16 Großfamilie

Kathrine

Die Kinder waren im Kleinkindalter sehr anstrengend. Immer wieder waren sie neidisch, wenn einer mehr Aufmerksamkeit hatte.


Je besser sie laufen konnten, desto interessanter wurde mein Kleiderschrank für sie. Don und ich versuchten die Kinder davon fernzuhalten, aber wie Kinder eben sind hören sie nicht auf einem.


Ich bekam mit Don Tochter January. Sie ist so ein braves Kind.


Xavier wurde ein kreatives Kind. Und begann sich für die Schauspielerei zu interessieren.


Leider machten die Kinder immer ihre Spielsachen kaputt und schauten mich dann mit acht Kulleraugen an. Wie sollte man da feststellen, wer es war?


Grant als Kind


Tochter Franzi


Tochter Heather


Baron wurde immer unverschämter. Er dachte, er sei der Chef im Haus.


Wir Erwachsenen gingen öfters aus. Vor allem ist auch endlich J unter der Haube und hat einen Sohn.


Amanda ist mittlerweile erwachsene Malerin und hat sich bei ihren Mobbingopfern persönlich entschuldigt.




Camping von Don mit seiner Klasse, wenige Jahre später

Don hatte schon lange alles für die Klassenfahrt geplant. Es sollte in die Berge gehen, wo die Schüler mal kein Handy haben und in sich gehen sollten. Dazu würden sie keinen Luxus haben wie ein Hotel, sondern im Zelt schlafen. Sich der Natur hingeben. Der gebuchte Führer J. Scott kam eine Woche vor der Fahrt in die Schule und klärte die Schüler über wichtige Regeln in der Natur auf. Sie stöhnten und hörten ihm sicher nicht zu. Das merkte er. Obwohl der letzte Raubtiervorfall einige Jahre zurückliegt, wollte er den Schülern ins Hirn einbrennen, dass sie kein Essen im Zelt haben dürfen. Man würde das Essen für die Klasse in Beuteln und luftdicht verpackt in die Bäume hängen. Sonst kommen Bären und Wölfe, die nicht gerade ungefährlich sind. Don verdrehte die Augen, als sie wieder ihre Handys in der Hand hatten.

Als die Klasse eine Woche später auf dem Campingplatz im Wald waren, fragte einer der Schüler:
"Wo ist die Toilette?"
Scott drückte ihm eine Schaufel sowie eine Rolle Müllbeutel in die Hände und antwortete:
"Du hast dich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet. Buddel ein Loch, worin die Beutel passen und lege einen Beutel rein. Dann hast du deine Toilette. Aber nicht in der Nähe der Zelte wegen dem Geruch."
Die Schüler schauten entsetzt und drehten sich weg, als der eigene Mitschüler nach einem Helfer suchte. Anstatt richtige Toiletten zu haben mussten sie in Löcher pinkeln und groß machen. Einigen drehte sich bei dem Gedanken der Magen um. 

"Wo ist hier eigentlich Empfang? Ich habe keine Balken", motzte die Diva der Klasse.
"Hier gibt es keinen Empfang. Hier gibt es nur uns und die Natur. Höre doch mal den Tieren zu", sagte Don zu ihr.
"Aber das ist nicht spannend", maulte sie und ging in ihr Zelt.


Die Jugendlichen freuten sich langsam mit der handyfreien Zeit an und begannen die Natur wahrzunehmen. 

Nach wenigen Tage wurde alle von einem Schrei geweckt. Alle kamen aus dem Zelt und sahen, wie ein toter Mitschüler von einem Bären in den Wald geschleppt worden ist. In der Nähe knurrten auch Wölfe und näherten sich langsam den Zelten.
"Ich hole die Schusswaffe und ihr bewegt euch vorsichtig zum Reisebus. Darin seid ihr sicher vor den Tieren", sagte Scott.
Don kletterte zum Baum mit dem Essen und begann die Tiere zu füttern. Schmatzend und mit Essen im Maul verschwanden die ersten Bären und Wölfe. 

Aus Panik rannten manche durch die Gegend und wurden von Raubtieren erwischt und Tod in den Wald geschleift. 
Scott entdeckte, dass einige Schüler Essen in den Zelten hatten und so die Raubtiere anlockten. Er hatte die Waffe mit Betäubungspfeilen geladen und zielte auf die Tiere, die gerade erneut Schüler verletzten und essen wollten. Er traf einen Bären, der nicht umkippte, sondern sauer auf ihm zustürmte. Ein Schüler war im Weg und Scott stürzte sich über den Schüler. Der Bär brach ihm das Genick und warf Scotts Leiche in die Büsche. Don fischte aus dem Leichnam die Busschlüssel und versuchte die noch lebenden Schüler zu retten. Er schaffte es, die Türe zu öffnen und die Schüler rannten regelrecht zum Bus.

Das machte wieder die Tiere auf sie aufmerksam und diese schnappten sich bis auf einem Schüler alle. Don schob ihn noch in den Bus und spürte, wie sich etwas in seine Seite und einem Bein verbiss. Und daran riss. Er spürte, wie man aus ihm das Fleisch riss. Er stöhnte vor Schmerzen und konnte sich kaum noch bewegen. Sein Bein fühlte er nicht mal mehr. Er hörte zwei Schüsse und sah seinen Schüler weinend mit der Waffe des toten Führers stehen. Die Tiere rannten weg und einer nahm von Don einen Bein mit. 

Er wurde von dem Schüler in den Bus gezogen und der Schüler machte sofort den Bus dicht. Don wurde vorsichtig auf einem der Sitze gesetzt und der Schüler weinte:
"Ich hätte nie mit meinen Freunden die Würste in die Zelte nehmen sollen. Jetzt sind alle Tod."
Don trübte ein und spürte kaum, wie man ihm Druckverbände verpasste.

Wenige Tage später wunderte sich der Ranger am Parkeingang, dass Dons Klasse noch nicht ausgecheckt hatte. In den Regeln stand, bis 10.00 Uhr den Campingplatz zu räumen und die verpackten Fikalien in den vorgesehenen Müllcontainer zu entsorgen. Es war bereits mittags und er sagte zu seinem Kollegen:
"Ich schaue mal nach der Gruppe. Scott erreiche ich auch nicht. Das macht mir Sorgen."
"Hier. Nimm das Funkgerät mit, damit du mich anfunken kannst, falls etwas nicht stimmt. Ich hoffe, du hast unrecht und alle haben nur die Zeit vergessen", sagte sein Kollege. 
Für alle Fälle nahm er auch eine Schusswaffe mit, falls er hungrigen Raubtieren begegnet. 

Die Sorgen verstärkten sich, als er menschliche, angefressene Körperteile in der Nähe des Platzes fand. Der Schutzduft scheint nicht funktioniert zu haben, den man seit Jahren immer im einen Umkreis des Campingplatzes verteilt. 
Er nahm sein Funkgerät und sagte:
"Hier Hopkins. Raubtiere im verbotenen Gebiet. Zumindest liegen hier Körperteile von Menschen rum."
"Ich leite alles in die Wege. Sei vorsichtig. Sie könnten noch da sein", sagte sein Kollege.
"Verstanden. Suche nach Überlebende", sagte Hopkins und entsicherte seine Waffe.

Vorsichtig näherte er sich dem Campingplatz und musste sich fast übergeben. Überall Leichenteile. Auch von Scott. Der Platz selbst war ein Schlachtfeld und die Tiere anscheinend weg. 
"Hier ist Ranger Hopkins! Lebt noch jemand?", rief er mit der Waffe in der Hand.
Ein Schüler kam aus dem Bus und sah verheult aus. Er zeigte auf dem Bus und sagte:
"Herr Lothario schläft."
Hopkins ging in den Bus und suchte bei Don nach einem Puls. Aber er fand keinen mehr. Er ging zum Schüler und sah bereits seine Unterstützung kommen. Er erzählte, was er bisher gesehen hat. Bewaffnet gingen die Ranger und ein paar Sanitäter in die Büsche rein. 
"Alles wird gut, mein Junge", sagte Hopkins und blieb bei ihm, weil er ihm etwas vertraute.
"Wir hätten nicht die Essensregel brechen sollen. Jetzt lebt keiner mehr. Die Tiere sind über uns hergefallen und haben einen nach dem anderen geholt", schluchzte der Schüler. 
Er drückte den weinenden Schüler an sich und dachte an seinem Kollegen. J. Scott war talentiert und sehr schlau. Nur weil die Jugendlichen nicht zugehört hatten, mussten sie alle sterben. 

Tagelang sammelte man die Überreste der Toten ein und sortierte sie nach DNA. Denn viel war nicht nach dem Festmahl der Tiere übrig. Alles konnten sie auch nicht finden. Manche Teile waren sicher in den Wolfs- und Bärenhöhlen noch zu finden. 

Die schwerste Aufgabe hatte die Schule, die als Erstes kontaktiert wurde. Sie konnte eine Namesliste senden und der Direktor war geschockt. Nur ein Schüler hatte überlebt. Er überlegte sich eine würdige Rede und aktivierte den Lautsprecher:
"Liebe Schüler.
 In den letzten Stunden habe ich erfahren, dass die Klasse von Herrn Lothario beim Ausflug verstorben ist. Ich bitte seine Kinder in mein Büro. Ihr Anderen hat den Rest des Tages frei und gedenkt bitte an eure Mitschüler."
Alle Mitschüler schauten geschockt auf die Kinder von Don und Kathrine, die sofort losheulten. Auch die kleine January war bereits in der Schule. Während alle Mitschüler entsetzt und trauernd um den beliebten Lehrer nach Hause gingen, gingen Dons Kinder mit den Lehrern zum Direktor. 
Vor dem Büro saß eine weinende Kathrine in den Armen ihrers Vaters und ihrer Schwester. Auch Teenie Xavier unterdrückte seinen Kummer nicht und zeigte offen seine Trauer. 
Während Mandy bei den Kindern blieb, ging Kathrine gestützt vom Vater ins Büro. Mit dem Direktor führte sie ein langes Gespräch. Es war zwar erst Montag, aber ihre Kinder waren für den Rest der Woche vom Unterricht befreit, damit die Familie für sich sein kann. Der Sozialarbeiter der Schule bot für die Kinder ein offenes Ohr an, wenn der Kummer sie überkam. 

Dons Überreste wurden in Italien beerdigt. Bei der Beerdigung waren über 150 Personen. In Amerika veranstaltete die Schule auch eine Trauerfeier für die Opfer des Ausflugs.
Der einzige Überlebende kam in eine stationäre Therapie, damit man dieses einschneidende Ereignis verarbeiten kann. Er wechselte auch die Schule nach der Therapie.
Der Naturpark war für wenige Wochen für die Öffentlichkeit geschlossen worden, um zu überlegen, wie man unvorsichtige Camper in Zukunft vor den Raubtieren schützen kann. Dazu musste auch der Reisebus und der Abfall entfernt werden, bevor man den Park wieder öffnet und keine Raubtiere wieder kommen. Alles wurde in der Umgebung des Platzes nach privaten Gegenständen wie Börsen, Schlüssel, Handy usw. abgesucht, damit die Hinterbliebenen zumindest die Sachen zurückbekamen.

 

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