Kapitel 12

Neustart mit Belle

Victoria

Hier wohne ich während meines Studiums. Es ist nicht weit vom Vorlesesaal und liegt in der Natur. Mit zwei weiteren Frauen und einem Mann lebe ich in diesem Haus.


Da es gerade Hochsommer ist, ist eine kalte Abkühlung nicht schlecht.


Ich lerne gerne. Vor allem in Gruppen.


Teulia duscht immer im Badeanzug. Falls unser männlicher Mitbewohner reinkommen sollte. Und das macht er gerne, wenn wir Frauen im Bad sind. Wir haben uns schon beschwert, aber nirgends ist ein anderes Bett frei und einfach so kann man ihn nicht aus der Wohngruppe schmeißen. Also müssen wir ihn erdulden. Ich habe auch schnell gemerkt, wie er gerade mich immer schelmisch anlächelt. Und manchmal wie ein Perverser. 


Jeder von uns hat zum Glück ein eigenes Schlafzimmer.


Abends ausgehen ist für mich der Horror. Sofort bin ich von Männern umkreiselt und einige sehen mich wirklich als Freiwild. Sie befummeln mich immer an den Oberschenkeln und wandern Richtung Intimbereich hoch. Natürlich sieht das keiner, weil sie es unterhalb der Theke machen. Das ist so unangenehm. Dann muss ich raus.


Zumindest lassen sie sich mit dem Gaffen und Begrabschen Zeit, wenn ich sowas trage. 


Teulia Tilo ist meine beste Freundin.


Manchmal machen meine Mitbewohner einen Mittagsschlaf.


Meine Mutter macht inzwischen eine Therapie, um die Geschichte mit meinem Erzeuger zu verarbeiten. Und mein Auszug hatte eine gute Wirkung auf sie. Seitdem arbeitet sie erst richtig an ihren Problemen. Zuerst ging sie für wenige Monate in eine stationäre Therapie, weil sich einfach zu viel in ihr angestaut hatte. Wenige Jahre nach der Entlassung nahm sie zum ersten Mal Kontakt seit meinem Auszug auf. Es war seltsam, mit ihr normal zu reden. Es gab keine gewohnten Vorwürfe. Keinen Streit. Mutter erzählt mir, sie macht seit drei Jahren eine ambulante Therapie und besucht eine Selbsthilfegruppe für Opfer von sexuellen Missbrauch. Damals hat sie sie zu früh beendet und war noch nicht bereit, mich aufzuziehen.

Jetzt nähern wir uns langsam wieder an und Belle besucht mich ab und zu auf der Uni. Einmal folgte ihr ein Haushaltshelfer, aber er kam nicht von ihr. Sondern ein Mitbewohner wollte nur mal die Bleibe sauber haben. Teulia hatte den Typen auch nicht bestellt. Meine Mutter freut sich auch, dass ich Freunde auf der Uni habe. Das hätte sie damals wirklich nie gesagt. 


Das Kantinenessen ist nicht mal so schlecht. Viele ekeln sich davor, aber manchmal gibt es richtig teure Gerichte von der Uni gestellt. Wie Lachs in Kräuterkruste und Gemüse. Frisch gekocht.


Mit Mutter war ich letztens sogar mal in eine Karaokebar gegangen. Mir fielen die ganzen nackten Leute bereits am Eingang auf. Da sagte mir meine Mutter, ich solle doch nicht so verklemmt sein. Immerhin ist es eine FKK-Karaokebar. Ich solle doch mal Haut zeigen und mich kleidungstechnisch anpassen. Peinlicherweise zog sich meine hübsche Mutter wirklich aus und gesellte sich zu den anderen Nackten. Ich starb vor Blamage. Beinahe.😳


Und da waren Leute von der Uni noch anwesend. Mutter zog sich zum Glück wieder an, redete aber mit ihnen. 


Ich übte meinen Gesang war nach mehreren Stunden Üben nicht nur heiser, sondern konnte auch Singen.



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