Kapitel 6

 Das Meer ruft nach mir

Vivien

Wir mussten uns erst an die Mode vor Ort gewöhnen. Und für viele Bewohner waren es Bademode oder Sommerkleider im ganzen Jahr. Sie schauten uns an, wenn wir in Jeans rumliefen. Oder Pullover bei 33 Grad und mehr. Nach spätestens einem Hitzeschock haben wir aber unsere Lektion gelernt und die Mode gewechselt. 

Ich brachte zum Leid meiner Geschwister immer wieder Kerle mit, die nur ein Sexabenteuer wollten. Manche der Männer blieben ihnen sogar in Erinnerung. Wie Marvin Charm. Der Typ ist so ein Arsch wie mein Vater und tat nach dem Sex so, als wäre nie was passiert. Mir war es egal, aber ich spürte, dass gerade Xanten eine Vaterfigur suchte in seinem Alter. 


Wes und ich wechseln uns immer beim Kochen ab. Xanten durfte als Kind andere Sachen machen wie Müll rausbringen. Oder den Tisch abräumen. Weil er in einem Alter war, wo er noch nicht mit Chemie arbeiten durfte. Oder schwer heben. Kochen. 


Meinen Vater schickte ich sogar mehrmals weg. Er suchte inzwischen den Kontakt mit mir. Und das machte mich misstrauisch. Er wollte meinen Tod und jetzt will er sich urplötzlich ändern und ein guter Vater sein. Da muss man doch erstmal denken, dass er Hintergedanken hat. 


Aber dann lernte ich den heißen Meermann Hawea Faamoana kennen. Ich war sofort hin und weg nach dem ersten Treffen mit ihm. Und er hatte sichtlich Gefühle auch für mich.


Wir wurden ein Paar in den folgenden Jahren und er zog bei mir ein. Mein kleiner Bruder hatte erstmal gefühlte 1.000 Fragen, als er ihn als Schwager akzeptiert hatte. Wes schwärmte auch für ihn zu meinem Pech. Aber ich stellte klar, dass er zu alt ist für sie und mein Mann ist. Nicht ihr Mann. Sie baggerte ihn wirklich immer wieder vor meinen Augen an. Da muss man klarstellen, wer seine Nummer Eins ist. Und er lehnte ihr kokettes Verhalten auch ab. Strikt ab. Für ihn war sie nur wie eine Schwester und mehr nicht. Das machte sie sauer. Aber Wes war nicht lange traurig. Zwei Tage später rannte sie einen Teenie hinterher, den sie heiß fand. 


Natürlich hörte ich, wie meine Geschwister über sein komisches Verhalten diskutierten. Er wollte nie mit ihnen schwimmen gehen. Nur mit mir. Ich gehe davon aus, er wollte nur sein Geheimnis wahren.


Dann wurde ich schwanger von ihm und wenige Monate später kam Diamond zur Welt. Da offenbarten wir ein großes Geheimnis.


Ich opferte mein Menschendasein für ihn. Wir beide wollten für immer zusammen sein und seine Familie akzeptiert nur Meermenschen als Schwiegertochter.

Piet Lothario

Ich verstehe meine Tochter nicht. Aus ganzem Herzen bereue ich mein damaliges Verhalten und will für sie und meiner Enkelin da sein. Aber sie wirft mich aus ihrem Leben. Na gut, damals war ich ein Arschloch und dachte nur an mich. Aber jetzt bin ich reifer geworden und will nur noch am Leben meiner Tochter teilhaben. Hoffentlich überwindet sie sich doch mal und lässt mich in ihr Leben rein. 







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