Kapitel 1

Prolog

Maria und Pablo Martinez wurden in Mexiko geboren und lebten schon immer in armen Verhältnissen. Ihr Dorf hatte alle paar Jahre neue Banden, die aber schnell das Interesse verloren hatten. Es gab nichts zu holen bei den Bewohnern  und sie hatten nur ein Auto, was sich alle teilen mussten. 

Die schönen, schlanken Frauen wurden an reichen, alten Männer als Sexsklaven verkauft. Aber Maria verlor ihre Schönheit und Schlankheit als Teenagerin. Auf einmal nahm sie stark zu und wurde dick. Die Banden hatten keine Interesse mehr an ihr und ihre Eltern waren erleichtert und gleichzeitig besorgt. Das war nicht normal in deren Augen. 

Leider konnten sie sich nur einen Arzt geradeso leisten und der stellte die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion. Maria brauchte dringend ein Medikament, was ihr hilft, die Hormone zu reparieren. Aber dafür war kein Geld da. Ihre Eltern hatten bereits Überstunden machen müssen, um nur die Untersuchung bezahlen zu können. Sie waren müde und verbraucht. 

Also musste Maria nun mit ihrer Krankheit leben und Pablo liebte sie trotzdem. Als beide 17 Jahre alt waren, mussten sie zu Fuß in die nächste Stadt gehen, weil dort ihre neue Schule war. Der Weg dauerte eine Stunde hin und eine Stunde zurück. Ausgesetzt der Wärme waren beide immer verschwitzt. Die Mitschüler lachten sie auch aus, weil sie so arm waren und sich kein Auto leisten konnten. Oder eine Monatskarte. 

Irgendwann nach der Schule kamen sie abends nach Hause und fanden ihr Dorf brennend vor. Sie sahen die Toten erschossen vor, hörten die Todesschreie der Menschen und das Weinen der Überlebenden. Eine große Rauchwolke stand über dem Dorf. Unter den Leichen waren die Eltern der Beiden. Sie waren nun obdachlos und hatten nur noch die Sachen, die sie trugen. 

Wieder in der Stadt bezogen sie das Dachgeschoss der alten Schule und lebten dort bis zum Abschluss. Das Dachgeschoss war mit der Zeit vergessen worden und der Eingang durch einen Schrank verdeckt. Sie sägten die Wand aus dem Schrank raus und machten sich aus dem Schrank in der Mädchenumkleide den Zugang, den sie verschließen konnten. In der Schule hatten sie alles. Eine Dusche, Essen und Trinken. Um die Schule zu verlassen, machten sie ein Loch im Zaun. So kamen sie an Kleidung und Hygieneartikel über Diebstähle. Strom war auch da. Natürlich wunderten sich alle, dass sie so gepflegt rumrannten. 

Kurz vor dem Abschluss fiel ihr Trick aber auf. Der Hausmeister hatte bemerkt, dass immer wieder Essen und Trinken fehlte nach Schulschluss. Sowie jemand duschte, wenn alle weg waren. Dann ging er durch alle Räume und entdeckte den alten Kleiderschrank. Er brach die neue Kette auf und ging hoch. Als er die Treppe hochging, hörte er zwei Menschen stöhnen und blendete das junge Paar mitten im Akt. 

Er rief sofort die Polizei und erlaubte beiden, sich anzuziehen. Dann packten sie ihre Sachen in die Sporttaschen und folgten ihm ins Foyer.

"Sie können uns doch nicht an die Polizei ausliefern", flehte Maria.

"Warum nicht? Eure Eltern suchen sicher schon nach euch seit Monaten", sagte der Hausmeister sauer.

"Unsere Eltern wurden ermordet. Wir kommen aus dem Dorf in der Nähe, was von einer Bande ausradiert wurde. Als wir ankamen, waren fast alle tot. Die Sterbenden schrieen. Überall war Feuer und die Leichen. Darunter unsere Eltern. Bitte liefern Sie uns nicht aus", sagte Pablo weinend und nahm Maria in seine Arme. 

Der Hausmeister hatte Mitleid und bald wäre eh die Schule für sie vorbei. 

"Nun gut. Ich helfe euch. Ich lebe hier auf dem Grundstück in einer Wohnung. Sie ist klein und es wird eng, aber wir alle haben trotzdem Platz. Ich sage der Polizei, es wäre ein falscher Alarm gewesen und es waren nur Waschbären auf dem Dachboden, die ich gefangen und vertrieben habe", sagte der Hausmeister und zeigte beiden seine Wohnung. Sie war nur 50qm groß, hatte aber zwei kleine Schlafzimmer und alles, was man so braucht zum Leben. 

Die Polizei war erleichtert, dass doch keine Einbrecher im Gebäude waren und ging wieder. Beide Schüler machten ihrem Abschluss und lebten weiterhin beim Hausmeister. In der Kantine fingen sie an für wenig Geld zu arbeiten. Und Maria bewies ein Talent darin, gutes Essen zu kochen. Die Köche fragten sie immer, was sie noch verbessern könnten. Pablo spülte eher die meiste Zeit und räumte auf. Sie gaben sogar einen Teil des Geldes an den Hausmeister als Miete fürs Schlafzimmer. Und sie durften immer legal aufs Schulgelände nach Schulschluss.

Aber die Schule wurde geschlossen, weil das Gebäude zu marode war um saniert zu werden und es erste schwere Unfälle durch die marode Substanz gab. Alle Drei suchten sich neue Jobs, blieben aber in einer WG. 

Pablo und Maria heirateten noch in Mexiko. 

Und sie hatten ein Ziel: Amerika. Sie wollten legal einreisen, aber nur Maria bekam die Papiere. Die Männer mussten den illegalen Weg gehen. Maria bezog ein kleines Haus in Oasis Springs.

Und beschaffte sich bei den Nachbarn ein paar gebrauchte Möbel aus dem Kellern. 

Nun war sie mehrere Monate in Amerika mit einem Job als Abspülerin in einem örtlichen Restaurant. Durch die Krankenversicherung bekam sie ihr benötigtes Medikament und ihr ging es auch körperlich endlich wieder besser. Aber die Briefe, die sie nach Mexiko schickte kamen immer zurück mit dem Stempel, die Bewohner seien an der Adresse nicht mehr wohnhaft. 

Also waren sie auf dem Weg nach Amerika. 

Die Nachbarn waren über die (sehr) spartanische Einrichtung erstaunt. Darunter war ein junger Vater, der seine Frau bei der Geburt des Kindes verloren hatte. Da Maria noch verheiratet war, saß sie in der Zwickmühle. Der Typ war hübsch und machte sofort Andeutungen, dass er sie mag. Und sie mochte ihn. Aber sie wollte Pablo treu bleiben und widerstand die erste Zeit ihren Gefühlen.

Sie hasst Angeln übrigens sehr.

Eine junge Frau sprach sie an und meinte, Maria könnte doch ein Bigsize-Model werden. Sie ist wunderschön und würde den normalen Bürger wiederspiegeln. Aber Maria fühlte sich nicht wohl mit so einer Idee. Sie konnte sich nicht als Model vorstellen. Dafür war sie doch zu fett. 

Am Ende gewannen die Gelüste und sie begann das Bett mit Makoto Tamura zu teilen. Aber sie erkannte auch, dass er einige psychische Probleme hat. Er trinkt Alkohol sogar während der Arbeit in der Küche (ist ein Kollege von ihr), ist Paranoid, aber nett. Anscheinend kommt er mit dem Leben nicht klar, was er führt. Er braucht jemanden, der ihm zu einem alkoholfreien Leben führt. Vor allem könnte er sein Kind deswegen verlieren. Aber er kennt diese Folge bereits und konnte es immer wieder abwenden, wenn das Jugendamt da war.

Sie kamen sich langsam näher und wurden ein Paar. Natürlich war sie noch verheiratet. Das sollte man nicht vergessen. Aber lebt Pablo überhaupt noch?

Sogar Silvester verbrachte sie mit Makoto und beide wirkten so glücklich miteinander. Sein Kind schlief im Schlafzimmer im Nebenraum. 

Mexikanische Grenze

Pablo und sein Kumpel Juan liefen mit anderen Flüchtlingen durch die Wüste. Sie haben nur wenig Hab und Gut eingepackt. Aber nur heute würden sie heil über die Grenze kommen. Die Amerikaner feiern Silvester und sind dadurch abgelenkt. Nur an diesem Tag lassen sie Leute bis Mitternacht in der Nacht rein. Dann wird wieder geschossen. 

Seit Monaten haben sie alles geplant und zogen es jetzt durch. Die Grenze war nur wenige Meter noch entfernt und alles schien zu klappen. Aber die Zeit rannte davon. Viele brachen schon am Tag zusammen und wurden sicher bereits von der mexikanischen Polizei geschnappt. Aber sie haben ihr Ziel erreicht. Als auf einmal Raketen in der Luft explodierten, wussten beide, sie haben es nicht geschafft. So kurz vor dem Ziel. Nur wenige Minuten noch wären die Soldaten auf amerikanischer Seite abgelenkt. Aber die ersten Soldaten schossen bereits auf die Flüchtlinge. Juan ging nach einem Kopfschuss zu Boden und Pablo rannte weiter. Seine Maria immer vor den Augen. 

Er schaffte es über die Grenze und wurde dort angeschossen wie weitere andere Flüchtlinge. Die Mexikaner begruben bereits die Leichen auf ihrer Seite mit all deren Hab und Gut. Nicht mal das Geld wollten sie, was nun mit Blut war. Sie hatten alle Flüchtlinge einfach hingerichtet, die sie erwischen konnten. Jetzt landeten die Leichen in einer Grube und wurden mit Erde bedeckt. 

Die Amerikaner warfen die Toten auf einem Laster und nahmen ihnen wiederum alles ab. Auch die Kleidung. Tote brauchen ja keine Kleidung oder Geld. Aber die Papiere würden sie mitsamt Geldbörse mit in den Grab werfen und die Gräber mit ihren Namen verzieren. Ein Steinhauer war immer in der Nähe. 

Pablo war noch am Leben und ein zweites Mal durften sie nicht abdrücken. 

"Wirf das Schwein in den Flüchtlingsknast und nimmt ihm das Geld ab. Seine Papiere könnte er sicher noch gebrauchen. Falls man ihn dort umbringt", sagte der Vorgesetzte. 

Neben Pablo kamen noch andere in den Flüchtlingsknast. Und dort wartet er nur darauf, wieder frei zu sein. Seine Maria wartet ja auf ihm. Und die anderen Mexikaner waren sogar nett. Wie er haben sie Familie, die auf sie warten. Manche sitzen sogar schon mehrere Jahre ein und haben keine Chance, frei zu kommen.






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