Kapitel 11

 Veränderungen

Die beiden Kleinkinder sind Belles Kinder Grace und Flores. Grace wurde nach ihrer verstorbenen Oma benannt und ist ein Meerwesen. Flores ist ein Mensch.



Hakim verließ seine Ehefrau Izumi und seine fast erwachsene Tochter Water. Beide sind Vampire. Die Scheidung lief ohne Probleme ab, weil sich beide schon länger nicht mehr als Paar sahen, sondern eher nur noch als gute und enge Freunde. Seine Frau ist die blasse Hübsche und seine Tochter die Dunkelhäutige.


Pascal bekam Tochter Leticia. Alle in der Familie waren sofort in sie verliebt. Und Oma Fleur sittete sie, während Pascal und die Söhne in der Uni waren. 


Fleur wurde krank, als Leticia ein Jahr alt war. Immer wieder hatte sie Schmerzen und ging nur zum Hausarzt, weil Tsubasa es so wollte. Vor allem der Kopf dröhnte und sie verlor in kurzer Zeit den Geruchs- und Geschmackssinn. Nachdem sie Leticia aus Versehen vergiftet hatte und diese ins Krankenhaus musste, schleppte Tsubasa sie zum Arzt. Immerhin hat sie fast das Enkelkind getötet. 

Ihr Hausarzt schaute sie genau an und machte ein großes Blutbild und sah starke Verschlechterungen. Also schickte er sie zum Röntgen des ganzen Körpers und bekam rasch eine Antwort. Bis auf dem Kopf waren die Bilder unauffällig. Aber beim Kopf gab es undefinierbare Veränderungen und das sollte näher mit einem MRT und CT untersucht werden. 

Fleur bekam eine Überweisung zum Krankenhaus und sollte dort eigentlich rasch vorstellig werden. Aber sie verschob den Termin immer wieder und es ging ihr immer schlechter. Einmal fiel ihr sogar vor den Augen ihres Mannes Leticia beinahe auf dem Boden, hätte dieser nicht sofort auf seine Frau reagiert und ihr das Kind abgenommen.

"So geht es nicht weiter! Du bringst bereits zum zweiten Mal unsere Enkelin in Gefahr. Ich habe in den Unterlagen deine Einweisung ins Krankenhaus gefunden und bringe dich persönlich hin", schimpfte Tsubasa. 

"Aber Leticia. Ich muss mich um sie kümmern", flehte Fleur ihren Mann an.

"Wir können auch einen Sitter herholen. Und du packst deine Sachen fürs Krankenhaus. Sofort. Falls die Einweisung noch klappt. Aber ich bringe dich mit diesen Befunden ins Krankenhaus. Auch ich mache mir Sorgen und vor allem die Kinder. Vielleicht spürt sogar die Kleine, was los ist. Immerhin sind Kinder sehr sensibel", sagte Tsubasa streng. 

Fleur gab nach und packte ihre Sachen. Während der Fahrt zum Krankenhaus wurde ihr komisch und sie wurde immer müder. Dazu hatte sie Schwindel und konnte sich nicht mehr wach halten. Tsubasa bemerkte es und fuhr schneller als erlaubt, um das Krankenhaus zu erreichen. 

Er trug Fleur in die Notaufnahme und sofort kam sie zu einem Arzt. Tsubasa gab dem Arzt die Unterlagen vom Hausarzt und dieser schien sofort alles zu verstehen. Tsubasa als Nichtarzt verstand nichts von den Papieren. 

Fleur kam sofort ins CT und MRT. Anschließend landete sie auf der Intensivstation und kam so unter Beobachtung. Ihre Familie bangte tagelang um ihr Leben, weil sie ihren wahren Zustand versteckt hatte. Anscheinend hatte sie einen großen Gehirntumor an einer Stelle, wo man nicht operieren kann. Die Kopfschmerzen, die langsamen Verluste der Sinne und alles andere ergab plötzlich Sinn. 

Wäre sie früher gekommen, hätte man noch etwas machen können. Aber der Tumor griff so langsam auch andere Bereiche des Gehirns an und hatte scheinbar gestreut. In anderen Organen tauchten bereits kleine Wucherungen auf und der Arzt konnte nur mitteilen, dass sie bald sterben würde. Im Koma würde sie keine Schmerzen haben, aber die Familie sollte sich schnell entscheiden, ob sie den Zustand wochenlang Fleur antun wollten. 

Sie entschieden sich schwerenherzens dagegen und ließen sie im Krankenhaus friedvoll sterben. Bis auf Sharon zogen alle Geschwister erstmal ein und dann starb noch wenige Monate später Tsubasa vor Liebeskummer. 

Da es Pascal etwas eng empfand, zog sie ins Ausland mit Leticia um weiterzustudieren. 

Hakim suchte überall nach seiner neuen Liebe und fand sie am Ende im Ausland wieder. Er ist wieder ein Mensch wie früher, bevor er ein Vampir wurde. Anfangs war Pascal sauer, weil er sich nicht mehr gemeldet hatte. Aber dann verzieh sie ihm und beide wurden ein Paar. 


In Mount Komorebi hat sie ein kleines Haus.


Beite teilten sich sogar schnell das Schlafzimmer.


Hakims Vorgeschichte

Hakim war vor mehreren Jahrhunderten der Sohn eines arabischen Händlers, der sich in Europa niederließ. Seine orientalische Waren machten ihn schnell reich und Hakim wurde mit der Tochter des Bürgermeisters verlobt. 

Sie hatte damals lange blonde Haare, ein hübsches Gesicht und einen schlanken Körper. Dazu blutrote Lippen und leuchtendblaue Augen. Also ein Schönheit durch und durch. Beide liebten sich nicht, hatten aber keine andere Wahl, als das glückliche Paar zu spielen. Während sie einen anderen Mann liebte und viel bei ihm war, half Hakim seinem Vater im Laden. 

Eines abends griffen feindliche Soldaten die Stadt an und sie fiel dem Feuer zum Opfer. Viele Menschen wurden getötet, darunter auch Hakims Eltern. Andere wurde gefangen genommen. Wiederum andere hatten sichere Verstecke im Haus und kamen ohne einen Kratzer davon. Andere flohen in den Wald. Und manche wurden verschüttet. 

Hakim wurde im Elternhaus von Balken begraben und lag im Sterben, als die schöne Frau von vor einigen Tagen vor ihm stand.

Soldaten sollten sie zum Scheiterhaufen bringen, weil sie eine Hexe sein sollte. Die Frau war eine blasse Schönheit mit langen schwarzen Haaren und besonderen Augen. Sie leuchteten rot wie Feuer und drückten Stärke aus.

"Mein Herr, wir müssen die Dame in die Stadt zum Scheiterhaufen bringen. Sie hat bewiesen, dass sie eine Hexe ist", sagte eine Wache.

"Aber sie sieht nicht wie eine Hexe aus", erwiderte er.

"Das sagen alle. Aber Hexen können uns trügen", sagte eine andere Wache.

Er ging wieder und die Männer entdeckten, dass die Frau wahrlich eine Hexe ist. Sie konnte entkommen ohne dass man es merkt.

Jetzt stand sie über ihm und sagte:

"Ich muss mich für neulich revanchieren. Dank dir lebe ich noch. Aber ich kann dein Leben retten. Trinke von meinem Blut und werde mein Partner."

Sie nahm ein Messer und schnitt sich den Arm auf. Hakim trank das Blut und ihm wurde schwarz. Als er aufwachte, war er in einem Sarg und sah anders aus. Reißzähne waren ihm gewachsen und seine Augen erst. Dunkel wie die Nacht. Er öffnete den Sarg und erkundete das Schloss, wo er aufgewacht war. 

Im einem Schlafzimmer entdeckte er die Schönheit, die ihn gerettet hatte. Vorsichtig kam er auf sie zu und traute seinen Augen nicht. Sie hatte ihn nicht bemerkt und machte sich fürs Bad bereit.

"Entschuldigung", sagte er verlegen und wollte gehen.

"Was ist los, Liebster? Du bist doch mein Mann", sagte sie und küsste ihn.

"Warum lebe ich zum Teufel?", fragte er verwirrt.

"Du bist jetzt ein Vampir", antwortete sie flirtend.

Vampire? Davon hatte er noch nie gehört. Aber sie ist sicher eine gute Lehrerin und bringt ihm alles bei, was er wissen muss. 

 20 Jahre später

Nach langer Suche fand er seine verlorene Verlobte wieder. Von seiner Stadt lebten noch ein paar Bewohner zerstreut und keiner erinnerte sich nicht mehr an diese Stadt. Als er durch die Ruinen ging und sein Elternhaus fand, musste er weinen. Dort starb vor langer Zeit sein Vater sowie seine Mutter und alles schien geplündert. Alles von Wert nur. 

Seine ehemalige Verlobte lebte jetzt mit ihrem Geliebten als Ehemann in einer anderen Stadt und nach dem Frieden wurde dieser erfolgreich. Als Schneider für die Reichen. Hakim und seine Frau Izumi suchten das Geschäft auf, wo seine ehemalige Fastfrau arbeitete und hofften, dass sie sich an ihm erinnert. Und sie wollten angefertigte Kleidung bestellen. 

Seine Ex begrüßte beide freundlich und bat sie in den Teesaal. Beide lehnten den Tee als Vampire ab und sprachen mit deren Ehemann über die Sonderwünsche. Da sie reich sind, spielte Geld keine Rolle.

Man nahm Maße und dann wurde die Bestellung gemacht. In drei Wochen könnten sie die Kleidung abholen. Denn wegen den Sonderwünschen musste der Schneider besondere Ware anschaffen.

Die hübsche Frau vom Schneider dachte, sie sieht einen Geist. Dieser Mann sieht wie Hakim aus. Redet wie er. Und riecht wie er. Aber warum ist er dann nicht gealtert? Das verwirrte sie. Sie war mittlerweile in den 40ern angekommen und hatte eine hübsche Tochter. Sie hatte Hakim nie geliebt, aber Angst stieg in ihr auf. Was, wenn er sie zurück will?  Aber er ist ja selbst neu vergeben mit einer blassen Schönheit. Innere Unruhe erfasste sie und sie reiste zu der angegebenen Adresse, um Antworten zu finden.

Die unheimliche Villa stand in einer kleinen Stadt mitten in einem Wald. Alle Bewohner wirkten seltsam und sie klopfte mit rasenden Herzen an seiner Türe. Als er öffnete, sah er wie früher aus. Gutaussehend. Hübsch. Gebildet. Vermögend. 

Er lächelte und bat sie rein. Nach einem langen Gespräch und einer unruhigen Nacht in dieser gruseligen Stadt wollte sie nur weg. Er hatte kein Interesse mehr an ihr und wollte nur sehen, ob ihr nichts passiert ist vor 20 Jahren. Sie begleitete ihn durch die Geburtsstadt und es kamen viele Erinnerungen hoch. Einst waren hier viele Menschen und alle glücklich. Kinderlachen überall. Die Marktschreier. Die Händler in den Häusern. Die alte Kirche. Die Wohnhäuser. Was das Feuer nicht vernichtet hatte wurde sichtbar geplündert und die Natur hatte sich vieles zurückerobert. 

Beide gingen zu ihrem Haus. Was noch sehr intakt war. Hier und da fehlten die Wände und Böden hatten Löcher. Dazu fehlte das halbe Inventar. Der Rest war mit Moos oder sowas überwuchert. Aber wirkte nicht einsturzgefährdet. 

Durch die offene Türe kamen sie rein und sie erinnert sich daran, wie sie von den Hausmädchen begrüßt wurde. Sie zeigte Richtung Treppe, die in der Erinnerung aus bestem Holz weit und breit war. Dazu mit einem teuren Teppich belegt, der aus dem Orient war. Der Raum war teuer eungerichtet, wertvolle Kunstwerke zierten hier alles. In der Realität war das Holz teilweise verfault und vom Teppich gab es nur Reste. Die Kunstwerke waren fort oder zerstört worden beim Überfall. Teilweise sah man nicht mal mehr, dass es wertvolle Gemälde waren. 

Dann ging sie durch die erste linke Türe, wo einst die Küche war. Das meiste stand noch. Anscheinend sind Herde und Kochutensilien unwichtig für Diebe. Nur sie waren angelaufen und vermodert. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich reinschlich und ein Stück Kuchen als kleines Mädchen klauen wollte, was ihre Mutter gebacken hatte mit dem Personal. Als sie fast raus war, wurde an einem Tisch gesetzt und durfte das Stück glücklich essen. Noch heute hat sie den Geschmack von Vanille im Mund, wenn sie daran denkt. Und denkt an das Gesicht ihrer strahlenden Mutter, weil es ihr schmeckte. 

Ein Raum weiter war das Esszimmer. Viele Möbel sind zerstört und das Geschirr gestohlen oder beschädigt. Unter dem alten Schrank zog sie einen Kinderteller vor, den sie als ihren erkannte. Ihre Cousine hatte ihn damals geklaut und nie erzählt, wo er gelandet war. Hier erinnerte sie sich an die Gespräche und Abende mit ihrer Familie von kleinauf bis zu Tag X. Ihr Vater brachte sie zu einem geheimen Tunnel unterhalb der Bücherei und verschloss ihn. Deshalb konnte sie nur überleben.

Unter der riesigen Treppe war der Ballsaal. Auch hier hatte die Zeit ohne Pflege die Spuren hinterlassen. Sie erinnerte sich an den letzten Ball wenige Tage vor Tag X. Alle tranken, tanzten und feierten ihren 21. Geburtstag. Die Musik von den Musikern hat sie immer noch in Erinnerung, weil es ihre Lieblingsmusik ist. 

Zweite Tür rechts war die Bücherei und erste Tür rechts der Kaminzimmer. Da beide Räume einen Raum bilden, zählte sie es als einen Raum. Hier saß sie damals viel und las Romane. Aber auch Sachbücher über Wirtschaft und anderes. Hier war ihr persönlicher Ruhehort. Vor allem im Winter, wenn der Kamin brannte. Leider waren viele Bücher von Obdachlosen als Brennmaterial genommen worden und sie suchte ihr Tagebuch. Als sie es in dem gewohnte Versteck fand, packte sie es ein.

"Es ist noch intakt. Was für ein Wunder", sagte Hakim überrascht.

Dann wollte sie die Treppe hoch, aber Hakim nahm sie auf Arm und brachte sie mit Fledermausflügeln nach oben. 

"Die Treppe sah nicht so sicher aus. Dazu liegen im Keller ein paar Leichen, wenn ich mich nicht irre. Bestimmt Einbrecher und Obdachlose, die hoch wollten und es nicht schafften", sagte er.

Als Vampir ist er eben etwas sensibler und kann Sachen sehen, die andere Menschen nicht sehen können. 

Er setzt sie auf sicheren Boden ab und sie hielt sich auf seinem Anraten von dem Geländer fern. Links waren damals die Schlafräume der Diener und rechts die Schlafräume sowie Toiletten der Hausherrenfamilie. Die Toiletten und Bäder durften auch die Diener benutzen.

Sie rannte zu den Schlafräumen der Diener und hier war nichts geplündert. Anscheinend kam keiner mehr die Treppen hoch nach Tag X. Leider fanden sie in jedem Zimmer der Diener Gebeine vor. In Kleidung der Diener damals. Und sie wurden brutal ermordet. Jetzt konnte keiner sagen, wer wer ist. Nur wenige konnte sie anhand von Schmuck und Kohlebildern erkennen. Hier kamen auch schöne Erinnerungen hoch, wenn sie die Angestellten mal abends besuchte. Alles war voller Spinnweben und Staub, sonst war der Rest verschont. Alte braune Flecken unter den Gebeinen sprachen ein eindeutiges Bild. Sie sind verblutet und elendig verstorben.

Im Elternschlafzimmer fand sie die Gebeine ihres Vaters und er hatte eine leere Kiste in der Hand. Seine eiserne Reserve. Er gab sie sicher den Soldaten, damit sie ihn verschonen. In seinem Schädel war ein Kugelloch und sie schaute sich nach ihrer Mutter um. Hier hatte sie auch schöne Kindheitserinnerungen aus ihrer Kindheit, wenn sie Albträume hatte. Dann durfte sie immer bei ihren Eltern schlafen. Auch hier alles mit Spinnweben und Staub bedeckt. Sie suchte nach dem Schmuck ihrer Mutter in den zerwühlten Schränken und fand das Geheimfach ihrer Mutter. Dort hatte sie wertvollen Schmuck versteckt. Sie verschloss es wieder und packte den Schmuck in ihre eigene Tasche. 

Dann ging es in ihr Zimmer. Hier war alles mit Staub und Spinnweben. Aber nichts entwendet. Sie nahm eins ihrer alten Kleider und zog es spontan an. Hakim schaute beschämt weg und schon riss das vermoderte Stoff sofort. Nackt stand sie vor ihm und sie zog sich schnell wieder an. Sie sah sich in den zerrissenen Abendkleid vor dem Spiegel bewundernd. Dazu spielte sie mit ihren Haaren. Ihr junges Ich natürlich. 

Im Atelier ihrer Mutter stand ein Stuhl und darauf saß jemand. Es gab keinen Fleck auf dem Boden und alles wirkte so sauber und steril wie früher. Sie erkannte die Frisur als die Frisur ihrer Mutter und rannte zu ihr. Als sie sich sie anschaute, war sie kalt und Tod seit langer Zeit. Aber sie war noch so perfekt schön wie zu Lebzeiten. Kein Knochen zu sehen. Die Haare dick. Die Haut weich ohne geledert zu sein. Die Augen so blau wie die eigenen Augen. Sie schien nach draußen zu starren und Hakim spürte auf einmal etwas. Eine Veränderung in dem Haus. 

Er nahm seine Ex in einem der Bäder mit, die verstaubt waren. Im nächsten Moment war alles sauber und sie hörte die Stimme ihrer Mutter:

"Alexsandra, wo bist du?"

Sie kam mit Hakim raus und war in der Vergangenheit gelandet. Ihre Mutter umarmte sie beruhigt und sagte:

"Du hast doch heute deinen Verlobungsball mit Hakim. Warum seid ihr beiden noch hier im Bad?"

Sie schauten sich an und rannten zum Spiegel. Sie waren wieder jung und sahen aus wie vor 20 Jahren. Es gab dazu nie einen Verlobungsball. Der sollte am Tag des Angriffes stattfinden. Holten sie das Fest nach, damit die Seelen endlich ruhen können?

Sie kamen mit und feierten mit den Verstorbenen das Fest nach. Als es Mitternacht wurde, lösten sich alle Anwesenden nacheinander lächelnd auf und der Raum wurde immer mehr Gegenwart. Hakim sah zum letzten Mal seine Eltern lächelnd. Und Alexsandra ihre Diener, Eltern und Freunde ein letztes Mal wie sie zu Lebzeiten aussahen. 

"Bitte geht nicht. Die Zukunft ist so schön", weinte Alexsandra. 

"Aber wir sind bereits Tod und bereit zu unseren Vorfahren zu gehen. Sie warten seit 20 Jahren auf uns. Wir hoffen, ihr habt ein schönes Leben heute. Dieses Fest war seit Jahren als unser Abschied geplant. Aber ihr kamt nicht vorbei. Und jetzt können wir ruhen", sagte Alexsandras Mutter. 

Dann wachten sie im Atelier auf und die Leiche von Alexsandras Mutter sah verändert aus. Auch der Raum. Alles war verstaubt und mit Spinnweben. Ihre Mutter war eine begabte Künstlerin erkannte Alexsandra. Die Mutter verknöchert und lag auf dem Boden. In der Hand hielt sie eine Medaillonkette mit den Bildern von ihrer Tochter und ihren Mann drin. Alexsandra nahm sie an sich und fühlte Kälte. Etwas umarmte sie mütterlich und flüsterte in der Stimme ihrer Mutter:

"Hüte es und verschenke es an deine Nachkommen."

Sie nickte und legte die Kette an. Dann verließen beide das Haus. Sie hörten, wie es zusammenfiel. Als hätte es seinen letzten Dienst erfüllt. Nur die Eingangstüre stand noch mit einem Teil der Wand. Alles andere war eingestürzt und legte Geheimnisse frei. Die wenigen Gegenstände, die noch heile waren zerfielen in der Hand. Auch ihr altes Lieblingskleid. 

Dafür schien wieder die Stadt zu leben, obwohl hier keine Stadt mehr war. Unsicher gingen sie durch die Straßen und sahen alle Tote miteinander reden, lachen und singen. Die Marktschreier preisten wie die Händler ihre Waren an und die Kinder spielten zusammen. Als sie durch die Stadt gegangen sind, drehten sie sich um und sahen einen Nebel, der sie umgab. Gingen sie durch den Nebel, waren sie wieder in der Stadt, wie sie sie vorgefunden haben. Zerstört von vielen Sachen.

 


 

 

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