Kapitel 7

Hundeleben

Belle

Ich mag zur ZeIt einfach nicht mit anderen Menschen meinen Lebensraum zu teilen. Es erinnert mich zu sehr an meine Kindheit mit meinen vielen Geschwistern, wo alles immer eng war und wir kaum Geld hatten. Jetzt hatte ich Geld. Nicht nur das Ersparte von meiner Mama. Damals habe ich mir auch einiges erarbeitet. Bereits in der Jugend. Hier und da habe ich Rechner repariert. Sogar in der Schule die Rechner überholt und sie von einem Virus befreit, den der Leiter ohne sein Wissen installiert hatte auf dem Server. Dafür bekam ich einen dicken Scheck vom Ministerium für Bildung. 




Mein Bruder Hänsel fragte mich nach einem Geschenk für Mädchen. Er datete seit einigen Monaten ein Mädchen aus seiner Schule und jetzt wollte er einen großen Schritt gehen und sie zu seiner Freundin machen. Ich dachte mir, er ist zu jung dafür. Immerhin ist er erst 15 Jahre alt. Er ist doch noch ein Kind. Ich riet ihm zu ihren Lieblingsblumen und einer schönen Karte. 




Dann lernte ich für die Uni. Oder versuchte es zumindest.




Und ich wurde schon wieder gestört. Diesmal von Adrien. Er machte sich Sorgen, weil ich noch Jungfrau bin und die einzige ohne eine Liebschaft. Selbst Candy hatte schon den einen oder anderen Mann kennengelernt. Aber mein Leben bestand eher aus Lernen und Arbeiten. Für Romantik ist da keine Zeit.


Ich fühlte mich trotzdem einsam und holte die süße Dakota aus dem Tierheim. Leider wusste ich da noch nicht, wie sie mein Leben umkrempelte.


Dann kam noch Zoey und brachte mir SM-Bücher mit. Und Kamasutra. Ich lief rot vor Scham an. Warum schenkt sie mir Bücher, mit denen ich nichts anfangen kann? Seit wann interessiert es überhaupt meine Familie, dass ich Single und Jungfrau bin? Das ist doch meine Sache. Ich bin dazu gespannt, was sie noch planen, um mich zu verkuppeln.


Dakota

Meine Mama gibt mir immer dieses ekelhafte Dosenfutter und ich muss hungern, wenn sie etwas Leckeres ißt. Wenn ich verhungert Tricks mache, schimpft sie nur immer mit mir. Und meint, ihr Futter macht mich krank. Aber ich will doch unbedingt ihr Futter, was so lecker riecht. 😭 Mein Fraß schmeckt immer ekelhaft und widerlich.


Wenn ich in meinem Pipi spiele und mich darin bade, fleht sie mich ernsthaft auf Knieen an, es zu unterlassen. Wer nimmt die denn ernst? Zumindest bade ich mich darin weiter und ignoriere meine Mama.


Mama gibt mir immer dann Tiefmassagen mit einer Bürste, Seife und Wasser. Es ist so eeeentspannend.


Und dann morgens wieder dieses ausgekotzte Futter. 


Also hinterlasse ich zur Strafe meine Häufchen im Haus und haue ab. In der Hoffnung, dass ich endlich ein leckeres Steak bekomme.


Mama war da und hat anscheinend mein Häufchen weggemacht, bevor sie wieder ging. Ich war so müüüde und musste einfach schlafen. Und auf Mama warten.


Dann war sie wieder da und Mama beachtete mich nicht. Ich bellte mir die Lunge raus und holte die Leine. Sie wechselte in anderer Kleidung und wir rannten ewig durch die Gegend. Mein Lieblingshobby, was leider zu selten ist, weil Mama den ganzen Tag weg ist.


Dann war da dieser komischer Typ. Ich mochte ihn nicht und pinkelte auf seinen Schuh. Er schrie mich an und ich knurrte zurück. Keiner teilt mit mir meine Mama.


Mama füttere mich mal wieder mit Kotze und sie sagte, sie müsse kurz weg. Während ich auf Mama wartete, spielte ich mit meinem Spielzeug. 


Sie kam mit einer Familie zurück und stellte mich vor. Dabei hatten sie diese Yogi. Ich knurrte die Hündin an, weil sie mir meine Mama wegnehmen möchte. 
"Mausi. Leider passt unsere Chemie nicht. Du brauchst viel Auslauf, was ich nicht bieten kann. Familie Kreitz ist jeden Tag stundenlang draußen und macht sehr viel Sport. Sie bieten dir ein besseres zu Hause als ich", erklärte Mama.
Viel draußen? Meine Entscheidung fiel schnell. Diese Frau Kreitz sollte ab sofort meine Mama sein. Ich sprang ihr in die Arme und leckte sie ab.
"Dakota mag Sie wirklich. Ich bin einfach zu eingespannt mit der Uni. Aber Yogi scheint hingegen ein sehr ruhiger Hund zu sein, der nicht viel Sport macht. Kann ich sie behalten? Wir könnten ja einen Hundetausch machen", schlug sie vor.
"Natürlich. Ich kann mit der faulen Yogi nichts anfangen. Dabei war sie als Welpe so hyperaktiv. Aber sie wurde als Erwachsene ein Couchpotato und braucht wenig Bewegung. Sie ist perfekt für sie", sagte meine neue Mama.
Meine alte Mama lächelte und ich wurde von Familie Kreitz adoptiert.

 

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