Kapitel 3

Danielle

Ich war total überrascht von Liliens Geldsegen. Sie erzählte mir, sie hätte im Lotto gewonnen und von Toma das Haus abkaufen können. Sogar der Kredit sei bereits bezahlt. Aber etwas fand ich seltsam. Man hätte doch mitbekommen, wenn sie beim Lotto mitmacht. Immerhin erzählen wir uns alles. 



"Junge, wie war dein erster Schultag?", fragte ich meinen Sohn.
Das Lachen wich aus seinem Gesicht und er erzählte mir traurig:
"Alex wollte mit mir nicht mehr spielen und lieber mit seinen Klassenkameraden zusammen sein. Er meinte sogar, ich wäre ein kleines Kind. Er ein pubertierender Junge. Da liegen Welten dazwischen."
"Eines Tages wird die Freundschaft wie früher sein. Nur in der Schule findet man neue Freunde, die man mag und im gleichen Alter sind. Vielleicht trinkt ihr beide im Erwachsenenalter zusammen in der Kneipe ein Bier und lacht über diese jetzige Zeit.", versuchte ich ihn aufzumuntern.
Er lächelte sofort und war mir dankbar, dass ich ihm zuhörte.



Da wir jetzt ein Kamin haben, gab es im Winter viele Stunden mit einem Buch davor. Dazu etwas Musik.



Drei Tage vor Weihnachten erzählte mir Lilien, dass sie schwanger sei. Ich und erneut Vater. Das freute mich und sie einfach nur. Sebastian nahm es mit gemischten Gefühlen auf, aber wir erklärten ihn, dass er immer stark für sein Geschwisterkind sein muss.



Immer trauriger kam er von der Schule und hatte manchmal kaputte Sachen. Er zog sich sogar zurück. Neuerdings bin ich jetzt beim FBI und wurde sofort geschult, wie man Menschen liest. Und sein Verhalten wies auf Mobbing hin. Nach der Schule geht Sebastian auch in die Theater-AG und mag es eigentlich auch dort. Aber er macht auch immer mehr blau. Also versuchte ich mich mit Kleinigkeiten ihm zu nähern und den Grund zu erforschen. So lange er meinen Verdacht nicht ausspricht, können wir Erwachsenen nicht einschreiten. 



Ralphie tut neuerdings gerne buddeln. 



Dieses Weihnachten war einfach wunderbar. In den Morgenstunden von Weihnachten gebar meine Frau Tochter Johanna. Lilien erzählte mir, dass ihre Mutter Johanna von Mangel war, die mit 17 Jahren verstarb an Weihnachten, nachdem sie Lilien bekam. Symbolisch nannte sie ihre unsere Tochter nun wie ihre Mutter. Ich war von ihrer Herkunft mehr als überrascht. Dass sie aus dem Adel kommt habe ich nicht erwartet. Damit auch Johanna etwas von Weihnachten hat, wurde sie älter gemacht.




In einem Cafe in einer anderen Stadt

Ein Mann überreichte einem anderen Mann einen Umschlag.
"Hier sind die Daten und Bilder, die Sie verlangt haben", sagte der eine Mann.
Der andere öffnete den Umschlag und schien zufrieden. Sein Klient, ein Minister aus einem anderen Land, wollte Infos und Bilder von Lilien Königs Umfeld. 
"Sie ähnelt sehr ihrer Mutter", sagte der Minister gerührt und weinte beinahe.
"Und ich bin zweifacher Großvater. Hier ist Ihr Geld wie besprochen", sagte er weiter und reichte einen Umschlag mit Geld. 
"Werden Sie sich Ihrer Tochter auch zeigen?", fragte der andere Mann.
"In Kürze. Zuerst muss ich noch etwas wichtiges erledigen", erwiderte der Minister und bezahlte die gemeinsame Bestellung mit einem großen Trinkgeld. 
Die Kellnerin bedankte sich und räumte ab. Er ging durch sein braun-graumelliertes, volles Haar und dachte nach.  Lilien hat nicht nur überlebt, sondern auch ein gutes Leben. Eigentlich möchte er sich nicht da einmischen, aber seine Zeit rinnt, da er Todkrank ist und nur noch eine kurze Lebenszeit hat.

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