Kapitel 16

Heiße Nacht mit Folgen

William

Ich genieße die Zeit mit meiner Tochter. Sie hilft mir im Haushalt. Lernt fleißig. Und hat viele Freunde in der Schule. Liebt Nacho. Und ich habe nichts Böses über sie gehört.


Und sie liebt Sport. 


Aber ich habe das Gefühl, dass mich Crystal kontrolliert. Oder meine Tochter Diane eher. Zumindest wird die Athmosphäre immer kalt, wenn beide in einem Raum sind. Crystal ist mittlerweile fast täglich bei mir. Was an den Semesterferien liegt. Aber da ist etwas anderes, was mich sehr besorgt.


"Bruder. Ich habe Angst vor Diane. Sie wirkt sehr bedrohlich auf mich. Mein Gefühl sagt mir, dass sie böser als böse ist. Eigentlich komme ich nur, um zu schauen, ob du noch lebst. Monika ist wie Diane von der Ausstrahlung. Wir Meerjungfrauen sind sehr sensibel für sowas. Pass auf dich auf, großer Bruder. Ich will auch nicht dich verlieren. Mama und Papa sind immerhin bereits verstorben und zu meinen Schwestern habe ich kein so enges Verhältnis wie zu dir", sagte Crystal irgendwann mit Tränen in den Augen.
"Ich passe schon auf mich auf. Bisher kam kein Verbrecher und wollte mich töten. Monika und Opalias passen aus der Ferne mit ihren Mitteln auf uns auf", sagte ich zu ihr.
Sie wirkte erschrocken. Natürlich habe ich die "Bodyguards" bemerkt. Seltsame Gestalten schleichen immer um uns herum und passen auf. 


Wer geht nur bei Schneesturm freiwillig raus?


Lieber Spieler, diese Farbe verursacht noch Augenkrebs. Können wir bitte andere Wände bekommen?


Von Dianes Streichen bin ich genervt. Aber die Sachen kann man ja waschen und den Boden reinigen. Ich habe ihr schon zigmal gesagt, sie solle damit aufhören. Und zur Zeit ist Diane auffällig ruhig. Zu ruhig.




Einmal klingelte es an unserer Türe und ein Leo Weber brauchte Schutz vor dem Wetter, bis sein Auto abgeschleppt wurde. Er wirkte ehrlich und nicht gerade bösartig. Am Ende war nichts gestohlen und er konnte mit dem Abschlepper mitfahren.




Diane

Im Internet trollen und Hates verbreiten macht so viel Spaß. Empathie ist inzwischen fremd für mich. In Foren provoziere ich regelmäßig und lade anonym bearbeitete Bilder von meinen Mobbern hoch. 




William

Der Winter ist eine schöne Zeit. Da mache ich mit Crystal immer Schneeballschlachten. Unsere Siegestänze sind immer lustig anzusehen. 




Bei mir lernt sie auch viel. Teilweise mit Diane. 




Dann kam ein großer Tag für mich. Der größte Flughafen des Landes wollte ein Kunstwerk von mir in der Eingangshalle haben. Es ist ein landesweites Projekt mit mehreren bekannten Künstlern. Die Gage war hoch und ich reichte natürlich etwas ein. Mit einem zerstörerischen Kind braucht man jeden Cent. Mein Bild konnte ich dort verewigen. Als Bonus gab es nicht nur Geld. Sondern auch lebenslang kostenlos 1. Klasse ab dem Flughafen und der Zugang zum VIP-Bereich.


Schneeschaufeln macht definitiv fit.


Diane

Ich mag meine Tante Crystal nicht. Sie ist immer so misstrauisch mir gegenüber. Was auch berechtigt ist. Hoffentlich raubt sie mir nicht den Luxus der Gutmütigkeit hier. Der traue ich es echt zu.


William

Ich weiß nicht, wie mich meine Schwester dazu überreden konnte, mal in eine Bar zugehen. Ich mag Trubel nicht sehr und liebe es eher ruhiger. Abends vor dem Kamin mit einem Glas Wein. Aber diesmal veränderte sich mein ganzes Leben. Ich trank mehr als sonst und war schnell stark betrunken. Dann kommt ein großes Loch in einer Erinnerung.


Ich weiß nur noch, dass Nacho und Diane schliefen, als ich mit Begleitung nach Hause kam.




Und es gab heißen Sex.




Victoria Pauls

Dröhnt mir der Schädel. Ich weiß nicht mehr, wie ich bei dem Schönling gelandet bin und warum wir beide nackt im Bett waren. Haben wir etwa? Das kann doch nicht passiert sein. Wie viel habe ich bitteschön getrunken? Dieses Haus entspricht meilenweit nicht meinem Lebenswunsch, einen Millionär zu haben. Und alles wirkt hier eher das Gegenteil.

Dazu trage ich einen Ehering. Und mir ist sowas von übel. Mein Bruder feiert doch sicher meinen Auszug aus seinem Haus. Das wollte er doch ganze Zeit. 


Diane

Der Waldweg wurde für ganze vier Wochen gesperrt, nachdem mein Mobber dort verstorben ist. Sie haben alles angesichert und einen Zaun von 1.60 Meter gezogen. Sogar ein Gedenkstein wurde angelegt.

Mein nächstes Opfer ist erneut jemand aus der Mobbergruppe. Ich kaufte mir ein Wegwerfsmartphone, was man nicht aufladen kann oder einen Vertrag braucht. Es kann auch nicht verfolgt werden. Damit lockte ich ihn in den Freibad. Wie erwartet hielt er sich im Bad auf, als ich durch ein Loch in der Mauer schlüpfte. Mit einem Stein schlug ich ihn nieder und öffnete die automatische Abdeckung vom Pool. Mit letzter Kraft konnte ich ihn in den leeren Pool werfen und entkleidete ihn vorher bis auf die Unterhose und die Schuhe. Dann machte ich wieder die Verdeckung zu und legte seine Sachen im Büro des Verwalters. 

Ohne Smartphone und Kleidung würde er qualvoll sterben. Jede Nacht schaute ich nach ihm und er lebte noch mehrere Tage, bis er erfroren war. Netterweise gab es Wasser und Brot von mir. Ich bin ja kein Unmensch. 

Es waren seit meinem ersten Mord drei Monate erst vergangen und es war noch Winter. Wir wurden gefragt, wo mein Mitschüler sich aufhalten könnte, weil keiner seiner Freunde wusste, wo er war. Da ich immer Nachhilfe in der Nähe des Freibades habe, sagte ich drei Wochen nach dem Verschwinden:
"Ich sah ihn in den Freibad reinschlüpfen. Jeder kennt doch das Loch in der Mauer. Aber ich dachte, er wäre nach Hause gegangen. Vielleicht wurde er auch entführt danach."
Alle schauten mich schief an und der Ermittler sagte:
"Damit kommt man erst JETZT?! Seit Wochen suchen wir ihn und man hat ihn kurz vor dem Verschwinden in der Nähe des Freibades gesehen."
"Ich sagte doch, ich wusste nicht, dass es wichtig ist", verteidigte ich mich erfolgreich. 
Ich bin noch ein Kind in der Unterstufe für die Erwachsenen. Da glauben sie einen glatt alles. 

Ermittler

Wir kontaktierten den Betreiber des Freibades und konnten rein. Etwas stimmte nicht hier. Es sah so aus, als wäre jemand hier öfters gewesen in den letzten Wochen. Wir suchten überall und fanden nur seine Sachen im Büro. Aber der Junge reagierte nicht.
"Ohne seine Sachen kann er doch nicht mehr leben", weinte seine Mutter und drückte die Jacke des Jungen an sich. 

Ich ging zur Abdeckung. Da lag keine hohe Schneeschicht. Das passte nicht. Nach so vielen Schneestürmen müsste eine dicke Schicht drauf liegen. Jemand hatte das Teil bewegt. Und der Schnee wies eine rötliche Verfärbung auf. Wie eine Schleifspur Richtung Pool. 
"Können Sie die Abdeckung aufmachen?", rief ich dem Betreiber zu.
Er nickte und öffnete es. Uns kam ein Geruch gemischt von Fäkalien, Blut und Tod entgegen. Bevor die Eltern des toten Jungen die Leiche sehen konnten, führte ein Streifenpolizist sie weg. Er war elendig erfroren. Aber jemand schien ihn am Leben gehalten zu haben. Im Pool lagen leere Wasserflaschen und Brotreste. Eine Flasche war sogar voll und gefroren. Das Brot wirkte hart wie Stein. 

Ausgehend von den Minusgraden muss der arme Junge gefroren haben. Bis er Tod war. So ein Tod ist bitter und grausam. Und irgendeiner ergötzte sich in Ruhe daran. Ich musste an den Jungen im Wald denken. 

Die Felsen konnten sich trotz Unwetter nicht alleine gelöst haben. Jemand hat sie gelöst anstatt zu helfen. Dank der Technik konnten wir es simulieren. Haben wir es mit einem Serienmörder zu tun? Und dieses Mädchen. Mir fällt der Name nicht mehr ein. Sie hatte etwas im Blick, was mir das Blut in den Adern gefror. Und sie wusste, wo er war. Dazu wurde beim ersten Mord das Smartphone nach dem Ableben benutzt. Der Täter muss sich da ebenfalls an der Leiche ergötzt haben.

Ich ging mit dem Direktor zu der Klasse der beiden toten Schüler und teilte ihnen mit, dass der Mitschüler ermordet wurde. Alle schauten geschockt und seine Freunde fingen an zu Weinen. Aber das eine Mädchen mit dem wichtigen Hinweis ergötzte sich daran, wie alle geschockt waren. Auch wenn sie schockiert spielte. Ihre Augen spiegelten Freude wieder.


 


 

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