Kapitel 9

 Tragödien

Marco Pancakes wurde schnell ein Teil ihres Lebens. Der Wissenschaftler hatte vor wenigen Jahren seine Eltern verloren und war bereits länger psychisch krank und Paranoid. Aber er ist eine treue Seele und das suchte sie. Dazu sah er Wilma als erster Mann als Frau und nicht als Kumpel.



Barbara mochte den Lebensstil ihrer Tochter kein bisschen. Dieses lässige und entspannte Leben. Sie kannte Marco von der Arbeit und wusste von seiner Erkrankung. Gerade deshalb sah sie ihn nicht als einen Schwiegersohn in Spe. Obwohl er Wilma immer gut behandelt hatte. Ihre Freunde fanden ihren Partner seltsam mit den Eigenarten. Aber nett. 

 

Und manche Leute luden sich von alleine ein. Wie Mama Babs und die halbe Nachbarschaft. 

 

Wilma und Marco heirateten zwei Jahre später auf Sulani und Babs akzeptierte ihn als Schwiegersohn.  

Leider wurde die glückliche Ehe von einem dunklen Schatten bedroht. Wilmas Kinderbekommprobleme. Beide wollten ein Kind haben, aber sie wurde nicht schwanger. Egal, was man versuchte. Ärzte versicherten beiden, dass sie fruchtbar waren und Kinder bekommen können. 

Nach vier Fehlgeburten in den folgenden fünf Jahren entdeckte man bei Wilma einen seltenen Gendefekt, was verhindert, dass ihr Körper das Ungeborene als ein Teil von sich akzeptiert. Also wurde das Kind immer wieder sofort abgestoßen. Vivien hat den Defekt zum Glück nicht. 

Als sie dann mit Kind Nummer Fünf schwanger war, bekamen beide große Panik. Sie waren geprägt von den Mondkindern und wollten nicht noch ein Kind beerdigen. Da kam Marco auf die Idee, ein neues Medikament an ihr zu testen. Er hatte es in den Jahren heimlich entwickelt, damit zumindest ein Kind heil geboren wird. Angepasst an ihrem Defekt. Aber bisher fanden sich keine Probanten, weil der Defekt sehr selten ist und schwer zu entdecken. 

Sie willigte ein, die Pillen fürs Kind zu nehmen. Und sie wirkten perfekt. Die Schwangerschaft verlief bis zur 38. Woche perfekt. Es gab keine Auffälligkeiten und ihr Körper lehnte das Kind nicht ab. 

Aber dann brach sie zusammen und wurde von einer Nachbarin bewusstlos vor dem Haus gefunden. Wilma kam sofort auf die Intensivstation, weil die Organe aus unbekannten Gründen nicht mehr richtig arbeiteten und ihr Leben in Gefahr war. 

Marco ließ auf der Arbeit alles liegen und reiste mit Babs und Xanten ins Krankenhaus. In einer Not-OP musste Sohn Yves rausoperiert werden, weil sein Leben in Gefahr war. Und er war groß genug, um ohne Maschinen auszukommen. 

Aber Wilma brachte ein trauriges Opfer. Sie verlor ihr Leben bei der Not-OP. Für ihre Familie brach eine Welt zusammen. Vor allem für Marco. Er wollte mit Wilma und Yves eine Familie sein. Jetzt musste er alleine für das Kind sorgen und mit seinen eigenen Problemen kämpfen. 

Babs, Vivien und Xanten boten ihre Hilfe an, aber er wollte sie nicht und fiel in eine Depression. Diese konnte er einen Monat verstecken auf der Arbeit und alle dachten nur, er würde trauern. Mit den Wochen und Tagen wurden seine Aussagen immer besorgniserregender. Er sprach davon, bald mit Wilma vereint zu sein und Yves würde mit ihnen zusammenleben. Oder er fragte die Nachbarn, ob sie nicht Yves adoptieren wollen, wenn ihm etwas passieren sollte in nächster Zeit. 

Nur ein Nachbar nahm seine Worte und die Bedeutung wahr und ging zur Polizei. Er berichtete über einem Freund, der nach dem Tod der Ehefrau suizidgefährdet sei und sein Kind mitnehmen wollte. Aber die Behörden schauten ihn nur schief an und meinten, er hätte sicher etwas falsch verstanden. Vielleicht hat dieser nur Witze gemacht. Der Freund von Marco war sauer und reiste nach Hause.  

Am nächsten Morgen lag Yves weinend vor seiner Haustüre und hatte einen sehr langen Abschiedsbrief von Marco bei sich. Und eine Medaillonkette mit den Bildern von Wilma und Marco. Die Frau die Freundes nahm sich sofort dem Kleinkind an und weinte bitter. Sie rief Babs an, von der sie die Nummer hatte. Diese wollte sofort nach Sulani reisen und sich um ihr Enkelkind sorgen. Vor allem nach dem angeschlagenen Marco sehen. 

Marcos Freund rannte zu dessen Haus und sah die offene Türe. Als er reinging und alles absuchte, war niemand da. Nicht mal ein Floh. Also rannte er auf die Terrasse und begann zu Weinen. Sein Freund hatte sich erhängt am Morgen. Er hing vom Dach ab und seine Beine schwebten in der Luft. 

Babs schaffte es in wenigen Stunden nach Sulani und konnte ihren Enkel in Empfang nehmen. Marco hatte sich bereits darum gekümmert, dass Yves bei ihr leben würde. Aber danach wollte sie nach Marco sehen, aber die Beamten hinderten sie daran, zu dessen Haus zu reisen. 

"Unsere Kollegin kümmert sich gerne um Ihren Enkel. Ich bringe Sie zu Marco Landgraab", sagte der erfahrene Polizist und ahnte, dass sie gleich eine Stütze brauchen wird.

Sie fuhren zum Krankenhaus und dort in den Keller. Oben im Empfang sah sie den weinenden Freund von Marco und dessen ebenfalls am Boden zerstörte Frau. Beide hatten einen Nervenzusammenbruch und sollten dort untersucht werden. Sie schluckte, weil sie nichts Gutes ahnte. Wer so weint muss Furchtbares gesehen haben. 

Sie wurde in die Leichenhalle geführt und da kullerten bereits die ersten Tränen, bevor sie seine Leiche sah. Er sah so aus, als würde er schlafen, aber er war wirklich Tod. Der kleine Yves hatte nun keine Eltern mehr. 

"Ich hätte dir helfen sollen", weinte sie bitter und drückte seine leblose Hand. 

Der Polizist gab ihr den Abschiedsbrief und das Medaillon von Marco. Als sie seine seelische Welt sah, war sie erschüttert. Marco wäre am Leben, hätte man ihn in eine Psychiatrie eingewiesen. Er war nur noch gebrochen und am Ende. Die Kette soll ans Kind gehen. Sie schaute ins Gesicht ihrer wunderschönen Wilma und versprach, dass ihr Enkel eines Tages dieses Geschenk erhält. 

Marco wurde wie Wilma beerdigt. Die Asche vor den Augen der Freunde und Angehörigen von Wilma ins Meer geschüttet. Alle weinten und wussten nicht, wie man Yves erklären sollte, warum seine Eltern nicht mehr da sind. 

Vor allem hatte Babs erst kurz vorher ihren Mann zu Grabe getragen. Sie war noch angeschlagen davon und wusste nicht, wo ihr Kopf stand. Aber sie sah eine Aufgabe. Ihr Enkel braucht sie jetzt und sie würde eine gute Oma werden für ihn.

Als sie hörte, dass man bereits die Behörden um Hilfe bat, als Marco noch lebte, weil er komische Andeutungen machte, wurde sie wütend. Marco würde leben, hätten die Behörden ihre Aufgabe gemacht und ihn vor sich selbst geschützt. Sie hätte Yves dann genommen für die Zeit, wo er in Behandlung wäre.

 


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