Kapitel 2

 Ein Ende mit Anfang

"Schatz, ich muss nochmal ins Büro und die Finanzen checken. Ein Grundstück hier in der Stadt steht zum Verkauf und ich will es unbedingt haben", sagte Lily zu Victor und küsste ihn auf die Wange.

Es ist Winter und draußen eisigkalt. Sie hatte bereits ihre Wintermode an und schaute aus dem Fenster. Es schneit nicht. Das ist schon mal etwas. Dann sind die Straßen nicht so glatt und sie kann mit ihrem Porsche durch die Gegend rasen.

"Ich glaube, ich versuche ein paar Stimmen zu retten. Sonst bin ich komplett politisch am Boden", sagte Victor und zog sich auch um. 

"Gut. Ich will nicht mit einem Verlierer liiert sein, nur weil ein paar Menschen Geschichten erfinden im Internet über einen", sagte sie.

Dabei ist sie auch ein Grund seiner Probleme. Die Ehe ist nur noch auf dem Papier nach 25 Jahren und sie investierte viel in seine Projekte. Was einigen Leuten missfällt, wenn man ihren Besitz in der Stadt sieht. 

Beide verließen das Haus und stiegen in ihre Fahrzeuge. Sie in ihren Porsche und er in die U-Bahn. Damit will er zeigen, dass auch er sich dem einfachen Volk öffnen kann. 


Im ärmeren Viertel traf er auf Miko Ojo, einer Kollegin. Sie ist noch jung und sehr engagiert. Dazu seine beste Schülerin im Rathaus.

"Was suchst du denn hier?", fragte sie verwirrt.

"Ich will mir ein paar Stimmen sichern. Mehr nicht", antwortete er.


Und da kam auch schon Akira Kibo. Er schaute mürrisch und wirkte skeptisch. Dazu interessiert er sich offenbar für Politik. Sehr für Politik. Victor stellte ihm seine Ideen vor und Akira überlegte.

"Ne danke. Gerade ist so viel Unruhe wegen dir. Der eine oder andere Politiker gefällt mir besser", sagte er und ging wieder.

Victor bedeckte sein Gesicht und sagte:

"Nicht schon wieder. So bleibe ich nie im Job."

"Ähm Victor, ich muss dir etwas sagen. Sehr wichtiges sagen", begann Miko.

Es piepte Victors Smartphone und er sah, dass sie ihn geschrieben hatte.

"Warte im Park auf dich. GR"

"Du kannst es mir sicher auch morgen im Büro sagen. Ich habe ein Termin jetzt", sagte er und verabschiedete sich von Miko.

Dabei war es wirklich wichtig, was Miko sagen wollte. Es hat etwas mit den Wahlen zu tun. 

 

Mit der Straßenbahn hatte er in wenigen Minuten den Stadtpark erreicht und da stand seine Geeta Rasoya, die Schwester von Raj Rasoya. Sie kam ihm bereits entgegen und rief:

"Liebling, da bist du ja endlich. Ich habe dich so vermisst. Komm, lass uns irgendwo hinsetzen."

 

Sie gingen zu einer abgelegenen Bank und sie begann:

"Wann lässt du dich endlich scheiden? Seit drei Jahren haben wir eine Affäre und ich will dich nicht mehr mit dieser Frau teilen."

"Bald, mein Engel", sagte er und küsste sie innig.

Nach und nach fielen die Klamotten und beide genoßen den Moment, wo sie vereint waren körperlich. Keiner hörte, wie sie stöhnten und Spaß hatten. 

Sie zogen sich an und fühlten immer noch die Wärme in sich. Vor allem Geeta. 

"Bitte überlege dir meinen Wunsch. Ich kann es einfach nicht mehr", sagte sie und küsste ihn, bevor sie ging.


Wieder zu Hause kam Lily zu ihm und sagte:

"Mache mit mir sofort ein Baby. Ich will einen Erben haben. Das Geschlecht ist mir egal."

Victor erkannte seine Frau nicht wieder. Sie konnte noch nie mit Kindern etwas anfangen und jetzt kommt sowas. Dabei las gerade die Nachrichten über sich im Internet durch. Sie wurden tatsächlich sogar noch schlimmer als vorher. Jetzt war er auch noch korrupt anscheinend laut den Medien. 

Sie zog ihm vom PC weg und schleppte ihn in den Fernseherraum. Dort küsste sie ihn und zog sich rasch aus, während er noch überrascht von ihrem Verhalten war. Er schlief mit ihr nach langer Zeit wieder und dann beendete sie alles so abrupt wie sie es wollte.

Sie rannte am nächsten Morgen zum Klo und schaute, ob sie ein Kind erwartet. Aber sie war nicht schwanger.

 

Victor sah die Nachrichten und fluchte laut. Schon wieder noch schlimmere Geschichten über ihn. Woher kommen nur all diese Ideen? Vor allem, weil sie nicht stimmen. Sogar Mochi floh vom Sofa, als sein Mensch ausflippte.

 

Gegen Abend aßen beide zusammen und Lily sagte:

"Lass uns Sex haben. Ich brauche einen Erben. Ich warte in der Wanne auf dich."

Er hatte keine Stimmung darauf, nachdem er im Büro war. Alle tuschelten dort über ihn und lachten. Andere schauten ihn verachtend an. So sollte seine Karriere auch nicht enden.  

Er ging hoch und hatte mit seiner Frau erneut Sex.

"Du kommst nicht mal richtig. Aber es durfte reichen", sagte sie und stieg aus der Wanne. 

Er bewunderte ihren schlanken und wohlgeformten Körper. Natürlich liebt er irgendwo noch seine Frau bei diesem Aussehen. Aber es war nicht mehr seine lebhafte und viel lachende Lily wie früher. Diese Lily ist so gestresst und zu direkt für ihn geworden. Wo ist nur seine Lily von früher, die unbesorgt war?

Am nächsten Morgen badete sie ausgiebig und zog sich schick an. Sie überdachte nochmal ihren Plan, ein Kind auszutragen. Vielleicht kann man ja auch noch in ihrem Alter adoptieren. Und mit Geld bekommt man ja alles. Wie das letzte Grundstück. 

Sie machte einen Schwangerschaftstest und ging zufrieden zur Arbeit. Was wohl das Ergebnis sein mag?

 

 Und sie haben eine Haushaltshilfe.

 

Da Victor nicht ins Büro wollte, arbeitete er von zu Hause aus und war überrascht, als es klingelte. Vor der Türe stand Geeta mit einer eindeutigen Schwangerschaft und sie drückte ihn rein.

"Schatz, wir erwarten Zwillinge. Ist es nicht toll", sagte sie und sprang in die Luft vor Freude.

Victor schloss die Türe schnell ab und fragte:

"Bist du dir da sicher? Ich meine mit dem Nachwuchs."

"Ja. Hier ist sogar ein Ultraschallbild für den Papa", sagte sie und reichte ihm ein Bild vom Frauenarzt.

Man sah zwei Kinder in ihr und er wurde rot vor Freude. Er küsste sie und packte ihr zwischen die Beine. Sie verstand und gab sich den Gelüsten hin. 

 

Lily hatte einen Termin beim Frauenarzt und wollte Victor das Ultraschallbild zeigen. Aber als sie in die Wohnung kam, sah sie ihren Mann in einer anderen Frau drin stecken. Sie drehte sich weg und weinte innerlich. Dazu wurde sie tobend eifersüchtig.

 

Sie zerrte dieses Weib von ihm weg und ohrfeigte ihren Mann. Dann studierte sie die Frau, die sich schnell angezogen hatte, während sie Victor zu Kleinholz machte. Dieser Bauch war eindeutig. Wie konnte Victor nur sowas tun?!

"Verpiss dich aus meinem Leben und schaue, wo du bleibst. Ich werde unser Kind alleine aufziehen ohne deine Hilfe", sagte sie und warf ihn die Klamotten ins Gesicht.

Er packte schnell alle seine Sachen und Geeta bot an, dass er bei ihr bleiben kann.

 

Die Wohnung war klein und Raj nicht begeistert, aber hier konnte er schlafen. Auch wenn der Stil nicht seiner war. Am Abend kam auch noch ein Anruf vom Rathaus. Er solle sofort dort hinkommen. 

Er küsste seine Freundin und eilte ins Rathaus. Im Meetingraum wurde er erwartet und alle schauten ihn düster an. 

"Wir hatten heute ein Votum für Ihre Absetzung gehabt. 90% waren dafür, 10% enthielten sich. Keiner hat sich für Sie eingesetzt, Herr Feng. Ihr Stellvertreter übernimmt Ihren Job, bis die Wahlen vorbei sind. Und räumen Sie sofort Ihr Büro", sagte einer der Teilnehmer. 

Victor war fassungslos. Auch noch das. Es war ein schlechter Tag für ihn. Eindeutig. Zuerst verliert er alles in San Myshuno an seiner Ex-Frau Lily und dann noch die Kündigung. Er packte seine Sachen und wählte eine Nummer. 

 

Geeta rang mit sich, als Victor erzählte, er geht zurück nach Willow Creek. Sie wollte mit ihrem Bruder vereint bleiben, aber dieser signalisierte, dass die Wohnung zu klein ist für fünf Menschen. Mit Tränen zog sie aus und zu Victor nach Willow Creek.

Sie war erstaunt über die Villa und als sie reinging, sah sie fleißig Leute alles reinigen. Die Menschen grüßten freundlich die Beiden und Personal brachte die Kartons hoch. 

"Hier wohnen wir ab sofort? Wie bezahlst du das ohne Job?", fragte sie besorgt.

"Ich habe Rücklagen über die Jahre angesammelt. Die reichen einige Jahre", erklärte er.

Geeta erkundete alles vom Haus und küsste ihren Liebsten auf die Wange. Hier ist keine Großstadt, aber purer Luxus. 

 

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