkannte, dass seine Familie zerrissen war. Und das seit 9 Jahren. 

Joung reiste an und war erschrocken über die Frage, ob sie nicht Wilma haben möchte. Denn die Kleine sollte Abstand zu allem gewinnen und eine andere Gegend macht viel aus. Sie willigte ein und reiste zusammen mit ihrer Schwester ab. Ihr Vater war sehr mitgenommen und hoffte, dass Wilma bei Joung mental gesund wird.


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