6 Auszug

Pascal

Ich wollte schon immer nach Windenburg. Bis zur Jugend hatte ich dort mit Mama im einen Ferienhaus immer die Ferien verbracht. Hier ist die Luft sauber und keine Autos. Man hört sogar die Vögel singen, was man in der Stadt nicht mitbekommt. Die größte Überraschung war, als Mama mir das Ferienhaus schenkte. Jetzt, wo sie alleine lebt, will sie auch mal in die Südsee fliegen. Oder in die Berge fahren.

Dingo Spot brachte uns ein Freund aus Australien mit, der Dingos züchtet und an Leute abgibt, die sie als zahme Haustiere halten wollen. Mama dachte lange nach. Er wurde immer größer und die Stadt war nicht geeignet. Wir wurden immer seltsam beäugt, wenn wir mit ihm Gassi gingen. Die Menschen hatten Angst vor ihm und die Eltern hielten ihre Kinder von ihm fern, weil sie ihn für gefährlich halten. Dabei ist er der treueste und liebste Freund, den man haben kann. Er liebt es, gestreichelt zu werden und ist sehr offen für andere Menschen. Also alles andere als böse. Nur weil die Dokus ein falsches Bild von einem Wesen liefern. Meine neuen Nachbarn hingegen sind sehr offen für ihn und streicheln ihn immer, wenn sie ihn sehen.


Spot kommt überall mit. Sogar zum Sport im Stadtpark von Windenburg. Für meinem Job muss ich mich fit halten und ich liebe die frische Luft dabei. Gerade bei Kälte bin ich viel draußen. 


Spot hat leider einen großen Makel. Wenn man nicht das Bad abschließt, folgt er einen bis in die Wanne.


Mama hatte immer einen persönlichen Koch. Als ich anfing, alleine zu leben, musste ich mir alles selber beibringen. Da ein grüner Salat eigentlich geeignet ist für Anfänger, versuchte ich mich zuerst daran. Leider hatte ich am Schluss ein Blutdressing gemischt mit Öl in der Anfangszeit. Und es schmeckte scheußlich. Anscheinend kann man bei sowas Simplen viel falsch machen.


Ich frage mich, warum in dem Club mehr Geister als Menschen waren. Geisternacht war nicht. 


Mama versuchte mich schon länger zu verkuppeln. 
"Schau, da tanzen doch schöne, junge Männer. Vielleicht ist einer für dich dabei. Der vor allem viele Enkel mit dir macht", sagte sie bei einem Clubbesuch.
Ich verdrehte die Augen und antwortete:
"Mama. Ich habe keine Zeit für Männer und Kinder. Das hat doch noch Zeit."
"Hast du nicht. Du bist im besten Alter, Kinder zu kriegen. Immerhin will ich meine Enkel noch mitbekommen und mit ihnen etwas erleben. Wenn du nur an die Arbeit denkst, findest du nie einen Mann, der dich mag", sagte sie eingeschnappt.
Ich vergraule doch immer die Männer, dachte ich. Vielleicht bin ich zu selbstbewusst oder zu stark. Ich hatte viele Dates, die nur das eine wollten. Aber küsste sie immer zum Abschied und ließ sie vor der Türe stehen. Dazu hatten sie wirklich Angst vor Spot, wenn sie ins Haus kamen und er sie umwarf. Sie sahen es als eine Bedrohung und rannten weg.




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