Familie

Don

Am Schluss hatten wir vor den Zwillingen bereits drei Kinder in jedem Alter. Romeo war der Älteste mit 10 Jahren, dann kam Viktoria mit 4 Jahren und Arielle mit einem Jahr.


Lea kreuzte irgendwann auf und wollte zu Romeo. Ich war sehr misstrauisch, weil sich diese Frau nie um ihre Kinder gescherrt hatte. Und mein Misstrauen war richtig. Sie wollte urplötzlich das alleinige Sorgerecht für Viktoria und Romeo. Aber der Richter war auf meiner Seite, weil ich belegen konnte, dass sie sich nie um ihre Kinder gekümmert hatte. Diese Idee kam doch sicher von ihrer Ehefrau. Lea hatte sie bis dahin gar nicht mehr gemeldet und uns aus ihrem Leben verband.


Es vergingen wieder zwei Jahre und Viktoria war in der Schule. Ihre ersten Musikversuche verursachten einen Gehörtumor. Sie klang furchtbar, wollte aber unbedingt Musik studieren. Also übte sie fleißig. Romeo erwischte ich einmal mit Arielles Spielzeug. Er wurde rot und rannte weg. In seinen Augen ist er ein großer Junge, aber innerlich irgendwo noch ein Kind scheinbar.


Wir gaben bei der Erziehung unser Bestes und warteten mit unserer Hochzeit, bis alle Kinder alt genug waren, anwesend zu sein. Vor allem, dass sie länger wach bleiben durften.


Mein Liebesleben mit Mareike litt aber nicht. Es entspannte uns und zeigt, wie sehr wir uns lieben.


Romeo wurde von der Uni Britechester im Bereich Physik angenommen. Wir wussten, dass er überbegabt in dem Bereich ist und wirklich in der Schule unterfordert war. Aber eine teure Fachschule für kluge Kinder konnten wir uns nicht leisten. Mareike arbeitete im Bildungswesen und da sind die Löhne mickrig. Ich verdiente sehr viel, aber sehr viel ging auch für die laufenden Kosten drauf.


Nachdem er ausgezogen war, erfuhr ich, dass Mareike Zwillinge erwartet. Wir waren so aufgeregt und total besorgt. Ich war bereits in den 40ern wie sie. Den Kindern hätte etwas passieren können. Oder sie könnten Einschränkungen entwickeln. Also wurde sie vom Frauenarzt als Risikoschwangere öfters untersucht und zum Glück verlief alles gut.


Viktoria

DAS IST DER TOTALE PICKELALARM!!!! Mein Schwarm wird mich mit diesen Pickeln doch nie beachten.

Papa schenkte mir sogar die teure Kreischgitarre vom Sensenmann unterschrieben. Wir sind nicht gerade reich und er muss sicher hart gespart haben, um mir so ein wertvolles Geschenk zu machen.


Don

Wir haben eine "Elternzone" eingerichtet. Damit die Kinder ihre eigene Etage haben und wir als Eltern unsere Ruhe, wenn wir Spaß haben.


Die ungeborenen Zwillinge brachten auch Veränderung mit. Arielle meckerte, weil wir jetzt weniger Zeit für sie hatten. Und Viktoria hatte neue Frauenprobleme in der Puberätet bekommen. Wie spricht man den Schwarm an? Was kann man gegen Pickel machen? Wie verhält man sich bei einer Periode? usw..


Wir sparen bereits für Viktorias Zukunft. Sie will auch studieren und zwar Musik an einer Musikhochschule. Und sie hat ihre Pickel im Griff bekommen. Leider wurde Viktoria auch noch anspruchsvoll. Will alles geschenkt haben. Und nur mit den reichen Mitschülern abhängen. Hoffentlich ist es nur eine Phase. Wenn ich nur an meine Schwester denke und wie es endete mit ihr. Aber das kommt weiter unten.


Arielle hat leider einen Putzfimmel. Aber damit kann man mit der Zeit leben. Dadurch hilft sie uns freiwillig im Haushalt.


Romeo ist fleißig und endlich gefordert. Er liebt Versuche und will nach dem Studium als Forscher arbeiten. Den Grips bringt er ja schon mal mit.


Mareike und ich sind inzwischen auch verheiratet. Wir haben auf Sulani geheiratet und die einzigen Gäste waren unsere Kinder und Freunde. Da wir zu unseren Familien keinen Kontakt hatten.


Mareike ist Direktorin in der örtlichen Schule. Und liebt ihren Job über alles. Aber sie vermisst auch die Zeit, wo sie unterrichtet hatte.


Ich bin der Leiter vom FBI. Büroarbeit und das freiwillig. Immerhin habe ich fünf Kinder und sie sollen nicht ohne Vater aufwachsen.


Romeo schlief bei uns manchmal, wenn er Semesterferien hatte. Dann will er Zeit mit der Familie verbringen.




Unsere Familienfotos für die Nachwelt. Denn keiner von uns ist unsterblich und meine Enkel sollen wissen, wie ich zu Lebzeiten aussah.


Mein Paarfoto mag ich am Liebsten. Da sieht man, wie glücklich man ist.


Als Romeo noch bei uns lebte und ein Teenie war, meldete sich mein alter Vater. Leonardo war nach mehreren Schlaganfällen an den Rollstuhl gebunden und konnte nicht zu uns reisen. Dazu wollte er noch die Vergangenheit gut machen. Er weinte bitterlich, als er meine Familie sah. Er bat mich um Verzeihung. Ich vergab ihm auch. Jetzt ist er alt und lebt mit seiner Pflegerin im einen kleinen Haus. Er ist nicht mehr der hochnässige Mann von früher gewesen vor dem Tod. Nur noch gebrochen, alt und einsam. Wir besuchten ihn in seinen letzten Lebensjahre in den Sommerferien. Dann wohnten wir im Hotel, weil sein Haus zu klein war.

Meine Schwester machte mich sauer. Sie besuchte seit vielen Jahren ihren Vater gar nicht mehr, der wegen ihr alles verlor, was ihm wichtig war. Die Villa seiner Urgroßeltern. Sein Vermögen. Das Unternehmen. Und sie arbeitete als Eskortdame mit Happy End. Also nicht nur vor der Kamera posen und alte geile Typen irgendwo hin begleiten. Sie bot noch eine zusätzliche Leistung an, wovor viele Frauen in ihrem Job sich grausen. Aber es machte sie reich und so konnte sie wieder viel Geld ausgeben. Einen ihrer Klienten heiratete sie sogar und der alte Mann verstarb kurz nach der Hochzeit. Er vermachte ihr sein ganzes Vermögen. Mehrere Millionen. Eine Villa. Sie kündigte daraufhin und dachte nicht daran, ihrem Vater etwas Geld zu geben. Manche sagen, sie sei eine schwarze Witwe. Mit einem Ex-Kunden (ein verstorbener Ehemann später) hat sie Tochter Diana. Und diese ist wie Iris. Hinterhältig und verwöhnt.

Mein Vater verstarb drei Jahre nach dem Auszug von Romeo. Ich war mit meiner kompletten Familie bei der Beerdigung. Das traurige daran war, dass kein anderer Mensch anwesend war. Meine Zwillinge  waren noch klein und verstanden nicht, dass Opa Leonardo für immer schläft. Iris glänzte natürlich mit ihrer Tochter mit Abwesenheit. Wir erbten etwas Geld und vermieteten sein kleines Haus an die Pflegerin. Sie hatte ein Kind und brauchte eine Bleibe, nachdem ihr Kunde verstorben war. Vor allem war sie mit Leidenschaft bei der Arbeit und nahm sie ernst. Sie bekam auch etwas Geld von uns als Dank. Aber sie lehnte es zunächst ab. Für sie war es eine Pflicht, den alten Leonardo zu pflegen und keine Last. Aber dann dachte sie an ihr Kind und dass ihr Kind eine bessere Zukunft haben sollte. Mit der Pflegerin sind wir bis heute in Kontakt, wo wir alt sind. Sie fand einen Job im einem Altenheim und musste nicht mehr rumreisen mit Kind im Gepäck.



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