Kapitel 11

 Paula zahlte ihre Schwester aus. Deren Anteil vom Haus und vom Geld. Aber nun war sie in Geldprobleme geraten. Ihr Elternhaus ist hoch in der Haltung und ihr Erbe reichte nicht dafür aus, nur ein Jahr das Haus zu halten. Dazu musste sie Schulden aufnehmen, um ihre Schwester auszuzahlen. 

Also machte sie einen schweren Schritt und beauftragte einen Makler, einen Käufer zu finden. In der Zeit zog sie in ein Wohnheim von Foxbury, weil sie dort eh studierte und der Aufenthalt günstiger ist. Von den Erlös tilgte sie ihre Schulden, bezahlte den Makler und legte das restliche Geld zurück. Was immer noch 100.000 Simleons waren. 

Leider war sie in ihrer Wohngruppe die einzige Frau unter vier Bewohnern. Der Rest waren nur Männer, die heiß waren. Und alle hatten ein Auge auf sie geworfen. Wirklich alle Mitbewohner. Sie versuchten jeder für sich ihr Herz zu gewinnen. Zufällig fand Paula die Männer auch attraktiv. War aber genervt von den Daueranbaggern hoch 10. Immer wieder fand sie Liebesbriefe auf ihrem Bett. Pralinen. Rote Rosen. Liebesgedichte. Und das jeden Tag nach der Uni. Die Männer gaben sich scheinbar sehr viel Mühe, um sie zu werben.

Eigentlich wollte sie nur eine gute Kunststudentin sein und gute Noten haben. Mehr nicht. Dazu auch etwas Spaß. Aber selbst beim Lernen baggerten die Kerle sie an. 


Ausgehen alleine? Auf keinem Fall! Selbst da hängten sich die Typen an sie. 

"Du hast den Hals einer Königin und das Blut einer Göttin", sprach sie jemand an.

Sie drehte sich um und ein hübscher Vampir starrte sie verlegen an. Irgendwie war die Anmache mal etwas anderes als sonst und das gefiel ihr.

"Was willst du Trinken, du wunderschöne Göttin?", fragte der Vampir.

"Einen Zebrazizz", antwortete sie und setzte sich neben ihn.

Ihre Mitbewohner kochten vor Wut, weil sie einfach nicht bei ihr ankamen und so lausiger Vampir schon. Was hatte dieser reiche Schnösel nur an sich, was sie antörnte?!

Dieser Vampir bestellte das Getränk und trank weiterhin sein Blutgetränk weiter.

"Ich bin Caleb Vatore und komme aus einem weitentfernten Ort, wo nur Vampire leben. Und du bist, meine Schönste?", fragte er.

"Paula Landgraab", antwortete sie unsicher. 

"Bist du mit Matt Landgraab verwandt? Ich habe einige Gemälde von ihm hängen. Leider ist er ja verstorben. Er hat sogar meine Familie potraitiert. Immerhin kann man uns nicht ablichten wie Sterbliche", erklärte Caleb.

"Ich  bin seine Tochter. Ich wusste ja nicht, dass er auch Vampire gezeichnet hatte. Zu Hause hingen Bilder, die mir heute so peinlich sind. Meine Eltern haben sich gerne gegenseitig nackt gemalt. Sie sahen gut aus und hatten eine Topfigur, aber dann sollte man die Bilder im eigenen Schlafzimmer aufhängen und nicht überall im Haus. Mir waren die Gemälde so peinlich", heulte Paula beinah.

"Sowas hätte ich dem Paar nie zugetraut. Sie wirkten immer sehr seriös bei uns. Jeder hat sein Fetisch. Auch wenn dieser manchmal für die Kinder und Verwandten peinlich ist. Und was ist dein Fetisch?", fragte er.

"Lernen und Malen. Ich liebe beides total", sagte sie mit strahlenden Augen.

"Bist also auch eine Künstlerin wie deine Eltern. Du gefällst mir wirklich. Und nicht nur dein Blutgeruch. Oder dein Hals. Vor allem dein Wesen. Viele laufen dir sicher wegen deinem Aussehen her, habe ich recht?", sagte er.

Sie nickte. Er hatte ihre Lage sofort erkannt. Er gab ihr seine Nummer und sie ihre. Dieser Caleb hatte etwas an sich. Aber sie wusste nicht was. Ihre Mitbewohner waren zu Hause angepisst und schnauzten sie erstmal an. Sie nannten Caleb ein Monster und Mörder. Aber Caleb wirkte eher anders. Freundlich und nett. Diese Filme geben ein falsches Bild von den Kreaturen. 


Leider ist sie ein Männerschwarm wie Bella Grusel. Ihre Mitbewohner wurden aufdringlicher, seit sie mit Caleb geflirtet hatte und machten noch mehr Geschenke. Und in der Kantine wurde sie von jedem Kerl angesprochen, begrabscht und belagert. Hin und wieder wurde sie auch schwach. Aber es war so nervig für sie. Nirgends hatte sie Ruhe. Auch nicht in ihrem Zimmer. Wenn sie lernte, saßen die Kerle auch auf ihrem Bett und lernten. Die Welt ist so ungerecht. Wenn sie hässlich wäre, würde sie keiner so beachten. Auch diese Beachtung empfand sie als schlecht. Weil es zu viel Beachtung ist. Selbst bei der Vorlesung kämpften die männlichen Studenten um einen Sitzplatz in ihrer Nähe und starrten sie nur an anstatt aufzupassen. 


Aber ihr Herz gehört einfach Caleb. Abends kam er immer wieder vorbei und verbrachte Zeit mit ihr. So lernte sie ihn langsam kennen und ein Jahr verging sehr schnell auf diesem Weg. Er kam nur nicht, wenn sie Abschlussprüfungen hatte. Dann musste sie lernen. 


Vor dem Unterricht ging sie immer nochmal alles durch.


Nina erzählte sie am Telefon von Caleb. Diese war geschockt, weil ihre Schwester einen Vampir seit einem Jahr datete. Aber beide wollten es jetzt ernst machen und vielleicht einen Schritt weitergehen. Im Bett waren beide sichtlich auch schon. Nina war aus Sorge gegen ihre Pläne. Sie hatte nur noch ihre Schwester, wenn man von dem egoistischen Narzissten Morris absieht. Aber mit ihm hatten die Frauen schon lange keinen Kontakt mehr. Sein Ego erstickte beide regelrecht. Und jetzt drohte Nina ihre einzige Schwester zu verlieren, mit der sie den Bauch einst geteilt hatte.


Kurz vor Weihnachten überraschte Caleb sein Mädchen am helllichten Tage. Er hatte extra eine Sonnencreme mit dem Level 2000 aufgetragen, damit er nicht verbrennen kann. Dazu schneite es und so konnte er raus gehen ohne zu sterben. Beide verzogen sich auf die Toilette des Gemeinschaftshauses und machten dort rum.


Als sie rauskamen, sprach sie einer ihrer Verehrer an und forderte beide zu einem Spiel heraus: Saftpong. Weil ihr Mitstudent gehen musste, endete das Spiel schneller als gedacht. 


Wenige Tage später war Weihnachten und selbst da hatte sie Vorlesungen. Abends kam Caleb vorbei und hatte eine Schleife um den Hals gebunden. Sie wurde rot vor Verlegenheit und nahm ihn in ihr Zimmer mit. Das mussten die Verehrer nicht mitbekommen. Nachdem dem Sex sprachen beide angeregt und kuschelten nochmal intensiv.


Alleine wollte Paula auch nicht duschen und nahm Caleb mit. Anschließend schenkte sie ihm eine Rose und er freute sich riesig darüber. Dann gingen beide in ihr Zimmer und er holte aus einer Hosentasche eine kleine Kiste. Als sie die Kiste öffnete, fand sie ein Hausschlüssel zu seinem Haus vor.

"Oh Caleb. Meinst du es ernst? Ich weiß nicht, was ich sagen soll", weinte sie.

"Ich will dich in meinem toten Herzen und Heim reinlassen. Dieses Haus habe ich extra für uns geholt, damit meine kleine Schwester Lilith mit ihrer Familie uns nicht immer stört. Es wird dir gefallen. Ich habe sogar eine Kunstecke für dich angelegt. Bitte sage Ja zu mir", sagte er.

"Natürlich sage ich Ja. Wer kann denn bei sowas Süßen Nein sagen", antwortete sie und nahm den Schlüssel an. 


Weil sie das Wohnheim satt hatte, zog sie rasch zu ihm und wechselte die Uni. Im Spiegel fällt sicher etwas auf. Das Smartphone ist von einem Geist besessen. Und zu ihrem Schutz wurde sie ein Vamp. 


Selbst als Vamp sieht sie heiß aus, wenn man ehrlich ist. Wenn sie mal Hunger hat, findet sie sicher schnell Freiwillige zum Aussaugen.


Caleb macht gerne Sport für seine Arbeit. Oder er muss eher Sport machen, damit er kein fetter und fauler Vampir wird.


Im Hause Vatore

Lilith und Caleb tranken zusammen Bluttee und aßen Blutkekse. 

"Caleb, wie konntest du nur eine Sterbliche in unsere Familie bringen? Sie bringt nur Unheil mit sich", sagte Lilith nervös.

"Sie ist kein Mensch mehr, sondern wie wir. Denk doch mal an unsere Vergangenheit vor 600 Jahren", sagte Caleb genervt.

"Fange nicht damit an", motzte Lilith rum.

Dann erinnerte sie sich:

Vor 600 Jahren war ihre Familie Adelig und regierte über ein eigenes Gebiet. Dazu alle Menschen. Caleb und sie waren verlobt mit anderen Adligen. Obwohl sie andere Leute liebten. Aber in dieser Zeit durften Adlige keine einfachen Mägde und Knechte heiraten. 

Reich waren sie nie, aber dem Volk ging es trotzdem gut und stand hinter ihnen. Caleb hatte sich in eine schöne Magd verliebt und Lilith in einem schönen Knecht. Ihre Liebe war verboten und geheim. 

Eines nachts griffen Vampire die Dörfer und ihre Burg an. Viele Menschen kamen dabei um und die Überlebenden wurden von den Vampiren versklavt. Sie sollten als Blutbanken herhalten. 

Die Vampire dachten, dass Lilith und Caleb Tod wären und ließen sie im Blut liegen. In dem Moment entpuppten sich die Magd und der Knecht als Vampire, die die Menschen aushorchen sollten. Sie wollten ihre Liebsten nicht sterben sehen und brachten sie in ein sicheres Versteck. Damit sie überleben konnten, mussten sie zu Vampire werden. Die ersten Tage waren beide dem Wahnsinn nahe. Sie hatten Hunger nach Blut und wollten alles töten, was sich ihnen in den Weg stellte. Aber die erfahrende Vampire sperrten sie weg und brachten ihnen bei, wie man sich als Vampir verhält. 

Nach einigen Wochen waren beide angepasste Vampire. Tagsüber verhielten sie sich wie Menschen und fielen in der Menge nicht auf. Die Verlobten ahnten nichts davon, was ihnen widerfahren ist. Zwar gab es Getratsche über den Vampirüberfall, aber niemand konnte etwas genaueres sagen. Weil die Überlebenden Gefangene waren oder darüber nicht reden wollten. Die Stadt der Vatores war niedergebrannt. So gab es auch keine wirklichen Beweise. Nur das etwas Schlimmes passiert war. die Toten wurden den wilden Tieren überlassen. Als Warnung für die Sklaven und den Geflohenen.

In einer Vollmondnacht heiratete Caleb seine Verlobte. Alles war gut, bis beide in ihrem Gemach waren. Er drehte komplett durch und tötete seine Frau, indem er sie austrank. Ein Schrei ertönte aus ihrer Kehle und die Bediensteten rannten zu dem Raum. Caleb sah überall das Blut und flog als Fledermaus davon. Er flog nach Forgotten Hollow und kam zum Haus seiner Schwester. Diese war nun mit dem Lebensretter verpaart und glücklich. Er erzählte heulend von seinem Anfall und der Schwager sagte nur:

"Deshalb leben wir meistens von den Menschen isoliert. In dieser Stadt leben nur friedvolle Vampire und keine Bestien. Wenn du versprichst, keine Bestie mehr zu sein, darfst du hier bleiben."

"Ich verspreche es. Ich will mein Wissen erweitern und nie wieder diesen Fehler machen", sagte Caleb aufgebracht.

"Dann gehe Baden. Ich gebe dir saubere Wäsche und werde dich ab morgen unterrichten", sagte sein Schwager.

Caleb war dankbar und seitdem hatte an sich hart gearbeitet. Lilith trennte sich irgendwann von ihrem Mann und heiratete einen anderen Vampiren. Aber er wollte keinen Partner haben. Bis er auf Paula traf. 







Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kapitel 1

From Rich to Poor

Kapitel 13