Familie Grusel

 Epilog

Familie Grusel war noch nie eine normale Familie.

Seit der Gründung von Sunset Valley lebten sie in dem Ort und stiegen gesellschaftlich auf. Vom Friedhofswächter zum Bestatter zum Unternehmer und zuletzt zu Politiker in der Neuzeit. Dann wieder nicht Politiker. 

Aber etwas hatte sich in der Familie verändert. Früher war man ärmer, aber ehrlich. Heute sind sie reich und korrupt. Dazu schwerst kriminell mit der perfekten Tarnung. Als Bestatter können sie Waffen und Drogen durch die Grenzen bringen und verdienen sich damit etwas dazu. Denn wer schaut schon an der Grenze in ein Sarg? Da sind normalerweise nur Leichen drin. Und die Lüge, man hätte einen "Kunden" außerhalb des eigenen Staates klappt auch immer. Natürlich "schenken" sie Polizisten und Politikern teure Geschenke. Damit ihr Geschäft mit den Waffen und Drogen ignoriert wird. Dadurch gibt es auch Warnungen, wenn die Polizei sie hochnehmen will.

Aber sie haben auch noch ein reguläres Geschäft mit den normalen Menschen, die ihre Angehörigen beerdigen möchten und nicht kriminell sind. 

Alexander und Cassandra Grusel sind glücklich. Sie haben zwei hübsche Söhne namens Mortimer und Edward. Für Außenstehende ist das Leben der Familie im Haus neben dem Friedhof idyllisch. Beide Kinder sind schlau und attraktiv. Das Haus ist altbacken, aber edel eingerichtet. 

Was sie nicht sehen können ist das Leben hinter den Türen. Wie die Kinder darunter leiden, in so einem Umfeld zu leben. Wie das Personal von den Grusels schlecht behandelt und bezahlt wird. Die Kinder haben keine echten Freunde, weil sich alle vor deren Familie fürchten und müssen sogar bestochen werden, damit man mit den eigenen Kindern spielt. Und der Druck auf die Kinder, die "Geschäfte" zu übernehmen.

Die Eltern von Bella Grusel, geborene Landgraf arbeiten seit Generationen für die Grusels im Haushalt. Ihre Mutter ist die Reinigungskraft, während der Vater der Koch des Haushaltes ist. Ihr Gehalt reicht zusammen nicht mal für die Miete eines Hauses und sie müssen deshalb aufstocken, um über die Runden zu kommen. Dafür haben sie Sozialversicherungen. 

Früher brachten sie ihre Tochter immer mit, weil sie sich keinen Sitter leisten konnten. Dadurch lernten sich Mortimer und Bella kennen. Sie spielten zusammen auf dem Friedhof oder im Haus. Der Garten der Familie ist sogar ein Familienfriedhof. Also sehr familienfreundlich.

Bella und Mortimer wurden beste Freunde und waren viel zusammen. Zu viel fand damals Cassandra. Bella blühte zu einer Schönheit auf und sie wollte keine zukünftige Bedienstete als Schwiegertochter. Mortimer begann sich in sie zu verlieben und Bella in ihm. Das war das größte Problem für die Grusels. Bella war für sie nur eine Bedienstete in Spe. 

Bereits mit 12 Jahren sollte Bella auf deren Baby Edward aufpassen. Sie war total überfordert damit in dem Alter, weil sie keine Ahnung von Sitten hatte. Dafür würde aber ihre Familie mehr Geld haben und man könnte etwas besser leben als vorher. Also willigte sie ein. Nach der Schule kam sie zu den Grusels und passte auf das Kind auf. Mortimer wollte ihr sein Taschengeld geben, damit sie nicht das tun muss. Aber sie wollte nicht seine Freundschaft und Liebe ausnutzen. Was andere Mädchen getan hätten. 

Zwei Jahre klappte es irgendwie. Aber dann wurde sie zu Alexander gerufen. Bella war bereits ein hübsches Mädchen und viele Jungs drehten sich nach ihr um. Alexander musterte sie und sagte:

"Zieh dich aus. Ich will dich nackt sehen."

Bella weigerte sich und er sagte:

"Dann werfen wir euch Drei raus und es gibt immer dumme verhungernde Menschen, die für einen Hungerlohn arbeiten. Ich würde sogar deinen Lohn verdoppeln, wenn du es tust."

Sie traute sich nicht zu widersprechen und Alexander schloss schnell die Türe ab. Bella zog sich aus und auf einmal stand er hinter ihr. Ihre Brüste waren noch nicht ausgereift, aber bereits sehr weiblich. Ihre Rundungen wurden die Rundungen einer Frau. Ihr Blick verführte einen Mann. Er holte einen Rasierer sowie andere Sachen und bat sie, sich auf dem Stuhl auf der Plane zu setzen. Bella hatte Angst und zitterte am ganzen Leib. Wollte er sie missbrauchen?

Er wusch sie mit einem Schwamm und Rosenseife ab. Wirklich jedes Körperteil. Dann holte er einen anderen Stuhl und sie sollte ihre Beine spreizen. Mit dem Rasierer und Seife reinigte er ihre Scham und sie weinte bitter. Sie wusste nicht, was er nun von ihr wollte. 

Dann nahm er einen Schlauch und reinigte die Öffnungen. Zufrieden stand er vor ihr und sagte:

"Das wars. Ich mag Frauen, die nach Rosen duften und überall sauber sind."

Sie trocknete sich weinend ab und zog sich an. Aber ihre Unterwäsche fehlte plötzlich. 

"Die Unterwäsche behalte ich als Erinnerung", sagte er und roch daran. 

Sie war angeekelt und rannte heulend aus dem Haus. Dabei rannte sie Mortimer in die Arme, der von einem Kurs kam. Er sah, wie verstört sie war und merkte, dass sie keinen BH und keine Unterhose trug. Vorsichtig hielt er sie fest und wollte mit ihr reden, aber sie zappelte und wirkte auf einmal aufgebracht.

"Lass mich in Ruhe. Ich will gerade keinen sehen", schrie sie wütend mit Tränen in den Augen.

Er ließ sie erschrocken los und sie rannte über den Friedhof. Im nächsten Moment fiel sie über eine Wurzel auf ein Haufen Erde und ihr Rock hebte sich. Mortimer sah ihren Mond und schämte sich dafür. Sie weinte und kam wieder hoch. Aber sie hinkte nur noch weg und er hatte den Verdacht, dass sie sich etwas verstaucht hatte.

Also nahm er sie auf dem Arm und wollte sie in sein Haus tragen, damit er sich ihre Wunde am Bein anschauen kann. Aber sie kämpfte sich aus seinem Arm hinkte schnell durchs Tor. Er hatte einen bösen Verdacht. Ging sein Vater wieder seinem Fetisch nach? Und das an ihr? Bellas Mutter musste schon öfters herhalten, weil sie auch eine Schönheit ist. Aber einem Kind tut man sowas nicht an. 

Er wollte ihn mit seinem Verdacht konfrontieren, als er sah, wie er alle Beweise wegräumte.

"Sie ist noch ein halbes Kind! Du bist so ein Perverser!", schrie Mortimer seinen Vater an.

"Aber sie war so schmutzig und ich musste sie einfach reinigen. Dazu riecht ihre Unterwäsche so wunderschön. Wehe, du sagst deiner Mutter etwas", verteidigte sich sein Vater.

Am nächsten Tag versuchte Bella ihre Verstauchung zu verstecken, aber Mortimer brachte sie zur Krankenschwester, als er sah, wie die Jeans durchblutete. Die junge Krankenschwester half Bella aus der Jeans und Mortimer durfte bleiben. 

"Oh, das sieht aber böse aus. Und stark entzündet. Der Knöchel muss auch geröngt werden, weil er so dick und angeschwollen ist. Ich kann nur alles oberflächlich behandeln. Aber ich würde sie sofort zum Arzt schicken, der den Rest macht. Ich sage euren Lehrer bescheid, dass ich euch früher wegschicken musste", sagte die Krankenschwester.

"Nein, meine Eltern sollen sich keine Sorgen machen", sagte Bella unglücklich.

"Leider müssen deine Eltern von der Verletzung erfahren. Du wirst sicher die nächsten Tage fehlen, bis das Bein wieder fit ist", sagte die Krankenschwester besorgt.

Die Verletzungen wurden behandelt und verbunden. Anschließend brachte Mortimer Bella ins Krankenhaus, wo ein Arzt einen schwere Prellung am Fuß feststellte und oberflächliche Abschürfwunden, die sich entzündet hatten. Er schrieb Bella für zwei Wochen krank, damit alles abheilen sollte. Mortimer bezahlte die Medikamente für Bella. Sie wollte ihm das Geld geben, aber er verneinte. Ihre Familie ist arm und könnte sich nie die Medizin leisten. 

"Danke", nuschelte sie.

Er brachte sie zu sich nach Hause und war entsetzt. Sie wohnte in einer Bruchbude, die auseinander fiel. Die Wände waren marode und undicht. Die Möbel totaler Müll. Und ihr Bett war ein altes, kaputtes Klappsofa, was sie sich mit ihren Eltern teilte. Deshalb wollte sie nie, dass er zu ihr kam.

"Wie könnt ihr nur so leben? Da leben die Ratten in einer Kirche besser als ihr", sagte Mortimer geschockt.

"Wir können uns nichts Besseres leisten", sagte Bella weinend.

Sein Vater hatte sicher mehr Geld für die Wäsche versprochen. 

"Wenn mein Vater erneut diese Sache will, musst du Nein sagen. Du bist noch ein halbes Kind und dazu hat er kein Recht", sagte Mortimer.

"Aber wir brauchen doch das Geld", weinte Bella.

"Ich muss dir etwas sagen. Früher oder später wird er immer weitergehen und dir dann sehr weh tun. Kündige den Job und suche dir einen anderen Job hier im Ort", sagte Mortimer streng.

Bella weinte nur noch und wollte alleine sein.

Nachdem ihr Bein wieder etwas geheilt war und die Prellung fast weg, kam sie wieder mit schlechten Gefühl im Magen zu ihrem Job. Wegen der AU haben die Grusels nichts zu ihrer Abwesenheit gesagt und Mortimer hatte sich liebevoll um sie gekümmert und dafür gesorgt, dass das Haus etwas renoviert wird. Die Mitschüler und Lehrer haben alles dicht gemacht und alte Möbel gefunden, die nicht auseinander fielen. Dazu bekam sie ein eigenes, aber kleines Reich. Ihre Eltern weinten vor Dankbarkeit, weil sie sich sowas nie leisten hätten können. Jetzt fühlten sie sich zu Hause viel wohler und hatten keine Angst, dass das Dach einstürzt. 

Alexander kam sofort auf Bella zu und sagte:

"Folge mir."

Sie ging ihm nach und landete im Bad. Er schloss ab und sagte:

"Zieh dich aus."

Sie machte es. Beim letzten Mal hatte sie wirklich mehr Geld bekommen. Er ließ Wasser in die Wanne rein und schüttete etwas ins Wasser. Sie stieg ins angenehm warme Wasser und wurde plötzlich runtergedrückt und hochgezogen. Sie zog ihre Beine an und Alexander nahm ihr verletztes Bein. Er schrubbte es ab und machte es am ganzen Körper. Dann wusch er ihr Haar und ließ das Wasser ab, damit er sie abspritzen konnte. Vorsichtig half er ihr aus der Wanner und trocknete sie. Föhnte ihr Haar und strich über Oberschenkel Richtung Scham. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie wollte nur noch raus. 

Dann zog er seine Hand zurück und bat sie, die Beine zu spreizen. Schon wieder rasierte er ausgerechnet dort rum. Als sie angezogen aus dem Raum kam, stand sie vor Cassandra. Sie roch an ihr und verdrehte die Augen.

"Pass bloß auf, dass er nicht zu weit geht. Deine Mutter hat es schon erlebt", sagte sie und ging. 

Wenig später gingen die Eltern und Mortimer aus dem Haus zu einem Termin. Bella und ihre Eltern waren mit Edward alleine.

Während sie Edward fürs Bad fertig machte, schrie ihr Vater auf und wenige Minuten später sagte ihre Mutter:

"Dein Vater hat sich in der Küche verletzt. Ich bringe ihn ins Krankenhaus. Kannst du das Essen fertig machen für morgen früh? Die Eheleute Grusel wollten ein besonderes Essen haben und jetzt ist dein Vater verletzt. Das Rezept liegt auf dem Tresen."

"Aber ich muss mich um Edward kümmern", erwiderte Bella.

Ihre Eltern eilten bereits durch die Türe und ihr Vater hinterließ eine Blutspur. Bella setzte Edward ins Kinderbett und machte sauber. Und kochte das Essen nach dem Rezept. Sie könnte es ja am nächsten Tag aufwärmen.

Edward wurde anschließend gebadet und dann klingelte das Telefon der Grusels. Cassandra wollte wissen, wie es läuft alleine. Bella fühlte sich überfordert und musste dann noch zusätzliche Sachen auf einmal machen. Im Gästezimmer könnte sie übernachten. Dabei vergaß sie Edward. Das Wasser war abgefloßen, aber er wusste inzwischen, wie man den Wasserhahn benutzt und öffnete den. 

Gestresst eilte Bella nach oben und sah Wasser aus dem kommen. EDWARD! Sie rannte rein und machte das Wasser wieder zu. Sofort löste sie den verklemmten Verschluss und holte Edward raus. Er war bewusstlos und atmete nicht mehr. Panisch rief sie den Notruf an und dieser erklärte ihr, wie man ihn wiederbelebt. Die Sanis und der Arzt konnten den Jungen dank ihr retten.

Seine Eltern waren mehr als sauer darüber. Immerhin war ihr Kind fast gestorben. Bella wurde von ihren Eltern verteidigt. Sie sei überfordert gewesen mit all den Aufgaben. Aber davon wollte man nichts hören. Alle Drei wurden entlassen und Bella hatte sehr lange Schuldgefühle Edward gegenüber. 

Mortimer gab seinen Eltern die Schuld und sagte es nicht. Bella war einfach zu jung für so viel Verantwortung. Aber sie sahen es nicht ein. Er liebte sie immer noch über alles.

Ihr Vater erlitt eine schwere Nervenverletzung in der Hand und konnte nicht mehr als Koch arbeiten gehen. Ihre Mutter begann im Supermarkt mit ihrem Vater zu arbeiten und beide hatten nun mehr Geld zur Verfügung. 

Bella kämpfte auch mit einer anderen Sache. Alexander tauchte immer wieder auf und wollte immer mehr neben Baden. Ihr war es unangenehm und sie konnte sich nicht gegen ihn wehren. Selbst als er mit ihr schlief gegen ihren Willen. Nach dem Schulabschluss heulte sie sich bei Mortimer aus und dieser wurde richtig sauer. Als junger Autor hatte er heimlich Geld gespart und wollte mit ihr einfach aus Sunset Valley fliehen. Vor allem wollte er nicht diese Ziege heiraten, die seine Eltern mögen. 

Er kaufte sich ein altes Auto und beide fuhren davon. Sie verabschiedete sich von ihren Eltern mit Tränen. Ihre Eltern selbst verließen kurz darauf auch die Stadt Richtung Riverview. Unterwegs heirateten Bella und Mortimer spontan. 

In Newcrest fanden sie ein Haus, was ihnen gefiel und bezogen es sofort. Weit weg von Sunset Valley. Dort machten beide sofort rum und freuten sich über ihrem Neustart. In Sicherheit vor seiner Familie.









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