Kapitel 2

 Rückkehr nach Hause (Willow Creek)

Mit der Zeit kam Cody in eine neue Familie. Er ist ein Teenie aktuell.

Auch Ash fand eine neue Familie. 


Faith blieb bis zu ihren  18. Geburtstag im Heim und zog unter Tränen aus. Sie hatte Uschi und ihre Familie ins Herz geschlossen. Betreuerin Uschi hatte einen Nachbarn des Heims geheiratet und durfte erstmal weiterhin als Betreuerin arbeiten. Aber dann wurde sie schwanger und sah sich überfordert mit so viel Verantwortung. Immerhin wollte sie ihr Kind nicht gefährden. 

Also übergab sie an eine neue Leitung ihre Schützlinge und konnte sich nach der Geburt des eigenen Kindes der Familie widmen. Die neue Betreuerin war strenger, aber überwiegend freundlich zu den Kindern. Faith tat sich anfangs mit der Situation schwer, eine neue Ansprechpartnerin zu haben. Die anderen Kinder waren anfangs auch misstrauisch, aber die neue Leitung erarbeitete sich langsam das Vertrauen der Schützlinge. 

Damals wurde Faith nach dem Tod der Mutter ihr Besitz auf sie überschrieben. Das heißt Haus und Geld. Und ihre Mutter hatte viel angespart. Aber Faith durfte als Kind nicht ans Geld ran. Jetzt mit 18 Jahren hatte sie Rücklagen und ein Dach überm Kopf. Obwohl ihr etwas unbehaglich war dabei, das Haus nur zu betreten. Etwas in ihr rebellierte. All die Erinnerungen an früher und an den Tod ihrer Mutter kamen wieder hoch. Aber das Haus verkaufen kam für sie auch nicht in Frage. Dort lebten bereits die Vorfahren und sie wollte dort die nächste Generation aufziehen. 


Aus dem kleinen Mädchen war eine schöne Frau geworden. Eine junge Künstlerin. Aber die damaligen Ereignisse haben sie niemals losgelassen. Manchmal träumt sie davon, wie ihre Mutter als Zombie nach ihr greift und schreit vor Schmerzen, während sie selbst noch ein kleines Mädchen ist. 


Die ersten Nächte im elterlichen Haus waren komisch für Faith. Sie träumte von alten Erinnerungen, bevor ihr Vater ein Alkoholiker wurde. Und manchmal fühlte sie sich beobachtet im Traum und eine Kälte füllte den Raum. Als wäre etwas oder jemand auch im gleichen Raum.


Natürlich war sie nicht alleine. Seit dem Tod ihrer Mutter ist es ein Geisterhaus und einige Geister leben in dem Haus. Bisher aber unbemerkt von der Nachbarschaft. Aber warum sind sie auf einmal so aktiv, seit sie in dem Haus lebt?


Manchmal wacht sie nachts auf und hat totale Panik. Fast jede Nacht weint eine Frauenstimme und schreit nach Hilfe. Als würde ihre Mutter noch da sein und selbst im Tode um ihr Leben flehen.


Dann sucht sie Schutz unter der Bettdecke. Aber ob das wirklich hilft?


Eine alte Nachbarin nahm wenige Tage nach ihrem Einzug ihre Hände in die eigenen Hände und sagte:

"Paige. Endlich bist du wieder ein Mensch. Seit Jahren sehe ich dich jede Nacht als Geist im Haus wandern und suchst nach Faith. Ich hoffe, du findest sie eines Tages wieder."

Ihr Enkel trennte beide Frauen und Faith schaute die Alte erstaunt an.

"Sagten Sie gerade, dass meine Mutter immer noch im Haus lebt und nach mir sucht?", erwiderte sie nach wenigen Schockminuten.

"Ja. Jede Nacht. Ich höre ihre Schreie und ihr Weinen jede Nacht. Ich bin alt, aber nicht taub oder blind. Einen Moment lang hielt ich dich für sie. Entschuldigung. Aber du siehst wie deine Mutter aus. So wunderschön und reinherzig. Leider war sie damals mit dem Ekel verheiratet", sagte die Alte.

Faith wurde nachdenklich. Wie soll sie nun mit ihrer Mutter reden, wenn sie noch als Geist im Haus gefangen ist?

 

 


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