Kapitel 2

Ins Herz gezockt

Maxime

Inzwischen verdiene ich genug, um mir öfters richtiges Essen zu leisten. Und meine Kochkunst wird langsam besser.


Diese Hippiegitarre habe ich auf dem Flohmarkt geholt. Sie war billig und alt. Dazu waren ein paar Saiten gerissen. Also kaufte ich neue Saiten und bezog sie neu. Seitdem trete ich mit ihr immer auf. Gerade wegen dem Muster hoffe ich auf Touris, die mir Geld zuwerfen. Und ein armer Pantomime erhofft sich auch immer etwas Geld von Touris. 


Leider sind diese Voll.., ich meine netten Menschen, nicht sehr aufmerksam und beachten uns arme Künstler nicht. Oder nur wenige davon. 


Meine Spielerin bezeichnete ernsthaft meine Stimme als ein erkältetes Krächzen. Das ist sowas von einer Lüge. 😫 Inzwischen singe ich zwischen mittelmäßig und gut. Kommt auf die Musikrichtung an.


Meine wenigen Freunde meinten, ich sollte mal einen Agenten finden, der meine Karriere fördert und damit ich regelmäßig Geld verdiene. Meine Stimme ist gut und ist durch dieses Raue besonders. Leider wollten alle eine Demo und viel Geld sehen, bevor sie mich in ihre Kartei aufnehmen. Wie soll ich mir das nur leisten. Ein Clubbesitzer erkannte mich wieder. Anscheinend habe ich damals hier gelebt und bei ihm Schulden weggesungen. Zumindest gefiel ihm meine Stimme und ich habe jetzt einen Job als Clubsängerin. Zwar nur montags bis donnerstags. Nachts. Dafür regelmäßig Geld und muss keine Angst haben zu verhungern. Vielleicht ist es auch der Anfang von einer steilen Karriere. Denn jeder fängt klein an.


Ich muss zugeben, ich habe eine Männerphobie. Den Grund kenne ich nicht. Aber Männer verursachen immer wieder ein ungutes Gefühl in mir, als wäre ich in Gefahr. Vielleicht habe ich vor der Amnesie etwas Schlechtes erlebt, was mein Körper sich gemerkt hat. Natürlich wollte ich nicht für immer Single sein und durchbrach meine Angst. Auf Stinder suchte ich nach einem Mann für eine Nacht. 

Als mich der Fremde zum ersten Mal sah, wurde er rot und verlegen. Er stellte sich höflich als Enrico Traumtänzer vor und wirkte irgendwie charmant. Zumindest stimmte schon mal sein Profilbild in der App. Wir kamen schnell zur Sache und es fühlte sich nicht schlimm an. Obwohl ein Teil von mir sich vor dem Akt fürchtete. Er merkte, dass ich mich unwohl fühlte und fragte, ob wir es nicht lassen sollten. Aber ich bestand darauf, dass wir es tun. Ich wollte keine Angst mehr vor dem Liebesakt haben und keine Angst vor Männer. 


Danach redeten wir noch eine Weile und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Er war so zuvorkommend und schüchtern. Dazu erkundigte er sich, wie es mir mit meiner Krankheit geht. Bisher hat es keiner gemacht. Er ließ seine Privatnummer bei mir und ich gab ihm meine. Bevor er ging, drückte er mich an sich und küsste mich innig. Es fühlte sich so wunderschön an. Dann hatten wir nochmal einen Abschlusssex und er blieb über Nacht.

Ich wachte morgens auf und er war noch da. Vorsichtig strich ich über seinem muskelösen Körper und drückte mich an ihm. Er wurde davon wach und strich mir übers Gesicht, bevor er mich küsste. Dann gaben wir uns in der Dusche hin und ich machte für uns Frühstück. Während ich Pfannkuchen machte, legte er seine Arme um meinen Bauch und küsste mich am Hals. 


Danach kam es öfters zu Dates und Verabredungen. So war es nicht geplant. Ich wollte doch nur eine Nacht mit einem Fremden verbringen. Jetzt bin ich fast mit einem reichen Studenten zusammen, der nur Augen für mich hat. Enrico lebt in Del Sol Valley und ist der berühmte Nachfahre von Dirk Traumtänzer, dem berühmten Gründer einer Modemarke. 


Irgendwie zockte er sich in mein Herz auf der GeekCon. Dieser Nerd suchte dazu immer meine Nähe. Selbst beim Zocken.


Er zeigte auf der fertigen Rakete und fragte mich leise ins Ohr:
"Soll ich dir die Sterne zeigen?"
Ich wurde rot und antwortete:
"Ja. Gerne."
Wir wechselten in Raumanzüge und flogen Richtung Sterne. Als wir im All waren, zog er seinen Anzug aus und sagte:
"Wir haben hier Sauerstoff."
Ich zog auch meinen Anzug aus und er drückte mich an sich. Als er mich küsste, raste mein Herz wie sonst was und ich wollte instinktiv mehr. Wir zogen uns gegenseitig aus und hatten einen besonderen Spaß in der Liebesrakete. 😊 Es war komplett anders als auf der Erde. Irgendwie ohne Anziehungskraft. Außer der besonderen Anziehungskraft zwischen uns beiden.


Irgendwann zogen wir uns an und mussten leider wieder zurück zur Erde. Dieser romantische Moment hätte ruhig noch etwas dauern können. Auf der Erde wechselten wir wieder in die normale Kleidung und schauten zu, wie sich die Stände in Luft auflösten. Auch die Raketen. 

Wie alles begann

Die Eltern von Maxime und Ramon lernten sich in der Schule kennen. Ihre spanische Mutter kam aus einer ärmlichen Fabrikarbeiterfamilie und der Vater aus einem gute Hause. Seine Eltern wollten, dass er sich mit dem Pöbel abgibt, damit er nicht wie sie wird. Eingenommen. Herablassend zu anderen Menschen. 

Beide Kinder spielten immer viel zusammen und lernten auch zusammen. Aus einem unbestimmten Grund wurde sie von seinen Eltern gemocht. Sie war eine hübsche Südländerin mit der Zeit geworden und bewies Klugheit, die ihre Eltern nicht fördern konnten. Seine Eltern suchten bereits eine passende Schwiegertochter. Warum also nicht die Sandkastenfreundin?

Als diese mit ihren Eltern vor seiner Familie saß, waren alle angespannt. Ihre Eltern waren darüber geschockt, dass man ausgerechnet den Kindern keine Wahl ließ. Dafür würden seine Eltern sorgen, dass man eine bessere Anstellung woanders findet. Ihre Eltern waren im einen inneren Kampf. Ein besserer Job oder das Glück der Tochter. Das Geld lockte mehr und sie versprachen ihre Tochter dem Sandkastenfreund. Beide Jugendliche fielen aus allen Wolken. Wie konnte man das eigene Kind für einen guten Job verkaufen?

Beide heirateten mit 16 Jahren. Wie versprochen bekamen ihre Eltern einen guten Job bei einem Freund der Schwiegereltern. Mit 19 Jahren kam Ramon zur Welt. Drei Jahre später ihre Tochter.



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