28 Verstoßen

Felia

Die bösartigen Zwillinge waren unzertrennlich. Schon als Kleinkind.


Irgendwann rief mich Young Feng an und lud mich zu einer Party in Windenburg ein. Ich war angeödet von Hausmütterchen sein und wollte mal wieder Spaß haben. Also holte er mich ab und wir landeten im Schloss Windenburg. Dort tranken und feierten wir die ganze Nacht. Sturzbetrunken kletterten wir in einem Busch und rissen uns lustvoll die Kleider vom Leib und wurden intim. Nach dem Akt gingen wir angezogen zur Party zurück und feierten bis 4.00 Uhr morgens. 

Er wollte mich nach Hause fahren. Da wir beide betrunken waren und bestimmt zwei Promille intus hatten, dachten wir nicht an einem Taxi. Auf dem Heimweg Richtung Brindleton Bay gibt es eine Gebirgsstraße, die man nur nüchtern fahren sollte. Ich wurde wach von quietschenden Reifen und merkte, dass wir uns mehrmals überschlugen und die in die Tiefe der Berge stürzten. 

Reaktionen

EILMELDUNG DER BEKANNTE UNTERNEHMER YOUNG FENG KAM IN DEN MORGENSTUNDEN BEI EINEM VERKEHRSUNFALL UMS LEBEN. ER WAR IN BEGLEITUNG EINER ANDEREN FRAU ALS SEINER EHEFRAU UND BETRUNKEN. MEHR INFOS IM LAUFE DES TAGES.

Kam es in den Medien. Youngs Frau warf eine Vase in den teuren Fernseher und wurde entsetzt von den erwachsenen Töchtern angeschaut. 
"So eine Schweinehund. Das geschieht ihm recht", rief sie sauer und zog ihre Jacke an.
"Wo willst du hin, Mama?", fragte eine der Töchter.
"Mich betrinken und anschließend Sex mit einem anderen Mann haben", antwortete Youngs Frau barsch und knallte beim Gehen die Türe.
Die Töchter blieben verstört im Apartment zurück. Ihr Vater war Tod und ihre Mutter war mehr als tobend drauf. Sie überlegten sich schon, was sie sich vom Erbe kaufen. Immerhin wird es demnächst ein schönes Sümmchen zum Ausgeben geben. 

Felia lag eine Woche mit einer leichten Gehirnerschütterung, Prellungen und gebrochenen Rippen im Krankenhaus. Die Stimmung beim Abholen von Yerri war passenderweise mehr als eisig. Er war angepisst von ihrem Verhalten und mehr als sauer. Sein Nebenbuhler ist zwar Tod, aber seine tolle Ehefrau erwartet ein Kind von dem Kerl. Damit kann er einfach nicht leben. Am liebsten würde er sie verlassen und die Kinder mitnehmen. Aber wegen den Kindern will er bei ihr bleiben und so tun, als würde er ihr verzeihen. Felia schaute ihn unschlüssig an und wurde traurig.
"Es tut mir leid. Wir hatten zu viel gebechert und dann ist es einfach passiert", sagte sie unsicher.
"Wenn du dich langweilst, hättest du mir schon was sagen können. Dann wäre ich mit dir ausgegangen. So wie früher", sagte er eisig.
Felia schaute traurig zur Seite und weinte leise vor sich hin. Sie hat alles kaputt gemacht und könnte verstehen, wenn er sie jetzt verlässt.


Felia

Ich schwamm in Gedanken durch meinen Pool und fühlte mich so leer. Yerri redete nicht mehr mit mir und ging mir immer aus dem Weg. Diese Situation war unerträglich.


Mit Britney malte ich viel zusammen.


Auch die tyrannischen Zwillinge malten gerne.


Dann kam die Geburt von Tochter Oracle. Irgendwas stimmte nicht, weil ich nicht mehr aufhören konnte zu bluten. Dann landete ich im OP und mir wurde für immer schwarz. 
Im nächsten Moment stand ich neben den OP-Tisch und sah den alten Lothario. Xavier war wieder ein junger Schönling und er sagte:
"Ich bin hier, um dich bei deinem letzten Schritten in dieser Welt zu begleiten. Als dein Vater soll ich dich an einem Ort bringen, wo du deine Großeltern treffen kannst."
Die Geräte piepten und zeigten einen Herzstillstand an. War ich wirklich Tod? Ich weinte, weil ich meine Mama vermisste. Seit vielen Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen und werde sie nie wieder sehen. 
"Was ist los, mein Kind?", hörte ich eine Frau sagen. 
Sie kam zu mir und streichelte mir den Kopf. 
"Ich bin Kathrine, deine Vorfahrin. Du vermisst sicher deine Mutter, aber sie lebt noch und ist sicher mit ihrer neuen Familie im Meer. Mein Mann Don wartet auf uns da vorne. Es wird Zeit, du musst gehen", sagte die Frau.
Ich wollte zu meinem Kind, aber ich konnte nichts fassen. Zwei Hände zogen mich ins Licht.
"Du kannst von oben aus auf dein Kind wachen. Das habe ich all die Jahre bei euch gemacht", sagte Kathrine.
Sie ließen mich los, weil ich freiwillig mitging. Ich weinte und winkte meinem Körper zu, als ich mich im Licht auflöste.

Oracle

Ich fühlte mich bei meinem Vater und meinem Geschwistern immer unwohl. Sie gaben mir keine Liebe. Wenn es Weihnachten war, vergaß man, mir Geschenke zu kaufen. Mein Geburtstag wurde nie gefeiert, weil meine Schwestern auf dem Friedhof waren und um unsere Mutter weinten. Ich war nur dafür gut, das Haus sauber zu halten und die Wäsche zu waschen. Ich bekam immer nur die Reste auf den Tellern ab und durfte keine neue Kleidung bekommen, weil es noch so viel abgetragene Kleidung gab, in die ich passte. 

Eines Tages war Tante Annabelle zu Besuch und ich hörte einen Streit zwischen ihr und meinem Vater.
"Yerri, wie behandelst du nur das arme Kind?! Sie hat doch keine Eltern mehr und braucht dich", schrie Annabelle sauer. 
"Sie ist NICHT meine Tochter. Sie ist die Tochter eines Toten. Warum muss ich sie eigentlich aufziehen?! Sie ist nur eine Last für mich und den Mädchen. Warum ist sie nicht damals bei dem Unfall auch verstorben wie der verdammte Vater?!", schrie mein Vater laut.
Ich unterdrückte meine Tränen. Ich werde wirklich hier verachtet und gehasst. Ich weiß nicht, was meine leiblichen Eltern getan haben, aber ich bin doch nur ein kleines Mädchen, was keine Schuld hat. 
"Dann nehme ich das arme Kind auf. Hier ist sie doch eh nur das Dienstmädchen und eine Last. Ich kann keine Kinder bekommen wie du und wäre froh darüber, ein Kind zu haben", schrie Annabelle.
Ich rannte leise in mein Zimmer und packte meine wenigen Sachen, die ich besaß. 
"Ist mir schnuppe, wo die Nervensäge lebt. Hauptsache nicht mehr bei mir", sagte Yerri kalt.
Ich kam ins Zimmer mit meine Koffer und fragte nur:
"Wann reisen wir ab?"




Annabelle hat zwei Hunde und gab mir jetzt beim Auszug den Deutschen Spitz Sammy ab. Ich liebte von Anfangan den Kleinen und jetzt gehört er zu mir. Annabelle war wie eine Mutter für mich und brachte mir Kunst bei. Sie wohnt in Windenburg im einen abgelegenen Cottage, wo einst ihre tote Mutter lebte. Für sie als Single optimal, da sie nicht viel Platz braucht und ein Atelier für ihre Kunst hat.


Jetzt habe ich mir ein eigenes zu Hause gegönnt. In der gleichen Stadt. Beim Einzug regnete es in Strömen und ich war komplett durchnässt. Drinnen duschte ich erst und wärmte mich dann mit Essen auf. Sammy gab ich auch etwas Futter und trocknete mit einem Handtuch sein Fell.









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