Kapitel 4

Kind des Todes

Maxime

Inzwischen hatte ich einen gutbezahlten Job als Sängerin und reiste durchs Land. 


Auch meine Wohnung in San Myshuno ist nicht mehr die schäbige Variante wie vorher.


In den Karaokebars werde ich immer erkannt und Fans lauschen meiner Musik.


Ich habe seeehr viele Verehrer. Selbst der Sensenmann ist einer davon. Er fragte mich sogar nach einem Date. Und ich war sofort verliebt ihn ihm. Unter seiner Kutte verbirgt sich ein sportlicher Sim, der nicht hässlich ist. Nachdem wir intim waren, erschrak er und zog wieder die Kutte an. 
"Ich finde dich so heiß, aber ich will dir nicht antun, meine Gefährtin zu werden. Es ist nicht ungefährlich und Angehörige könnten dir schaden. Dabei würde ich dich so gerne näher kennenlernen und zu meiner Frau machen. Aber deine Sicherheit ist mir viel wichtiger. Bitte verzeih mir", sagte er traurig.
Ich lag nackt im Brunnen und musste weinen. So ein Ende vom Date habe ich nicht erwartet. Er stand auf mich eindeutig, konnte aber wegen der Arbeit nicht zu mir stehen. Anscheinend werde ich nie heiraten. Oder den perfekten Mann für mich finden.


Dann kam wieder Enrico Traumtänzer in mein Leben. Nach einigen spontanen Treffen wurden wir wieder intim. Nur Xena stand im Weg. Ich erzählte ihm alles. Wie sie mich und Zoe bedroht hatte mit einem Messer. Er erzählte mir, dass damals hin und wieder Liebhaberinnen verstorben seien und Xena ihn entlastete. Konnte eine Frau sowas wirklich tun? Eine Ex war sogar schwanger und ihr wurde nach dem Tod das Kind rausgeschnitten und neben ihr gelegt. Wir mussten die Polizei einweihen. Aber er wollte es alleine mit Xena klären. Ich machte mir echte Sorgen, dass auch er sterben könnte. 


Leider war ich erneut schwanger und da ich zwei Männer zur gleichen Zeit in mir drin hatte, fiel die mögliche Vaterwahl nicht schwer. 


Tochter Aura war von Anfang mit einer unheimlichen Energie umgeben. Nicht wie bei Zoe damals, die ein Alien ist. Etwas unheilvolles umgibt Aura. Da kann nur der Sensenmann der Vater sein. 
(Aura hat als Emotion wütend: Ich träume von einem bösen Mann. Warum tue ich das? Da Enrico nicht böse ist, kann nur einer gemeint sein.)


Haushalt Traumtänzer

Enrico

Ich konnte es nicht fassen, was mir Maxime beichtete. Meine Ehefrau soll eine Mörderin sein und sie sowie Zoe bedroht haben?! Maxime wollte zur Polizei, aber ich wollte die Sache mit Xena persönlich klären. War sie all die Jahre wirklich die Freundin, wie sie sich ausgab oder hatte die eine getötete Exfreundin recht und warnte mich vor ihr? War ich wirklich so blind für ihr wahres Ich?

Zu Hause aßen beide in Ruhe zu Abend und ich schickte Zoe in ihr Zimmer. Was jetzt kommen sollte war nichts für Kinderohren. 

Ich schrie Xena an und beschuldigte sie des mehrfachen Mordes.
"Du gehörst nur mir. Alleine mir. Glaubst du, ich habe nicht gemerkt, wie du mit dieser Kuh wieder zusammen bist?!", schrie sie mich an.
"Die Frauen mussten sterben. Sie haben dich mir weggenommen und ich liebte dich doch seit dem Sandkasten. Sie standen im Weg. Vor allem diese Schwangere. Du hättest sie sicher geheiratet. Das hätte ich nie geduldet."
Mir gefror das Blut in den Adern. Xena ist wahnsinnig. Sie ist eine Yandere. Besessen von mir. Dann hatte Maxime recht. Ich wollte nur noch mein Kind schnappen und das Haus verlassen, damit wir sicher vor ihr sind. 

Als ich in der Türe war, hörte ich komische Geräusche und drehte mich um. Xena stürzte mit einem Messer in meine Richtung und stach mir mehrmals in der Brust, bevor ich reagieren konnte. Danach wurde mir schwarz.


Xena

Er ist Tod. Endlich ist er meins. Mein Eigentum. Mit einer Säge entfernte ich seinen Kopf und legte diesen in eine Sporttasche. Ich ging zu seinem Wagen und fuhr davon. 


Zoe

Ich hörte Geschrei und schlich mich nach unten. Als die böse Stiefmutter wegfuhr, kam ich aus meinem Versteck und sah Papa schlafend auf dem Boden. Um ihm herum war überall Tomatensaft und ich versuchte ihn zu wecken. Aber Papa fehlte etwas. Sein Kopf war abgefallen. Ich stand nur noch auf und rannte zu den Nachbarn. Dort erzählte ich, dass meine böse Stiefmutter Papa wehgetan hat und sein Kopf abgefallen sei. Sie hielten sich den Mund zu und brachten mich in ihr Haus. 

Kurz darauf kamen nette Polizisten und sie hörten sich meine Geschichte an. Danach kam ein netter Arzt und eine Frau vom Jugendamt. Sie redeten lange mit mir und so langsam war mir klar, dass Papa nie wieder aufwacht. Viele Autos parkten vor Papas Haus und die nette Polizei sprach mit den Nachbarn. 
"Wo wollte die böse Frau hin?", fragte mich die Frau vom Jugendamt.
"Zu meiner Mama. Sie sagte zu sich, sie müsse ihr etwas zeigen", antwortete ich schluchzend.

 Maxime

Ich erhielt einen Anruf von der Polizei, als er bei mir klingelte. Sie wollten mir etwas wichtiges sagen, als ich die Türe öffnete und Xena vor mir sah. Über ihrer Schulter hing eine Sporttasche und sie sagte:
"Ich muss dir was zeigen."
Sie kramte in der Tasche rum und holte etwas Rundes raus. Als ich Enricos Kopf erkannte, ließ ich entsetzt das Handy fallen und hörte die Polizei etwas rufen. Ich war vor Schock regelrecht verstummt und sah erst jetzt, dass sie ein Messer aus der Tasche fischte. 
Ich fiel zurück und flehte um mein Leben. Diese Frau ist doch irre! Dann stand Aura vor mir.
"Du Mama nicht wehtun", sagte sie entschlossen und strahlte etwas Bedrohliches aus.
Xena lachte nur böse und schob Aura zur Seite. Diese wurde sauer und im nächsten Moment flog Xena aus dem Fenster. Ich rannte zum kaputten Fenster und sah sie leblos auf dem Boden liegen. Meine Kleine hatte sich anscheinend wieder beruhigt und jetzt wusste ich, was sie war. Eine Todbringerin. Ich fiel auf die Knie. Von unten hörte ich ein Gemurmel und sah Blaulicht. 

Die Polizei war anscheinend alamiert, als ich nicht mehr antwortete. Zumindest war sie nur eine Minute nach Xenas Flugstunde da. Ich stand auf wackeligen Beinen auf und schleppte mich zur Türe.
"Wurden Sie von Frau Yones verletzt?", fragte der Polizist.
"Nein. Es ist nur der Schock. Wie geht es meiner Tochter in Del Sol Valley?", antwortete ich.
"Soweit gut. Sie konnte sich vor ihrer Stiefmutter verstecken und rannte zu den Nachbarn, nachdem diese weg war", sagte der Polizist.
Er schaute auf Enricos Kopf und schüttelte seinen eigenen Kopf.
"Die Kollegen aus Del Sol Valley haben uns alamiert, nachdem sie den Leichenfund machten. Drüben werden bereits die Überwachungskameras überprüft. Anscheinend hat sie bereits mehrere Morde begangen. Leider kann sie sich nicht mehr äußern. Lebendig sieht anders aus", sagte er und zeigte Richtung Fenster.
Aura stand im Wohnzimmer und hörte zu. Erst jetzt bemerkten wir sie. 
"Sie hatten echt Glück. Wie ist die Mörderin von der Türe zum Fenster gekommen? Das ist ein gutes Stück?", fragte dieser.
"Wir hatten einen Kampf und dann stürzte sie unglücklich", antwortete ich.
Die Wahrheit hätte man mir nie geglaubt. 
"Weil es Notwehr war, wird eh nicht ermittelt gegen Sie. Seien Sie froh, dass Sie noch leben und sich um Ihre Kinder kümmern können", sagte dieser. 
Ich zog mir meine Alltagssachen an und brachte Aura ins Kinderzimmer. Der Polizist nahm das Messer und den Kopf, um die Sachen in die Sporttasche zu stecken. Keiner sollte sehen, wie krank die Tote wirklich war.

Und ich? Ich muss damit leben, dass meine erste Liebe Tod ist und zwei Kinder habe. Es ist furchtbar. Sensi wird sicher Interesse an seiner Tochter haben. Gerade nach der Aktion. 

Es sind bereits drei Monate vergangen. Ich erbte alles von Enrico und machte eine würdige Beerdigung. Er liegt im Familiengrab der Traumtänzer. Ich vermisse ihn, bleibe aber für meine Kinder stark. In dieser Wohnung will ich nicht bleiben oder in seinem Haus leben. Ich werde für uns ein Haus in einer anderen Stadt suchen, wo wir alles verarbeiten können und die Albträume enden.



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