Kapitel 11

 Gregs Entführung

Yo

Ich lebte mich langsam in die Großstadt ein und fühlte mich einsam. Hier kannte ich keinen Menschen und holte mir deshalb Rüde Doki aus dem Tierheim. Der kleine Hund ist so ein Wildfang und brachte Leben in mein Leben. 

Für meine Arbeit musste ich mich an einem speziellen Computer vorbereiten. 

Ich lernte meinen Nachbarn Daniel Kreitz näher kennen. Er war so charmant und so hübsch. Es störte ihn auch nicht, dass ich dick war. Er mochte mein Wesen und akzeptierte mich.

Doki hat ein eigenes Bettchen für sich selbst. 

Bevor ich mich versah, wurde ich schwanger. Aufgrund meiner Figur fiel es am Anfang nicht auf, aber ich hatte Morgenübelkeit und schlimme Rückenschmerzen. Ein Arztbesuch klärte meine Probleme auf. Ich war mit einem Jungen schwanger. Wie sollte ich alleine ein Kind versorgen? Mein Gehalt reichte gerade für mich alleine. Und der Kindsvater erweckte langsam Misstrauen. Je mehr wir zusammen waren, desto brutaler wurde er. Zuerst schnauzte er mich an und beschuldigte mich der ständigen Untreue. Dann ohrfeigte er mich gelegentlich. Ich war ihm ausgeliefert. Er nannte mich sogar sein Gegenstand. Kontrollierte jeden Schritt von mir. 

Auf der anderen Seite war er dann wieder nett und schlief mit mir. Willig machte ich mit, damit er mir nicht weh tut oder mich wieder beschimpft.

Manchmal ging er mit Doki sogar Gassi, wenn er Bock dazu hatte.

Nach der Geburt unseres Sohnes Greg verließ ich ihn und untersagte ihm nach all seinem Taten den Umgang. Bevor er meinen Sohn auch prügelt und beschimpft ziehe ich ihn alleine groß.

Daniel Kreitz

Diese blöde Kuh trennt sich nicht nur von mir, sondern verbot mir noch meinen Sohn! Beide gehören mir ganz alleine. Aber dieses Weib kann ich nicht einfach entführen und töten. Ich muss ihr weh tun. Das nehmen, was ihr am meisten bedeutet. Also unseren Sohn. 

Ich klingelte an ihrer Türe, nachdem sie weg war und die Sitterin alleine mit Greg. Die Sitterin machte auf und war sofort sehr freundlich. Sie fragte mich, wer ich sei und ob sie helfen könne. Ich schob mich in die Wohnung und sah, wie Greg mit einem Teddy spielte. Bevor ich mich versah, wollte mich die Sitterin aus der Wohnung schmeißen und die Polizei rufen. Also war sie vorher vor mir gewarnt worden. 

Ich nahm meinen Elektroschocker und betäubte die Frau. Dann fesselte ich sie ans Bett und zog sie aus. Als ich in ihr drin und sie bitterlich wimmerte, fühlte ich mich so gut. Als würde eine Last von meinen Schultern genommen werden. Anschließend zog ich mich an, ließ sie ihrer Lage und suchte nach dem Kinderpass von Greg. Im einen der Schränke fand ich ihn und nahm meinen Sohn mit. Im Wagen hatte ich bereits Klamotten und etwas Geld, was ich gespart hatte. Sobald Yo nach Hause kommt, wird sie sicher die Polizei alamieren und diese mich jagen. 

Nach wenigen Stunden hatte ich die Landesgrenze verlassen und fuhr über Brindleton Bay nach Sulani. Dort hatte ich ein Haus am Fuße des Vulkans gekauft und einen falschen Namen verwendet. Meinen Sohn werde ich nie auf eine Schule lassen und nur zu Hause unterrichten. Sonst lande ich im Gefängnis

San Myshuno

Doki wachte auf und spürte, dass etwas nicht stimmte. Der kleine Hund schnupperte überall rum und hörte ein Wimmern aus Frauchens Zimmer. Er rannte rein und sah, wie die nette Frau in Gefahr war. Weil er nicht helfen konnte, verließ er die offene Wohnung und kratzte bei den Nachbarn rum. Die nette Nachbarin machte auf und sah, dass Doki sehr aufgeregt war und ihr etwas zeigen wollte. Sie folgte dem jungen Hund und fand eine verwüstete Wohnung vor. Aus dem Schlafzimmer hörte sie verdächtige Geräusche und rannte rein. 

Sie wusste sofort, was zu tun war. Die Polizei und ein Krankenwagen waren schnell da und kümmerten sich um die Sitterin. Diese erzählte heulend von dem Überfall von Daniel und konnte eine gute Beschreibung geben. Dazu fehlte Yos Kind, was ihr ein schlechtes Gewissen machte. Sie sollte doch auf ihm aufpassen und jetzt war der Junge mitsamt Papieren fort. 

Yo kam mit ihrem Kollegen und Nachbarn Uwe Striker an. Sie war aufgelöst und konnte bei dem Anblick der Wohnung nicht aufhören zu Weinen. Dazu kam der Verlust ihres Sohnes. Dabei war sie auf ihrer Sitterin nicht mal böse. Sie war selbst ein Opfer geworden. Als sie die Täterbeschreibung hörte, hörte ihr Herz beinah auf zu schlagen. Der Polizei erzählte sie, wie er sie immer geschlagen hatte und mental missbraucht. Deshalb durfte er seinen Sohn nicht sehen und musste in eine andere Wohnung in einem anderen Viertel wechseln. Vor Gericht hatte sie sogar erreicht, dass er sich nicht mehr nähern darf. Aber dass er sowas macht überrumpelte auch sie total. 

Sie erlaubte der Polizei das Foto ihres Sohnes in den Sozialen Medien zu posten und in den alten Medien zu verbreiten. Immerhin wollte sie ihr Kind wiederhaben. Je länger die Suche dauerte mit Hilfe von Zeugen, desto schlimmer wurde es für Yo mental.

Yo

Seit einem Jahr ist mein Sohn verschwunden und ich fühle mich leer. Ich hörte auf zu Essen und nahm in kurzer Zeit sehr viel ab. Zeitlich war ich nur noch ein seelisches und körperliches Wrack. Meine Kollegen und Schüler machten sich große Sorgen um mich und baten mich, dass ich mich stationär behandeln lasse. Aber ich wollte nicht. Die Arbeit und Doki waren mein Leben geworden. Uwe würde sogar meinen Hund nehmen, wenn ich in Therapie wäre. Aber selbst da wehrte ich mich dagegen. Alle wussten von der Entführung meines Sohnes und versuchten mich positiv zu stimmen. Aber ich ich fühle mich leer. Ungeliebt. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, etwas zu verlieren, was man so sehr liebt.

Irgendwann brach ich im Unterricht zusammen und wachte einen Tag später im Krankenhaus auf. Überall waren an mir Schläuche und die Ärzte sprachen von einem kritischen Zustand. Ich war auf der Intensivstation des örtlichen Krankenhauses. Sie zwangen mich über Schläuche dazu, etwas Nahrung aufzunehmen. Aber mir fehlte jeder Lebensmut. Warum ließen sie mich nicht einfach sterben?

Nachdem ich körperlich aufgepeppelt war, kam ich in die psychiatrische Abteilung. Mit Medikamenten und sehr vielen Therapiestunden wurde ich langsam stabilisiert. Dann kehrte ich in meine Wohnung zurück und bekam von Uwe Doki wieder. Doki freute sich über mich und ich mich über ihn. 

Es zog ein neues Nachbar namens Nobuya Maeda ein. Wir fanden uns sofort sympathisch. Er wollte nicht sofort Sex mit mir und hörte mir zu, als ich von meinen Erlebnissen erzählte und meinem Sohn Greg. Zuerst war er "nur" ein Freund. 

Irgendwann wurde mehr daraus.

Die Strikers zumindest streiten sich nur noch ohne Pause. Anfangs habe ich noch zugehört, aber jetzt nicht mehr. Ich sage lieber nicht, welche Schimpfwörter und Beleidigungen sie verwendet haben. Und ihr kleines Kind war im Hintergrund bitterlich am Weinen. Es brach mir das Herz, das kleine Kind weinen zu hören. Wer weiß, wie viel das Kind bereits versteht.

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