Kapitel 1

Der Albtraum

Valencia schloss im Bett sofort die Augen und fand sich einen Moment später in Monte Vista wieder. Es war ausgerechnet dieser Tag, der ihr Leben für immer veränderte. Der der Anlass für den Neustart war.
Alles begann mit dem Besuch bei der Bank in Monte Vista. Da ihr Vater Michele mal wieder in der Kneipe war und das Geld vertrank, gingen Valencia und ihre Mutter Lucia zu dem Termin. Der Angestellte war freundlich und bat die Frauen in eins der Büros. 
"Frau Vatore, endlich reagiert jemand aus Ihrer Familie auf die Briefe von uns. Sie haben ein großen Berg Schulden, für den es noch keinen Tilgungsplan gibt. Das Anwesen soll in einer Woche gepfändet werden", sagte der Mitarbeiter.
Beide Frauen rissen die Augen groß auf und waren sprachlos.
"Michele kümmert sich um die Finanzen. Normalerweise. Ich habe den Brief heute Morgen beim Putzen entdeckt", sagte Lucia. 
"Ihr toller Ehemann trinkt doch nur noch. Er weiß doch nicht mehr, was er tut. Hier habe ich eine Übersicht über Ihre Schulden gemacht. Schauen Sie ruhig", sagte der Angestellte und reichte eine Liste.
Die Frauen gingen alles durch und entdeckten zum Schrecken eine horrende Summe bei Steuern. 
"15.000 Simleons Steuern? Wie lange hat er die Steuern nicht mehr gezahlt?", fragte Valencia.
Der Angestellte tippte etwas ein und antwortete:
"Seit 10 Jahren."
"Wenn unser Konto leer ist, wie sollen wir denn 50.000 Simleons in einer Woche auftreiben?", fragte Lucia stotternd. 
Alle starrten stumm aufs Papier und der Angestellte sagte:
"Von uns gibt es kein Geld. So blöd sind wir nicht."
"Ich rede mit meinem Mann", sagte Lucia.
Sie stand auf und damit war das Gespräch ihrerseits beendet. Valencia hatte noch Fragen, aber die Haltung ihrer Mutter war eindeutig. 
"Vielen Dank für Ihre Zeit", sagte Valencia und folgte ihrer Mutter. 
Später am Abend stritten sich Lucia und Michele mal wieder. Beide machten sich gegenseitig Vorwürfe. Wie immer krachte es und Lucia heulte mit Schmerzen auf. Diesmal war es anders. Ihre Schreie hörten früher als sonst auf. Valencia ging ins Wohnzimmer und fand ihre Mutter in einer Blutlaache vor. Ihr Vater hatte ein blutiges Messer in der Hand. Er traf Valencia mit seinem Blick und sie ging bereits instinktiv zurück. Entsetzt rannte sie hoch und schloss sich im Bad ein. 
"Valencia. Hier ist dein Daddy. Komm aus deinem Versteck, mein Kind. Wir spielen nicht verstecken", sagte er in einem Psychoton.  
Sie saß zitternd in der Wanne und unterdrückte ihr Weinen. Ihr verstorbener Opa hatte recht. Michele würde sie irgendwann töten und hat es nun getan. Sie schaute hoch zum Fenster und sah, dass sie durchkommen würde. Aber sie würde tief fallen. Trotzdem kletterte sie zum Fenster und öffnete es. Als sie endlich fast durch war, zerrte ihr Vater sie zurück.
Valencia schrie und spürte einen Stich im Arm. Sie konnte sich befreien und ihr Vater schlug mit dem Genick auf die Kante der Wanne. Er wurde bewusstlos und sie rannte los. Sie traute sich nicht, nach ihrer Mutter zu schauen und öffnete die Haustüre. Von oben kamen Geräusche und sie atmete schneller. Tränen kullerten ihr über die Wangen. 
"Mama", wimmerte sie und rannte los.
Sie rannte zufällig einer Polizistin in die Arme, die gerade eine Kontrollrunde durch die Stadt machte. 
"Mein Vater hat meine Mutter abgestochen. Ich konnte mich verstecken, aber er fand mich und wollte mich auch töten. Ich habe ihn gegen die Wanne gestoßen und er wurde ohnmächtig. Irgendwie konnte ich bis hierher kommen", sprudelte es aus ihr heulend raus. 
Die Polizistin rief nach Verstärkung und übergab sie dem Krankenwagen. Dort weinte sie nur noch und sogar der Polizeichef kam vorbei. Diese Geschichte würde ihm den Job kosten. Denn er deckte Michele Vatore seit Jahren und wimmelte seine misshandelte Frau immer wieder ab, wenn sie nach Hilfe suchte. Jetzt saß im Krankenwagen eine verstörte junge Frau mit Verletzungen und seine Leute hatten Michele die Handschellen angelegt.
Als sie an ihm vorbeikamen, sagte einer der Polizisten höhnisch:
"Daran sind nur Sie schuld. Hätten Sie einfach nur rechtzeitig gehandelt."
Der Polizeichef ging ins Haus und schaute sich um. In der Küche und im Wohnzimmer waren Kampfspuren. Die Leiche von Lucia wurde bereits von der Spurensicherung belagert. Im Bad war auch alles vor Blut. Es stammte sicher von Valencia. Er rieb sich seine Augen. Was hatte er nur getan? Ein Menschen würde noch leben, wenn er seinen Patensohn nicht gedeckt hätte.

Gegewart

Valencia arbeitete bereits seit einer Woche in der Klinik. Es war Silvester. Während alle Kollegen bereits Pläne für Silvester und Weihnachten hatten, wusste sie bereits, dass es einsame Feiertage werden. Manche luden sie zu sich ein, aber sie lehnte ab. Die Kollegen wollten höflich sein, aber sie wollte diese Art von Höflichkeit nicht. Es hatte dieses Mitleidige. 




Als sie zu Hause alles fertig hatte, besuchte sie die benachbarte Karaokebar. Sie war eine grauenvolle Sängerin. Aber der Typ in der Nachbarkabine kommt sicher öfters hin. Er sang einfach nur super.




Als man schon als Spieler dachte, sie würde das Jahr alleine ausklingen, meldete sich ein Bekannter bei ihr. Er bat um ein Date auf dem Romantikfest. Mit dem Wunsch, sie zu küssen. Naru Sasaki ist Parfümeur im Kaufhaus und war anscheinend von ihr positiv beeindruckt. 😊 Das Date verlief super und beide wurden ein Paar. 



Er zog direkt am nächsten Tag mit seinen Katern ein. Leider gefiel ihm das Haus nicht so sehr. Für so eine Ruine hat er sein schickes Haus in Brindleton Bay aufgegeben. Also beauftragte er einen Architekten und ließ ein Haus nach seinen perfektionistischen Wünschen erbauen. 



Die Kater machten schnell klar, wer die Herren im Haus sind.
 

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