Kapitel 7

Robin

Ich musste schmerzhaft fühlen, wie weit Feinde gehen können. Mein Vater Mirco Ward war ja Promianwalt und hatte einige Leute hart bestrafen lassen. Einer davon war ein Mafiaboss, der seinen prominenten Unterstützer an die Polizei auslieferte. Und dieser lieferte Beweise für eine lebenslange Haft für den Ganoven.

Da mein Vater den Promi vertrat und nur wenige Jahre Haft erreichte, kam der Mafiaboss lebenslang ins Gefängnis. Seine Anhänger waren entsprechend schlecht auf meinem Vater zu sprechen und drohten vor dem Gericht mit Rache. Ich war da noch ein Teenie und nahm die Warnung ernst. Aber mein Vater winkte es ab. Die Ganoven sind nur jetzt sauer. Das legt sich wieder.

Aber die Gauner meinten es ernst. Als wir alle schliefen, brachen sie ins Haus ein. Ich hörte sie und weckte meine Familie. Mama und Papa sagten, ich sollte den kleinen Zane nehmen und uns sicher verstecken. Wenn sie nicht hinschauen, zum Nachbar laufen und die Polizei rufen. Ich nahm meinen Bruder und versteckte uns im einen der größeren Bäder in einer dunklen Ecke. Zane musste ich den Mund zu halten, weil er uns sonst verraten hätte. Sie kamen wirklich ins Bad, sahen uns aber nicht.

Ich hörte sie darüber reden, dass die Kinder nicht da seien. Selbst mir schossen Tränen in den Augen. Ich hörte Mama vor Schmerzen schreien und Papa ums Leben flehen. Ich kletterte zum Balkon rüber und kletterte mit Zane auf dem Rücken auf dem Baum vor unserem Haus. Dann rannte ich zu den Nachbarn und erzählte von dem Einbruch. Die Ehefrau nahm sich sofort meinem Bruder an und der Ehemann holte sein Schrotgewehr. In den Medien ist der Nachbar als Waffennarr bekannt und prahlt gerne mit seiner Sammlung.

Wir sahen einen dicken Lexus wegfahren und dass unser Haus angezündet war. Aus allen Fenstern kam Feuer und der Nachbar rief die Polizei sowie die Feuerwehr. Meine Eltern knieten gefesselt leblos auf der Wiese und hatten einen Kopfschuss. Ich begann zu Weinen. Mamas Kleidung war sogar zerrissen und ich ging von Missbrauch vor dem Tod aus. Das Bild durfte mein Bruder nicht sehen. Er war doch erst 6 Jahre alt. So sollte er seine Eltern nicht in Erinnerung behalten. Mein Nachbar schleifte mich ins Haus und checkte die Überwachungskameras. Zum Glück hatten wir im altem Haus auch welche, die nicht vor Ort sicherten, sondern bei einer Sicherheitsfirma. Ich gab ihm die Nummer von der Sicherheitsfirma und sie wollten die letzten Aufnahmen der Polizei schicken.

Die Feuerwehr löschte das Feuer, aber das Haus musste ich abreißen lassen. Es standen am Schluss nur noch die Mauern. Die Polizei sperrte die ersten Tage das Grundstück meiner Familie ab und meine Familie stimmte zu, dass wir bei meinem Freund leben durften, bis ich alt genug war um alleine zu leben. Mein Bruder und ich wurden einem Psychologen anvertraut, weil das Ereignis ein Trauma zur Folge hatte. Zane weinte die ersten Monate jede Nacht und schrie nach unseren Eltern im Schlaf. Also schlief ich bei ihm im Bett, damit er sich beruhigen konnte.

In den Medien wurde über Papas Tod berichtet. Die Staatsanwaltschaft nannte es einen Verlust und meine Mama wurde als Verlust einer guten Lehrkraft vertreten. Wir erbten viel Geld. Sobald ich 18 Jahre alt war, bekam ich das Sorgerecht für meinen Bruder.

Die Polizei fand den Lexus ausgebrannt wenige Stunden später. Man geht von der Mafia aus. Sie hatten meinem Vater auch gedroht und die Mordmethode passt auch zu ihnen.






Und ich ließ ein neues Haus bauen. Denn mein Bro, also mein bester Schulfreund, sollte nicht ewig mit mir zusammenleben. Und meinem Bruder. Aber er freute sich wiederum darüber und seine Eltern auch. Vor allem hatte man Sorge, dass Zane einen Rückfall erleidet, wenn er wieder aufs Grundstück ziehen muss. Er hatte keine Albträume mehr, aber psychisch war er trotzdem immer noch angeschlagen.


Zane

Hier ist es so langweilig. Man kann nirgends spielen und es gibt keine Kinder in der Nachbarschaft. Dazu ist mein Bruder streng. Zu streng. Ich weiß, er hat Sorge, dass die Mörder unserer Eltern wiederkommen und will mich nur beschützen. Aber ich fühle mich hinter den Mauern mit Strom und Stacheldraht wie ein Gefängnisinsasse.


Robin

Mein Agent meint, ich solle meine Schüchternheit im Privatleben opfern und öfters mal für die Medien Posen. Am besten mit meinem Sixpack. Die Frauen sind total verschossen in mir und er will auch als Image, dass ich ein schüchterner Schönling bin, der keine Beziehung pflegen kann. Tolles Image. 😕 Es ist schon meine Natur. Da verstelle ich mich zumindest nicht.


Meinen Bruder sperre ich zur Sicherheit immer nach der Schule ein. Ich habe Angst, dass die Kriminellen wiederkommen. Zumindest habe ich gelernt, wie man eine Waffe bedient und eine immer zur Hand. Mein Nachbar gab mir eine Waffe aus der Sammlung ab. Dazu habe ich Stacheldraht und Strom zum Schutz bei der Mauer. So schnell dringt keiner bei mir ein.


Alina Schneider ist meine Stalkerin. Alles begann ganz simpel.


Wir gingen aus und hatten guten Sex. Ich erkannte ihr wahres Ich und wollte anschließend keinen Kontakt mehr. Damit begann das Stalking.


Kater Grimm ist unser Haustier. Nur Grimm ist ein Schmusetier und spielt gerne.



Zane

Manchmal ist Asia zu Besuch und spielt mit mir. Sie lenkt mich von der Wut ab, die ich langsam habe. Auf meinem Bruder. Auf die Welt, die zu ungerecht zu mir ist. Ich habe kein richtiges Leben.


Robin

Alina kam irgendwann zu mir und wollte mit mir reden. Aber dann drehte sie sich weg und rannte zur Toilette.
"Ich muss gehen. Anscheinend habe ich etwas Schlechtes gegessen", erklärte sie und ging.


Ich machte anschließend Sport und trainierte Pfunde ab.


Mein letzter Job als Schauspieler war eine Pharmawerbung. Das klingt komisch, aber vor der Kamera bin ich anders.


Unsicherheiten verschwinden in wenigen Sekunden und ich bekam sogar einen fetten Boni. So gut habe ich gespielt.


Mein Bruder hasst mein Essen. Ich weiß, ich kann nicht so gut wie Mama kochen, gebe aber mein Bestes. Dann ißt er lieber Chips oder Schokolade. Das ist auf Dauer doch nicht gesund.


Letzten Abend war ich in der Promibar und machte etwas PR für mich. Dabei entdeckte ich Alina. Sie redete mit einem anderen Promi und als ich kam, wollte sie abhauen. Ich packte sie vorsichtig am Arm und fragte:
"Was ist los mit dir? Du siehst schwanger aus. Kann ich der Vater sein?"
"Lass mich los. Du BIST nicht der Vater. Ich habe einen anderen Mann getroffen inzwischen", sagte sie barsch und haute ab.
Ich folgte ihr und konnte sie vor ihrem Haus stoppen. Was nur wenige Meter von der Bar entfernt ist.
"Sag mir, was Sache ist. Du stalkst mich mich ganze Zeit und dringst immer wieder bei mir ein. Aber bist mindestens im 4. Monat schwanger. Da sieht doch ein Blinder. Zu der Zeit hatten wir noch Sex", sagte ich trocken.
"Na gut. Du bist der Vater. Aber diese Leute da drin sollten das nicht hören. Und dein Agent hat mir viel gezahlt, damit du keine Vaterpflichten zu erfüllen hast. Passt ja nicht in dein Image, Vater zu werden. Außerdem liebe ich dich immer noch über alles. Also lass mich in Ruhe. Vergiss einfach das Kind", sagte sie und verschwand ins Haus.
Ich blieb verdattert zurück und fuhr nach Hause. Ich musste meine Gedanken ordnen.



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