Kapitel 10

 Robin

Brook zog am Ende bei mir dauerhaft ein und wir wurden ein Paar. Dazu adoptierten wir Dingo Sophie. Sie wurde damals als Welpe aus Australien illegal geschmuggelt und als sie zu groß für den Halter wurde, kam sie ins Tierheim. Damals war sie in einem schlechten Zustand, als wir sie im Tierheim nach einem Aufruf in den Medien besuchten.

Der herzlose Tierhalter hatte das Tier drei Jahre lang im Hinterhof angekettet und schlecht behandelt. Jetzt musste dieser ins Gefängnis, weil er sich die hohe Geldstrafe nicht leisten kann. Dazu muss er immer an einem Bein eine Kette mit Stahlkugel am Ende tragen, damit er fühlt, wie sich das Tier fühlte. 

Beim Gassi gehen oder Joggen werden wir immer angeschaut. Wer hat denn schon einen Dingo als Haustier bei uns?


Als ich mal alleine unterwegs war und im meinem Viertel einen Muffin kaufen wollte, kam ein Mann und nahm meine Hand. Wir setzten uns auf eine Bank und er sagte:

"Ich finde dich total attraktiv. Sollen wir nicht mal ausgehen?"

"Tut mir leid, ich bin bereits vergeben", antwortete ich und haute ab. 

Leider bekomme ich sowas ständig zu hören. Und der Spruch verjagt jeden Verehrer außer Brook, meinem Partner.


Weil die Stadt für einen Dingo nichts ist, zogen wir nach Windenburg und bezogen eine Hochsicherheitsbude. Überall Kameras und Sensoren, damit man den kleinsten Floh mitbekommt, der unerlaubt eindringt.


Die Nachbarn waren etwas komisch, aber ansonsten in Ordnung. 


Und wir haben mehr Platz für einen Spaziergang.


Und wir hatten einen komischen Moment irgendwann. Ein alter Mann starb ernsthaft beim Spannen mit heruntergelassenen Hosen. Und ausgerechnet Sensi musste ihn holen. Das war wirklich seltsam am Ende. Er ist mein Ex, aber ihn interessierte es nicht, dass ich jetzt einen neuen Partner habe. Wobei mein Herz bei Sensis Anblick höher schlug. Das Grab haben wir auf die Klippen verlegt. Dieses Ding wollte ich nicht auf meinem Grundstück haben.


Leider fand mich der Serienmörder und wollte mich umbringen. Zu der Zeit hatten wir Sohn Patrick bekommen und er war noch ein Kleinkind. Ich versteckte mich mit ihm und Sophie und wartete auf der Polizei. Brook hatte Überstunden und war nicht zu Hause. Der Kerl muss uns beobachtet haben und den Alltag von uns beiden. 

Zumindest gab er sich als Polizist aus und erklärte, dass wir einen stummen Alarm hatten bei der Polizei. Der Stille Alarm wurde von Brook eingebaut, falls mal Gefahr droht. Ich erkannte ihn zunächst nicht wieder, aber Sophie knurrte den Typen an und ich bekam ein ungutes Gefühl. Also schlug ich die Türe vor der Nase und er taumelte zurück. Ich verschloss sofort die Türe, nahm meine Handtasche, Hund und Kind und versteckte mich im Geheimraum. Dieser ist gut im Keller versteckt hinter einem Regal, was ich bewegen kann und sich zurückschiebt von alleine, wenn die Türe geschlossen ist. 

Dort wählte ich die Nummer der Polizei und sagte:

"Hier ist Robin Michael. In meinem Haus ist ein gesuchter Serienmörder, der bewaffnet ist. Er hat sich als Polizist verkleidet täuschte einen stummen Alarm vor."

Ich gab ihr meine Adresse durch und sie wollte sofort mehrere Einheiten zu mir schicken. Wir hörten die Türe zersplittern oben und Patrick weinte beinahe. Aber ich konnte ihn beruhigen und Sophie saß wie befohlen vor mir. 

Er rief nach mir und versprach, meinen Jungen zu verschonen, wenn ich mich von ihm ermorden lasse. Aber ich blieb im Versteck und dann verstummte alles. Dann hörte ich mehrere Explosionen und wusste, dass wir im Versteck sicher waren. 

Brook

Ich erhielt einen Anruf im Büro und war sofort unterwegs nach Hause. Der geflohene Ex-Anwalt bedrohte meine Frau und trug eine Polizeiuniform. Dazu waren noch Sophie und Patrick im Haus. Als ich ankam, stand mein Haus in Flammen und ich betete, dass meine Frau so klug war und im Geheimraum war. Dieser ist sogar Feuerfest. Ich wollte damals beim Einrichten der Sicherheit sicher gehen, damit uns nichts passieren kann. Das brachte am Ende nichts. Er hatte den Kabel für den Strom durchtrennt und das Haus einfach abgefackelt. 

Da er als Polizist verkleidet ist und sicher ein Polizist sterben musste dafür, konnte er sich unter die Polizei mischen und entkommen. Aber er glaubt sicher, sie sei mit dem Jungen und dem Hund verstorben. Damit konnte ich etwas anfangen. Eine Tarnung zulegen für meine Frau.

Als ich ankam zum Brand, entdeckte ich aber einen Streifenwagen im Busch versteckt. Mit zwei Polizisten gingen wir hin und schauten uns den Wagen an. Vorsichtig und mit Handschuhen. Im Innenraum war viel Blut und sie riefen sofort ihr Revier an und fragten, wer den Wagen heute hatte zu Lebzeiten. 

Dann durchsuchten wir erstmal den vorderen Teil des Wagens und man sah unmengen von Blut auf den Sitzen. Auf beiden Sitzen. Und zwei Kugeln, die sich im Polster versteckten. Die Polizisten wurden blass und meldeten sofort die Entdeckung. 

Wir öffneten den Kofferraum und fanden zwei Leichen vor. Die Polizisten drehten sich weg und ich sah, dass eine Leiche ohne Uniform war. Der Kerl hat sicher schon längst die Uniform entsorgt, aber ich schlug ihnen vor:

"Macht eine Meldung, dass man nach einem Mann suchen soll, der die Uniform trägt. Und lasst mal alle Mülltonnen in der Umgebung durchsuchen. Vielleicht noch den Wald. Es könnte sein, dass der Mörder die Uniform bereits entsorgt hat."

Widerwillig leiteten sie meine Vorschläge ein und die Feuerwehr holte meine Familie ohne eine Schramme aus dem Haus. Patrick und Robin fielen mir um den Hals und weinten. Sophie strich mir um die Beine. 

Wir zogen nach Henford und Robin nahm eine neue Identität an. Immerhin soll der Verrückte denken, sie sei verstorben. Dafür musste sie aber ihr altes Leben hinter sich lassen und das heißt auch ihre Kanzlei. Das tat ihr am meisten weh, weil sie ihren Job liebte.


Robin

In den folgenden Jahren lebte sich Patrick ein. Und ich musste mich selbst auch anpassen. Da Robin ja Tod war, war ich nur eine einfache Farmerin mit einem Ermittler als Ehemann. Und jeder kennt komischerweise meine Mutter Morgan Henry im Ort. Zumindest die ältere Generation. Und das heißt, dass sie hier damals auch lebte. 

 

Das Landleben ist sehr anstregend. Aber irgendwie fühlt es sich gleichzeitig so entspannend an. Keiner, der etwas von einem will außer den Tieren. 

 

Patrick kümmert sich sogar um die Tiere mit. 

 

"Schatz, sollen wir nicht ein paar schöne Stunden verbringen? Einfach nur zum Spaß? Ich weiß, du willst ein zweites Kind so sehr haben. Aber unter Stress klappt es nicht", schlug Brook vor. 

"Aber ein zweites Kind wäre so toll", antwortete ich und wurde von ihm aufs Bett gezogen. 

Dann küsste er mich und ich schlief mit ihm. 

 

Sophie weiß, woher das Futter kommt.

 

 Selbst auf dem Land wird man angebaggert. Aber hier geht man dezenter vor. 

 

Als ich erneut einen negativen Schwangerschaftstest hatte, brach ich beinahe in Tränen aus. Da kam mein Partner rein und fragte:

"Liebling, schon wieder negativ? Du bist zu sehr angespannt. Vielleicht klappt es ja, wenn du deinen Wunsch ignorierst."

"Aber ich will auf der Stelle schwanger werden. Wenn ich daran denke, dass ich ewig brauchte, um mit Patrick schwanger zu werden. Vielleicht stimmt etwas nicht mit mir. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht", antwortete ich unter Tränen.

"Dann gehen wir morgen zum Arzt und lassen dich mal checken. Vielleicht hast du nur Hormonprobleme oder sowas, was man mit Hilfe wieder einrenken kann", schlug er vor.

Ich nickte zustimmend und küsste ihn. 






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