Kapitel 4

 Der Mord

Weil das eine Haus zu klein wurde, zog man ins größere Nachbarhaus. Mit Cateringaufträgen konnte sich Maria das erlauben und Pablo unterstützte sie mit seiner Abfindung. 

Man sieht, dass die Zwillinge Sohn Michele und Tochter Gabriela nicht seine Kinder sind. Aber er liebt beide Kinder über alles und sieht sie als seine eigenen Kinder. 

Da gab es aber noch ein Problem mit Marcelo Purdue. Der Verbrecher war extrem in sie verliebt und stalkte sie regelrecht durchgehend und bedrohte ihre Familie. 

Als er sie irgendwann nach der Arbeit abfing und zu den Klippen in Windenburg brachte, brach sie in Panik aus. Wollte er sie jetzt töten?

"Was willst du von mir?", fragte sie ängstlich.

Er kratzte sich nervös sein Kinn und antwortete:

"Ich will endlich das, was ich so begehre. Und zwar dich auf der Stelle. Hier hört dich keiner und keiner verirrt sich in diese Gegend normalerweise."

Sie wollte wegrennen, aber er fasste sie an einem Arm presste sie auf eine Mauer. Dann zwang er sie, eine Droge zu nehmen und sie wurde benebelt. Als sie zu sich kam, lag sie unbekleidet unter ihm und er stöhnte zufrieden. Sie spürte ihn in sich und weinte bitter. Sie wollte, dass es aufhört. 

Aber er hörte nicht auf und sie begann sich zu wehren. Sie nahm einen Stein und schlug auf seinem Schädel so lange ein, bis er blutend am Boden lag. Vorsichtig zog sie ihn an und dann sich selbst, bevor sie nach seinem Puls suchte. Als sie keinen fand, war sie entsetzt über ihre Tat. Sie wollte ihn doch nicht töten. Dann kam auch noch der Tod und nahm seine Seele mit. 

"Beseitige ihn lieber, Mädchen. Ich habe in seinen letzten Minuten gesehen, was er dir angetan hat. Für so einen Abschaum finde ich schon die perfekte Hölle im Jenseits. Und du musst nur seinen Körper los werden", sagte der Tod zu ihr.

Dann ging dieser und sie schleppte die Leiche zu den Klippen. Sie schaute runter und sah nur Felsen und Wasser. Der Typ war echt schwer und es kostete sie sehr viel Kraft, ihn runterzuwerfen. Aber es war dunkel inzwischen und keiner sah, was sie tat. Dann ging sie zu seinem Wagen und fuhr damit weg. Wenige Kilometer vor Oasis Springs zündete sie den Mercedes an und vernichtete die Kennzeichen. 

Müde kam sie nach Hause und duschte erstmal stundenlang. Sie fühlte sich schmutzig und wie eine Betrügerin. Sie liebt ihren Pablo und hätte ihn nie betrogen. Dazu hatte sie das Gefühl, dass sie ihre Hände mit Blut sind. In den Albträumen verfolgte Marcelo sie regelmäßig und Pablo musste sie beruhigen, wenn sie weinend aufwachte. 

Natürlich machte sich Pablo Sorgen um seine Frau, aber sie erzählte nicht, was passiert war. Von alleine kommt so ein Verhalten und Albtraum nicht. 

Dieser half ihr ganze Zeit mit den Kindern und sah, dass sie Angst vor Berührungen hatte. Selbst ihre Kinder durften sie nicht mehr anpacken. Dann bekam sie einen panischen Blick und rannte heulend raus.

Wenige Wochen später war sie nicht erfreut, nochmal Nachwuchs zu erwarten. Sie war eher in Panik und wollte sogar das Kind abtreiben. Aber Pablo führte ein Gespräch mit ihr und sah, wie schlecht es seiner Maria seit einer Weile geht. 

Sie wollte auch nicht zum Psychiater gehen und sich Hilfe holen. Immer wieder meinte sie nur, sie sei selber schuld daran, was ihr passiert sei und weint dann bitter in seinen Armen. 

Die Kinder lenkten etwas ab und sie riss ihre Mauer etwas ein, damit ihre Kinder nicht denken, dass sie sie hasst. 

Am Wochenende ging es in den Park und Pablo setzte sich mit ihr auf eine ruhige Bank. 

"Ich sehe doch, dass es dir schlecht geht. Bitte sag endlich, was passiert ist", flehte er sie an.

Aber sie begann nur zu weinen und rannte davon. Irgendwie hatte er den Verdacht, dass man sie missbraucht hatte. Damals in der Schule verhielt sich ein Mädchen auch so und es war missbraucht worden. Aber wie sollte er ein Gespräch auf diesen Verdacht lenken?

Die Kinder hatten ihren Spaß an dem Tag und ahnten nicht, was in ihrer Mutter los ist. Aber sie spürten, dass er ihrer Mama nicht gut geht. Sie versuchten seit Tagen, ihre Mama zu trösten. Aber Mama wird dann immer so traurig und weint mit ihnen in den Armen.

Mittags wurde es warm und man fuhr nach Hause. Alle fielen müde ins Bett. 

 

Pablo rief Makoto an und bat ihn um ein Besuch, als Marie endlich eingeschlafen war und nicht mehr weinte. 

"Makoto, ich weiß, es klingt komisch, aber meine Maria wurde missbraucht. Sie ist mental am Ende und hasst jede Art von Berührungen. Dazu habe ich damals in der Schule gesehen, wie sich ein missbrauchtes Mädchen verhalten hat. Genau so. Aber wie spreche ich das an?", sagte Pablo zu ihm. 

"Ich bin kein Psychiater. Aber wenn dein Verdacht stimmt, würde ich mit einem Psychiater sprechen. Von alleine würde sie niemals hingehen. Vielleicht geht sie ja mit dir an der Seite hin. Dich wird sie wirklich brauchen. Es ist für eine Frau demütigend, wenn sowas passiert. Eigentlich kenne ich sie nur lächelnd ganze Zeit. Alleine der Gedanke muss dich doch wütend machen, dass ein anderer Mann ihr weh getan hatte. Ich würde den Mistkerl umbringen an deiner Stelle. Und ihr Kind kann auch davon sein. Denk mal daran. Gerade wegen dem Kind sollte sie sich Hilfe suchen", sagte Makoto mit ernsten Gesicht.

 

 Sie bekam Tochter Catalina und schien in eine Depression zu stürzen. Maria wirkte zunehmend abweisend und kümmerte sich nicht um ihre Tochter. 

 

Aber auf einmal wollte sie wieder Sex mit Pablo haben und dieser war erleichtert, als sie wieder ehrlich lächelte. Nur sie beachtete nicht Catalina. 

 

Und mittlerweile kam noch Sohn Juan dazu. Mit vier Kindern ist das Haus auch wieder zu klein, aber sie planen einen Anbau. 


Vor allem schon wegen Michele. Er ist sehr schüchtern und braucht dringend sein eigenes Zimmer, wo er seine Ruhe hat. 

 

Die Kleinen können sich ja noch ein Zimmer teilen. 

 

Allgemein wurde die Beziehung von dem Paar wieder besser. 

 

 Und beruflich geht es gut. Der Laden hat sogar seine Stammkunden gewonnen. 

Damit Maria ihre Tochter lieben kann, ging sie mit Pablo zu einem Therapeuten. Sie erzählte von dem Übergriff von Marcelo, aber verschwieg den Mord an ihm. Nach einer Kur kümmert sie sich jetzt um ihr Kind und geht einmal in der Woche zu einer Selbsthilfegruppe für Missbrauchsopfer. 

Dann fuhr sie zu einem Strand und nahm eine Schaufel mit. Marcelos Leiche wurden angespült damals und sie musste diese vergraben. Aber die Stadt Windenburg wollte den Ort der Leiche umbuddeln, weil sie neue Bäume pflanzen will, nachdem ein Sturm die alten Bäume gefällt hat. Sie schleppte den Müllbeutel mit der Leiche zum Wasser, band ein Seil rum und ging etwas Tauchen. Dort band sie die Leiche an einem Felsen fest. 

Zwei Wochen später berichtete man über einem Leichenfund am Strand. Die Leiche war Marcelo Purdue. Der Kriminelle wurde seit mehreren Jahren vermisst. Natürlich ermittelt die Polizei jetzt, wo und wann er genau gestorben ist. Maria wurde panisch. 

Sie ging in die Kirche des Ortes und beichtete den Totschlag von Marcelo. Dabei erzählte sie dem Priester, dass er sie auch misshandelt hatte zum gleichen Zeitpunkt. Der Priester versprach, niemanden davon zu berichten und er hätte ein Schweigegelübt gegenüber den Behörden.



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