Kapitel 6

Monty

Dieses Gesicht habe ich nicht durch einen Unfall bekommen, sondern durch eine Durchgeknallte. Meine Liebschaften heirateten mit der Monaten andere Männer und zogen weg. Nur mit dem Alien Diva lief es anders. Wir trafen uns öfters und hatten keinen Sex.

Aber unter meinen Abgelehnten war eine Frau, die sich Yandere nennt. Bereits in der Schule hatte ich angefangen, Frauen abzuschleppen. Damals eher Mitschülerinnen. Und eine Referentin war dabei. Zumindest gab es eine Mitschülerin, die ein Nein nicht verstand. Immer folgte sie mir sogar bis aufs Klo, hinterließ Liebesbotschaften auf meinem Schultisch oder auf meinen Wechselschuhen. Brachte mir täglich Bentos mit und versah sie mit einem Herzchen. Immer stand Yandere auf einer herzförmigen Karte. 

Und ich fühlte mich leicht gestalkt. Natürlich spielten es die Lehrer runter und meinten, ich bilde es mir ein, dass mir jemand sogar bis ins Haus folgt. Denn mir wurden teilweise Bilder geschickt, wo ich schlief, mich umzog oder duschte. Als wäre jemand im Haus. Das verriet der Winkel der Bilder. Und es verschwanden immer wieder Klamotten wie eine Jeans, Unterwäsche usw.. Sogar Haare wurden mir im Schlaf abgeschnitten. Wenn das kein Stalker ist, wer sollte es sonst sein?

Eine Mordserie erschütterte auch seit Jahren Mt. Komorebi. Immer wieder verschwanden Schülerinnen während des Unterrichts oder in den Pausen spurlos und wurden Tage später brutal ermordet auf dem Schulgelände gefunden. Manche wurden sogar nach der letzten Stunde ermordet aufgefunden. 

Einen Mord behielt ich in Erinnerung, weil er wie ein Selbstmord aussah. Nach der letzten Stunde kamen panische Schreie aus dem Haupteingang der Schule und Schüler suchten nach einem Lehrer. Es dauerte nicht lange und Gaffer hatten sich entsetzt um die Leiche versammelt. Sie machten eiskalt Bilder und Videos, damit man sie auf den Sozialen Medien teilen konnten. Aber der Direktor drohte allen mit einem Rausschmiss, wenn man nicht die Aufnahmen löscht. Voller Panik löschten die Gaffer die Aufnahmen sogar vom Smartphone. Aber wer weiß, wer bereits die Bilder und Videos gesehen und runtergeladen hatte. 😞 Die Tote hatte noch nach dem Tod die letzte Würde verloren. Für immer.

Es sah so aus, als hätte sie sich erhängt, aber man sah Folterspuren und Fesselspuren. Dazu war sie entkleidet und blutet wirklich überall. Jemand hatte sie sehr ausgiebig gefoltert, als Unterricht war. Alleine der Gedanke, dass ein Schüler sowas kann erschrak alle. Alle wurden nervös, als ihnen klar war, dass es jemand aus der Schule war. Die Tore waren geschlossen und keiner konnte rein von Außerhalb. Der Täter könnte sogar die beste Freundin sein. Die langen blonden Haare der Toten lagen auf dem Boden. Und ausgerechnet ihre Schwester erkannte sie.

"Es ist Yumi. Meine Yumi", weinte diese los und fiel ihrer Freundin in die Arme. 

Die Polizei vernahm uns alle bis in den Abend und alle hatten ein Alibi. Sogar die Lehrer und Referenten. Die Familie der Toten war gelähmt innerlich. Aber wer ist nun der Täter gewesen, wenn alle ein Alibi haben?

Nur wenige Tage später starb die Schwester der Toten ebenfalls grausam auf dem Schulgelände. Angeblich ist sie vom Dach gesprungen und hinterließ neben ihren Schuhen einen Abschiedsbrief. Hier kommt das Aber. Es war nicht ihre Schrift und sie wies Folterverletzungen wie die Schwester auf. Da war klar, dass sie das eigentliche Opfer sein sollte und nicht ihre Schwester, die ihr sehr ähnlich sah zu Lebzeiten. Die  Eltern zogen mit ihrem Baby weg, weil sie Angst hatten, es könnte auch sterben. 

Hier hatten mal wieder alle ein Alibi. Mich überkam ein ungutes Gefühl. Ich berichtete meinem Vater davon, dass alle Toten mit mir im Bett waren. Außer eine, der verwechselt worden ist. Ich zeigte ihm die Geschenke von der Stalkerin und er nahm es ernst im Gegensatz zur Polizei und Schule. 

Wer unschuldige Mädchen tötet tötet irgendwann seine Obsession. Und ausgerechnet ich war die Obsession sehr offensichtlich. Sofort bauftragte er eine Sicherheitsfirma, unser Haus immer zu überwachen und vor allem die zu finden, die mir schaden will eines Tages. 

Leider kam erst jetzt, zwei Jahre nach Schulende, die letzte Phase. Nach einem Barbesuch kam ich betrunken nach Hause und sicherte überall mein Haus. Da überall, sogar in den intimen Räumen, Kameras waren, fühlte ich mich sicher. Zu sicher. Ich sicherte sogar mein Haus, wenn ich ging. Also könnte doch nichts passieren. Und der Alarm, der mehrfach durch Sensoren und Alarmknöpfen vorhanden ist, sollte mit der Sicherheitsfirma verbunden sein.

Irgendwie hatte Yandere alle Sicherheitsvorkehrungen umgangen und schlug mich in der Küche nieder. Ich wachte nackt und gefesselt im Bett auf. Dazu dröhnte mein Kopf und ich schmeckte Blut im Mund. Sie nahm ein Messer und begann, im meinem Gesicht zu schneiden. Durch einen Knebel konnte ich nicht laut schreien, als sie mein Gesicht regelrecht zerstörte. Die Schmerzen waren unerträglich und ich wollte nur noch sterben. Sie lachte nur amüsiert bei meiner Panik und meinte, ich gehöre nun für immer ihr. 

Dann stach sie mir mehrmals in den Oberkörper und Schmerzen durchfluteten mich. Ich wollte Blut spucken, aber der Knebel verhinderte es. Also nahm sie es raus und ich konnte das Blut ablassen. Dann ging sie und mir wurde schwarz vor Augen. Ich dachte, endlich wäre ich tot. Aber ich wachte am nächsten Tag geflickt auf und sie folterte mich schon wieder. Stundenlang. Mir fehlte die Kraft, mich zu wehren und weinte sogar bitter. 

"Du bist ja langweilig. Ich dachte, du freust dich länger", sagte sie und packte alles ein.

Dann stach sie wieder mehrmals auf mich ein und ich stellte mich tot. Sie verließ über das Fenster das Schlafzimmer und ich konnte geschwächt und verletzt den Alarmknopf neben einer der gefesselten Hand auslösen. Im Bettgestell wollte ich auch haben, falls mal was passiert. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich war in der Zwischenwelt.

"Junge, du musst noch leben. Deine Zeit ist noch nicht da", sagte Papa und streichelte meinen Kopf. 

"Er hat wieder stärkeren Puls und atmet. Schnell in den OP", schrie eine Stimme.

Ich sah nur Lichter, die vorübergingen, bevor mir wieder schwarz wurde. Leute redeten auf mich ein und baten mich durchzuhalten.

 Als Nächstes wachte ich auf der Intensivstation auf und Diva saß neben mir. Sie sah verheult aus und rief nach einem Arzt, als ihre Hände drückte. Beide besprachen etwas und sie wirkte erleichtert. 

"Du bist seit zwei Wochen im Koma. Die Ärzte konnten dich nur sehr schwer retten. Ich wurde angerufen, weil sie meine Nummer auf deinem Smartphone als Notfallkontakt hatten. Sofort reist ich nach Japan, um bei dir zu sein und wohne zur Zeit in einer Pension", sagte sie.

Ich wollte etwas sagen, aber es kam nur ein Krächzen raus. 

"Wenn sich Ihr Zustand verbessert, entfernen wir den Schlauch aus dem Hals und die Stimme kommt dann langsam wieder", sagte der Arzt.

Die Apparate um mir piepsten und machten mich nervös. 

"Leider ist Täterin nicht gefunden worden. Sie musste wissen, wo die Kameras und Sensoren sind. Denn ihr Gesicht ist nirgends komplett zu sehen auf den Aufnahmen", sagte Diva beunruhigt.

Das machte mich nervös. 

Meine Psyche hat sich davon nicht erholt und mein Gesicht sieht jetzt so aus. Aber ich lebe und werde das Leben neu nutzen. Etwas Sinnvolles suchen. Ich bat die Sicherheitsfirma, die Sicherheit im Haus unbemerkt neu zu justieren, falls die Irre wiederkommt. Aber sie kam nicht mehr wieder.


Shiba Inu Peaches ist auch eingezogen. Sie ist mir Treu ergeben und ein Hund gibt mir auch ein Gefühl von Sicherheit, wenn die Technik versagen sollte. Erneut. Ich habe ihr beigebracht, von keinem ein Leckerli oder Essen anzunehmen. Außer mir und vom Tierarzt natürlich. 


Wir beide machen alles zusammen.


Natürlich habe ich auch einen Wunsch: Das ich endlich die perfekte Frau finde.


Mit Diva ging ich weiterhin aus und genoß die Zeit mir ihr. Sie war sogar im Krankenhaus immer an meiner Seite. Vielleicht habe ich sogar die perfekte Frau gefunden, ohne es zu merken. Ich wurde so glücklich in ihrer Gegenwart und mein Herz erfreute sich.


Also gingen wir aus und die Dates liefen gut. 


Am Ende wurden wir ein Paar und ich zog zu ihr. Mit Mt. Komorebi wollte ich abschließen und mit meiner Herzensdame zusammen sein.

 


 



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

From Rich to Poor

Tag 39 und Tag 40 - Urlaub

Kapitel 5