Kapitel 21

 Eine große Familie

Xavier fühlte sich sofort bei seiner Mutter wohl und bekam viel Hilfe, wenn es um die Schule ging. 

Ihre Töchter Daisy und Ella brauchten nach der Geburt sehr viel Aufmerksamkeit. 

Aber als sie älter waren, konnten sie sich auch mal alleine beschäftigen. Oder gegenseitig. 

Da Xavier gute Noten hatte, bekam er hin und wieder Kakao von seiner Mutter. 

Die Zwillinge waren in dem Alter sehr anstregend. Sobald man ein Kind ausgeschimpft hatte und reinigte, machte das nächste Kind wieder Unfug. Hazel war nur noch mit Putzen beschäftigt, weil die Zwillinge sehr kreative Kleinkinder waren. 😂

Natürlich legte man sich auch Bienen an. Leider haben sie und zwei weitere Bienenhäuser inklusive Bienen ein Gewitter nicht überlebt. Jetzt steht da Nummer 4 in der Hoffnung, dass die Bienen länger leben als ein paar Stunden. 

Auch Xavier malte gerne. Aber auf Papier.

Mama Hazel fühlte sich fett und wollte abnehmen. Dabei hat sie doch eine gute Figur bei drei Kindern. Viele Mütter wären sicher neidisch auf sie.

Die Mädchen wurden älter und bekamen getrennte Schlafzimmer. Das Kleinkindzimmer wurde mit anderen Spielsachen zum Spielzimmer umfunktioniert. 

Xavier ist ein Pre-Teen. Ist eine Mod, weil ich Teen zu alt fand. So sieht er wie ein Teenie zu Beginn der Pubertät aus mit allen mentalen Leiden eines Teenies.

Alle Kinder verstehen sich gut. 

Irgendwann las Hazel, dass man ein Labor hochnahm, was illegale Medikamentenversuche an Kindern und Kranken durchführte. Als sie noch den Standort las, wurde sie blass. Man würde ihr Geheimnis aufdecken nach so vielen Jahren. Ihre Jahre als Probantin 147852 hatte sie lange hinter sich gelassen und die Vergangenheit holte sie nun ein. Der Leiter, ein Dr. Stewart, soll sich bei der Verhaftung gewehrt haben. Ihr Ziehvater ist bereits verstorben und war davor in Rente. Von ihm erbte sie etwas Geld. 

Als bei ihr die Polizei klingelte, ahnte sie warum. Sie sollte mitkommen. Ein Nachbar ging zu den Kindern, während sie auf dem Revier war.

Man warf ihr Identitätsdiebstahl vor. Und man fragte nach ihrem echten Namen. Probantin 147852. Das war damals ihr Name. Sie hatte vor dem Tod von Hazel keine Identität gehabt. Sie glaubten ihr nicht und überprüften ihre DNA in der internationalen Datenbank. Nirgends war sie verzeichnet worden wie sie gesagt hatte. Normalerweise war man verpflichtet, die DNA von einem Kind nach der Geburt zu speichern oder wenn man nach der Geburt ausgesetzt worden ist und im Krankenhaus landete. 

Aber dann wussten die Ermittler, dass sie selbst Opfer von Kinderhandel war. Sie erzählte, wie sie von Tag ihrer Geburt an mit Medis vollgepumpt worden ist. Bis die echte Hazel starb und ihr Vater sie adoptierte auf seine Weise. Die Leiche ließ er damals in der Leichenhalle verschwinden und schloss sie in einem Raum ein. Tiefgefroren hatte sie zwei Jahrzehnte dort gelegen. Leblos. Ohne dass viele wussten, dass sie Tod ist.

Ihre Mutter hatte sie sogar verkauft, als sie noch nicht auf der Welt war. Und brachte sie in dem hochgenommenen Labor zur Welt. Dort bekam sie sofort die Nummer 147852. Sie durfte nach ihrem Auszug niemanden von dem Labor berichten, sonst wäre sie wieder dort gelandet. Am Ende bekam sie keine Strafe und durfte den Namen behalten. 

Die Behörden beerdigten die echte Hazel bei ihren Eltern auf dem Friedhof. Zum Glück hatte sie Sunset Valley verlassen. Dort waren alle entsetzt darüber, dass sie sich mit einer Betrügerin abgegeben haben, ohne zu wissen, wie ihr Leben davor war. Zum Glück hatte sie keine Kontakte mehr dort. Jetzt war sie nur noch eine Namensvetterin einer Toten. 

Aber der damalige Partner von der echten Hazel war mehr als sauer. Er hätte erwartet, man würde sie einsperren und die Kinder wegnehmen. Vor allem wollte er ihren echten Namen haben. Sie sagte ihm ihren echten Namen: Probantin 147852.

Durch die Medien war durchgesickert, wie man die Opfer nach ihrer Geburt nannte. Probant oder Probantin. Die Behörden schätzten eine Opferzahl von mehreren Millionen Menschen über die 50 Jahre, wo man dort Versuche machte. Sie fanden unendlich viele Listen für Leiche vernichtet, erkrankt, gesund, abgeholt oder entlassen. Unter Entlassen fand man auch Hazels Nummer. Die längsten Listen waren unter Leiche vernichtet. Dort waren 1 Mio. Menschen aufgelistet, die nie ein normales Leben führen dürften.

Er war sprachlos und ging ihr seitdem aus dem Weg. Und trauerte seiner Liebe hinterher. 

Nur wenige Jahre vorher erfuhr Hazel, dass die Tote ihre zweieiige Zwillingsschwester war. Seine Frau hatte erst die gemeinsame Tochter vor der Geburt verloren und sie wollte unbedingt eine Tochter. Also nahm er eine der Schwestern mit und seine Frau zog sie zu einer verzogenen Göre auf. 

Hazel war fassungslos. Sie konnte dem alten Mann nicht mehr in die Augen sehen. Ihr war die Ähnlichkeit sogar aufgefallen als Kind, aber sie ahnte nicht, dass sie ihre Schwester war. Wie wäre ihr Leben verlaufen, hätte man beide Schwestern aus dem Labor mitgenommen und aufgezogen?



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