Kapitel 9

Perfekte Familie

Erasmus

Ich habe drei tolle Kinder. Die Töchter Gabriela und Vanilla. Sowie Sohn Will. Gabriela ist inzwischen 17 Jahre alt und denkt darüber nach, bald auf die Uni zu gehen. Wie schnell mein kleines Baby erwachsen geworden ist.😭 Warum müssen Kinder nur älter werden? Es fühlt sich so an, als hätte ich noch gestern ihre Windeln gewechselt. Jetzt ist sie eine wunderschöne Frau mit vielen Verehrern.
Will und Vanilla sind Zwillinge, die ich mit meiner Ehefrau Iris habe. 


Wir waren so eine tolle Familie. Meine Frau liebe ich abgöttisch und meine Kinder werden einfach zu schnell groß. Dieses Bild, wo wir alle zusammen sind, ändert sich bald. Gabriela hatte eine Zusage von einer Kochschule im Ausland, wo sie Kochkunst studieren möchte. 


Essen gehen war sehr anstrengend. Wir älteren plauderten viel, ich hatte ein Auge auf die Männer, die ganze Zeit meine hübsche Tochter angafften und sie um ein Date baten. Die Kleinen langweilten sich zu Tode und wurden unangenehm kreativ. Woher die Sachen zum Verteilen auf dem Boden hatten wusste ich nicht. Es war nur sehr peinlich. Bei Gabriela setzt auch seit einer Weile mein Beschützerinstinkt ein. Ich will mein Mädchen ernsthaft vor der Männerwelt schützen. Aber ihr gefällt es, wenn sich Männer um sie sammeln und anhimmeln. Sogar in der Schule.


Iris

"Mama, ich brauche Hilfe", maulen ständig die Zwillinge.
Selbst, wenn ich mich offentsichtlich vom Lernen für die Uni ausruhe.
"Kinder, könnt ihr nicht fünf Minuten warten und Mama sich ausruhen lassen?", maule ich dann immer zurück.
"Nein. Wir brauchen jetzt deine Hilfe", maulen sie zurück. 
Gabriela tat dann so, als wäre sie beschäftigt mit der Schule. Wobei sie es auch war. Leider war sie immer schneller fertig als ihre Geschwister und zögerte jedes Mal absichtlich die Fertigstellung der Projekte hinaus. Mein Mann ist immer wieder unterwegs und hat Gespräche mit Kunden. Also kann er mir da auch nicht wirklich helfen. Und ich kann mich nicht dreiteilen.




Manchmal kamen dann noch die Nachbarn vorbei und brachten jedes Mal Kalua-Schwein mit. Jetzt hieß es vierteilen. Ich begann meine maulenden Kinder zu ignorieren und kümmerte mich freundlich um die Nachbarn. Sie haben auch Kinder und kennen dieses Problem. Aber ihre Kinder sind bereits Teenager und ihr Sohn ist in Gabriela verschossen. 

Ich bin Vegetarier und esse nur das Essen aus unserem Garten. Aus Höflichkeit nahm ich dann doch ein Teller von den netten von Steins und übergab mich, wenn sie nach Hause gingen. Ins Nachbarhaus. Können sie nicht mal etwas aus Gemüse mitbringen, was hier gängig ist? Gabriela hat sich schon lange die Küche gekrallt und allen verboten zu Kochen. Immerhin wollte sie auf ihrer Kochschule etwas Basiswissen mitbringen und das forderte auch ihre Kochschule. Sie kocht nur vegetarisch. Wenn wir Essen gehen, bestellt sich meine Familie einheimische Fleischgerichte. Ich eher Gemüsegerichte. So haben wir das Problem mit Fleischesser und mir gelöst. 


Manchmal haben wir Einbrecher, die nichts stehlen, aber im Schlafzimmer von uns Sex haben. Jedes Mal muss ich die Paare rausschmeißen und das Bettzeug wechseln. Dann haben wir die Erfindung des Abschließen entdeckt. Seitdem kam keiner mehr ungewollt ins Haus.


Ich verprügel auch immer so ein junges Mädchen, was uns ständig bespannt. Privatsphäre kennt sie wirklich nicht und gafft immer durch die Fenster. Wenn sie mich bereits sieht und ich sie, rennt sie inzwischen von alleine weg.


Ich unterbrach für viele Jahre die Uni, weil meine Eltern es so wollten. Sie waren Magier und lebten mit mir in Glimmerbrooke. Aber ich träumte seit Jahren davon, am Meer zu leben. Vor allem, weil ich kein Magier bin. Nach Papas Tod beichtete mir meine Mutter, dass sie mit einem Menschen eine Affäre hatte in der Ehekrise und dabei entstand ich. Da ich aber wie sie aussah, dachten alle, ich wäre eine Magierin. Aber es fiel früh auf, dass ich kein Talent für Magie habe und immer schlecht im Fach Magie war. Ich glaube, von da an wusste Mama, dass ich ein Mensch war. Da Magie in der Menschenwelt unwichtig ist, ist es nicht schlimm. Jetzt begann ich wieder mit der Uni. Auch wenn ich im Biologiekurs einer der ältesten Studenten bin. Sogar ein Senior hat sich als Student in meinem Kurs verirrt.


Gabriela zog wie geplant aus. Wir waren alle traurig darüber. Vor allem Erasmus. Er hatte sie seit sie ein Baby viele Jahre ohne Mutter erzogen und die Mutter von Gabriela zeigt inzwischen Null Interesse an ihr. Ich war so froh, dass sie mich als ihre Mama angenommen hatte, bevor ich überhaupt ihren Vater heiratete. Es hätte auch anders laufen können. Wir hatten schlimme und gute Zeiten. Wie jede andere Familie. Und nun ist eins unserer Kinder flügge. Natürlich haben wir Angst, dass ihr etwas passieren kann im Ausland. Aber Gabriela versprach, mit uns Kontakt zu halten. Notfalls über Skype. 


Erasmus

Wir haben ein neues Haus auf dem gleichen Grundstück. Aus einem traurigen Grund. Ein geldgeiler Makler hatte uns damals verschwiegen, dass das Haus teilweise Einsturzgefährdet war. Das alte Haus. Auch wenn es von einem Promi war, der vor 200 Jahren lebte. Das Holz war marode, vor allem die Stelzen. 

Einmal erhielt auf dem Heimweg von einem Kundentermin einen Anruf vom örtlichen Krankenhaus. Die Zwillinge lagen verletzt auf der Kinderstation, weil der Boden im ersten Stock nachgab, als sie zusammen spielten. Sie stürzten ins Erdgeschoss und da knackte der Boden bereits auch noch. Irgendwie schaffte Will seine bewusstlose Schwester auf die Treppe, bevor der Boden vor der Treppe einbrach. Er schrieb SOS und hing es an Justices Halsband. Sie rannte zu den Nachbarn und machte sich bemerkbar. Die von Steins lassen die Nachricht und eilten zu unserem Haus. Sie sahen durch die Türe, dass Boden fehlte und die Kinder auf der Treppe waren. Vanilla dabei bewusstlos. 

Justice bekam viele Leckerlis von mir und Iris sowie ganz viel Kuscheln. Sie hat den Kindern das Leben gerettet. Was für eine tapfere und kluge Katze.😊

Dazu beauftragten wir Gutachter und Handwerker. Man konnte das Haus wieder etwas stabil machen, aber einen Sturm könnte es nicht mehr überleben. Es war Herbst und Sturmzeit. Also keine gute Kombi. Zwei Wochen nach der Renovierung kam ein schwerer Sturm.

Justice weckte Iris und mich. Mit Kratzen, Beißen und regelrechtes Heulen. Müde schauten wir auf die Uhr und merkten, wie das Bett anfing nach links zu Rutschen. Wir schnappten uns alles, was ins Inventar passte, die Kinder, Justice, die flauschige Heldin und den Schlüssel zum Bungalow von Onkel Ramon. Wir kamen zeitig aus dem einstürzenden Haus und retteten uns ins kleine Bungalow von Ramon. Dort verschanzten wir uns und schliefen schnell vor Schreck ein. Am nächsten Morgen kamen wir raus und sahen das Ende vom alten Haus. Ein Teil unserer Möbel lag zerstört am Strand und vom Haus hatte nur der Garten überlebt. Aus welchem Grund auch immer. Unsere Kinder begannen zu Weinen und Justice war erneut eine wortwörtliche Heldin. Wir hätten in den Trümmern sein können oder ertrunken, wenn sie uns nicht geweckt hätte. 

Ich rief Onkel Ramon an und fragte ihn, ob wir sein Bungalow bewohnen dürften, bis das neue Haus steht. Er bejahte. Die kaputte Einrichtung kam auf dem Müll. Und wir mussten alles neu planen. Wir trauten dem alten Holz nicht und bauten ein komplett neues Haus aus neuem Holz. Dazu gab es eine neue Einrichtung. Die Versicherung zahlte nicht viel und ich hatte zur Zeit weniger Geld verdient. Also mussten wir etwas Sparen.

 

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