Kapitel 18

Das Ende von Max Villareal

Nathan

Ich bin von Anfang von den weiblichen Agentinnen umschwärmt worden. In den Pausen saßen nur Frauen am meinen Tisch und die Männer schauten mich giftig an. Sara Braun hielt sich aber immer zurück und ich fand sie ehrlich sehr sexy mit ihrer lebendigen und sportlichen Art. Ich fragte sie, ob sie nicht meine Mitbewohnerin werden möchte. Denn ich hatte nach dem Tod meiner Großeltern und Tante Sierra viel Geld geerbt. Dazu ein leeres Schlafzimmer. Trotz Jerry fühlte sich mein Haus immer leer an. Und sie belebte es. Dafür wurde sie regelmäßig von den Kollegeninnen angemacht und gepeinigt. 


Sara Braun

Meine Vorgeschichte ist nicht so schön. Ich flog aus meinem Elternhaus, weil ich nicht einen Mann heiraten wollte, denn sie für mich rausgesucht hatten. Schon lange wollte ich Agentin werden und begann eine Ausbildung beim FBI. Sie haben eine ehemalige Kaserne bezogen und bilden dort heute Leute aus. Dazu bieten sie Wohnraum für wenig Geld an. Leider sind die Möbel marode und man schläft auf ein Klappbett. Wo man nicht weiß, wer noch dort einst geschlafen hatte. Ich war so froh, als ich endlich aus der Kaserne ziehen konnte und mich im einen teuren Haus wiederfand.

Nate ist ein heißer Feger und ich war von Anfang in ihm verschossen. Ich lernte seinen Hund Jerry kennen, den er seit dem Welpenalter hat. Nach und nach lernte ich Nate näher kennen und fand ihn immer sympathischer. 


Nathan

Nun wohnte ich mit Sara eine Weile zusammen und manchmal war das Schicksal grausam. Einmal waren wir gleichzeitig dick erkältet und hatten hohes Fieber. Leider musste einer mit Jerry raus. In die Winterkälte. Der Spaziergang war mit dem Schwindel und Fieber eine Qual.


Nachmittags schauten wir uns etwas auf Youtube an und ich küsste sie spontan. Das Fieber verstärkte anscheinend meine Spontanetät.


Wir vergnügten uns im Observatorium. Und danach war alles anders. Wir wurden ein Paar.


Sie war danach dummerweise schwanger und unsere Berufspläne schienen sich zu verabschieden. Aber wir mussten eine Lösung finden.


Zwillinge Villareal

Das sind die Kinder von Xena und Max. Beide sind hübsch, aber verdorben. Marius ist der Boss geworden und seine Schwester macht die "Buchhaltung". Sie leben in Oasis Springs, weil man ihr Versteck in Windenburg kannte. Max ist als Boss nicht mehr aktiv.


Windenburg.

Max war schwer krank und sah es als Strafe für seine Taten. Er hatte Agent Grey eine Nachricht zukommen lassen. Seine letzte Nachricht vor dem Ableben. In wenigen Wochen wäre er wegen seiner Erkrankung eh Tod und wollte es vorzeitig beenden. Dazu wollte er von seiner untreuen Frau nichts mehr hören oder sehen. Blanche und Charlie sind definitiv nicht seine Kinder. Er hatte sich nach den Zwillingen sterilisieren lassen. 

Jetzt kämpfte er mit den Treppen seiner alten Grundschule. Seit 15 Jahren stand das Gebäude leer und nach einem Erdbeben war ein Teil eingestürzt. Er wollte da sterben, wo er zum ersten Mal gemordet hatte. Leider war der Trakt eingestürzt. Mit seinen 55 Jahren war er kaputt. Eigentlich kann er nicht laufen und braucht überall Hilfe. Die Krankheit hatte ihm sein schönes Aussehen geraubt. Und die Mobilität. Mit einem Stock kämpfte er sich wackelig die Treppen  zum ersten Stock hoch. Dies war baugleich. Er hörte jede Nacht neuerdings die Schreie seiner Opfer im Traum und sie sagten, bald sei er einer von ihnen. Seine Zeit war gekommen. Wenn man Tote sieht, stirbt man bald, sagte immer seine Oma. 

Er verschnaubte und hörte Schritte hinter sich.
"Hier starb der Junge nicht laut den Unterlagen", sagte Nathan und starrte ihn an.
"Kannst du nicht einem alten Mann helfen und ihm die Treppen hochhelfen?", fragte Max sauer.
Sein Schwager eilte zu ihm und halt ihm die Treppen hoch. Ein alter Holzstuhl stand oben und Nathan half Max sich hinzusetzen. 
"Stelle dir mal vor, wir wären im eingestürzten Trakt und in der Vergangenheit. Hier habe ich meinen ersten Mord begangen. Ich war 6 Jahre alt und hatte erst vor Kurzem meine Mutter beerdigen müssen. Eigenhändig. Wütend bat ich meine Vater, mich auszubilden. Der Junge hieß Karl Brown. War ein kluger und schüchterner Junge, der keine Freunde hatte. Mein Vater zeigte mir, wie man einen Treppensturz zu einem Unfall erklären lassen kann. Also lockte ich ihn hierher und schubste ihn einfach runter. Ich weiß noch, wie bei dem Sturz Knochen brachen. Er lag im eigenen Blut unten und atmete schwer. Sein Blick traf mich. Seine Brille lag kaputt neben ihm. Bevor er nach einem Lehrer rufen konnte, schlug ich ihm mit einem Feuerlöscher den Kopf ein und fühlte mich glücklich dabei. Aber es fehlte was. Es war nicht mein Vater", erzählte Max und musste davon schnaufen.
"Alle glaubten, die Vorfälle in dieser Schule waren  Unfälle und die Familien standen im Regen. Wurden geächtet und als Lügner beschimpft. Viele haben Windenburg verlassen.
Nachdem du weg warst, hast du auf den anderen Schulen weitergemordet. Diese Schule musste dicht machen, weil sie einen schlechten Ruf hatte. Nachdem du gemordet hattest. Davor wollte jeder hier auf die Schule. Habe alte Fotos gefunden und mit den lebenden Angehörigen der Opfer gesprochen. Da strahlte Karl mit dir auf Bildern", erklärte Nathan weiter.
Max schaute auf und sagte:
"Du hast deine Hausaufgaben gemacht. Damals teilte ich dir doch über einen meiner Leute eine Nachricht mit. Heute will ich es einlösen. Und weißt du was, deine schwangere Frau hat durch mir den Vater verloren. Nur sie weiß nichts davon. Bringe es zu Ende und erlöse mich."

Nathan atmete durch und nahm die Waffe von Max entgegen. Sie war alt.
"Damit habe ich DCI Braun getötet vor 20 Jahren. Ich dachte, nur sie wäre dafür würdig", sagte Max.
Nathan spürte die Anwesenheit seiner Eltern und drückten seine Hände mit der entsicherten Waffe runter. Sie schüttelten den Kopf und Nathan sagte:
"Ich würde meine Eltern enttäuschen damit. Mein Zorn ist auch irgendwie erloschen. Ich wollte dich vor Gericht sehen. Aber jetzt. Ich weiß nicht."
Max schaute traurig und sagte nichts. Auf einmal schnallte sein Kopf nach hinten und der Stuhl fiel um. Blut sammelte sich unter ihm und seine Augen waren sofort glasig. So schießen kann nur eine Frau. Seine Partnerin und Freundin. 
"Ich habe alles gehört. Er hat mir meinen Papa genommen und Mama traurig. Bis sie einen anderen Mann fand", weinte Sara und kam hoch.
"Du bist mir gefolgt, oder?", fragte er.
"Nein. Die Seelen haben mich gerufen und gesagt, hier würde ich Antworten finden", erklärte sie.
"Bist du etwa ein Medium?", fragte Nathan verwirrt.
"Seit meiner Geburt kann ich Tote sehen und mit ihnen reden. Jetzt sind hier sehr viele von ihnen, die seine Seele in die Hölle ziehen und so ihre Ruhe finden", sagte sie zitternd.
Sie brach zusammen und Nathan rannte zu ihr. 
"Sie ist erschöpft, mein Sohn. Bringe sie nach Hause", flüsterte seine Mutter ihm ins Ohr.
Er ließ die Waffe fallen und hob seine Partnerin hoch. Vorsichtig ging er zum Wagen und setzte sie auf dem Beifahrersitz. 

In dem Moment schüttelte sich die Erde und die restliche Schule stürzte ein. Flammen kamen aus den Ruinen und Seelen flogen aus den Flammen. Alle Opfer von Max standen vor ihm und sie sagten nur:
"Vielen Dank."
Sie lösten sich auf und er musste weinen. 
"Mama. Papa", wimmerte er.
Sie drückten ihn und weinten auch. Im nächsten Moment waren sie fort und er stand vor den brennenden Ruinen. 
"Es ist vorbei", flüsterte Sara erschöpft und griff nach ihrem Vater.
Dieser gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sie schlief wieder ein.




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kapitel 1

From Rich to Poor

Kapitel 13