Kapitel 8

 Ben

 Die Kinder wurden größer und mit der Zeit kam ein eigener, neuer Alltagsrhythmus. Dazu nahm ich eine Stelle als Polizist an.

Noch immer hatten wir Probleme mit wilden Raubtieren. Und unsere Zeit war begrenzt. Denn wenn alle arbeiten ist kaum Zeit für den Hof und die Kinder.


Und wir hatten eine besondere Pflanze im Garten. Sie aß gerne die menschlichen Einbrecher und war so zahm wie ein Hund.


Und Joggen ging ich auch jeden Tag mit unserem Hund. 


Gerade weil sich so viel veränderte hatte und ich kein Interesse mehr an einem Hof besaß, verkaufte ich diesen und zog nach Brindleton Bay in dieses Haus mit Pool. Hier muss man nur den Hund versorgen. Mehr nicht. Und das passt mehr in unserem Alltag als ein Hof, den keiner mehr händeln konnte.


Mit meiner Gigi konnte ich auch endlich mal wieder auf ein Date gehen und unsere Liebe neu entfachen. Durch viele Sachen hatten wir keine Zeit für uns und bei Schulkindern kann man sich mal auch ein paar Stunden eine Auszeit nehmen. 


Und bald würde Hazel auch die Mittelstufe beenden und eine Oberschülerin werden. Mit hoffentlich immer noch gute Noten in allen Fächern. Ich bin ihr Vorbild und sie will auch Polizistin werden. Aber dafür muss man gute Schulnoten haben, Geschicklichkeit, Charisma und Sportlichkeit. 


17 Jahre später

Jodie Henry erbte den Hof von ihren Eltern und ihrer Tante in Henford am Bagley. Mit Ehemann Marvin betreibt sie ihn und verkaufen die Produkte an Kunden auf den Wochenmärkte. Sohn William kommt bald in die Mittelstufe.


Paris lebt mit Ehefrau Maki Michael und Sohn Xenon bei seinem Bruder Ben. Paris arbeitet im Büro und Maki in den Sozialen Medien.

Ben und Gigi sind immer noch ein Paar. Und Ben stieg zum Oberkommissar auf. Sein Bereich ist Mord und Totschlag. Gigi leitet die örtliche Tierklinik. Hazel wurde Polizistin und legt ihr Leben darauf aus. Sie ist asexuell, was bedeutet, dass sie weder auf Männer noch auf Frauen steht. Oder überhaupt Sex will. Eine Beziehung hatte sie noch nie und Kinder will sie nicht bekommen. Noch immer leben sie in Brindleton Bay.


Robin

Ich arbeite in einer Anwaltskanzlei als Assistentin. Leider meint mein Chef, ich solle Arbeit nach Hause nehmen, damit er weniger zu tun hat. Aber gerade läuft es bei ihm beruflich schlecht und er hat kaum Klienten. Also gibt er mir ständig alte Unterlagen zur Digitalisierung mit. 


In meiner kleinen Wohnung in San Myshuno mache ich immer Yoga zur Entspannung. Und zur Beruhigung.


Meine Nachbarn sind etwas verschroben, aber nett.


Natürlich treffe ich mich auch mit Männern. Leider war einer von denen schwul und sagte es ziemlich rasch beim Date. Mehr als Kumpel war für den heißen Kerl nicht drin.


Natürlich redete ich mit meiner engen Freundin über solche Sachen. Ich warf mich sogar regelrecht an den Schwulen ran. Sie lächelte nur und meinte, dann wäre er nicht der Richtige für mich am Ende. 


Leider ist Ben wie ein überbeschützender Vater für mich. Und seine Kontrollen machen mir auch das Leben schwer. Mal ruft er an. Dann schaut er persönlich vorbei. Das ist so stressig. 


Vor ihm meinen heißen Lover zu verstecken ist ziemlich schwer. Sein Aussehen ist sehr markant und nur ich darf ihn ohne seinen Arbeitskleidung sehen. Und in Menschenform. Sensi ist so ein sensibler Mann, der nur Gemüse ißt und freundlich ist. Dazu gut im Bett. 


Leider ist nicht alles in der Großstadt perfekt. 

Schon am ersten Arbeitstag wusste ich, ich hätte lieber einen anderen Anwalt nach meinem Jurastudium aufsuchen sollen. 

In der Pause setzte er sich neben mir und seine Hand rutschte unter meinem Rock.

"Du willst es doch auch", hauchte er mir ins Ohr.

Ich erstarrte und verschüttete "aus Versehen" den heißen Kaffee auf seiner Hose und seinem Hemd. Er schrie auf und ging zurück in sein Büro. Dann sollte ich kommen und seine Wechselkleidung aus dem Kleiderschrank holen. Ich suchte zwischen den schwarzen Anzügen einen schwarzen Anzug raus und kam rein. 

Nackt saß er auf dem Bürostuhl und wies mich an, die Kleidung auf dem Sessel zu legen. Dann sollte ich mich meiner Strumpfhose entledigen. Aber ich weigerte mich und wollte gehen. Er stand auf und drohte mir mit Entlassung, wenn ich nicht das tue, was er mir sagt. 

Mir kamen die Tränen und ich weigerte mich immer noch. Er wurde wütend und warf mich auf dem Schreibtisch, bevor er meine Strumpfhose zerriss und in mir eindrang. Ich weinte bitter und wollte nur noch abhauen. 

Nach diesem Tag kam immer mit Magenschmerzen zur Arbeit und stellte fest, dass er neben mir ein anderes Mädchen eingestellt hatte. Sie strahlte und lobte unseren Chef. Aber ich warnte sie vor seinem Verhalten.

Sie winkte naiv ab und ging in sein Büro, als er sie rief. Raus kam sie verstört und weinte bitter. 

"Hat er es getan?", fragte ich besorgt. 

Sie schüttelte den Kopf und ging zu ihrem Schreibtisch. 

Es dauerte nicht lange und er belästigte mich immer öfters. 

Meinen Brüdern und Hazel fiel meine Veränderung auf.  Ich hatte immer öfters Angstzustände und Angst vor körperlichen Berührungen. Am liebsten wollte ich nicht auffallen. Dazu hatte ich einen Waschzwang entwickelt und reinigte meine Haut sogar blutig. Überall sah man die Abschürfungen vom täglichen Duschen. Denn ich reinigte mich, weil ich mich schmutzig fühle.

"Schwesterherz, wer hat dir was angetan?", sagte Ben scharfsinnig und nahm vorsichtig meine Hände.

"Mein Chef. Bereits am ersten Arbeitstag hat er mich missbraucht und belästigt mich jeden Tag. Sowie meine Kollegin", weinte ich los und fiel ihm um den Hals. 

Ben sah sehr wütend aus und drückte mich an sich. Hazels Blick verdüsterte sich stark und sie wirkte so, als wolle sie dem Kerl eins reinhauen.

"Wir müssen es anzeigen", sagte Paris sauer.

"Aber wir brauchen Beweise. Sonst kommt er davon", schluchzte ich.

"Rede mit deiner Kollegin. Sie hat sicher auch Probleme mit dem Verhalten und wir Cops finden sicher einen Weg, ihn zu stellen", sagte Ben.

Meine Kollegin hatte ebenfalls Angst um ihren Job, aber wollte auch endlich unseren Chef hinter Gittern wissen. 

Als er uns mal wieder rief, saß er nackt auf seinem Stuhl und wollte, dass wir ihn wie immer "verwöhnen". Wir mussten es nur ein letztes Mal machen und danach nie wieder. Nachdem wir aus dem Büro raus waren, stürmten mehrere Polizisten das Büro vom Chef und nahmen ihn so mit, wie weit er wieder angekleidet war.

Wir folgten der Polizei und ich fiel meinem Bruder um den Hals. Mein Chef wurde blass, als sein Vater aus dem Observationswagen kam und sichtlich alles gesehen hatte.

"Du bist eine Schande für unseren Beruf und sowas habe ich jahrelang gedeckt. Wegen dir ist auch meine Karriere gelaufen. Ich muss mich bald vor der Anwaltskammer dazu äußern, warum ich so lange blind war. Diesmal bekommst du deine Strafe. Eine gerechte Strafe. Außerdem bist du für mich als Sohn gestorben", schrie sein Vater ihn an.

Unser Chef hatte Tränen in den Augen, als man ihn mit Handfesseln in den Polizeiwagen packte. 

Wenige Wochen später musste ich neben meiner Kollegin und anderen Opfern gegen ihn aussagen. Insgesamt sagten 40 Frauen gegen ihn aus und das Urteil der Jury sprach Bände. 

Die Anwaltskammer hatte ihm die Lizenz für immer entzogen und er musste für 50 Jahre ins Gefängnis. Sein Vater kam mit einem blauen Auge davon, musste aber in einen anderen Staat gehen und dort von vorne als Anwalt anfangen. Dazu kam die Scheidung von der Ehefrau, die mit beiden Männern seitdem nicht mehr redet oder sehen möchte. Sie übernahm die Kanzlei und ließ ernsthaft alle Möbel austauschen. Denn sie wollte nicht die Spermien vom Ex-Sohn auf den Klamotten haben. 

Ich mache eine Therapie und habe meinen Waschzwang stark reduziert. Weil die neue Chefin mich anflehte zu bleiben, blieb ich. Und sie ist eine gute Chefin im Büro und leitet es auch gut. Dazu sind auch meine Ängste weniger geworden und ich kann wieder lachen. 

Die Kollegin ging nach all dem in eine andere Stadt. Dort hat sie ihre Familie und einen guten Therapeuten gefunden, der mit ihr gegen die Dämonen ankämpft.





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