Kapitel 15

Alleinerziehend

Monika

Ich hatte damals nach der Geburt von Diane ein gewaltiges Problem. Nicht nur William teilte mit mir das Bett, sondern auch mein Kollege Opalias. William brauchte ich nur zum Spaß. Opalias  ist mein Seelenverwandter und Traummann. Da gab es auch noch den Loser, der jetzt Tod ist. 

Ich ließ die beiden Männer einen Vaterschaftstest machen und stellte fest, dass William und Opalias Verwandte sind. Beide wollten eine Entscheidung von mir. Immerhin bleibt das Geheimnis in der Familie. Irgendwie bekommt man es mit der Kleinen mit Lügen schon geregelt. Ich entschied mich für Opalias und William schien nicht mal traurig. Er meinte, er hätte mir die Entscheidung in den Augen bereits angesehen, als ich Opalias anschaute. Und nein. Diesmal werde ich keine schwarze Witwe. 

Am Schluss war William der Vater und ich übergab heulend meine Tochter an ihrem Vater. Auch wenn ich bösartig bin, habe ich ein Mutterherz, dass in dem Moment zerriss. Auf meinem Wunsch sollte William mit Diane an einem anderen Ort ziehen und sie sicher vor dem Bösen erziehen. Sie hatte von Anfang an eine Ausstrahlung wie ich und ich möchte nicht, dass sie wie ich ein Leben mit Flucht, Mord und Straftaten hat. Seine gute Aura könnte sich hoffentlich auf sie auswirken. 

Ich haute mit Opalias ab und bekam später mit ihm ein Kind. Diane weiß nur, dass ich sie nach der Geburt in Stich gelassen habe, weil ich überfordert mit der Situation war.

Meinen erwachsenen Sohn Marvin lebt nicht alleine. Mit seiner Frau Regina Code und Vivien und seiner Frau dürfte er gut geschützt sein. 


William

Ich zog mit Diane in ein günstiges Landhaus in Newcrest. Wenn ich etwas verspreche, halte ich es auch. Sie war als Baby und Kleinkind immer so unruhig. Als spüre sie eine große Veränderung.


Nacho erkundete sofort die Gegend. Sein neues Revier.


Und hier habe ich sogar einen Kamin. Was schön im kalten Winter ist.


Beim Jobcenter habe ich mich als selbstständiger Freelancer angemeldet und arbeite von zu Hause aus. So kann ich Kind und Arbeit verbinden.


In Gegensatz zur Metropole hat man hier Nachbarn, die sofort besorgt sind. Und neugierig. Sie fragten mich, wenn ich hochging, wo die Kindsmutter ist. Ich erklärte, sie sei nach der Geburt abgehauen und meldet sich nicht mehr. Sie waren mehr als entsetzt darüber und boten mir ihre Hilfe an. Wenn ich sie benötige. Wie können zwei Städte so widersprüchlich sein? In San Myshuno wäre es allen schnuppe gewesen, ob wir sterben oder sonst was. Hier passte man aufeinander auf.


Diane weinte sehr viel und hielt mich nachts wach. Noch als Kleinkind. Irgendwas gefiel ihr nicht. Aber ich wusste nicht was. Vielleicht vermisste sie unbewusst ihre Mutter.


Trotzdem fand ich meine Zeit für die Arbeit.


Diane, wenige Jahre später, Unterstufe

Es gibt da so ein paar Jungs, die mich immer ärgern und piesacken. Papa sprach schon mit der Leitung der Schule und diese knöpften sich die Schüler mit den Eltern vor. Aber es wurde nur schlimmer. Etwas in mir will Rache üben. Blut sehen. Wie sie grausam sterben und verbluten dabei. Das schockt mich, weil Papa mich zu einem lieben Mädchen erzogen hatte und immer für mich da ist, wenn ich Probleme habe.

Als ich mit Papa darüber sprach, sagte er mir, ich solle meinem Verlangen nie nachgeben. Sonst werde ich große Probleme bekommen. Eines Tages.

Nun war wieder Winter und es Schneesturm hatte im nahliegenden Wald einen Baum umgeworfen. Meine Mobber wollten sich wie immer am Flussufer treffen und die armen Tiere quälen. Einmal habe ich gesehen, wie sie eine Ente gesteinigt hatten und dabei böse lachten. Das arme Tier brachte ich zu meinem Papa und ich erzählte, was ich gesehen hatte. Er brachte die Ente zum Tierarzt und dieser schläferte das arme Wesen ein. Ich weinte, weil ich dem Tier nicht helfen konnte. Papa drückte mich und sagte, ich dürfe weinen. Das zeigt, dass ich Empathie für andere habe.

An jenem Tag empfand ich keine Empathie. Einer der Mobber wurde vom Baum erfasst und lag leblos im Tal. An der Stelle geht es seitlich steil bergab. Ich beobachtete es nur und grinste glücklich. Warum machte es mich glücklich, wenn er halbtot da lag? Bei der Ente musste ich doch weinen. Instinktiv löste ich ein paar Felsen, die durch die aufgewühlte Erde locker waren. Sie stürzten auf den Mitschüler und zertrümmerten seinen Schädel. Ich unterdrückte ein freudiges Lachen. Da piepte etwas. Es war sein Smartphone, was neben mir lag. Seine Kumpels vermissten ihn und fragten, wo er blieb.

"Alter, wo bleibst du denn? Wir warten hier seit einer Stunde auf dich. Haste dich sicher im Unwetter verlaufen." (Kumpel vom Toten)
"Ein Baum versperrt mir den Weg. Stecke im Wald fest. Und mein Rücken macht mal wieder Probleme. Kannste nicht kommen und mir helfen?" (Ich)
"Wir kommen ja schon. Bleibe da, wo du bist."

Ich schaute runter und dachte mir, abhauen geht ja eh nicht mehr . Guter Witz, oder? Zumindest versteckte ich mich und filmte, wie seine Freunde die Leiche fanden und wie kleine Mädchen heulten und schrieen. Diesen Anblick vergesse ich nie. 

Am nächsten Tag kam der Direktor in die Klasse und teilte uns den Verlust eines Mitschülers mit. Seine Freunde waren für den Tag befreit, weil sie immer noch unter Schock stehen und Ruhe brauchen. Ich lächelte nur in mir böse herein und wusste, was ich als nächstes mache.









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