Kapitel 1

Neustart

Meine Vorgeschichte kennt ihr ja schon. Aber ich stelle mich mal richtig vor. Ich heiße River Morgan und bin eine Frau, kein Mann. Dieser Name bringt immer Verwirrung mit sich, weil man ihn mit Männern verbindet. Ich bin Aktiv, Familienbewusst und Romantisch.

Meine Selbstfindung dauerte zwei Jahre. Dann kam ich nach London. Mit 100 Kilo weniger auf den Rippen. Dort arbeitete ich im Haushalt eines alten Mannes, der ein internationales Unternehmen besitzt. Nach langen Gesprächen stellte sich heraus, dass er mein Opa väterlicher seits ist und damals wegen Probleme seine Familie verlassen musste. 

Eigentlich ist seine Liebesgeschichte mit Oma schön. Oma kam damals aus armen Verhältnissen und war Sekretärin im Unternehmen meiner Urgroßeltern. Mein Opa lernte sie auf der Arbeit kennen und beide verliebten sich. Zur Verlobung ließ mein Uropa für meine Oma ein Kleid anfertigen. Was später noch eine Rolle haben wird. Beide führten eine glückliche  Ehe und bekamen mein Vater. 

Aber Opa bekam Probleme mit jemanden und musste seine Familie verlassen. Wie Oma hat er nie wieder geheiratet oder eine neue Familie gegründet. Er weinte, als er erfuhr, dass ich seine Enkelin bin. Eine große Aufgabe erwartet mich eines Tages. Er machte mich zum neuen Eigentümer seines Unternehmens. Sobald er Tod ist, muss ich im Büro arbeiten. Und ich bereits jetzt Anteile von ihm bekommen.

Wenige Tage vor meiner Rückkehr kam Opa mit einem wunderschönen Kleid in mein Zimmer und sagte mir, dass ich es am Abend tragen soll. Einst trug es Oma bei ihrer Verlobung und es würde mir sicher stehen. Es würde auch ein Visagist kommen, der mich zurecht macht. 

Als ich den Ballsaal von Opas Anwesen kam, schauten mich alle Augenpaare an. Sie sahen eine wunderschöne rothaarige Frau mit einer perfekten Figur. Dazu in einem sehr alten Kleid, was Opa seit Jahren im Kleiderschrank hat. Ich sah aus wie eine Feme Fatale. Die Leute tuschelten zuerst und dann erklärte Opa, wer ich sei und dass ich eines Tages alles von ihm erben werde.

Sofort lächelten die Gäste freundlich und der Abend verlief aufregend. Zum ersten Mal wurde ich nicht wegen meiner Hässlichkeit angeschaut, sondern weil ich eine blasse Schönheit bin.

In Windenburg kaufte ich mir ein Tiny House für den Anfang. Mit einem Höllenbett, was mich noch nicht getötet hat.


Ich zog am Donnerstag am einem Herbsttag ein und aß erstmal vor dem Schlafen.


Mein Freitag begann mit einem kaputten Bett, was ich reparieren musste.


Nach dem Essen machte mich mit meiner Hündin Cashew etwas Sport.


Obwohl es regnete, pflanzte ich einen Garten an. Ich wollte mich alleine versorgen und die Ernte kann man auch verkaufen. Wenn man zu viel hat.


Ich machte mich hübsch und da sieht man, was ich mit Feme Fatale meine. Die Tattoos habe ich mir während der Reise im Ausland stechen lassen. 


Auf einmal bellte Cashew und hüpfte vor der Türe rum. Ich öffnete sie und ein durchnässter Mann stand davor. Natürlich ließ ich ihn ins Haus und fragte:
"Was führt Sie zu dieser Zeit in diese Gegend?"
Es war bereits abends und da ist hier keiner mehr unterwegs. 
"Ich war auf dem Friedhof in der Nähe und kam ins Unwetter rein", erklärte der Mann.
"Ich kann schnell Ihre Kleidung trocknen und einen Schirm geben", schlug ich vor.
"Vielen Dank", sagte er nur traurig.
Ich fragte nicht, warum er abends auf einem Friedhof ist. Vielleicht liegt ja da ein Verwandter von ihm. Nachdem seine Wäsche trocken war, ging er wieder. Und ich auch.


In der Disco am Hafen war viel los. Anscheinend war Geisternacht. Bei den vielen Geistern. Ein Promigeist stahl mir die Show und ich ging zur Bar.


Dort setzte ich mich hin und bestellte etwas. 
"Hey Süße", hörte ich plötzlich.
Neben mir saß der Präsident unseres Landes. Ich konnte es nicht glauben. 
"Hallo. Ich kann es nicht fassen, dass ich neben einer Berühmtheit sitze", erwiderte ich.
"Das höre ich selten. Hier bin ich nicht der Präsident, sondern nur William Damara in der Freizeit", sagte er.
Ich weiß nicht mehr, was ich in Trunkenheit sagte, zumindest waren wir verlegen. Und er labberte mich voll über seine Ehe. Ihm fehle etwas in der Ehe und so weiter. Dann wanderten seine Hände über meine Oberschenkel. Ich stand auf und mir war übel sowie schwindelig vom Alkohol.
"Ich muss gehen. Freut mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben", sagte ich und torkelte davon. 


Irgendwie schaffte ich es nach Hause und legte mich schlafen. 


Der Samstag begann mit einem Kater und Pickel überall im Gesicht. Ich schrie bei der Entdeckung der Pickel laut auf. Meine makellose Haut war verunstaltet. Sofort kaufte ich mir übers Internet eine Creme dafür und konnte sie eine Stunde später auftragen,. Sofort waren die Pickel fort.


Und natürlich war das Bett kaputt.


Cashew hatte Hunger und bekam für den Trick ein selbstgekochtes Hundefutter.


Abends klingelte es bei mir und ein Junge stand davor. Ich öffnete meine Türe und fragte:
"Junger Mann, ist es zu spät für dich. Wo sind deine Eltern?"
"Meine Mama passt auf meine Schwester auf. Wollen Sie nicht meine Schwester abkaufen? Ich hasse sie und möchte mit ihr nicht meine Mama teilen", sagte er zerknirscht.
"Sowas mache ich nicht. Ich hole für dich etwas Kakao und du wartest hier, verstanden?", schlug ich vor.
Er nickte und ich rief die Polizei. Als sie kam, trank er noch seinen Kakao. Er erschrak, als er die Polizei sah.
"Sie haben die Bullen gerufen. Wie konnten Sie nur sowas tun?!", schnauzte der Junge los.
Der Polizist musterte ihn und sagte mir:
"Das ist Yannik Lobo. Seine Mutter vermisst ihn bereits. Er wollte wohl wieder mal seine Schwester verschenken oder verkaufen. Hat er es auch bei Ihnen versucht?"
Ich nickte.
Der Polizist nahm den Jungen mit und bedankte sich bei mir für den Anruf. Bei dieser Familie ist doch etwas im Argen.


Maruice Damara

Ich folgte Onkel und sah, wie er eine hübsche Frau abholte. Tante Anne wird sowas von sauer sein. Natürlich machte ich Fotos von der Szene. Diese Fremde küsste ihn sogar auf einer Party in der Nähe. Und beide wurden intim. Tante Anne wird sicher traurig werden, wenn sie dieses Video sieht.


River

Es war ein schöner Abend. Und ich hatte den besten Sex seit Langem.


Müde kam ich nach Hause und fiel ins Bett.


Der Sonntag war wie immer. Morgens Garten, mit Hund Joggen und Haushalt. Abends hatte ich eine Verabredung mit William Damara. Ich war zu seiner Affäre mutiert.

Die Empfangsdame musterte mich mürrisch und eifersüchtig. Ihr rutschten sogar Schimpfwörter raus, weil ich nicht gerade unattraktiv bin und die perfekte Figur habe. Trotzdem fand sie ein Tisch für uns.


War es aber Absicht, mich und William frieren zu lassen? Alle anderen Gäste hatten Innen ein Tisch bekommen und das Lokal war fast leer. Wir redeten viel und er wirkte viel belebter als beim ersten Treffen in der Disco. Als er zu mir wollte, überkam mich eine Panik. Ich schämte mich auch für meinem sparsamen Lebensstil etwas. 


Am Schluss hatten wir schon wieder Sex. Wie komme ich aus dieser Nummer nur raus, ohne den Ruf meiner Familie zu zerstören und die Karriere von William?


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