Teil 8 - Die Flucht

David

Ich hatte durch Zufall entdeckt, dass eine unbekannte Schönheit bei meinem Nachbarn Sebastian Sky eingezogen war. Draußen trug sie immer eine weiße Vollverschleierung, was mich sehr stutzig machte. Ich habe noch nie eine weiße Vollverschleierung gesehen. Und sie wirkte darunter immer so unglücklich. Also besuchte ich Sebastian und traf prombt auf die hübsche Frau. 
"Schwester, komm sofort hinter mir und sage kein Wort. Denn einem Mann darfst du nicht widersprechen", sagte er streng. 
Sie gehorchte ihn und stand ganze Zeit während meines Besuches hinter ihm. In ihren Augen war pure Panik und Traurigkeit zu entnehmen.
"Wie heißt du denn?", fragte ich sie neugierig.
"Lass deine Augen von ihr. Du tust damit die Ehre meiner Familie verletzen. Ihr Name ist Fairy. Aber das ist auch unwichtig. In wenigen Monaten wird sie einen reichen Freund meiner Familie heiraten. Er ist 80 Jahre alt und hegt Interesse an ihr. Er möchte mit ihr viele gesunde Söhne bekommen. Dafür hat er viel Geld bezahlt", erzählte Sebastian.
Ihre Augen weiteten sich vor Panik und Tränen liefen über die Wangen. Sebastian gab ihr eine Backpfeife und schrie:
"Benimm dich Weib. So verhält man sich Gästen nicht gegenüber."
Sie hielt sich weinend die Wange und rannte stumm hoch.
"Diese Frauen. Sind einfach zu ungehorsam", murmelte er.
Ich war immer noch von der Situation vorher geschockt und fand eine Ausrede fürs Haus verlassen. Dieser Frau musste geholfen werden. Aber wie?



Wir trafen uns heimlich am einen abgelegenen Ort, wenn ihr Bruder arbeiten war. Sie erzählte mir von ihrer schlimmen Kindheit und Unterdrückung ihrer künstlerischen Natur. Geboren wurde sie in einer Sekte, die wie vor 200 Jahren lebt und Frauen nicht viel Wert haben. Sie sind nur fürs Zeugen und den Haushalt da. Denken darf sie nicht. Auch nicht gesehen werden.  Trotzdem schickte man sie wegen den Gesetzen und nicht auffallen in eine reguläre Schule. Schnell entdeckte man bei ihr eine künstlerische Begabung, die die Schule fördern wollte. Aber ihre Eltern kamen damit, dass sie nach der Schule eh Hausfrau sein wird und keine Zeit dafür hätte. Die Schule war komplett sprachlos. Fairy hätte sogar ein volles Stipendium an einer Hochschule bekommen und die Eltern hätten nichts zahlen müssen. Aber das interessierte sie nicht. Ich tröstete sie immer, wenn sie daran dachte. Dabei kamen wir uns immer näher und verliebten uns ineinander.



Ich begann sie heimlich zu daten und jedes Date endete gut. Da meine ich nicht Liebe. Sondern eine steigende Beziehung zwischen uns. Irgendwann gingen wir auch weiter und hatten Sex.



Fairy

Gestern hatte ich so ein schönes Date mit David. Vor allem wie es endete gefiel mir. Als ich am nächsten Tag nach Hause kam war bereits Mittags und ich hoffte, Sebastian wäre arbeiten. Dann könnte ich unbemerkt meine Sachen packen und zu David gehen. Immerhin erwarten wir beide Nachwuchs, was mein Bruder auf keinem Fall erfahren darf. Aus dem Haus hörte ich den Fernseher und bekam Bauchschmerzen. Zitternd öffnete ich die Haustüre und Sebastian kam mir mit rotem Kopf entgegen.
Er zerrte mich ins Haus und warf die Türe ins Schloss.
"Wo warst du die ganze Nacht, Weib?", fragte er sauer.
"Bei einer Freundin", antwortete ich zitternd vor Angst.
"Du verheimlichst mir auch eine andere Sache", schrie er mich an.



"Was meinst du, Bruder? Was für ein Geheimnis?", fragte ich entsetzt.



"Weib, du bekommst Nachwuchs. Ich habe dein Blut untersuchen lassen und da waren eindeutige Hinweise. Du weißt genau, was jetzt kommt. Heute Abend hole ich den Arzt und lasse eine Abtreibung durchführen. Dein Verhalten entspricht nicht vom großen Meister entworfenen Gesetzhandbuch", antwortete er schreiend.
Im ersten Moment musste ich mich fassen und etwas finden, was ihm umstimmen könnte.



"Du hörst auf die Gesetze eines Toten! Dein Meister ist vor einigen Jahren verstorben. Warum kommst du nicht in diese Zeit an und lässt mich mein Leben leben", schrie ich ihn wütend an.
Meinem Kind wird kein Haar gekrümmt. Nur über meiner Leiche.



"Hör dich doch sprechen. Unser Meister wacht über uns. Also geh hoch und schluck diese Abtreibungspillen, verstanden?", sagte er auf einmal freundlich.
Ich nahm die Dinger mit und ging nach oben.



Was dann geschah weiß ich nicht mehr. Ich kam mit Blut an den Händen zu Bewusstsein und mein Bruder hatte ein Messer in der Brust sowie zwei Stichwunden im Oberkörper. Aus Panik begann ich zu weinen und rief heulend David an. Er kam sofort und brachte meine blutige Kleidung weg, während ich duschte. Dann richteten wir alles so her, als wäre Sebastian überfallen worden. Ich räumte meine Kleidung aus meinem Schlafzimmer und brachte es zu David. Dort probten wir meinen Auftritt, nachdem ich angeblich meinen Bruder gefunden habe.



"Schatz, du musst geschockter klingen. Sonst glaubt dir keiner die Geschichte", sagte er zu mir.
Ich fauchte ihn an und er ging einen Schritt zurück. Also wieder von vorne und geschockt wirken.



Ich habe Handschuhe getragen, als ich mit einem Stein ein Fenster einschlug und dieses anschließend öffnete. Die Spuren von mir im Haus konnte ich durch mein kurzfristiges bewohnen erklären. Den Messergriff habe ich gereinigt und alle Spuren von mir entfernt. 
Ich öffnete die Haustüre und schrie wie am Spieß. Heulend rannte ich zur Straße und rief um Hilfe. Yves kam mir besorgt entgegen und ich zeigte ihr das "aufgebrochene" Haus. Sie rief die Polizei und einen Krankenwagen, da mein Bruder leider noch lebte. Nur weniger Blut im Körper hatte und eine Weile im Krankenhaus verbleiben darf. Ich wurde befragt und David war an meiner Seite. Keiner schien meine Geschichte zu bezweifeln. Unser Training hatte seinen Effekt bewirkt. Abends fielen wir ins Bett und David teilte mir eine große Veränderung mit.



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