2 - Bezahlter Mut

Stinkerin Mimi war ständig schmutzig. Dabei gibt es in der Stadt keine Grünflächen, wo man sich suhlen kann.



Um ihre Figur zu halten und jemanden zu imponieren aß sie viel Salat.



Seit einiger Zeit war sie in ihrem Kollegen und Komponisten Franz Escobar verliebt. Der hübsche Mann war eigentlich ein enger Freund, aber der Funke war schon lange bei ihr übergesprungen. Nun musste es nur noch bei dem Schönling passieren. Nach dem guten Liebesleben in der Karaokebar gab sie ihm symbolisch den Wohnungsschlüssel.  Er war total verwirrt über seine neuen Gefühle für sie. Immerhin war sie doch seine beste Freundin.



Beim Ersten Mal wurde sie sofort schwanger. Sie hatte große Angst davor, ihrem Liebsten davon zu berichten. Eine Ablehnung würde einfach ihr Mutterherz brechen. Ihr Kind könnte auch bei ihr im Bett schlafen, wenn es größer ist. Falls er sie beide ablehnt.



Mit Mimi kuschelte sie viele Stunden und dachte nach, wie sie es Franz erzählen sollte.



Musik lenkte sie ab. Den Tod konnte sie leider noch nicht anlocken. Dabei stand es doch in der Beschreibung der Gitarre.



Ein paar Leute setzten sich für Wälder ein.



Sie hatte eine mutige aber auch spontane Idee. Im einem Date würde sie ihm sagen, dass sie schwanger ist. Die Empfangsdame vom Restaurant Sternenausguck war zumindest mehr als unfreundlich. Trotzdem zeigte sie ihnen ein Tisch. Das nasse Wetter trug sicher nicht zur guten Stimmung der Mitarbeiterin. Sie durfte in der Kälte stehen und frösteln. Der einzige Schutz war ein Glaspavillion.



Alles verlief gut. Die Liebe lag ganze Zeit in der Luft und er freute sich über sein Baby. Sie weinte vor Freude und fiel ihm küssend um den Hals. Ein kleines Mädchen motzte irgendwann über so viel Romantik und schnauzte das junge Paar laut an. Und ihre Eltern schauten weg und taten so, als wäre es nicht ihr Kind. So viel zur Erziehung. Die Verlobung toppte alles.



Spontaner war die Hochzeit im strömenden Regen auf dem Romantikfest. Und das am gleichen Abend.



Er verkaufte seine Ranch in Windenburg und kaufte das einzige Haus in San Myshuno. Sky zog sofort zu ihrem Franz mit Mimi.



Ihr Bauch wuchs langsam und Gehen fiel ihr schwerer.



Da ihr Mann ihre Kochkunst vergötterte, bekochte sie ihn mit Liebe.



Singen tat sie immer noch gerne. Aber diesmal mit Rückenleiden und Würggeräuschen.



Zum Glück musste sie sich nicht übergeben, aber sie war immer müde, der Rücken schmerzte und der Hunger dazu. Alle paar Stunden wollte jemand unter ihrem Herzen etwas Essen haben. Das schlägt sich sicher auf die Rippen nieder. 



Obwohl Sky schwanger war, wollte sie einen Dämonen bekämpfen -  ihre Eltern. Sie reiste mit ihrem Mann nach Bridgeport, wo der Arbeitsplatz und der Wohnort ihres Vaters ist. Der Flug war anstregend und eigentlich sollte sie sich nach dem Frauenarzt langsam schonen. Aber dieser Schritt musste sein.

Für drei Tage mieteten sie sich ein Haus in der Stadt und überlegten, wie sie sich ihren Eltern gegenüber verhalten soll. Immerhin war sie es doch, die Sorgen gemacht hatte. Ihre Eltern hatten sicher Gründe, warum man sie wegsperrte. 

Als sie vor seiner Sekretärin Anita Berg stand, sagte sie schnippisch:
"Wer hat dich Walross denn geschwängert? Bestimmt nicht dieser Schönling dort."
Anita konnte sie noch nie leiden. Schon als Kind. Damals war Anita eine Schönheit mit den perfekten Kurven. Jetzt waren sechs Jahre vergangen und sie war etwas dicker. Auf dem Schreibtisch waren Fotos von ihren Kindern. 
"Und wer hat dich denn geschwängert?", konterte Sky.
Anita knirschte wütend und wollte ihr schon eine Backpfeife geben, als der Präsident aus dem Büro kam. Skys Vater machte große Augen und umarmte weinend sein Kind.
Mit Ende 40 hatte er bereits erste graue Strähnen und ein Gesicht mit vielen Falten. Er musterte sein kleines Mädchen und bekam große Augen.
"Ich werde Opa?", fragte er erstaunt.
Sky nickte und er bat sie  mit Franz ins Büro. Anita schickte er böse Blicke, die sie beschämt abwehrte.

"Wer ist der junge Mann bei dir?", fragte ihr Vater neugierig.
"Das ist mein Mann Franz. Wir haben den gleichen Agenten und sind Kollegen", erzählte sie strahlend.
Franz drückte ihre Hand und schaute sie verliebt an. Ihr Vater kratzte sie am Kopf und sagte:
"Deine Mutter hat mich mit deinem Bruder verlassen. Sie meinte, ich würde sie mit ihm einsperren. Dabei meinte ich es doch nur gut. Der Einbrecher damals im alten Haus. Er hat deiner Mutter weh getan und du konntest dich geradeso retten. Ich dachte, euch im Haus mit Bewachung einzuschließen würde euch schützen. Aber es vertrieb euch", sagte er traurig.
Sky war nicht überrascht, dass ihre Mutter ihren Bruder mitgenommen hatte, als sie ging. Damals schien sie bereits unglücklich zu sein. Und ging mit einem Personenschützer ins Bett. 
"Wo lebt sie jetzt?", fragte sie.
"Irgendwo in der Stadt. Mit ihrem neuen Mann. Ihre Adresse habe ich leider nicht. Ich sehe heute ein, dass ich alles falsch gemacht habe. Kannst du mir zumindest verzeihen?", erzählte er unglücklich.
"Nur wenn du ein guter Opa sein wirst", sagte sie.
Er schaute auf und nickte. Sie verabschiedeten sich.

Nun musste man ihre Mutter finden. Am Schluss fand man sie unter einem neuen Nachnamen im einen Haus im Außengebiet der Stadt. Sie war überrascht, Sky zu sehen. Und dass sie Oma wird. Sofort stellte sie ihr ihren neuen Mann und ihr Haus vor. Sie wirkte glücklich und rief nach ihrem Bruder. Er war kein Baby mehr, sondern besuchte die örtliche Schule. 
Nach einem langen Abendessen versprachen sich die Frauen, öfters Kontakt zu haben. 








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