Kapitel 4

 Pedro Daniels

Mein Heiratsantrag sollte so perfekt sein nach der Geburt der Kinder. Also übte ich sehr lange vor dem Spiegel und trainierte viel. Ich wollte den Antrag in Granity Falls machen. Dort soll es irgendwo ein Wasserfall geben. Also muss ich so fit wie möglich sein. Am Ende heirateten wir auf Sulani mit meiner Familie und ihre Familie wurde nicht eingeladen.

Meine Schwester Romina heiratete inzwischen ihre Jugendliebe und beide sind glücklich. Er studiert und sie geht immer feiern. Zwei totale Gegensätze. 


Fans lungern auch immer vor unserem Haus rum. Natürlich posieren wir für sie und geben Autogramme. Else ist international unterwegs, während ich eher im Land bei den Kindern bleibe. Wir sind Megastars im Modelbereich und bleiben trotzdem bodenständig. Dank Papa. Er sorgt immer dafür, dass wir zurück auf dem Boden der Tatsachen kommen. 


Unsere Babys Yasmin und Vivien waren damals so süß als Babys. Leider werden Kinder immer so schnell groß. 


Sie kamen irgendwann im Schulalter an und suchten sich neue Freunde und neue Hobbys. Bis dahin waren beide Mädchen unzertrennlich. Aber seit sie in der Schule sind, leben sie sich langsam auseinander. Beide Mädchen entwickeln unterschiedliche Hobbys, trotzdem halten sie wie früher zusammen und verteidigen sich, wenn Gefahr droht. 


Aber uns ereilte auch ein schlimmes Schicksal. Keine Sorge. Meine Ehe mit Else läuft perfekt und alle sind glücklich. Aber einer fehlt bei uns Haus. Monty. Vor 7 Jahren wurde er von Cristobal entführt und seitdem gibt es keine Spur von Beiden. Da war Monty gerade 11 Jahre alt. 

Meine Frau zerbrach beinahe daran und sucht immer noch nach ihm. Obwohl es kaum Hoffnung gibt, ihn noch zu finden. Cristobal war sicher schlau genug, alle Spuren zu verwischen.

Monty

Ich kam damals mit meinem Papa Cristobal und meiner Mama Vang Fujiwara nach Japan. Vor sieben Jahren genau genommen. 

Aber in den Bergen wurde ich nur wenige Wochen später von einer Lawine erwischt und schwer verletzt. Ich überlebte und mein Körper heilte. Aber mein Leben vor Japan ist ausgelöscht. Der Arzt meinte noch, meine Erinnerungen kommen in den folgenden Wochen wieder. Aber sie kamen nicht. 

Cristobal stellte sich als mein Vater vor und Vang als meine Mutter. Deshalb wurden sie meine Eltern innerlich. Sie gaben mir in den letzten Jahren sehr viel Liebe und meine dauerhafte Amnesie störte keinen. Aber dieses Topmodel Else Daniels fühlt sich vertraut an. Auch ihr Mann Pedro. Warum weiß ich nicht.

Vor einer Woche gingen beide nach Peru, weil er dort etwas erkunden wollte. 

"Papa, dort im Busch ist es gefährlich", sagte ich noch besorgt.

"Junge, wir können schon auf uns aufpassen", sagte er noch. 

 Dann reisten sie ab.  Jetzt sollte ich nach Peru reisen und freute mich auf ein Wiedersehen mit ihnen.


Nur einen Tag später saß ich am Bett von meinem Vater im Krankenhaus. Er war mit Mama im Busch verunglückt und zwei Touristen aus China fanden sie verletzt zwischen den Pflanzen vor. 

Mama war bereits verblutet und verstorben, aber Papa atmete noch schwach und hatte trotz schweren Blutverlust noch Puls. 

Jetzt lag er im Sterben, weil sich seine Verletzungen infiziert hatten und die Organe versagten. Dazu hatte er schweres Fieber über 43 Grad. Es steht also sehr schlecht um ihn. Die Sachen von meinen Eltern brachte ich vom Hotel in mein Mietshaus, damit sie keiner klaut oder etwas entwendet wird. 

Zum Glück hatte man ihnen keine Wertsachen gestohlen, als sie bewusstlos waren. Warum beide halb tot im Busch lagen können mir nicht mal die Polizei oder Naturschützer sagen. Sie wurden regelrecht gefoltert und dann zum Sterben liegen gelassen. Und die Polizei hat keine Spur, wer es war und warum.

"Monty", stöhnte mein Vater schwach.

Ich drückte seine Hand und sagte:

"Papa. Ich bin hier."

Er schaute mich an und sagte schnaufend:

"Ich habe vor sieben Jahren einen großen Fehler gemacht. Dich deiner leiblichen Mutter geraubt, weil sie mich dich nicht sehen lassen wollte. Ich war so verzweifelt und wusste keinen anderen Ausweg mehr."

Ich schwieg über das Geständnis. Vang war also nicht meine Mutter. Nur meine Stiefmutter. 

"Wie ist ihr Name?", bohrte ich nach. 

Die Maschinen schlugen auf einmal Alarm und er sagte sterbend:

"E. E. El......"

Danach schlug sein Herz nicht mehr. Ich hielt weinend seine Hand und wurde von einer Schwester rausgebracht. Nach 10 Minuten kam der Arzt und teilte mir seinen Beileid mit. Ich wusste nicht, wie ich fühlen sollte. Mein leiblicher Vater hatte mich als Kind entführt und jetzt erfahre ich nie, wie meine Mutter heißt. Der Unfall damals spielte beiden sicher in die Karten und die nutzten es aus. Ich fühlte mich betrogen. Verraten. Traurig. Wütend. Es gibt keine Worte dafür. 



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