Kapitel 17

Kinder werden flügge

Greg

Wir hatten eine glückliche Familie auf dem ersten Blick. Aber nicht alles war perfekt. Meine Ehe war wortwörtlich am Ende, weil ich mich von Xena auseinander gelebt hatte. Wir mussten mal wieder etwas zu Zweit machen. Ohne die Kinder und Ablenkung. 

Als man Leute für eine Mondbasis suchte (Forscher und Astronauten), bewarben wir uns und bekamen den Auftrag. Für ein halbes Jahr lebten wir auf dem Mond in einer Forschungsbasis und erforschten den All. Unsere Kinder wurden von Verwandten beaufsichtigt. In der Zeit kamen wir uns wieder näher. Mehr als geahnt. Wir teilten uns sogar unsere Kapseln während Sex. Mehrmals. Und wir waren nicht das einzige Ehepaar. Irgendwie sind in dem Projekt sehr häufig Ehepaare mit Kinder, die Arbeit mit Wiederfinden der Liebe kombinieren. Selten sind Singles dabei. Die Kinder sind natürlich immer bei Verwandten. Aber wo sonst kann man als Paar arbeiten und mal die Kinder vergessen?

Und die Kinder wurden älter. Sie stritten irgendwann, weil sie keine Privatsphäre im Zimmer hatten. Immerhin mussten sich damals die Zwillinge die Zimmer teilen. Was jung klappte, wurde immer komplizierter. Will beschwerte sich zum Beispiel, dass Vance immer nach Leichen roch. Vance machte eine Ausbildung zum Pathologen in verschiedenen Fachrichtungen und arbeitete sogar bereits mit 14 Jahren in der Leichenhalle. Da riecht es eben etwas faulig und das geht in die Kleidung und Haut. Aber viel Duschen und Wäsche waschen behob den Geruch wieder. Vance störte sich daran, dass Will immer nach einem Blütenmeer roch. Will arbeitete im Blumenladen und wollte auch in dem Bereich bleiben. Da riecht man eben nach Blumen. 

Ich fange nicht erst mit den Mädels an. Yo jammerte immer rum, dass sie ihre Schwester immer wieder beim Sex mit ihrer festen Freundin Nora erwischte und wenn Nora über Nacht blieb, beide sogar mehrmals Sex hatten. Sie schlief im Bett daneben. Wir Eltern tolerierten Zara wie sie ist. Sie sollte nur glücklich sein. Aber gleich mit einem Alien sich paaren? Oder eher Halbalien. Zara meckerte darüber, dass Yo immer alles desinfizierte auf deren Seite. Auf Zaras Seite auch. Und sie schimpfte über ihre Figur, ihre Beziehung usw..

Ich untersuchte weiterhin das Mysterium im Labor und suchte nach Verbündete aus Militär und Forschung. Es wunderte mich, dass es auf einmal tagsüber überwacht wurde. Als gebe es eine drohende Gefahr für die Stadt. Die wissen doch ganz sicher, was sich darin verbirgt. Sonst würde man nicht Soldaten vor die Tore stellen.

Ozean war öfters so nett und passte auf die Kinder auf, wenn sie Semesterferien hatte. Damit hatte man auch eine Auszeit von ihnen und den Stress zu Hause.

 Xena und ich verbrachten dann immer wenige romantische Stunden.

Wenn ich an damals denke, war die Zeit gemischt. Stressig, aber schön. Bis das unvermeidliche kam.

Meine Söhne zogen zu Tante Jacky, weil sie das Haus zu eng empfanden. Dazu wollten sie in der Stadt San Myshuno arbeiten. Weil sie als Teenies kein Geld hatten, nahm meine Schwester sie in ihr Apartment mit mehreren Schlafzimmern auf. Endlich mussten sich die Jungs kein Zimmer mehr teilen. Aber eine Wohnung war nicht schlimm, solange sie eigenen Raum hatten. Inzwischen sind beide Jungs Volljährig und arbeiten. Vance arbeitet als Pathologe und Will als Gärtner für die Stadt. Sie leben immer noch bei Jacky und wollen keine Familie. 

Mit Zara hatten wir auch viel Stress. Nun hatte sie ihr eigenes Zimmer, aber ich war nicht damit glücklich, dass sie lebisch ist. Auch wenn es altbacken klingt. Im einen Streit fielen die Worte Lesbentum und dass sie sich zusammenreißen sollte. Es gäbe genug Männer, denen sie gefällt. Unter meinem Tisch ist das Lesbentum verboten. Ich würde sie am liebsten in einen Konversationscamp schicken. Alle starrten mich entsetzt an, weil es beim Essen mit meinen Schwestern ( und deren Familien)  und mit meiner Frau war. Zara rannte heulend raus und zog am gleichen Abend aus. Ich entschuldigte mich gefühlte 1000 Mal, aber Zara wollte mir nicht zuhören. Wortlos rannte sie zu einem Wagen vor unserem Haus, wo ihre Freundin mit ihrer Mutter drin war. Auch sie schüttelten ihre Köpfe. Meine Verwandten haben mich wochenlang damit gerügt, dass ich offener sein solle für die Welt meiner Tochter. Und Xena zog in Zaras Zimmer um. Dazu wollte sie keinen Sex mit mir. Ich meinte die Worte doch nicht ernst. Sie waren nur rausgerutscht, verdammt nochmal.

Es dauerte ewig, bis die eisige Stille vorbei war. Meine Frauen würdigten mich keines Blickes und meine Kollegen erst. Sie rügten mich auch noch am Arbeitsplatz tagelang. Anscheinend wusste jeder, was mir rausgerutscht ist an dem Abend. Wirklich jeder. Manche fragten mich sogar, ob ich mich nicht schäme, sowas gesagt zu haben. Man solle Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Nach dem Abend wurden mir erst die Worte klar. Ich hasse Homo. Bei jedem Ausbruch liegt immer etwas Wahrheit. So kann ich meiner Tochter doch nicht in die Augen schauen.

Ich war zumindest froh, als Xena wieder ins Schlafzimmer einzig und Sex mit mir wollte. 

Xena

Nicht schon wieder! Wie komme ich nackt und mit Erde an den Händen auf die Straße. Warum habe ich nur diese Blackouts seit meiner Jugend? Meine letzte Erinnerung war, dass ich mit Greg im Ehebett lag und mit ihm nach Sex kuschelte. Danach ist alles weg.





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