Kapitel 10

 Yasmin

Ich passte mit den Wochen auf dem Hof die Klamotten an. Schicke Designermode ist einfach nicht für Landwirtschaft geeignet. Man kann es nicht beschädigen, weil man sonst dem Geld nachheult. Sportliche Sachen sind bequem, praktisch und können auch ein Loch haben, wenn man mal was passiert.

Die Tiere begannen mich mehr zu mögen.


Wildtiere sind meine größte Sorge. Die Kaninchen klauen mein Gemüse und die Füchse meine Hühner. Obwohl sie eingemauert sind. 


Ich ließ einen Umbau machen, damit ich mehr Pflanzen anbauen kann.


"Guten Tag, können Sie mir etwas von allen Gemüse- und Obstsorten auf dem Stand einpacken?", fragte ich die Verkäuferin im Stand. 

"Natürlich. Sie müssen mir nur sagen, wie viel Sie von etwas wollen", antwortete die Dame und packte alles nach meinem Wunsch ein.

Und es war eine bunte Mischung von allem. Am Ende zahlte ich 500 Simleons für alles und schleppte alles nach Hause, um es teilweise anzubauen und teilweise zu lagern. Und mageres Fleisch war auch dabei.


Ein Fuchs rannte während eines Gewitters in mein Haus und suchte ernsthaft Schutz vor dem Wetter. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Da  das Tier nichts kaputt machte, gab ich ihm etwas Essen und Wasser. Am nächsten Morgen fand ich ein Geschenk vor meiner Türe und das Tier war fort.


Im Sommer hing ich meine Wäsche sehr viel auf die Leine. Natürliche Trocknung. 


Meine Mutter kam hoch motiviert vorbei und sagte:

"Verkauf die Bruchbude und die Viecher und ziehe nach Del Sol Valley. Jetzt wirst du wirklich Model. Ein Agent will dich unter Vertrag nehmen. Aber dafür musst du dieses furchtbare Leben aufgeben und nur unterschreiben."

"Ich bleibe hier. Modeln hasse ich einfach und liebe das friedliche Landleben mit den Tieren", sagte ich empört.

Innerlich freute ich mich darüber, meiner Mutter das sagen zu können. Früher wäre ich einfach mitgekommen und hätte diese schreckliche Prozedur ohne Murren erduldet.

"Aber Kind. Hier ist es so furchtbar langweilig und so schmutzig", sagte Mama enttäuscht.

"Und wer lebte früher auf einem Pferdehof in einem noch kleineren Kaff?", fragte ich barsch und verletzte meine Mutter absichtlich.

Sie schwieg und sagte nichts mehr. Sondern ging stumm nach Hause.

"Ich will doch nur das Beste für dich. Und das ist ein Leben wie ich es führe", sagte sie noch erklärend.

Jetzt taten mir meine Worte echt leid, aber sie hat es mal wieder übertrieben mit ihrem Lebenskontrollwahn. 


Ich lernte sogar meine Tante kennen. Sie lebt nur einen Ort weiter in Appaloosa Plains. Sie erzählte mir  von ihrem alten Leben als Model. Und von ihrer krankhaften Essstörung in der Jugend. Aber als sie schwanger wurde und ein Kind von einem One-Night-Stand bekam, wollte sie keiner buchen und sie beendete ihre Modekarriere. Und wegen ihrem Kind wollte sie gesund leben mit einem gesunden Gewicht. Stattdessen fand sie Freude an Pferden und begann mit ihnen zu leben und zu arbeiten. 

Heute hat sie eine normale Figur und schämt sich dafür, wie sie damals mit meiner Mutter geredet hatte. Und meine Mutter erinnert sie etwas an meine Großeltern. Sie hatten damals bereits das ganze Leben meiner Tante von kleinauf vorgeplant und es verlief gut bis zum ersten Kind. 

Für meine Mutter hatten sie wirklich vorgeplant, dass sie in einer Pommesbude arbeitet bis ins Alter. Aber sie haute ab und begann ein eigenes Leben mit Ruhm. Oma und Opa waren eifersüchtig auf sie, weil sie erfolgreicher war als ihre Eltern zu deren Lebzeiten. 

Meine Tante hat sich sogar bei meiner Mutter entschuldigt, aber diese wollte es nicht hören. Der Ruhm hatte sie einfach zu sehr verändert mit der Zeit, ohne dass sie es merkte. Sie wollte ihr den Neffen und die Nichte vorstellen. Aber Mama lehnt ihre Familie ab. Dabei sind beide nette Erwachsene, die die Farm von meiner Tante leiten. Einer macht den Bürokram und einer den Rest. 


 

 

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