Kapitel 1

Prolog Familie Iron

Brigdeport

Die Zusage für die Beförderung kam schneller als erwartet. Aber es hatte einen Haken. Familie Iron müsste nach StrangerVille ziehen, eine Stadt mitten in der Wüste. Aber dafür gäbe es mehr Geld für die Forschungsprojekte und mehr Gehalt. 

Dazu hatten sie bereits Tochter Gabriela, die in der Grundschule Freunde hatte und sie verlassen müsste. Und in StrangerVille gab es leider keine Kinder in ihrem Alter. Nur unter Protest von Gabriela zogen die jungen Eltern nach StrangerVille.

Während sich Gabriela schwer einlebte, lebten sich ihre Eltern rasch ein und fanden im Labor sehr schnell enge Freunde. Gabriela vermisste ihre alte Heimat und ihre Freunde. Hier waren alle Kinder älter oder jünger als sie. Dazu wurde ihre kreative Ader ausgelacht, weil hier alle mehr auf hohe Bildung und Wissenschaft setzen.

Nach wenigen Jahren bekamen die Eltern Tochter Henna und Gabriela war immer die Sitterin. Da sie eh keine Freunde hatte und immer als dumm beschimpft wurde, weil sie unter dem Notendurchschnitt war, störte sie das Sitten nicht. Und das mit 12 Jahren. 

Nach zwei Jahren begannen die Eltern keine Feiertage mehr zu feiern. Denn die Projekte auf der Arbeit nahmen sie zu sehr ein. Also musste sich Gabriela immer etwas zu Weihnachten und Ostern einfallen lassen, damit ihre kleine Schwester zumindest etwas feiern kann. 

Es war irgendwann Weihnachten und Gabriela wartete ungeduldig auf ihre Eltern. Auf dem Arm hatte sie ihre Schwester und suchte vor dem Haus nach den Eltern.
"Mama und Papa haben diesmal versprochen, mit uns zu feiern", sagte sie zu dem kleinen Mädchen.
Es piepte das Handy und sie setzte die Kleine ab.
" Tut uns leid. Wir müssen leider ein Projekt beenden", schrieb ihr Vater.
Nicht, Frohe Weihnachten oder sowas. Als wäre es ein normaler Arbeitstag. Was aber nicht stimmt. Die Schule hatte geschlossen und die Mitschüler würden nach Weihnachten wieder damit prahlen, wie toll das Weihnachtsfest mit der Familie und Verwandtschaft war. Nur Gabriela würde wieder sagen müssen, dass sie kein Weihnachten feiern würde. 

 
In ihrer Not brachte sie ihre Schwester ins Haus und stellte wie immer den hässlichen Kunststoffbaum auf. Und bereitete etwas Essen zu. Im Radio ließ Weihnachtsmusik laufen und summte dazu.
"Hunger", maulte Henna ganze Zeit.
Sie gab der Kleinen etwas Obst und kochte weiter. Leider war wie immer der Kühlschrank mehr als kahl, weil ihre Eltern mal wieder zu wenig Geld für die Lebensmittel hinterlegt hatten. Davon konnte Gabriela nicht viel kaufen, weil die Preise wegen Weihnachten gestiegen waren. 
Sie machte eine Gemüsesuppe, die nach künstlich schmeckte. Denn Maggi ist nicht gerade sehr geschmackvoll. 
Henna aß sie nur widerwillig und war froh, als sie endlich aus dem Hochstuhl konnte. 
"Geschenkezeit", rief Gabriela.
Für sich hatte sie keine Geschenke geholt, aber für ihre Schwester. Ein paar Spielsachen, die billig und aus Holz waren. Henna freute sich und spielte sofort damit. 
Gabriela setzte sich vor dem Fernseher und schaute Weihnachtsfilme. 


Noch im gleichen Folgejahr nach Weihnachten lernte sie in ihrer Schule den Teenager Justin Vatore kennen. Er war schüchtern und hübsch. Dazu etwas seltsam. Tagsüber ging er nie raus und aß auch nichts. Dafür hatte er Plasmafrüchte und Blutbeutel dabei. Und er mochte ihre Kunst. Er hingegen war schlau und liebte die Psychologie des Menschen. 

Als zu ihm nach Forgotten Hollow fuhr, fühlte sie sich beobachtet. Alle Bewohner dieser Stadt starrten sie an und sie mussten sich beherrschen. 
Caleb Vatore ist Justins Vater, der ihn alleine großzog, nachdem die Mutter abgehauen war. Da die Heimreise zu lange dauern würde, durfte sie dort übernachten. 
Caleb konnte sich einfach nicht beherrschen und schlich sich ins Gästezimmer seines Hauses. Dort lagen sein Sohn und Gabriela schlafend nach einer Runde Sex. Er weckte Gabriela und diese stand unter der Hypnose auf. 
Als sie nackt vor ihm stand, lief er rot an. Seine Schwiegertochter ist eine wunderschöne Südländerin. Er biss ihr in den Hals und saugte vergnügt etwas Blut ab. Als er spürte, dass sie zusammensackte, legte er sie aufs Sofa. Er spürte etwas in der Hose und ließ sie runtergleiten. Während er in seine bewusstlose Schwiegertochter eindrang, ging das Licht an.
"Onkel Caleb, wie kannst du nur sowas tun!", rief sein Neffe Yannik empört.
Justin wurde von dem Geschrei wach und traute seinen Augen nicht. Sein Vater missbrauchte seine Liebste. Caleb zog sich schnell an und wollte abhauen, aber der jüngere Vampir Justin war schneller und beide Männer verfielen in einem Kampf.

Seit Lilith und Jason in die Heimat gegangen waren, war Caleb der Hausherr. Nun machte ihm wirklich sein Sohn Konkurrenz. Und der sonst so schüchterne Teenager war nicht gerade schwach. Er besiegte seinen Vater und bat ihm, das Haus für immer zu verlassen.
Caleb verstand die Welt nicht mehr. Sein Neffe Yannik unterstützte Justin und er zog in der nächsten Nacht aus. 

Tagelang fühlte sich Gabriela krank und merkte, dass sie immer brechen musste, wenn sie normal aß. Die Sonne verbrannte ihre Haut und ihr Hunger verlagerte sich auf etwas anderes. Als sie mal wieder alleine mit ihrer Schwester war, die mittlerweile gealtert war, musste sie sich beherrschen. 
Heulend wählte sie die Nummer von Justin und sagte:
"Liebling, ich will meine Schwester aussaugen. Ihr Blut riecht so köstlich. Was stimmt nicht mit mir?!"
"Du wirst zu einem Vampir. Ich komme und hole dich nach Forgotten Hollow, wo du lernst, mit deinen Kräften umzugehen", sagte er.
Gabriela konnte nur noch schluchzen und legte auf. Justin war sauer auf seinem Vater, der wieder in der Heimat war. Er hat seiner Freundin das Leben zerstört, was sie bisher hatte. 

"Was ist los?", fragte Henna ihre Schwester.
Gabriela wuchsen seltsame Zähne und sie sagte:
"Schließe dich sofort ein, wenn dir nichts passieren soll."
Henna war verwirrt. Warum sollte sie sich in ihr Zimmer einschließen?

Im nächsten Moment spürte sie etwas am Hals und ihr wurde schwarz. Gabriela konnte nicht genug von dem köstlichen Blut bekommen und merkte nicht, dass ihre Schwester in Lebensgefahr war.
"Hör auf!", schrie Justin.
Er ging zu seiner blutverschmierten Freundin und schaute nach der bewusstlosen Henna. Gabriela weinte aufgelöst rum und wusste nicht, was passiert war mit ihr.
"Sie lebt, hat aber einen sehr schwachen Puls", sagte Justin und schaute zu Gabriela.
Beinahe hätte sie ihre Schwester ermordet. Was war nur los mit ihr?

Justin nahm sie an die Hand und sagte:
"Lass uns diese Stadt verlassen. Bei mir wirst du sicher sein."
Justin machte vor, wie man eine Fledermaus wird und Gabriela machte es nach. Beide flogen davon in Richtung Forgotten Hollow.

Gabriela ist selbst als Vamp richtig hübsch.😉


Henna wurde von ihren Eltern gefunden und sofort ein Krankenwagen gerufen. Als der Arzt mitteilte, dass sie blutarm war, schauten sich ihre Eltern verwirrt an. In dem Moment machte es bei ihnen Klick. Gabriela verhielt sich seit einer Weile seltsam. Wie ein Vampir. Aber sie wollten es dem Arzt nicht sagen. Und jetzt war sie fort. Wahrscheinlich wegen den Schock, dass sie sowas tun konnte. Gabrielas Eltern waren traurig und hofften, dass es ihrer Tochter in der neuen Heimat gut geht.




 




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