Kapitel 15

 Ivy

Ich wollte mich mit Agnes Knautschgesicht anfreunden. Die alte Frau tat mir richtig leid. 

"Junge Dame, können Sie für mich die junge Dame in dem Stand ausschimpfen?", fragte Agnes freundlich und rieb sich die Hände.

Ich winkte die Verkäuferin zu mir und schimpfte sie aus.

"Was habe ich denn gemacht? Nicht mal die alte Hexe da vorne würde mich so ausschimpfen", sagte sie verteidigend. 

Agnes grinste böse und rieb sich noch mehr die Hände. Hat mich die Alte etwa reingelegt?


Und natürlich hatte ich mal wieder Besuch von Geistern. Leider mögen sie anscheinend den Bürgermeister nicht wirklich und griffen ihn an. Aber Guidry kam auch noch vorbei und war zumindest freundlich gesinnt. Wir setzten uns in die Küche und der Bürgermeister begann zu reden:

"Frau Grusel, Ihre Kochkunst hat sich hier im Ort rumgesprochen und alle schwärmen davon. In wenigen Tagen habe ich hohen Besuch und möchte regionales Essen präsentieren. Frisch gekocht mit Waren aus der Gegend. Daher würde ich Sie bitten, ein Mehrgängemenü zu erstellen für 10 Personen. Darunter sind auch bekannte Vegetarier. Daran sollten Sie auch denken. Natürlich entlohne ich Sie für den Aufwand."

Ich war so sprachlos. Für den Bürgermeister sollte ich der Caterer sein. 

"Aber ich habe keine Erfahrung in diesem Bereich. Bisher habe ich nur für mich gekocht und meinem Stand auf dem Markt", sagte ich besorgt.

"Keine Sorge. Ich habe schon mal Ihr Essen probiert und wollte mehr davon haben. Die Vorspeise sollte leicht und klein sein, damit noch die Hauptmahlzeit reinkommt. Für den Empfang will ich nichts Besonderes. Es soll die Leute nur heiß aufs Essen machen. Vier Leute sind Vegetarier und wollen auch entsprechend kein Fleisch essen. Nicht mal die Soße von Fleisch. Was Sie kochen überlasse ich Ihnen. Ich liebe Überraschungen. Als Dessert wünsche ich mir etwas fruchtiges, falls noch Platz im Magen ist. Hahaha. Nach dem Dessert soll noch ein süßes Getränk mit Snacks sein", erklärte er mir und schrieb mir nochmal alles auf auf einem Blatt. 

Vorräte habe ich genügend. Und die Getränke müsste ich besorgen.

"Soll ich nur aufwärmen oder vor Ort frisch Kochen?", fragte ich.

"Vor Ort. Ich habe eine riesige Küche in meiner Villa", sagte er und ging.

Jetzt hatte ich ernsthaft einen Cateringauftrag angenommen. Ich studierte meine Vorräte und machte mir Gedanken, was zum Essen passen könnte. Also ging ich zum Weinhandel und holte mir beim Kauf Beratung der Weine, nachdem ich mein Programm hatte. Die Getränke wurden angepasst und das alles konnte ich sogar noch in Rechnung stellen.

Das war mein Plan, womit der Bürgermeister einverstanden war:

Aperitiv: Käse mit Obst auf einem Zahnstocher, dazu Orangensaft und Sekt

Vorspeise: Gemischter Salat mit gebratener Hühnerbrust oder Käse aus der Region, dazu frischer Saft aus der Saftpresse

Hauptgang nicht Vegi: Cottagesteak medium mit Gemüse und Soße

Hauptgang Vegi: Bunte Gemüsespagetti mit Tomatensoße

Getränk: halbtrockner Wein oder alkoholfreie Getränke

Dessert: Drachenfrucht- und Granatapfelsorbet mit Obstsoße

Getränk: lieblicher Wein oder alkoholfreie Getränke

Nachgang: Verschiedenes Obst 

Getränk: lieblicher Wein oder alkoholfreie Getränke

Dann kam schon der Tag und ich musste einige Stunden vor Beginn des Termins ankommen. Zunächst musste ich mich in der Küche zurechtfinden und fing an, meine Arbeit zu machen. Die Besucher verlangten sogar einen Nachschlag von meinem Essen und die Getränke passten auch. Die Butler brachten den Gästen die Sachen und der Koch vom Bürgermeister half mir wo er konnte. Manchmal wollten die Vegis sogar die Beilage von dem normalen Hauptgang probieren. 

Zwei von den Besuchern tranken keinen Alkohol. Zum Glück dachte ich auch daran, Cola und sowas zu kaufen. 

Mit dem Koch habe ich mehrere Teller mit geschnittenen Obst bedeckt. Mit Geschnitten meine ich in Rosenform und sowas. Alles, was ich mit hatte, war weggegangen und ich fiel erschöpft ins Bett. Der Bürgermeister zahlte mir eine vierstellige Summe für den Aufwand. 

Ich sollte mit dem Koch sogar an dem Abend irgendwann mal aus der Küche und in den Esssaal. Die Augenpaare musterten mich und bedankten sich fürs köstliche Essen. Sowas Leckeres haben sie schon lange nicht mehr gehabt. Mehr als ein leises Danke bekam ich vor lauter Aufregung nicht raus. 


Von Yutaka wurde ich schwanger und ich musste mir Gedanken machen, wie ich nun den Hof manage. Meine Kochkunst sprach sich nach dem Abend rum und ich habe öfters Aufträge für Catering. Wie soll ich nun das alles hinbekommen mit Kind?

 

Ich bat, dass Yutaka mein fester Freund wird. Er willigte nach Nachdenken ein. Damals wollte er doch so sehr mein Freund sein und jetzt hat er die Chance und zögert. Vielleicht fühlte er sich von seiner Vaterschaft und meiner Anfrage ja überfordert?

 

Er zog ein und half mir auf dem Hof.

 

Yutaka

Ich wusste nicht, dass Ivy so eine heiße, ältere Schwester hat. Hinter ihrem Rücken musste ich sie einfach anbaggern und hoffen, dass ich sie ins Bett bekomme. Aber diese Fee war davon nicht begeistert. Stattdessen ohrfeigte sie mich und verließ den Raum. Und sie meinte, sie sei glücklich liiert.

 

Ivy machte zum Glück die Bienen gesund. Sie hatten Milben und waren aggro. Ich hatte keinen Bock auf wütende Bienen oder deren Stiche. 

 

Ivy

Fee kam empört auf mich zu und erzählte, was Yutaka gemacht hatte. Dann erziehe ich lieber ein Kind alleine als mit diesem Kerl. Nur wie trenne ich mich von ihm, ohne dass er Schmerzen dabei hat?


Dann kamen auch noch andere Leute vorbei und ich kochte für uns etwas. Hannah war mich ganze Zeit am Anflirten und hatte nur Augen für mich. Wenn ich sie anschaute, wurde sie rot. Vielleicht bildete ich es mir, aber steht sie auf mich?


Ich trennte mich sanft von Yutaka und ihn juckte das nicht mal wirklich. Er hatte schon längst ein Auge auf meine Schwester geworfen und wollte sich eh trennen. Ich seufzte und versuchte ihm klar zu machen, dass sie kein Interesse hegt an ihm. Aber er verstand es nicht. Mit seinem Geld zog er aus. 

 

Als Temperence auftauchte, sagte Guidry nur, es sei seine Ex und er kann mir nicht helfen. Aber er schenkte mir eine komische Tonpuppe und diese verjagte sie. Wenn sie so wütend ist, muss einiges passiert sein. 

 

Hannah bot an, bei mir einzuziehen und sich um den Garten zu kümmern. Natürlich nahm ich das Angebot in meiner Lage an.



 

 

 

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